Griechische Priester bekommen keine Gehälter mehr vom Staat

Nach Angaben von Reuters hat Griechenland einen großen Schritt auf eine Trennung von Staat und Kirche zugemacht. Zehntausende Priester und kirchliches Hilfspersonal sollen von den staatlichen Gehaltslisten genommen werden.

In dem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom Dienstag heißt es, dass sich die griechische Regierung und die einflussreiche griechisch-orthodoxe Kirche darauf geeinigt haben, für die Bezahlung der Gehälter einen Fond einzurichten, in den der Staat in Zukunft jährlich Fördermittel für die Priestergehälter einzahlen wird.

Auf etwa 200 Millionen Euro belaufen sich die jährlichen Kosten für die Geistlichen der griechisch-orthodoxen Kirche. Die neue Vereinbarung müsse allerdings erst von der Regierung, dem Parlament und der Kirchenführung abgesegnet werden, berichtet Reuters.

Das Abkommen sieht außerdem eine Einigung über Kircheneigentum im Staat vor. Darüber wurde bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Die Kirche gehört zu den größten Grundbesitzern des Landes. Seit der Finanzkrise fordern Griechenlands Kreditgeber, Vermögenswerte zu verkaufen und die Anzahl der Angestellten im staatlichen Sektor zu verringern. Damit sind auch die Priestergehälter gemeint, da diese als Beamte geführt werden.

Der orthodoxen Kirche von Griechenland gehören rund zehn Millionen Gläubige an. Daher spielt die Kirche seit Jahrhunderten eine wesentliche Rolle im Land, das orthodoxe Christentum ist in der Verfassung als Staatsreligion verankert.