In den letzten Jahrzehnten häuften sich die Vorwürfe gegen den Psychotherapeuten und Priester Tony Anatrella. Neben seiner homophoben Agenda, die versucht, Homosexuelle aus Ämtern in der katholischen Kirche fernzuhalten, wurde er mehrfach sexualisierter Übergriffe beschuldigt. Seit 2018 darf er keine priesterlichen Aufgaben mehr ausführen. Nun soll Anatrella vor ein Kirchengericht, weil er Männern versprochen hatte, sie mittels sexueller Handlungen mit ihm von "Pseudo-Homosexualität" zu heilen.
Christliche Missionar:innen, die in Indigenen-Gebiete eindringen, gefährden das Leben und die Kultur der dort lebenden Menschen. Die Missionsarbeit wird auch von Deutschland aus organisiert und von christlichen Gemeinden finanziert. Ein im April ratifiziertes Gesetz kann helfen, den Kulturmord zu beenden; denn ob in Papua-Neuguinea, auf Borneo oder im brasilianischen Regenwald: Indigene Kulturen sind durch das Wort Gottes in ihren traditionellen Lebensweisen bedroht.
Das Phänomen ist bekannt: Gewisse Menschen und Institutionen haben Mühe mit dem Wandel der Zeit. Sie fühlen sich durch das Unbekannte und Fremde bedroht und verklären das Althergebrachte. Nicht jeder Wandel oder jede neue Entwicklung ist per se ein Segen für die Allgemeinheit. Doch es gibt viele Lebensbereiche und ethische Aspekte, die dringend Korrekturen benötigen.
Wenn ein Mann mit einem anderen Mann schläft, soll er getötet werden. Basta. Leviticus 20, 13. Das ist keine Meinung, das ist keine Ansicht, das ist kein Diskussionspapier. Es ist der Wille der Gottheit. Es steht so in dem heiligen Buch, dessen Buchstaben die Gottheit haarfein den Autoren eingegeben hat, derweil sie offenbar unfähig ist, bestimmte sexuelle Neigungen, die sie blöd findet, zu unterbinden.
Die Gier nach Macht hält die Welt am Laufen. Für viele Menschen ist sie das Schmiermittel des Lebens. Allzu viele fühlen sich erst richtig lebendig, wenn sie Stärke markieren und Macht über andere ausüben können.
Religiöse Gemeinschaften bitten ihre Mitglieder gern zur Kasse. Wann man zahlungspflichtiges Mitglied wird, das entscheiden die Gemeinschaften selbst. Dies bestätigte das Bundesverfassungsgericht am Mittwoch. Geklagt hatte ein jüdisches Ehepaar, das nun rund 114.000 Euro an die Jüdische Gemeinde Frankfurt zahlen muss.
Warum beten Fußballer für den Sieg? Und suchen sie sich einen neuen Gott, wenn sie verloren haben? Immer schon sieht man staunend dabei zu: Der Herr des Himmels, so die Annahme, scheint es für eine sinnvolle Aufgabe zu halten, sich in die zeitgleich laufenden 30.000 Kicks rund um den Planeten einzumischen. Ja, wieso kickt man dann überhaupt noch, wenn am Ende eine höhere Macht über den Sieger entscheidet?
Nicht nur von Staat und Land werden Religionsgemeinschaften kräftig durch die öffentliche Hand finanziert, sondern auch auf der Ebene der Kommunen. Die Atheisten Österreich haben die Finanzierung der Religionsgemeinschaften auf Gemeindebene unter die Lupe genommen.
Am 4. Juni verkündete Kardinal Reinhard Marx, dass er Papst Franziskus seinen Rücktritt als Erzbischof von München und Freising angeboten habe. Mit diesem Schritt wolle er persönlich Verantwortung für den Missbrauchsskandal übernehmen, so Marx. Vergangenen Donnerstag folgte prompt die Antwort des Pontifex: Rücktritt abgelehnt. Über die Beweggründe sowohl des Kardinals als auch seines Dienstherrn wird seitdem fleißig spekuliert.
Im März stellte das Erzbistum Köln ein juristisches Gutachten zum Umgang mit den Missbrauchsfällen in der eigenen Diözese vor, nachdem im Herbst vergangenen Jahres ein erstes Gutachten aufgrund angeblicher Mängel zurückgehalten worden war. Doch auch das neue Gutachten weist nach Meinung von Strafrechtlern erhebliche Mängel und sogar Merkmale eines Gefälligkeitsgutachtens auf. Im hpd-Interview äußert sich Strafrechtsprofessor Jörg Scheinfeld detailliert zu den Gründen für seine Kritik, die er vergangene Woche öffentlich gemacht hatte.
Eine Mehrheit (66 Prozent) der Bevölkerung macht "Rechtsextreme" für die steigende antisemitische Gewalt verantwortlich – gleichzeitig aber halten 53 Prozent auch "radikale Islamisten" für die Ursache. Das zeigt eine gemeinsame Studie der Alice Schwarzer Stiftung, der Giordano-Bruno-Stiftung und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Dafür wurden vom Institut für Demoskopie Allensbach repräsentativ rund 1.000 Personen zu ihren Einstellungen zum Islam und Islamismus befragt.
Auch am Atheismus gibt es Kritik von theologischer Seite, die wiederum von dem Philosophie-Professor Winfried Schröder einer kritischen Prüfung unterzogen wird. Sein Buch "Atheismus. Fünf Einwände und eine Frage" beeindruckt durch inhaltliches Differenzierungsvermögen und argumentative Stärke, wobei es polemische Spitzen und schlichte Vereinfachungen vermeidet.
Die Dokumentationsstelle Politischer Islam stellt eine Landkarte mit über 600 muslimischen Organisationen, Gemeinden und Moscheen in Österreich online. Daraufhin hagelt es Kritik von Islamverbänden und dem Europaratsbeauftragten Daniel Höltgen, der angesichts des Veröffentlichkeitszeitpunkts darauf hinweist, die Karte bediene antimuslimische Ressentiments.