Nach einer bisher unbestätigten Meldung der BBC hat das Königreich Marokko die Produktion, den Import und den Verkauf von Burka und Niqab untersagt. Damit soll die Sicherheit im Land verbessert werden, da Terroristen die Vollverschleierung bei Suizidattentaten verwendet haben.
Die BBC zitiert in ihrer Meldung eine marokkanische Nachrichtenseite. Von offizieller Seite gibt es bislang keine Bestätigung der Meldung. Laut BBC sollen Herstellung, Import und Verkauf ab Montag innerhalb von 48 Stunden unzulässig sein. Das würde bedeuten, dass das Verbot heute bereits in Kraft ist.
Nach Angabe der von der BBC genannten Quelle handelt es sich bei dem Verbot um Sicherheitsmaßnahmen, "da Banditen das Kleidungsstück missbrauchten, um Verbrechen zu begehen" ("bandits have repeatedly used this garment to perpetrate their crimes").
Im islamisch geprägten Marokko ist die Burka eher selten. Insofern dürfte dieses Verbot – wenn es sich denn bestätigt – nur wenige Frauen treffen. Zudem ist nicht klar, ob es auch ein generelles Burka-Trage-Verbot gibt. Verschleierungen, die das Gesicht freilassen, sollen nach übereinstimmenden Meldungen weiterhin erlaubt sein.
In dem moderat-islamischen Maghreb-Staat selbst löste das Verbot ein geteiltes Echo aus. Während die Frauenrechtlerin Najwa Boukouss für ein generelles Verbot der Burka plädierte und die frühere Frauenministerin Nouzha Skalli das Verbot "als wichtigen Schritt im Kampf gegen religiösen Extremismus" bezeichnete, kritisieren Salafisten wie Hammad Kabbaj diese Maßnahme. "Marokko verbiete den Verkauf von Burkas, betrachte aber das Tragen eines westlichen Badeanzugs an seinen Stränden als unantastbares Recht…"
6 Kommentare
Kommentare
Dr. Stefan Laarmann am Permanenter Link
Schon bei der Bildunterschrift gerate ich ins Grübeln:
"Mit einer Burka verschleierte Frau in Afghanistan"
Da weder primäre noch sekundäre Geschlechtsmerkmale dank Vollverschleierung erkennbar sind, hätte es besser gepasst, "Frau(?)" oder noch besser "Person"zu schreiben.
Es hat mE nichts mit Missachtung fremder Kulturen zu tun, wenn man deren - partielle - Rückständigkeit nicht billigt und menschliche Begegnungen von Angesicht zu Angesicht bevorzugt und fordert. Wenn sogar Marokko die soziale und sicherheitspolitische Problematik erkennt, ...
hans schulze am Permanenter Link
Vielleicht handelt es sich um einen afghanischen Transvestiten.....
Wolfgang am Permanenter Link
Marokko ist weiser als Deutschland.
Kay Krause am Permanenter Link
Das Tragen von Burkas und ähnlichen Menschen-Verpackungen sollte in Zukunft nur TerroristInnen erlaubt sein.
akkordeonator am Permanenter Link
Das Argument des zitierten Salafisten finde ich ja reizend. Möchte mal sehen, wie man unter einem Bikini einen Sprengstoffgürtel verstecken kann.
akkordeonator am Permanenter Link
Uups, da hätte ich den Artikel wohl etwas genauer lesen sollen. Die Maßnahme Marokkos bezieht sich ja nur auf die Gesichts-, aber nicht auf die Ganzkörperverhüllung.