Synode der evangelischen Landeskirche in Württemberg

Gleichstellung von Homosexuellen gefordert

Die "Initiative Regenbogen" spricht sich für eine vollständige Gleichstellung von heterosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren im Gottesdienst aus. Sie fordert, dass endlich auch die ev. Kirche in Württemberg gleichgeschlechtlichen Paaren offiziell den gottesdienstlichen Segen nicht mehr verweigert.

Die Sprecherin der Initiative, Judith Quack, wird von der dpa mit dem Satz zitiert, dass "ein 'Ja' zur Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare die einzig richtige Entscheidung" wäre. Allein die vollständige Gleichstellung von heterosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren wäre angemessen.

Quack sagte: "Meiner persönlichen Meinung als Kirchengemeinderätin nach, diskriminiert die bisherige Haltung der Kirche Homosexuelle".

Die württembergischen Landeskirche soll dazu eine Entscheidung fällen. Derzeit beraten die Mitglieder der Landessynode über den Gesetzentwurf der Offenen Kirche, der für eine Gleichbehandlung steht. Ein Vorschlag des Oberkirchenrats will die Entscheidung über Segnung und Trauung gleichgeschlechtlicher Paare den einzelnen Kirchengemeinden überlassen.

Brigitte Aichele-Frölich aus dem Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Baden-Württemberg fordert: "Die Delegierten der Landessynode sollten ihre Chance nutzen, um die Diskriminierung und Ausgrenzung von Lesben und Schwulen in der Landeskirche zu beenden." Bisher gehört die Evangelische Landeskirche in Württemberg zu den wenigen, die gleichgeschlechtlichen Paaren offiziell den gottesdienstlichen Segen verweigern. Grund dafür dürfte auch sein, dass evangelikale Strömungen in der Landeskirche stark vertreten sind. Die "Lebendige Gemeinde" als Zusammenschluss evangelikaler Christen mit pietistischem Hintergrund zum Beispiel lehnte noch im vergangenen Jahr Segnungen von Homo-Paaren komplett ab.