Südafrika

Tödliche Beschneidung

Für männliche Mitglieder der in Südafrika lebenden Volksgruppe der Xhosa gehört zu den festen Ritualen, dass junge Männer für zwei Wochen im Busch leben und in dieser Zeit beschnitten werden. Dabei ist es auch in diesem Jahr wieder zu mehreren Unfällen gekommen aufgrund derer innerhalb eines Monats mindestens 18 junge Männer starben.

Laut Medienmeldungen nannte ein Sprecher der Provinz Ostkap unter anderem Blutvergiftungen, Verbrennungen und auch einen Suizid als Grund für die Todesfälle.

Die jungen Männer im Alter von 17 bis 20 Jahren nahmen zuvor an einem traditionellen Initiationsritus teil, bei dem sie ohne Betäubung beschnitten werden. Dafür ziehen sie in der Regel rund zwei Wochen in ein Lager im Busch.

Es sind dies nicht die ersten Toten, die durch das Beschneidungsritual, das oft unter unsäglichen hygienischen Bedingungen durchgeführt wird, zu beklagen sind.

In einem Artikel aus dem Jahr 2010 heißt es: "Mehr als 200 Teenager sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Provinz in den vergangenen 15 Jahren an stümperhaften Beschneidungen gestorben, 90 verloren bei solchen Operationen ihren Penis."

Im Jahr 2013 starben 30 Männer an den Folgen der Beschneidung, im Jahr 2014 kamen mindestens 78 ums Leben (und viele mehr wurden verstümmelt); im Jahr 2015 wurde von 32 Todesfällen berichtet.

Bekannt ist das Problem bereits seit Langem. Aber da Südafrika – wie auch andere afrikanische Staaten und zum Beispiel auch UNICEF – die Zirkumzision als AIDS-Prävention ansieht, wird sich daran nichts so schnell ändern und es werden weiterhin jedes Jahr junge Xhosa sterben.