Was treibt Menschen an, sich immer als Opfer zu sehen? Jüngst beklagte Volker Kauder (CDU) wieder einmal eine zunehmende Christenverfolgung in Asien. Und Bischof Michael Bünker schlug in die gleiche Kerbe. Beide irren.
Der BILD-Zeitung sagte Kauder am Wochenende: "Die Ereignisse in Sri Lanka sind bestürzend. Sie sind leider kein Einzelfall. Ich sehe mit großer Besorgnis die wachsende Christenverfolgung im gesamten asiatischen Raum." Nach Angaben von evangelisch.de habe er deshalb "der indischen Botschafterin in Deutschland geschrieben und darauf hingewiesen, dass es nicht hinnehmbar sei, wie sich radikale Hindu-Nationalisten gegen Christen wenden."
Zugegeben: Religiöse Intoleranz ist weltweit ein Problem. Nicht nur in Indien und nicht nur von Muslimen (wie in Sri Lanka) oder Hindus (wie von Kauder angesprochen) ausgehend. Die Gewalt richtet sich jedoch nicht allein gegen Christen – wie Kauder es gern sehen würde – sondern gegen alle Andersgläubige. Nur in Einem sind sich die verschiedenen Religiösen einig: In ihrem Eifer gegen Ungläubige. Hier wird gern auch mal mit Mord und Totschlag gedroht – und nicht nur das. Doch diese Opfer interessieren Kauder wenig. Es würde seiner Weltsicht widersprechen. Für den Christen sind nur Christen wichtig.
Auch der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche, Michael Bünker, wies laut ORF darauf hin, dass Christen die weltweit am meisten verfolgte Religionsgruppe sind und immer wieder unter Gewalt und Verfolgung leiden müssen. Wie gut muss Verdrängung funktionieren, um all das Leid, das christliche Missionare weltweit verbreiteten, zu vergessen?
Bereits im Jahr 2010 wies Michael Schmidt-Salomon darauf hin, dass Religionen immer zwischen "In-Group" und "Out-Group" unterscheiden; ja, dass das den Kern von Religionen ausmacht. Und während die eigene Gruppe verherrlicht wird, wird die andere dämonisiert. So fangen – laut Canetti – Kriege an.
Nun soll hier weder Herrn Kauder noch Bischof Banker unterstellt werden, dass sie Krieg forcieren wollen. Doch mögen die Herren sich doch bitte etwas mit dem Begriff "Christenverfolgung" zurückhalten. Ulrich Pick schrieb für die tagsschau: "Ich würde von 'Christenverfolgung' nur sprechen, wenn Christen wirklich um Leib und Leben fürchten müssen." Und das war – soweit bekannt – nicht das alleinige Ziel der Terroristen von Sri Lanka. Ihnen ging es um das Töten einer großen Anzahl von Menschen. Und so wurden neben drei Kirchen auch drei Hotels und ein Privathaus angegriffen. Unter den mehr als 250 Opfern und den rund 400 durch die Anschläge Verletzten waren Christen; aber eben auch Muslime, Buddhisten, Hindus und vermutlich auch Anders- und Ungläubige. Doch die scheinen Kauder und Banker gleichgültig zu lassen.
29 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Es ist schwer für Politiker, die in einem Glaubenskonstrukt feststecken, den Hals so weit zu recken, dass sie über den Tellerrand des eigenen Konstrukts hinausblicken können.
Es ist immer der Mensch, der das an seinem Mitmenschen verübt, solange dieser ein einziges Kriterium erfüllt: Nicht zur Gruppe des Aggressors zu gehören. Nur der religiös Konditionierte wird in anderen Lebensweisen oder anderen Überzeugungen eine Gefahr für sich (und stellvertretend für seine religiöse Gruppe) sehen.
Der Humanist, der die Menschheit als Menschheit sieht, der Glaubensvorstellungen keine größere Bedeutung beimisst als politischen Überzeugungen oder der Frage nach Lieblingsessen, -farbe oder -Fußballverein, wird von Unterdrückungs- oder Ausgrenzungs-, gar Vernichtungsmaßnahmen absehen.
Wir müssen eine Welt der Regionen, nicht der Religionen, werden. Wir müssen uns als Mensch in einer Menschheit erkennen, wir müssen Vielfalt und das Andere als Bereicherung sehen lernen. Nur wenn das auch der Letzte begriffen hat, werden diese sinnlosen Gewaltakte aufhören. Das wird nur gelingen, wenn wir Religionen nicht fortlaufend schönreden und Gewalt irgendwelchen Irregeleiteten zuschieben, sondern als Ursache mindestens der ungerechtfertigten Separierung innerhalb der Menschheit ansehen.
Eines fernen Tages - so optimistisch bin ich - werden unsere Nachfahren staunend zurückblicken und nicht ansatzweise nachvollziehen können, warum sich Menschen einst gegenseitig nur wegen offensichtlichen Unsinns erschlagen haben...
Roland Fakler am Permanenter Link
@ Bernd Kammermeier Ich möchte zu diesem sehr überzeugenden Kommentar noch ergänzen: Es sind und waren nicht nur Religionen, die verfolgten, sondern es sind totalitäre Weltanschauungen, die, wie der Kommunismus durcha
Gabriele Wruck am Permanenter Link
Kommunismus ist nicht zwangsläufig atheistisch.
1. Der Wahrheitsanspruch, verkörpert durch die in der Verfassung der DDR verankerte Führungsrolle der SED, wurde nicht aus weltanschaulichen, sondern historisch-sozialökonomischen Gründen gesetzt. Dass glaubensbasierte Religiosität, v.a. Christentum, scharf beäugt und kurzgehalten wurden, war eindeutig mit der jahrhundertelangen Klüngelei des Christentums und der Identität des Klerus mit dem menschenverachtenden feudalen Ausbeutungssystem begründet. Logisch, da das Hauptziel des Sozialismus ja die Beendigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ist. Das Spannungsfeld zwischen der Ablehnung von Sippenhaft und der Berücksichtigung möglicher bis wahrscheinlicher Loyalitätskonflikte kennen wir auch heute. Just am Wochenende hatte ich eine fetzige Diskussion zu Wehrpflicht/Freiwilligenarmee und Migranten in der Landesverteidigung.
2. Christen wurden auch in der DDR von Staats wegen nicht als "Ungeziefer" bezeichnet, geschweige denn mit Ausrottungsphantasien belegt. Das immer wieder ins Stammbuch derer, die die DDR allen Ernstes mit dem Nazi-Faschismus gleichzusetzen versuchen.
Es ging mitnichten ums Ausmerzen von Menschen, sondern um ein Upgrade der salonfähigen Meme, um die Erziehung des "Neuen Menschen", der zum Wohle aller kooperiert, statt aus Egoismus zu konkurrieren.
Nun kann man sich fragen, wie realistisch das in einer kapitalistischen Umgebung denn ist; die vorläufige Antwort hat die Geschichte gegeben. Dies wiederum ins Stammbuch aller linken Träumerinnen.
Es bleibt schwierig, den Atheismus kategorisch zwischen den verschiedenen Glaubensangeboten einzuordnen. Faktisch gehört er da nicht hin, weil "Nichtrauchen" nun mal keine Zigarettenmarke ist. Gleichzeitig werden Atheistinnen solange so eingeordnet werden, wie Bekenntniszugehörigkeit in der Mehrheit ist bzw. als Normalzustand angesehen wird. Zudem mangelt es bei vielen an griffigen positiven Selbstbeschreibungen die eigene Weltanschauung betreffend. Hier entsteht durch die grassierenden Glaubenskonstrukte ein Zugzwang, den zu bedienen sich lohnt. Wer für seine Interessen kämpfen und etwas erreichen will, braucht positive Zielformulierungen und vor allem ein positives Selbstbild, das für andere erkennbar ist.
Roland Fakler am Permanenter Link
@ Gabriele Wruck Es ist ja wohl unbestreitbar, dass die großen Führer des Kommunismus Max, Lenin, Stalin, Mao….Atheisten waren und auch eine atheistische Gesellschaft schaffen wollten, dass sie damit gescheitert sind,
Lenin 1918
Insgesamt sollen durch die Verfolgungen des Kommunismus 100 Millionen Menschen umgekommen sein. Siehe Wikipedia: Das Schwarzbuch des Kommunismus
Gabriele Wruck am Permanenter Link
"Es ist ja wohl unbestreitbar, dass die großen Führer des Kommunismus Max, Lenin, Stalin, Mao….Atheisten waren und auch eine atheistische Gesellschaft schaffen wollten"
Ich habe im Grunde nur zwei Dinge gesagt:
1. Kommunismus ist nicht zwangsläufig atheistisch. Das dürfen Sie gern theoretisch widerlegen. Bin gespannt.
2. In der DDR war man nicht primär wegen seiner Religionszugehörigkeit - und schon gar wegen einer "falschen" ethnischen Zugehörigkeit! - oft im Visier der Staatssicherheit, sondern weil es sich bei den - in der Praxis meist christlichen - Glaubenslehren um eine antiaufklärerische Gesinnung handelt, um eine Verblödungsmaschinerie, auf deren Grundlage der Mensch in der Vergangenheit so wunderbar ausbeutbar war. Um Ihre Schwäche für Lenin-Zitate zu bedienen:
"Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges Leben ersäufen.“
Die von Lenin als Ungeziefer bezeichneten Personen erfuhren nicht primär ihres Glaubens wegen ein so vernichtendes Urteil sondern ganz klar ihrer Taten wegen. Ihrer ganz konkreten, ganz und gar vernichtenden Taten wegen. Wissen Sie, wie die Menschen in Russland unter dem Zarenjoch "gelebt" haben? Finden Sie es da wirklich unangebracht, von einem Klassenfeind zu sprechen? Oder sind Tötungsdelikte nur dann zu verurteilen, wenn sie das Bürgertum und die selbsternannte "bessere Gesellschaft" treffen?
Den Begriff "Ungläubige" gab es in der DDR im Bezug auf diese nicht. Und er ist auch nicht angemessen. "Untreue" bzw. "Verrat" würde den Vorwurf an die Mitmachunwilligen besser beschreiben. Und Zersetzung - den Begriff hat ja die StaSi erfunden. Das weiß ich noch. Gab es vorher nicht.
(Nebenbei zu Wikipedia: wo ist denn da das Schwarzbuch des Adels und das der Bourgeoisie? Des Kolonialismus und Kapitalismus? Wo sind da die Totenlisten nebst zweifelsfreiem Resümee, dass diese Wirtschaftsform unmenschlich ist und sich nie, nie wiederholen darf, weil sie ja zwangsläufig auch immer gleich aussieht?)
Auch in unserer heutigen, hiesigen Gesellschaft gibt es von Staats wegen Ungeziefer (manche nennen es auch "Pack") das weg bzw. umerzogen werden muss. Man nennt es meist nicht so, was natürlich eleganter wirkt, aber an der Sache nichts ändert, dass der vielbesungene "Kampf gegen rechts" ja irgendwie aussehen muss. Und da "rechts" für Überzeugungsversuche auf Basis von Argumenten naturgemäß unempfänglich ist, bin ich gespannt, wie der demokratische "Wahrheitsanspruch" durchgesetzt werden soll, wenn "weg" und "umerziehen" rein stalinistische Maßnahmen sind, die wir selbst niemals anwenden würden.
Dankbar für Vorschläge.
Roland Fakler am Permanenter Link
@ Gabriele Wruck „1. Kommunismus ist nicht zwangsläufig atheistisch. Das dürfen Sie gern theoretisch widerlegen. Bin gespannt.“
Da gebe ich ihnen Recht!
„2. In der DDR war man nicht primär wegen seiner Religionszugehörigkeit -
und schon gar wegen einer "falschen" ethnischen Zugehörigkeit! - oft im
Visier der Staatssicherheit, sondern weil es sich bei den - in der Praxis
meist christlichen - Glaubenslehren um eine antiaufklärerische Gesinnung
handelt, um eine Verblödungsmaschinerie, auf deren Grundlage der Mensch in
der Vergangenheit so wunderbar ausbeutbar war. Um Ihre Schwäche für
Lenin-Zitate zu bedienen:
"Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals
ihr Menschenantlitz und ihre Ansprüche auf ein halbwegs menschenwürdiges
Leben ersäufen.“
Meine Antwort wäre: Weil Christen die absolute Führungsrolle der Partei in Frage gestellt haben, sind sie gemobbt und verfolgt worden. Siehe unten.
Die von Lenin als Ungeziefer bezeichneten Personen erfuhren nicht primär
ihres Glaubens wegen ein so vernichtendes Urteil sondern ganz klar ihrer
Taten wegen. Ihrer ganz konkreten, ganz und gar vernichtenden Taten wegen.
Wissen Sie, wie die Menschen in Russland unter dem Zarenjoch "gelebt" haben?
Finden Sie es da wirklich unangebracht, von einem Klassenfeind zu sprechen?
Oder sind Tötungsdelikte nur dann zu verurteilen, wenn sie das Bürgertum
und die selbsternannte "bessere Gesellschaft" treffen?
„Klassenfeind“ ist nicht zu verurteilen, Tötung und Vernichtung schon. Zumal es auch viele Unbeteiligte getroffen hat. Unter Stalin sowieso.
Den Begriff "Ungläubige" gab es in der DDR im Bezug auf diese nicht. Und er
ist auch nicht angemessen. "Untreue" bzw. "Verrat" würde den Vorwurf an die
Mitmachunwilligen besser beschreiben. Und Zersetzung - den Begriff hat ja die
StaSi erfunden. Das weiß ich noch. Gab es vorher nicht.
Wiederum ging es darum, diejenigen zu vernichten, die die Herrschaft der Partei in Frage stellten. Ganz richtig.
„(Nebenbei zu Wikipedia: wo ist denn da das Schwarzbuch des Adels und das der
Bourgeoisie? Des Kolonialismus und Kapitalismus? Wo sind da die Totenlisten
nebst zweifelsfreiem Resümee, dass diese Wirtschaftsform unmenschlich ist
und sich nie, nie wiederholen darf, weil sie ja zwangsläufig auch immer
gleich aussieht?)“
Ja, ganz richtig. Sollte schon längst geschrieben worden sein!
Auch in unserer heutigen, hiesigen Gesellschaft gibt es von Staats wegen
Ungeziefer (manche nennen es auch "Pack") das weg bzw. umerzogen werden muss.
Man nennt es meist nicht so, was natürlich eleganter wirkt, aber an der
Sache nichts ändert, dass der vielbesungene "Kampf gegen rechts" ja
irgendwie aussehen muss. Und da "rechts" für Überzeugungsversuche auf Basis
von Argumenten naturgemäß unempfänglich ist, bin ich gespannt, wie der
demokratische "Wahrheitsanspruch" durchgesetzt werden soll, wenn "weg" und
"umerziehen" rein stalinistische Maßnahmen sind, die wir selbst niemals
anwenden würden.
Wichtig wäre, dass wir durch geistige Auseinandersetzung auf den richtigen Weg finden.
Die gibt es eben nur in der freiheitlichen Demokratie, nicht unter einem totalitären Regime.
Damit wir nicht aneinander vorbeireden, will ich es nochmal auf den Punkt bringen: Totalitäre Herrschaftssysteme, wie Katholizismus, Faschismus, Islam und Kommunismus (damit meine ich das totalitäre bolschewistische Herrschaftssystem einer Partei, wie es von Lenin geschaffen wurde) teilen die Menschen in ihrem Herrschaftssystem im Wesentlichen in zwei Gruppen ein: diejenigen, die diese Herrschaft anerkennen und diejenigen, die sie nicht anerkennen. Diejenigen, die sie anerkennen, bezeichnen sie als die Rechtgläubigen, die alle Privilegien in diesem System erhalten und diejenigen, die sie nicht anerkennen, sind die Falschgläubigen (Ketzer, Klassenfeinde, Ungläubige). Sie werden von den Mächtigen, die durch sie ihre Herrschaft in Gefahr sehen, gemobbt, benachteiligt, vertrieben, vernichtet.
In einem Herrschaftssystem kann es nun durchaus „Gruppierungen“ geben, die die dominierende Herrschaft nicht gut finden, aber sie erdulden. Sie haben dann die Chance ihrerseits geduldet zu werden. Z.B. die Juden im christlichen Abendland oder im Islam oder die Christen unter der kommunistischen / bolschewistischen Diktatur. Entscheidend war aber, dass die Führungsrolle der kommunistischen Partei nicht angegriffen wurde.
Vielleicht war es tatsächlich möglich Christ und Kommunist (Spanien) oder Muslim und Kommunist (Ägypten) zu sein, aber eben nicht Bolschewist und Christ / Muslim.
Ein überzeugendes Beispiel wäre sehr interessant.
Danke für ihre Anregungen!
Gabriele Wruck am Permanenter Link
"Meine Antwort wäre: Weil Christen die absolute Führungsrolle der Partei in Frage gestellt haben, sind sie gemobbt und verfolgt worden. Siehe unten."
Eben: Weil sie die Führungsrolle der SED infrage gestellt haben, und nicht weil sie Christen waren. Jeder, der das tat, war im Visier der StaSi, völlig unabhängig davon, ob er Christ war oder nicht. Nicht das Christsein war der Grund, sondern die verfassungsfeindliche Haltung.
Nennen Sie mir bitte einen Staat, der Personen mit verfassungsfeindlichen Bestrebungen NICHT auf dem Kieker hat.
Jeder, der die Verfassung eines Staates infrage stellt, wird von diesem Staat verfolgt. In der Regel wird damit begonnen, die berufliche Entwicklung abzusägen, wie z.B. auch bei den Berufsverboten in der BRD. Auch die McCarthy-Ära war ja nur der Gipfel US-amerikanischer Staatsfeinds-Bekämpfung.
"„Klassenfeind“ ist nicht zu verurteilen, Tötung und Vernichtung schon. Zumal es auch viele Unbeteiligte getroffen hat. Unter Stalin sowieso."
Was ist in Ihren Augen der Unterschied zwischen Vernichtung und Tötung? Ich sehe da keinen. Wenn ich einen Menschen vernichte, ist er danach mausetot.
Es trifft immer auch viele Unbeteiligte. Stalin, intensive Landwirtschaft, Drohnenbomber. Eine Liste in Arial 0,5 ließe sich mehrfach um den Globus wickeln.
"Wiederum ging es darum, diejenigen zu vernichten, die die Herrschaft der Partei in Frage stellten. Ganz richtig."
Ganz entschiedenes NEIN! Wo waren denn in der DDR die Vernichtungslager für Christen? Merken Sie überhaupt, was Sie da von sich geben?
Ich glaube nicht, dass Sie zu dumm sind, zwischen der Vernichtung einer destruktiven Idee und der Vernichtung von Menschen zu unterscheiden! Ich frage mich also: Warum schreiben Sie das? Wofür brauchen Sie das?
"Wichtig wäre, dass wir durch geistige Auseinandersetzung auf den richtigen Weg finden."
Ich hatte bereits geschrieben, dass das, abgesehen von vielleicht 5-20% Ausnahmen unter den aktuell Diktaturfreudigen NICHT funktioniert. Der ganze bräsige Rest strebt sehr(!) bedürftig nach einem geschlossenen System mit starker Hierarchie. Autoritätssehnsucht ist ja gerade in der Ablehnung/Verweigerung von geistiger Auseinandersetzung begründet.
Es ist ein Fehler, von der eigenen Denklust auf andere zu schließen. Da ist oft einfach gar nichts.
Bleiben also noch Entmündigung, Ausbürgerung, Inhaftierung/Umerziehung und Tod. Der Staat muss sich ja aktuell verhalten, er kann nicht sagen: Geht alles nicht, da warten wir ab, bis wir vielleicht irgendwann mal ein paar mehr überzeugt haben. Dann ist der Staat bald weg und wir haben Zustände wie auf dem Pausenhof.
Also: Was ist Ihr Vorschlag, wie die Staatssicherheits-Organe mitsamt Verfassungsschutz sich AKTUELL verhalten sollen?
"Die gibt es eben nur in der freiheitlichen Demokratie, nicht unter einem totalitären Regime."
Geistige Auseinandersetzung gibt es immer und überall.
Und falls Sie mit "totalitäres Regime" die DDR meinen: NIRGENDWO habe ich - wenn auch biographisch bedingt nicht sehr lange - eine so intensive (qualitativ und quantitativ) (gesellschafts)politische Auseinandersetzung erlebt wie in der DDR.
Vom "richtigen Weg" (klingt schon irgendwie totalitär...) hat uns der real existierende SED-Machtapparat genauso abgehalten wie die Auslieferung an den real existierenden Kapital-Machtapparat durch die Annexion.
Man kann lange spekulieren, ob jemand von einem System nicht profitiert, weil er es nicht anerkennt, oder ob er es nicht anerkennt, weil er nicht davon profitiert. Fakt ist: Der Mensch sucht seinen Vorteil, er möchte sich Ressourcen sichern und Macht haben, und das ganze Kleid hat dann mal dieses und mal jenes Muster.
Christ UND Kommunist sein war - vor allem in der jungen DDR - keine Seltenheit. Auch die Eltern der in Hamburg geborenen Angela Merkel sind ja in die DDR gegangen, um dort am Aufbau des Sozialismus mitzuwirken.
Es ist auch ein Irrglaube zu meinen, alle Christen in der DDR hätten deren Abschaffung gewünscht.
Wir werden nie erfahren, wie viele '89er Demonstrantinnen tatsächlich auf einen Beitritt zur BRD hin demonstriert haben. Ich kenne keinen. Wir haben für Veränderungen demonstriert; wohl wissend, was wir hatten. Gerade wir Frauen.
Es gibt zwei Radiosendungen, die das allzu getönte Fremdbild der DDR ganz gut ergänzen können:
https://www.deutschlandfunk.de/ostdeutschland-wir-aus-dem-osten-sind-fast-rassistisch.886.de.html?dram:article_id=436766
https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutschland-1988-1-4-es-ist-schwer-zu-erklaeren-sie-sind.3720.de.html?dram:article_id=400605
Gerade beim ersten Interview ist sehr schön zu erkennen, wie fest das 100%-negativ-DDR-Bild bei der Interviewerin betoniert ist. So fest, dass sie nicht ins Bild Passendes teilweise unbewusst ins Gegenteil verkehrt, einfach um ihr Vorurteil aufrechtzuerhalten. (Zum besseren Verständnis muss man sich das wirklich anHÖREN.)
P.S. Wenn ich "Bolschewist" lese, lande ich immer in der Schleife. Kaum ein anderes Wort weckt im Ossi eine so starke Erinnerung an blindwütige Hasspropaganda. Erst von den Nazis, dass als "kaltes" Kriegsmittel.
Roland Fakler am Permanenter Link
@ Gabriele Wruck „Jeder, der die Verfassung eines Staates infrage stellt, wird von diesem Staat verfolgt.“
Genau diese Verfassung der DDR würde ich auch in Frage stellen. Das ist das Problem, das ich mit der DDR und allen kommunistischen Staaten habe. Sie waren Unrechtsstaaten, weil die Regierung nicht in geheimen, regelmäßigen und freien Wahlen an die Macht gekommen ist, sondern mit Gewalt, weil diese Regierung ihren Bürgern die billigsten Menschenrechte: Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, …verweigert hat.
Weil sich ihre Macht auf Moskau und nicht auf die Zustimmung ihrer Bürger gestützt hat.
Wer sich angepasst und nicht kritisiert hat, konnte – wie im Biedermeier – durchaus in seiner Nische glücklich und zufrieden werden. Aber schon bei den christlichen Wehrdienstverweigerern begann das Problem. Siehe DLF Sendung. Sie durften nicht studieren. Ich habe auch den Wehrdienst verweigert und durfte im Westen problemlos studieren.
„Auch die McCarthy-Ära war ja nur der Gipfel US-amerikanischer
Staatsfeinds-Bekämpfung.“
Weil die Kommunisten, die „Unart“ hatten, mit Gewalt an die Macht kommen zu wollen, gab es überall die Angst eines kommunistischen Umsturzversuches, die oft krasse Züge, wie in der McCarthy Ära annahm.
„Klassenfeind“ ist nicht zu verurteilen, Tötung und Vernichtung schon.
Zumal es auch viele Unbeteiligte getroffen hat. Unter Stalin sowieso."
Hier liegt ein Missverständnis vor: Damit wollte ich sagen: Man darf einen als „Klassenfeind“ bezeichnen, aber ihn deswegen nicht töten.
"Wiederum ging es darum, diejenigen zu vernichten, die die Herrschaft der
Partei in Frage stellten. Ganz richtig."
Ganz entschiedenes NEIN! Wo waren denn in der DDR die Vernichtungslager für
Christen? Merken Sie überhaupt, was Sie da von sich geben?
Physische Vernichtung ist ja nur das Extremste. Selbst Hitler hätte in Friedenszeiten die Juden nicht vernichten können, weil die Welt das angeprangert hätte. Die DDR war auf Devisen vom Westen angewiesen und musste sich entsprechend verhalten. Im Übrigen hat die Stasi durchaus Leute ermordet. Vernichtet hat die Stasi sehr viele Existenzen, ohne zu töten. Laut ZDF-History sind 400 Entführungen durch die Stasi vom Westen in den Osten nachgewiesen. Von den Mauertoten ganz zu schweigen.
"Wichtig wäre, dass wir durch geistige Auseinandersetzung auf den richtigen
Weg finden."
Also: Was ist Ihr Vorschlag, wie die Staatssicherheits-Organe mitsamt
Verfassungsschutz sich AKTUELL verhalten sollen?
Zum Glück haben wir es in Deutschland nach der Diktatur der Kirchen, der Könige von Gottes Gnaden, dem Faschismus und des Kommunismus geschafft, einen einigermaßen freien Staat mit gültigen Menschenrechten hinzubringen…der nicht perfekt ist, sondern durch ständige Kritik – Trennung von Kirche und Staat – weiter verbessert werden muss. Wie das der HPD hier glänzend tut. Diese Möglichkeit erlaubt eben nur die freiheitliche Demokratie und die freie Rede, die es in der DDR nicht gab...vielleicht über Wurstsorten. Da bin ich sehr optimistisch!
Der Verfassungsschutz bekämpft nur Leute, die diese freiheitliche Ordnung mit Gewalt abschaffen wollen.…und das soll er auch!
Geistige Auseinandersetzung gibt es immer und überall.
Und falls Sie mit "totalitäres Regime" die DDR meinen: NIRGENDWO habe ich -
wenn auch biographisch bedingt nicht sehr lange - eine so intensive
(qualitativ und quantitativ) (gesellschafts)politische Auseinandersetzung
erlebt wie in der DDR.
Es war nicht alles schlecht in der DDR, manches war sogar besser, vielleicht die soziale Gerechtigkeit??? Schlecht war das Wesentliche: Diese Herrschaft bezog ihre Legitimität aus Moskau und nicht von seinen Bürgern. …und das war das entscheidende Problem.
Ein gerechter Staat ist einer, der allen seinen Bürgern möglichst gleiche Chancen einräumt und der vor allem niemanden absichtlich benachteiligt…und eine legitime Regierung muss in freien Wahlen von den Bürgern gewählt werden. Das war in der DDR nicht der Fall. Das ist traurig aber wahr.
Gabriele Wruck am Permanenter Link
"Genau diese Verfassung ….. Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, …verweigert hat."
Es ist nicht nötig, dass Sie mir erklären, wofür wir vor 30 Jahren demonstriert haben.
"Aber schon bei den christlichen Wehrdienstverweigerern begann das Problem. Siehe DLF Sendung. Sie durften nicht studieren. "
Nochmal: Sie durften nicht studieren, weil sie den Wehrdienst verweigert haben. Nicht, weil sie Christen waren. Wenn jemand, ohne Christ zu sein, den Wehrdienst verweigert hat, durfte der auch nicht studieren. Bekanntestes Beispiel ist Sahra Wagenknecht.
"Ich habe auch den Wehrdienst verweigert und durfte im Westen problemlos studieren."
Von Staat zu Staat variiert die Bedrängnis je nach verweigertem staatsbürgerlichem Dienst.
Im Kapitalismus ist ja Geld das Wichtigste. Sie könnten also mal probehalber eine Weile den Melde- und Zahlungsdienst ans Finanzamt oder die GEZ oder die IHK (soweit Zwangsmitglied) verweigern. Und dann schauen wir mal, wie lange Sie sich in diesem Land noch frei entfalten und unbehelligt vor sich hin leben können.
"Weil die Kommunisten, die „Unart“ hatten, mit Gewalt an die Macht kommen zu wollen, gab es überall die Angst eines kommunistischen Umsturzversuches, die oft krasse Züge, wie in der McCarthy Ära annahm."
Weil die Kapitalisten, die „Unart“ hatten, mit Gewalt an die Macht kommen zu wollen, gab es überall die Angst eines kapitalistischen Umsturzversuches, die oft krasse Züge, wie in der Kalten-Kriegs-Ära annahm.
Verständlich auch, dass man angesichts des gewalttätigen Umsturzpotentials, das ein Biologielehrer mit Gemeinschaftspräferenz immerhin permanent mit sich trägt, so konsequent handeln und ihm leider die Berufsausübung verwehren musste.
Da sehe ich bei Ihnen ja doch Verständnis für die krassen Maßnahmen von Systemen, die krass angefeindet werden.
"Hier liegt ein Missverständnis vor: Damit wollte ich sagen: Man darf einen als „Klassenfeind“ bezeichnen, aber ihn deswegen nicht töten."
Nur in Situationen der Notwehr. Die Aussage, auf die hin Sie das von Ihnen vermutete Missverständnis aufklären möchten, stammt allerdings von Ihnen selbst.
Ich hatte Sie gefragt, was für Sie der Unterschied zwischen Tötung und Vernichtung ist. In meinen Augen ist Vernichtung die Steigerung von Tötung; letztere ja nicht zwingend Mord sein muss. (siehe oben: Notwehr)
"Die DDR war auf Devisen vom Westen angewiesen und musste sich entsprechend verhalten."
= ökonomische Gewalt, genauso wie das systematische Wegkaufen der subventionierten Lebensmittel aus den Geschäften der DDR vor dem Bau der Mauer.
"Der Verfassungsschutz bekämpft nur Leute, die diese freiheitliche Ordnung mit Gewalt abschaffen wollen.…"
Ah, bekämpft der die jetzt? Der arme "Thüringer Heimatschutz". Und all die anderen martialischen Übriggebliebenenvereinigungen. Wo kriegen die denn jetzt ihr Geld her, wenn nicht vom V-Mann?
"Es war nicht alles schlecht in der DDR, manches war sogar besser, vielleicht die soziale Gerechtigkeit??? Schlecht war das Wesentliche:..."
Das ist jetzt weit unter Ihrem Niveau: Ich spreche über geistige Auseinandersetzung, und Sie kommen mit einer Plattitüde, die zudem die soziale Gerechtigkeit für unwesentlich erklärt. Und obendrauf vorher noch der dumme, widerlich arrogante Spruch mit den Wurstsorten?
Damit offenbaren Sie nun wirklich VÖLLIGE Ahnungslosigkeit vom politischen Diskurs in der DDR. Schon der Glaube, dass es überall gleich gewesen sei, ist absurd.
Willkommen im Club von Christiane Florin.
Zu allem Überfluss scheinen Sie - jetzt mal wohlwollend spekuliert - über ausreichend Naivität zu verfügen, um Agentenmorde und (gesundheitliche und materielle) Existenzschädigung für ein Alleinstellungsmerkmal der DDR/der sozialistischen Länder zu halten. Die Frage ist ernst gemeint: Glauben Sie das wirklich? Daphne Caruana Galizia, Patrice Lumumba, Salvador Allende, Olof Palme, auch Uwe Barschel - alle an spontaner Altersschwäche dahingeblichen? Das sind nur ein paar Namen, die wir fast alle kennen. Wer stört, kommt weg. So einfach läuft das, und zwar überall.
Wer es sich leisten kann, beauftragt ein paar Schergen. Ändert doch nichts an der Sache.
Und wer übriggeblieben ist, schreibt dann die Geschichtsbücher.
Gerechtigkeit ist mehr als nur theoretische Chancengleichheit. Und Absicht ist in unserem sozialhierarchisierenden Bildungssystem genug versteckt. Das aktuelle Bildungssystem verhindert bestimmt nicht weniger "bessere Existenzen" als die Bemessung gemeinschaftlicher Zuwendung analog zur Bereitschaft zum Dienst an der Gemeinschaft.
Woraus bezieht eine Regierung ihre Legitimität? Aus der Zustimmungsrate? Für wen? Für den Regierungschef? Bezahlte Umfragen. Für dessen Partei? Aktuellon nahezu 80% der Wahlberechtigten nicht gewählt worden. Parteien der Regierungskoalition von nahezu 2/3 der Wahlberechtigten nicht gewählt worden.
Die weiteren Regierungsmitglieder werden uns vor die Nase gesetzt, müssen noch nicht mal gewählte Abgeordnete sein. Ganz abgesehen vom zigtausendköpfigen Beamtenapparat.
Das Personal der angeblich so unabhängigen Justiz wird an den entscheidenden Stellen von Parteiinteressen bestimmt. Staatsanwaltschaften können von der Politik losgescheucht und zurückgepfiffen werden. Und wer die falsche Meinung hat, kann in bestimmte Posten nicht aufsteigen. Wommasagn: Läuft alles wie gehabt.
"…und das war das entscheidende Problem."
Äh, nee.
Die Macht der SU war in verschiedener Weise allerlei zwischen nützlich, ungünstig, demütigend, beruhigend, lästig und Megabremsklotz, aber das entscheidende Problem liegt über 70 bzw. 80 Jahre zurück und auf dem baut alles andere auf. Hinzu kommt das allgemeine Problem sozialer Systeme und das Wesen des Menschen überhaupt.
(Der ausreisewillige Mediziner entdeckte ja in der Regel nicht im 2. oder 4. Semester seinen Freiheitsdrang, sondern zufällig nach Abschluss der Facharztausbildung. Die durfte ihm "das System" gerne bezahlen.)
Nur das ist nun wirklich nicht mehr das Thema des Artikels und führe hier zu weit.
In diesem Artikel ging es um Christenverfolgung. Sie haben behauptet, dass Christen in der DDR per se verfolgt wurden, und das stimmt so pauschal einfach nicht.
Es ist inzwischen nicht mehr zu überhören, welche Schublade Sie hier für mich aufgerissen haben - die bei Weitem nicht meine ist, aber Sie wollen es halt so. Anscheinend habe Sie doch keine so große Denklust und wandeln lieber auf vertrauten Wegen.
Auf die wichtigste Frage, die ich Ihnen gestellt habe, haben Sie ohnehin auch keine brauchbare Antwort außer dass Sie optimistisch sind und vollstes Vertrauen ins BfV haben.
Ja, dann...auf einen erdenden Herbst.
struppi am Permanenter Link
Diese völlig überzogenen Zahlen über angebliche Opfer halten keinerlei wissenschaftlichen Untersuchungen stand und stammen aus dem Arsenal der kalten Krieg Propaganda. Dieses Buch ist keine glaubwürdige Quelle.
Nebenbei wurden nie die Opfer in den Slums der kapitalistischen Entwicklungsländern gezählt, wo der Wohlstand in Nordamerika und Europa seinen Ursprung hat.
Zumal Lenin nicht mal diese vermeintlichen Massenmorde vorgeworfen werden können, er ist schon 1924 gestorben. Kurz vorher hat noch die halbe Welt gegen Russland gekämpft bzw. den grausamen Bürgerkrieg finanziert.
Roland Fakler am Permanenter Link
@ struppi Was man Lenin vorwerfen kann, ist, dass er die undemokratische Machtübernahme der Kommunistischen Partei und die physische Vernichtung ihrer Gegner gerechtfertigt hat.
Wir müssen einfach eine gerechte Welt hinbringen, nicht mit Terror, sondern mit Herz und Verstand.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich persönlich mache keinen Unterschied zwischen religiösen und politischen Ideologien, da ich in puncto Religion immer die politische Ausprägung meine.
Ob das politisch oder polit-religiös daherkommt macht für mich keinen großen Unterschied. Alle diese Ideologien sind dualistisch und schützen nur die In-Group. Wie das Baby heißt ist nebensächlich...
Frank am Permanenter Link
Der HPD ist der Meinung Christen sollen nicht sagen, sie seien die Opfer von Verfolgung?
"nicht das alleinige Ziel der Terroristen von Sri Lanka."
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/sri-lanka-anschlaege-waren-wohl-vergeltung-fuer-christchurch-16153349.html
Nora Koch am Permanenter Link
Es ist trotzdem eklig dauernd so zu tun als würden nur Christen leiden, zumal in D sogar schon angeblich einseitige Berichterstattung gern mal als Christenverfolgung gesehen wird - ein bisschen Mässigung wäre da angeb
Andreas Leber am Permanenter Link
Die These vom Racheakt für Neuseeland wurde zuerst von der Regierung in Colombo in die Welt gesetzt.
"Der am Londoner King's College arbeitende Terrorismus-Experte Peter R. Neumann interpretierte diese Anschläge dann auch im Kontext des islamistischen Dschihadismus. Mittlerweile hat sie der IS für sich reklamiert. Neumann sah darin einen Strategiewechsel nach dem Untergang des Kalifats. Der IS suche nach seiner Niederlage neue Kriegsschauplätze etwa in Afrika, so Neumann. Er machte zudem auf einen wichtigen Punkt aufmerksam: Die Anschlagsvorbereitungen seien schon vor dem terroristisch motivierten Massenmord an Muslimen im neuseeländischen Christchurch erfolgt. Die These vom Racheakt wurde allerdings zuerst von der Regierung in Colombo in die Welt gesetzt, Tage vor den Selbstbezichtigungen des IS."
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/tv-kritik-maybrit-illner-nach-anschlaegen-in-sri-lanka-16158219.html
Ziel der Anschläge sind nicht speziell Christen, sondern alle aus Sicht der islamischen Fanatiker Anders-, Falsch- oder Garnichtgläubigen. Somit handelt es sich nicht um Christenverfolgung.
Sascha Larch am Permanenter Link
Und wo ist da jetzt ein Zusammenhang zur angeblichen "Christenverfolgung"?
Siegbert am Permanenter Link
Der Terrorismusexperte Peter Neumann meinte aber, dass das nicht sein kann, weil die Planung und Organisation der Taten in Sri Lanka mehr Zeit gebraucht haben muss als seither seit Christchurch vergangen ist.
Petra Pausch am Permanenter Link
Das steht so nicht in denn Artikel. Meiner Meinung nach wird darauf hingewiesen, dass es eben nicht nur Christen sind, die getötet wurden.
Axel Stier am Permanenter Link
Wie brav sind doch wir Agnostiker!
Wir reagieren auf unsere Verfolgung durch religiöse Kirchen in Deutschland mit Feindesliebe und Vergebung!
Warum in die Ferne schweifen, das Gute ist so nah.
Volkmar H. Weber am Permanenter Link
Einen Vorwand zu finden ist keine Angabe zum Grund des Tuns. HPD hat Recht!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Die Herren Kauder und Banker sind einfach nicht in der Lage über Ihren Christlichen Tellerrand zu blicken.
Eventuell vorhandene Außerirdische Lebensformen können nur den Kopf schütteln über unsere DUMMHEIT
A.S. am Permanenter Link
Simpler Psycho-Trick:
Kennt man von den Muslimen in Europa genauso wie von den Christen außerhalb der westlichen Welt, den bedauernswerten (Ironie) Radfahrern, denen die Autos allen Platz auf den Straßen wegnehmen, und nicht zuletzt von uns Atheisten.
Andres Zaugg am Permanenter Link
In Asien kennt man die Gefahren, welche von einem Präsidenten ausgehen, welcher seinen Amts-Eid auf zwei Bibeln abgelegt hat.
Roland Fakler am Permanenter Link
Die Opferrolle ist jüdisch: „Zähle dich zu den Unterdrückten und nicht zu den Unterdrückern, höre Schmähungen an und erwidere sie nicht, tue alles aus Liebe zu Gott und freue dich der Leiden“ und biblisch begründet Ma
Kay Krause am Permanenter Link
Ja, die Herren Kauder und Banker irren, so wie millionen religiös(oder auch politisch) indoktrinierte Menschen irren, wenn ihnen der Glaube eingetrichtert wurde, nur ihre jeweilige Denk- und Weltanschauungsweise sei d
Nun ist es aber seit über 100 Jahren seit Beginn der Industriealisierung) so, dass wir nicht mehr in unserer kleinen, konservativen, traditionell relgiös geprägten, von Kaiser und Bischof abgeschirmten Gemeinde leben, und nichts von der großen weiten Welt wissen (weil wir es auch gar nicht wissen sollen!), sondern heute steht uns die große, weite Welt(umindest kommunikativ und informativ) offen, und "Wer wissen will, kann wissen!" (Kurt Tucholsky).
Unbegreiflicherweise meinen die oben Genannten auch heute immer noch, sie müßten missionieren, nach dem Motto: "Du mußt so sein, wie ich!" "Wenn Du anders bist, dann paßt Du nicht in diese (sprich: meine) Gesellschaft, dann bist Du ein Fremdkörper, den ich nicht akzeptieren kann, dann bist Du mein Feind!" Diese Denkweise hat mich in 30 Jahren Leben und arbeiten in Bayern(nicht offen ausgesprochen, aber unterschwellig doch immer spürbar) ständig begleitet!
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Ganze auch mit der weltweit verbreiteten - "Eifersucht" genannten - Krankheit zu tun hat: der in seine enge Kirchen-Voliere gezwängte religiöse Vogel namens Mensch schaut mit gestutzten Flügeln neidvoll auf seine Artgenossen, die frei von allen krankhaften Religions-Zwängen in der Natur herumfliegen dürfen!
Und anstatt sich ihnen einfach anzuschließen (obwohl die Türe offen steht!), vergrößert er die Voliere, damit die freien Vögel auch noch Platz haben!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Genau so ist es, diese armen verblendeten merken es garnicht mehr, dass sie gefangen sind in einem Käfig welcher ihnen von Kindheit an übergestülpt wurde.
Das schlimme daran ist, dass der Käfig von Generation zu Generation weiter gegeben wird
und wehe ein Jungvogel versucht auszubrechen, dem wird die Hölle heiß gemacht.
Am schlimmsten sind jene, welche wieder besseres Wissen in dem Käfig verbleiben und andere dazu zwingen das gleich zu tun.
So funktionieren Religionen!!
Achim Dürr am Permanenter Link
Ich reibe mir verwundert die Augen und frage mich: Von welchen Religionen reden Sie? Woher kommt die Angst vor Religion - in Deutschland im 21. Jahrhundert? Doch nicht von den Christen?
Kann es sein, dass die Atheisten sich in ihrer Opferrolle gefallen?
Ilse Ermen am Permanenter Link
Es ist de facto so, dass Christen die weltweit am meisten verfolgte religiöse Gruppe sind, sofern sie in der Minderheit sind.
Wer das nicht glauben will, kann es bitte schwarz auf weiss nachlesen in der weltweiten Studie unter der Leitung von Jonathan Fox "The unfree exercise of religion : a world survey of discrimination against religious minorities / Jonathan Fox, Bar Ilan University; New York : Cambridge University Press, 2016. Der Studie zufolge nimmt religiöse Intoleranz weltweit zu.
Fox ist weder Priester noch Angehöriger einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Es muss anerkannt werden, dass Christen Verfolgungen und Repressionen ausgesetzt sind, egal, was man von den Kirchen hält. Die gern als ach so sanftmütig gepriesenen Buddhisten schneiden in der Studie schlechter ab als Christen (man denke an Myanmar).Ich weise darauf hin, dass das Verlassen der islamischen Glaubensgemeinschaft, also auch Konversion zu einer anderen Religion, in 13 islamischen Ländern mit dem Tode bestraft wird. Es gibt Millionen heimlicher Konvertiten (Buddhisten und Christen). Niemand, weder die autochthonen christlichen Gemeinden des Orients noch die Konvertiten, dürfen für die Verbrechen von Inquisitoren und Missionaren zur Rechenschaft gezogen werden.
Mir scheint, der eine oder andere in diesem Forum hält es mit der Weltanschauung ganz genau so wie Priester oder Bischöfe: keine Solidarität mit anderen.
Achim Dürr am Permanenter Link
Vielleicht haben Sie in Bezug auf Kauder recht, aber die verallgemeindernden Aussagen dieses Artikels sind total daneben:
Das stimmt überhaupt nicht. Ich bin Christ und kenne mich in der kirchlichen Szene Deutschlands ganz gut aus und ich kann sagen, dass die überwältigende Mehrheit der Christen nicht gegen Ungläubige eifern und dass Ungläubige nicht dämonisiert werden.
Sie können glauben oder nicht glauben, was Sie wollen, das ist alleine Ihre Entscheidung. Sie werden in den normalen Landeskirchen lange suchen müssen, bis Sie jemanden finden, der Ungläubige dämonisiert oder auch nur gegen sie eifert.