Nein zum Kopftuch bei minderjährigen Mädchen

Selbstbestimmung wird durch Verhüllungspflicht verhindert

Die Aktion 3. Welt Saar begrüßt die Initiative der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes für ein gesetzliches Verbot des Kopftuchs bei minderjährigen Mädchen. Das erklärte Klaus Blees vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3. Welt Saar e. V.

Blees fuhr fort: "Wir teilen uneingeschränkt die Begründung für die Verbotsforderung, dass die Verschleierung der Mädchen keine harmlose religiöse Kopfbedeckung ist, sondern eine geschlechtsspezifische Diskriminierung darstellt, welche die Chancen auf eine gleichberechtigte Teilnahme am gesamtgesellschaftlichen Leben massiv einschränkt."

Am Donnerstag der vergangenen Woche stellte Terre des Femmes auf einer Pressekonferenz im "Haus der Bundespressekonferenz" ihre Petition "DEN KOPF FREI HABEN!" der Öffentlichkeit vor.

Die Petition soll im Oktober dem Bundesjustizministerium übergeben werden.

"Die religiöse, insbesondere in islamischen Communities, aber auch bei manchen christlichen Fundamentalisten verbreitete Kopftuchpflicht für Frauen ist Ausdruck von Unterdrückung und Ausgrenzung und degradiert diese zu Sexualobjekten: Sie müssen ihre Haare bedecken, damit Männer nicht zu Übergriffen provoziert werden", so Blees. Das sage auch viel über das patriarchale Männerbild in diesen Milieus aus. "Indem sich Terre des Femmes ebenso klar vom rückwärtsgewandten Frauenbild der AfD abgrenzt, macht die Organisation auch rassistischen Instrumentalisierungsversuchen einen Strich durch die Rechnung", ergänzt Blees.

Wenn erwachsene Frauen sich zum Kopftuchtragen verpflichtet fühlen, sei dies in einem pluralistischen Staat hinzunehmen. Aber Kindern und Heranwachsenden sei es nicht möglich, sich den Zwängen ihrer familiären Umgebung zu entziehen. "Die Frühverschleierung konditioniert Mädchen in einem Ausmaß, dass sie das Kopftuch später nicht mehr ablegen können, heißt es treffend dazu bei Terre des Femmes", unterstreicht Blees. "Ein Heranwachsen zu selbstbestimmten, mündigen Frauen wird so blockiert. Wir werden Terre des Femmes bei den Bestrebungen unterstützen, den Schutz der Mädchen vor diesen Zwängen durch entsprechende gesetzliche Maßnahmen zu gewährleisten."