BERLIN. (hpd) Bekennende Multikulturalisten werden nicht amüsiert sein, bekommen sie jetzt auch Gegenwind aus der islamischen Community. Dabei war die Welt bislang aus ihrer Sicht übersichtlich strukturiert: die verschiedenen “Kulturen”, allesamt gleichwertig und deshalb jeder Kritik entzogen (auch wenn es um Menschenrechtsverletzungen, vor allem in Bezug auf Kinder ging). Dass dabei von Wohlmeinenden (möglicherweise vor allem, jedenfalls aber auch) die stockkonservativen Kräfte in den anderen “Kulturen” bedient wurden, ist heute offensichtlich.
Was ist nun passiert? Vor wenigen Tagen hat die ILMÖ (Initiative liberaler Muslime Österreich) ein generelles Kopftuchverbot für Mädchen gefordert. Das Verbot soll sich auf alle Lebensbereiche erstrecken: Kindergärten, Kindergruppen, Schulen, Moscheevereine zu Hause, vor allem in Bildungseinrichtungen heißt es in einer Presseaussendung der Initiative vom 15. Dezember.
Amer Albayati, Präsident der Initiative, spricht hinsichtlich des Kopftuchtragens von Mädchen von einer “bewussten Symbolik”, die “ein Anschlag auf die Rechte und die Freiheit der Kinder” sei und ihnen “ihre kindliche Verspieltheit” raube.
Im Oktober hatte das Muslimische Forum Deutschland in seinen Berliner Thesen bereits Ähnliches gefordert. These 4 beschäftigt sich mit der aktuellen Problematik des Kopftuchtragens von Frauen; hier bringt das MFD hinsichtlich des Kopftuchtragens erwachsener Frauen das Selbstbestimmungsrecht in die Debatte, erklärt aber ohne Wenn und Aber: “Jedoch lehnen wir das Tragen des Kopftuches bei Kindern ab.”
Beide Organisationen wenden sich gegen eine religiöse Indoktrination von Kindern, speziell von Mädchen, die deren Leben dadurch entscheidend in einem konservativ-orthodoxen Sinne prägen soll. Welche ein selbstbestimmtes Leben massiv einschränkende Bedeutung eine solche Ausrichtung (Verhüllungszwang) bei Mädchen hat, hat vor einigen Jahren die zuvor strenggläubige Muslimin Emel Zeynelabidin beschrieben; sie hat von einem “Missbrauch der Mädchen im Namen der Religion” gesprochen. Ihre Ausführungen sind nach wie vor aktuell und von großer Bedeutung in einer Zeit, in der immer öfter festgestellt werden muss, dass mehr und mehr Mädchen, und vor allem immer jüngere, ein Kopftuch tragen.
Ein Thema, das auf die politische Agenda gehört; in einem Land, welches Kinderrechte besonders groß schreibt, allemal.
In die muslimische Szene ist Bewegung gekommen; jetzt ist es an der Zeit für Multikulturalisten, sich zu bewegen. Der Philosoph und Islamwissenschaftler Ralph Ghadban hat vor einigen Monaten darauf hingewiesen, dass er den Islam für reformfähig halte, der wie jede Ideologie reformierbar sei. Dies sollte auch für die Ideologie des Multikulturalismus gelten.
16 Kommentare
Kommentare
W8532 am Permanenter Link
Ich komme nun seit Jahren nach Ägypten.
anpassen.
libertador am Permanenter Link
Ich denke die deutsche Gesellschaft sollte sich in Fragen von religiöser Freiheit nicht an Ägypten orientieren. Für Erwachsene Frauen ist eine Kopftuchverbot nicht akzeptabel.
Für Kinder ist es aber innerhalb von Schule sinnvoll. Als Altersgrenze würde ich da an 14 Jahre denken, da ab diesem Alter auch der Religionsunterricht gewählt werden kann.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich fürchte, Sie haben nicht ganz verstanden, was W3582 zum Ausdruck bringen wollte.
"Ich denke die deutsche Gesellschaft sollte sich in Fragen von religiöser Freiheit nicht an Ägypten orientieren. Für Erwachsene Frauen ist eine Kopftuchverbot nicht akzeptabel."
Es ist genau umgekehrt: In islamischen Ländern, wie Ägypten (ich hatte dort auch eine Zeitlang eine Firma), erwartet man von allen sich dort aufhaltenden Menschen (ob Einheimische, Ausländer oder Touristen), sich gemäß der islamischen Regeln zu verhalten. Gleiches Recht für alle müsste dazu führen, dass sich Menschen aus islamischen Ländern, die sich in Europa aufhalten, ebenfalls an die hiesigen Regeln halten.
Insofern würde dies bedeuten, dass es bei uns kein KopftuchGEBOT gibt. Freiwillig dürfen Menschen in Europa alles anziehen, was sie wollen. Nur ist das Kopftuch für Musliminnen keine Angelegenheit der Freiwilligkeit (auch wenn dies stets behauptet wird), sondern des Zwangs. Wäre es freiwillig, dann könnte eine Frau das Kopftuch mal tragen und mal weglassen, je nach Laune oder Wetter. Die angebliche Freiwilligkeit kommt mir dann immer so vor, wie ein Zigarettenabhängiger, der stets behauptet, er könne jederzeit mit Rauchen aufhören, er sehe nur gerade nicht ein, warum er es tun solle. Die Abhängigkeit vom "freiwilligen" Kopftuchtragen entsteht durch frühkindliche Indoktrination und sozialen Druck in der familiären oder gemeindlichen Umgebung.
Insofern bin ich ganz Ihrer Meinung: Ein KopftuchVERBOT ist inakzeptabel. Allerdings hätte dies erst dann nicht mehr diesen unangenehmen Beigeschmack von Zwang, wenn Musliminnen das Kopftuch als das behandelten, was es ist: Ein Bekleidungsstück, von mir aus auch ein Modeaccessoire, das sogar recht hübsch aussehen kann.
D.h. das Kopftuch müsste komplett "entreligionisiert" werden und damit entideologisiert. Es darf keine Botschaft mehr sein in dem heute gebräuchlichen Sinne: "Seht her, ich bin eine reine, gottesfürchtige Muslima, die euch ungläubigen Frauen weit überlegen ist!"
Es liegt also vollständig in der Hand islamischer Reformatoren, die Bekleidung (die mehr als das Kopftuch umfasst) zu säkularisieren und nicht mehr religiös aufzuheizen. Denn Letzteres sorg nur für Konflikte und die werden niemals aufhören, weil Europa seine freiheitlichen BekleidungsNICHTvorschriften nie aufgeben wird.
Hier wird ein Mensch nicht deswegen zu einen guten Menschen, weil er sich auf eine bestimmte Weise kleidet, sondern weil er gute Taten vollbringt. Eine vollreligiös gekleidete Muslima, die meinen Sohn (wie geschehen) "Du Hurensohn!" tituliert, ist auch trotz ihrer "reinen" Bekleidung nicht wirklich sauber.
"Für Kinder ist es aber innerhalb von Schule sinnvoll. Als Altersgrenze würde ich da an 14 Jahre denken, da ab diesem Alter auch der Religionsunterricht gewählt werden kann."
Nicht nur innerhalb der Schule. Kinder sollten überhaupt keine Kopftücher tragen müssen. Der Zwang, es ab 14 Jahren machen zu müssen, macht auch nur dann Sinn, wenn das Kopftuch weiterhin religiös aufgeladen sein sollte. Nur widerspricht dies eben unserer freiheitlichen Grundordnung, die Bekleidung weder vorschreibt noch verbietet. Ein unreligiöses Kopftuch wäre dann genau das, was es schon immer war: Ein Schutz gegen Wind und Wetter. Da unsere Schulen mittlerweile alle mit Dächern und Fensterscheiben ausgestattet sind, erübrigt sich das Tragen dieses Wetterschutzes in Innenräumen sowieso.
Wer also ab 14 Jahren in Innenräumen ein Kopftuch trägt, suggeriert damit, dass er darin ein religiöses Gebot sieht, dem er - um in der Community nicht anzuecken - folgt. Dies ist Zwang und dem darf man in Europa weder Kindern noch Erwachsenen aussetzen, zumindest nicht in Fragen der Bekleidung. Im Islam übrigens auch nicht, denn wie heißt es im Koran so schön: "Im Glauben sei kein Zwang!" (Sure 2,256)
libertador am Permanenter Link
Ich würde es auch begrüßen, wenn sich keine Muslima gezwungen wäre ein Kopftuch zu tragen.
Außerhalb der Schule halte ich ein Kopftuchverbot nicht für durchsetzbar, deswegen hatte ich es aufgenommen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Die entscheidende Frage ist dazu aber, wie der gesellschaftliche und rechtliche Rahmen aussehen kann, um allen Menschen die Entscheidung über ihre Kopfbedeckung zu ermöglichen."
Der gesellschaftliche und rechtliche Rahmen muss streng säkular sein. Religion ist Privatsache. Und wer dann im Freien oder in privaten Wohnungen Kopftücher, Indianerfedern oder Aluhüte tragen will, soll dies tun, muss aber damit rechnen, dass er/sie - zumindest im öffentlichen Raum - für rückständig oder skurril gehalten wird, weil er/sie offensichtlich einem mittelalterlichen Aberglauben anheimgefallen ist. Wer Respekt für seine rückständige Symbolik (nicht unbedingt Lebensweise) einfordert, wird dann möglicherweise auf taube Ohren stoßen.
Aber da auch Sadomaso in Deutschland nicht verboten ist (absolute Freiwilligkeit vorausgesetzt), dürfen sich Frauen gerne erniedrigen lassen. Das Staat sollte nur Ausstiegsprogramme anbieten, falls eine Frau aus dieser Lebenssituation entfliehen will.
Aber die Frauen - da immer weniger ein Kopftuch tragen - können das auch ganz gut selbst regeln. Schwierig wird es in strenggläubigen Elternhäusern, in denen bei Regelverstößen Gewalt, aber leider hin und wieder auch der Tod im Namen eines sehr verqueren Verständnisses von Ehre droht.
"Außerhalb der Schule halte ich ein Kopftuchverbot nicht für durchsetzbar, deswegen hatte ich es aufgenommen."
Da stimme ich ja zu. Ein freier Rechtsstaat darf letztlich die Bekleidung nicht reglementieren. Ich bin nur für ein Verbot, wenn das Kopftuch weiterhin als religiöses Symbol verwendet wird. Da ich für Religion als Privatsache bin, müssten sich Gläubige ihrer Symbolik enthalten, wenn sie in offizieller Funktion unterwegs sind. Oder wäre es in Ordnung, wenn der Deutschlehrer in kompletter Bayern-München-Fanmontur mit schwingender Fahne zum Unterricht erscheint, nur weil er Bayern-Fan ist?
Dieses Beispiel zeigt das Prinzip auf: Viele Menschen hängen mehr oder weniger intensiv bestimmten Vereinen an. Fast überall gibt es typische Bekleidungen, die allesamt nicht in offizieller Funktion getragen werden dürfen (Ausnahmen wäre die Faschingszeit, aber auch da wird kein Richter im Clownskostüm ein Urteil sprechen).
Warum sollten hier Religionsvereine eine Ausnahme darstellen?
Wie schon geschrieben: Das gilt nur solange, wie das Kopftuch, bzw. die für Frauen vorgeschriebene züchtige "Reizverdeckungs-Kleidung", religiös aufgeladen ist. Dies sollte man im öffentlichen Raum nicht verbieten (Ausnahmen: Vollverschleierung wie Niqab, Tschador oder Burka), jedoch sollte die öffentliche Position schon die sein, dass Frauen selbst ein Kopftuch nicht tragen müssen und der Staat gegebenenfalls Hilfen anbietet, um aus dem familiären Umfeld zu fliehen, das sie dazu zwingen will.
Insgesamt bleibt es aber ein kitzliges Thema. Nicht wegen des Stückes Stoff an sich, sondern wegen der "frauenpolitischen" Weiterungen, die daran hängen. Wir sollten als freie Gesellschaft alles dafür tun, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind. Deshalb bin ich gegen die männerbenachteiligende Knabenbeschneidung und auch gegen die Frauendiskriminierung in praktisch allen orthodox gelebten monotheistischen Religionen.
Das eigentliche Ziel lautet also: Die Religionsgemeinschaften dazu zu bewegen, endlich Frauen als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft anzuerkennen. Mit totaler Selbstbestimmung über Körper und Leben. Frauen müssen sich frei ihre Lebenspartner aussuchen dürfen, frei ihre Kleidung wählen und den Lebensstil pflegen, den sie wollen.
Das Kopftuch ist der harmloseste Teil einer religiösen Strategie, genau das zu verhindern versucht. In einem Interview hat die Ahmadiyya-Muslimin Maryam Khola Hübsch sehr explizit ausgeführt, dass es im Islam praktisch nur arrangierte Ehe geben kann, weil sich Männer und Frau nie unabhängig von der Familie kennenlernen können (strikte Geschlechtertrennung, die Frauen als Geschenke "verpackt"). Deshalb - so ihre "Logik" - müsse es arrangierte Ehen (ein höfliches Wort für Zwangsehen) geben. Und sie selbst sei ja auch so verheiratet worden, weil "Gott" ihrem Vater genau gesagt habe, wer der Richtige für sie sei.
Ich denke mal, dass kein aufgeklärter Mensch diese Art von Partner"wahl" in Deutschland haben möchte. Das Kopftuch ist das Symbol dafür, dass genau das geschieht. Deshalb: Wir sollten nicht gegen das Kopftuch kämpfen, sondern gegen die unzeitgemäße Lebensweise, die dahinter steht.
Auch gläubige muslimische Familien(väter) müssen lernen, dass Kinder nie das Eigentum ihrer Eltern sind. Sie haben alle Rechte auf körperliche Unversehrtheit, freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und freie Wahl ihres weiteren Lebenswegs, inklusive Ehepartner (ob solo, hetero, lesbisch oder schwul).
W8532 am Permanenter Link
Ich habe nur dargestellt, was ich persönlich in Ägypten erfahren habe. Wir haben eben dann uns darangehalten. An einen Moscheebesuch haben wir wegen den Leihkleid für Frauen verzichtet.
libertador am Permanenter Link
"Man kann verlangen, dass sich Muslime dann auch europäischen Gepflogenheiten anpassen."
MGS am Permanenter Link
Ein Bravo für die ILMÖ!
Doch diese Ideologie "bekennender Multikulturalisten", die angeblich lautet: "Alle Kulturen, und seien sie noch so irrsinnig, sind gleichwertig", wo ist das manifestiert?
Bekämpft man da nicht eher wieder so ein an die Wand geworfenes Schattenpferd, das es so nie wirklich gegeben hat?
Bezog sich die Idee von Multi-Kulti nicht eher auf regionale Diversitäten, die sich in lokal-bezogener Identität (z.B.: "Ich bin Berliner", "Ich bin Katalane") ausdrückte, jedoch niemals in religiöser.
Mit Türken konnte man reden, wenn sie ihre Schwestern nicht in die Disko mitbrachten, mit Muslimen nicht.
Die Religion ist der Feind jedes freiheitlichen Gedanken.
Unsinn kann niemals einer überprüfbaren Erkenntnis gleichwertig sein.
pikweller am Permanenter Link
Ich finde die Forderung sehr sinnvoll, da sie sich nur auf Kinder bezieht und der frühkindlichen Manipulation zu einem überkommenen Rollenverständnis entgegentritt.
David am Permanenter Link
Mit der gleichen Argumentation sollte die Beschneidung der Genitalien von Jungen in diesem Zusammenhang ebenfalls als kritikwürdig erwähnt werden.
Lydia am Permanenter Link
Kopftuch nicht für Mädchen wäre eine sehr gute Entscheidung!
Mir tun jedenfalls die kleinen Mädchen leid, die durch ihr Kopftuch (und nicht nur dadurch) am Herumtoben gehindert werden und schon sexualisiert werden. Ihnen wird so vermittelt, fast alle Körperzonen der Frau seien "Schamzonen" und dürfen nicht zu sehen seien, weil sonst Gefahr von den "bösen" Männern droht.
Das haben wir hier im Westen doch schon längst hinter uns gelassen.
Hier gilt: egal wie frau angezogen ist, niemand hat das Recht frau (und schon gar nicht ein Kind!!!) zu berühren oder zu belästigen!!!
Wir ziehen uns hier dem Klima und dem Anlass entsprechend an. Und ja selbst wenn es Frauen gibt, die gerne mehr Dekolltee oder Bein zeigen: auch dafür wird frau hier nicht hinter Gittern gebracht oder sonstwie drangsaliert wie in vielen muslimischen Ländern.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Im Koran gibt es kein Kopftuchgebot. Es gibt eine Pflicht von Frauen, ihre Reize zu verhüllen.
Die Forderungen der ILMÖ und des MFD sind also in keiner Weise eine Verbesserung für Musliminnen, sondern lediglich eine korrekte Interpretation des religiös Gebotenen. Wie gesagt: Laut moderner Koranübersetzung des Gebotes, den Schoß der Frau mit einem Hüftschal zu bedecken. Die Bedeckung der Haare ist islamisch nicht nachweisbar und entspringt wohl eher kulturellen Traditionen.
"Amer Albayati, Präsident der Initiative, spricht hinsichtlich des Kopftuchtragens von Mädchen von einer “bewussten Symbolik”, die “ein Anschlag auf die Rechte und die Freiheit der Kinder” sei und ihnen “ihre kindliche Verspieltheit” raube."
Das ist richtig und unterstützenswert. Doch ich hatte auch bereits beim MFD kritisiert, dass dort Kopftuchtragen offenbar als schlimmer (Stichwort: "kindliche Verspieltheit") eingestuft wird, als z.B. die Beschneidung. An den Folgen dieser Genitalverstümmelung leiden Muslime u.U. ihr Leben lang. Auch dies ist nicht im Koran gefordert, sondern ist die Fortführung einer älteren Tradition. Auch hier könnte problemlos eine Zäsur gesetzt werden, um diese Tradition absterben zu lassen.
Solange islamische Verbände, egal wie modern sie sich geben, hier völlig unbeweglich erscheinen und stattdessen Kopftücher für Mädchen beseitigen wollen, kann ich keinen echten Willen zur Reform erkennen. Man beschäftigt sich doch bei einer ernsthaften Reform nicht mit zwar ärgerlichen, aber verschmerzbaren Riten, wie Kopftuchtragen, sondern setzt sich primär mit den schlimmsten Auswüchsen einer Ideologie auseinander. Und das ist eindeutig die Genitalverstümmelung, da diese irreparabel ist. Ein Kopftuch kann man auch später abnehmen ohne lebenslange Folgen.
Ich warte also noch immer auf die ersten Anzeichen einer echten Reform des Islams innerhalb islamischer Verbände.
Hans Schulze am Permanenter Link
Einfach unglaublich, was hier so zusammengeschrieben wird. Schon mal etwas von "religiöser Vergiftung" gehört, Herr Kammermeier? Sie sollten mal einen Blick auf die WebSites von Betroffenen ehem.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Was wollen Sie mit Ihrem Kommentar eigentlich ausdrücken? Dass ich für das zwanghafte Kopftuchtragen wäre? Ich denke nicht, dass ich mich so missverständlich ausgedrückt habe.
Mir ging es um eine Gewichtung des dringendsten Reformbedarfs. Und da stehen körperliche Beeinträchtigungen an absolut erster Stelle. Was das mit "religiöser Vergiftung" zu tun haben soll, müssten sie mir schon näher erklären.
Natürlich wäre es mir lieber, wenn der Geisterglaube gleich insgesamt verschwinden würde, aber das ist sicher nicht so ohne Weiteres machbar, weil noch immer zu viele in dieser Wahnvorstellung leben. Aber wenn zunächst Menschen vor willkürlichen, der Personensorge untergeordneten Verstümmelungen bewahrt blieben, wäre schon ein gutes Stück der Negativfolgen von Religion beseitigt.
Wollen Sie da widersprechen und halten das Verstümmeln kindlicher Genitalien für tragbar? Ich hoffe doch nicht. Ich hoffe sehr, dass auch Sie das grundgesetzliche Recht auf körperliche Unversehrtheit achten.
Und wenn dies umgesetzt ist, dann sollte man frühkindliche Indoktrination verhindern und drittrangig die Bekleidungs- und Speisegebote angehen. Schließlich darf sich letztlich jeder in Deutschland kleiden und ernähren wie er will. Oder wollen Sie muslimischen Frauen das Kopftuch herunterreißen und deren Männer Schweinefleisch in den Mund stopfen?
Natürlich könnten alle diese Maßnahmen gleichzeitig erfolgen, doch wir haben ja beim Beschneidungserlaubnisgesetz §1631d gesehen, dass sogar die Politik hier die Interessen von Geistergläubigen über rationale Vernunft und körperliche Unversehrtheit von Kindern gestellt hat.
Aber vielleicht können Sie eine andere Reihenfolge beim Vorgehen begründen. Ich bin gespannt darauf.
Gudrun Hölling am Permanenter Link
Eigentlich bin ich grundsätzlich gegen die Kopftuchpflicht. Hatte Kemal Atatürk doch schon das Kopftuchpflicht in allen öffentlichen Gebäuden, also auch Schulen gesetzlich untersagt.
sitha berg am Permanenter Link
Ich fordere eine freie Kleiderordnung für alle und überall. Ich gehöre einer Sekte an, deren Gott sagt, Frauen sollen ihre Brüste niemals verdecken und Männer allzeit ihren Schwanz offen und unverdeckt zeigen.