Guatemala

Katholischer Priester wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen zu Haft verurteilt

In Izabal, Guatemala, ist der katholische Priester Ignacio López García wegen Missbrauchs einer Minderjährigen zu 16 Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er das Mädchen seit dessen Erstkommunion im Jahre 2016 mehrfach vergewaltigt hatte. Durch Liebesbotschaften und Drohungen hatte er das Mädchen zum Schweigen gebracht.

2016 lernten sich der Priester und die damals 14-Jährige in der Espirito Santo Kirche in Puerto Barrios, Izabal kennen. Das Mädchen besuchte den von López García beaufsichtigten Kommunionunterricht. Zudem nahm es etwa dreimal wöchentlich an der Messe teil. Das Tribunal de Sentencia de Delitos de Femicidio y Otras Formas de Violencia contra la Mujer y Violencia Sexual (Gericht zur Verurteilung von Delikten wie Femizid oder andere Formen der Gewalt gegen Frauen und sexuelle Gewalt) erklärte die vergleichsweise hohe Haftstrafe von über 16 Jahren mit der besonderen Schwere der Taten. So habe der Priester die Jugendliche über zwei Jahre lang und in mehreren Fällen missbraucht, manipuliert und eingeschüchtert.

Durch seine Stellung als Vertrauensperson konnte der Geistliche das Mädchen in sein Büro locken, um sich an ihr zu vergehen. Erst die polizeiliche Auswertung von Textnachrichten auf den Mobiltelefonen des Mädchens und des Pfarrers zeigte, mit welchen Mitteln der Mann das Mädchen davon abgehalten hatte, sich seinen Eltern oder anderen anzuvertrauen, um die jahrelange Qual zu beenden. Mit einer Mischung aus Liebesbotschaften und Todesdrohungen manipulierte und verängstigte der Mann sie.

Das guatemaltekische Urteil lässt hoffen, dass Geistliche zukünftig nicht mehr mit milden Urteilen oder kircheninternen Prozessen rechnen können – wenigstens in Guatemala.