In Deutschland nennt man es "Staatsleistungen", in Österreich noch irreführender gar "Wiedergutmachungsleistungen". Hier wie da bekommt die reiche katholische Kirche Geld vom Staat ohne Gegenleistung.
Kirche müsste man sein! Während allenortens die Einnahmen für Arbeitende coronabedingt wegbrechen, gibt es einen weltumspannenden Verein, der mit vollen Händen scheffelt: Die katholische Kirche. In Österreich wurden jetzt die "jährlichen Wiedergutmachungsleistungen" an die katholische Kirche inflationsbedingt erhöht. Wie domradio.de meldet, um 3,5 Millionen auf 20,7 Millionen Euro. Jährlich. Ohne Gegenleistung.
Das wird den Freelancer freuen, der gerade alle Aufträge verloren hat, das wird den Wirt, dessen Kneipe nur noch sehr eingeschränkt besucht werden darf und insbesondere auch die unterbezahlten Krankenpfleger*innen, die Doppelschichten fahren, über alle Maßen begeistern. Endlich wird einer Organisation Geld in den unersättlichen Rachen geworfen, die es so sehr nötig hat. Nicht.
Es handelt sich bei den "Wiedergutmachungsleistungen" im Übrigen um Entschädigungszahlungen für Güter, die vom NS-Regime 1938 beschlagnahmt wurden und von der Republik Österreich nicht mehr an die Kirchen und Religionsgemeinschaften zurückgegeben wurden. Klingelt da was? Immerhin wird diese "Wiedergutmachung" (noch) nicht – wie in Deutschland – mehr als 100 Jahre lang verfassungswidrig gezahlt.
Nach der Unterzeichnung des Vertrags würdigten Kultusministerin Susanne Raab und der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana, die guten Beziehungen zwischen Staat und Kirche in Österreich. Während bei Ersterer wohl ein wenig das Bewusstsein fehlt, was mit Steuermitteln sinnvoll anzufangen ist, wundert es beim Erzbischof weniger: Bekommt doch Rom fast 21 Millionen Euro für Nichts. Money for nothing.
8 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Spott und Hohn für alle, die ihr Geld mit schwerer Arbeit verdienen müssen und von den erarbeiteten Steuern dann diese verlogenen Schmarotzer am Volksvermögen fürstlich
belohnen MÜSSEN.
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Die Kirchen müssen Jesu Gebot befolgen: "Ich habe euch (seine Jünger 4,31) gesandt, zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit." Lehrte der ni
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
@ Manfred Schleyer, und das rechtfertigt das Schmarotzertum aller Religionen?
Ohne Religionen gäbe es die Probleme der Menschheit nicht!!
Roland Weber am Permanenter Link
Alles rechtens: Die katholische Kirche ist schließlich weltweit dringend auf höhere Einnahmen angewiesen!
Wer stets Segen spendet, dem gebührt ein Geldsegen.
Hans Köhler am Permanenter Link
JC hat das aber ganz anders gesehen und gehandhabt. Er würde sich heute von diesen Kirchen angeeckelt distanzieren!
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Wie bitte? Der Staat zahlt aktuell Geld an die Kirchen, da diese teilweise vor etwa 200 Jahren enteignet wurden.
Jetzt soll das Volk, also das ehemalige Opfer Geld an die kriminelle Vereinigung zahlen, weil vor etwa 200 Jahren die kriminelle Vereinigung teilweise enteignet wurde.
Eine kriminelle Vereinigung (Kirche) nutzt ihre Macht um das Volk weiterhin auszupressen.
Korrekt wäre: Unsere Ahnen waren die Opfer, welche man belog, betrog ... Der Reichtum der Kirchen sind durch kriminelle Taten entstanden. Logischerweise muss das ergaunerte Geld an die Nachfahren der Opfer zurückgezahlt werden.
In was für einen induzierten kollektiven Wahn wir doch leben.
Manfred Schleyer am Permanenter Link
Das muss so sein, sagte Jesus: Wer hat dem, wird gegeben! Siehe Matthäus 13,12 und 25,29 und Markus 4,25 und Lukas 8,18 und 19,26.
Roland Weber am Permanenter Link
Durchaus trefflich erkannt! Mit besonderem Interesse sollte der Glaubensinteressierte (nicht nur der Gläubige) vor allem immer diejenigen Stellen lesen, die bei den drei Synoptikern übereinstimmen.
Wenn sich diese Aussagen oft (oder immer) auch als feine Ironie lesen lassen, so passen diese Erkenntnisse in der Regel nicht zu einem "Volkströster". Gelesen wird dies natürlich hier immer nur als geistige Bereicherung - gemeint sein könnte aber genau die materielle Bereicherung, deren Gesetzmäßigkeit man auch damals schon erkennen konnte. Welche Hoffnung hätte ein Jesus aber damit verbreitet?