BERLIN. (hpd) Die Hinrichtung der Iranerin Reyhaneh Jabbari könnte in den nächsten Stunden oder Tagen vollzogen werden. Eine Petition könnte die Vollstreckung eventuell noch verzögern oder ganz aussetzen.
Der Fall der jungen Frau beschäftigt seit 2008 die internationalen Medien.Die Studentin sowie die Beobachter der Vereinten Nationen und der Menschenrechtsorganisation Amnesty International schildern den Fall, der Reyhaneh Jabbari zur Last gelegt wird, so: “An einem Tag im Juli 2007 bekam Reyhaneh Jabbari einen neuen Auftrag. 19 Jahre war sie alt, studierte Informatik und arbeitete neben der Uni als Innenausstatterin. Sie saß in einem Eiscafé, als sie von einem Mann angesprochen wurde. Er gab sich als Arzt aus und bot ihr einen Job an: Sein Büro müsse eingerichtet werden.
Jabbari sagte zu, einige Tage später saß sie im Auto ihres Auftraggebers. Doch statt zu seiner Praxis brachte der Mann sie in eine Wohnung. Eine Wohnung, die offensichtlich schon länger unbewohnt war. Als die junge Frau misstrauisch wurde, griff er sie an und versuchte, sie zu vergewaltigen. Die junge Frau wehrte sich, schließlich stach sie ihm mit einem Messer in den Rücken und flüchtete. Sie rief noch einen Krankenwagen. Zu spät, der Mann starb später im Krankenhaus.”
Diesen Akt der Selbstverteidigung nahm ein iranisches Gericht zum Anlass, sie des Mordes zu beschuldigen und zum Tode zu verurteilen.
Hintergrund für die Härte dieses Urteils ist - so wird allenthalben vermutet - dass es sich bei dem Angreifer um ein ehemaliges Mitglied des iranischen Geheimdienstes handelte.
Eine Online-Petition an den UN-Chef Ban Ki Moon wurde inzwischen von mehr als 200.000 Menschen weltweit unterzeichnet. Auch die EU “sei zutiefst besorgt über die bevorstehende Exekution von Jabbari. Es gebe Hinweise, die die Integrität des Verfahrens infrage stellten, hieß es in einer Mitteilung. Das US-Außenministerium äußerte ähnlich schwere Vorbehalte.”
Nach iranischem Recht der “Qesas”, dem Vergeltungsgesetz nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn, kann nur die Familie des Opfers die Verurteilte begnadigen. “Iranische Persönlichkeiten wie der Oscar-Preisträger Asghar Farhadi forderten die Familie auf, die Todesstrafe auszusetzen. Bislang zeigte die Familie Sarbandi jedoch keine Anzeichen, Jabbari vergeben zu wollen.”
Bitte hier die Petition unterschreiben!
Aktueller Nachtrag:
Unbestätigten Meldungen nach wurde die Hinrichtung, die für heute geplant war, noch einmal verschoben.
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