Petition an Bundesjustizministerium übergeben

"Den Kopf frei haben!"

TERRE DES FEMMES überreichte die Petition "Den Kopf frei haben!" an das Bundesjustizministerium: Über 38.000 UnterstützerInnen sowie zahlreiche Verbände fordern ein Verbot des sogenannten "Kinderkopftuches" in öffentlichen Bildungseinrichtungen.

TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau überreichte am 11. Dezember die Petition "Den Kopf freihaben!" an Frau Staatssekretärin Dr. Sudhof des Bundesjustizministeriums und fordert damit, gemeinsam mit über 38.000 UnterzeichnerInnen, das Verbot des sogenannten "Kinderkopftuches" in öffentlichen Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen. Weitere 107 öffentliche UnterstützerInnen haben den Appell von TERRE DES FEMMES an die Regierung unterstützt, öffentliche Schulen in ihrem säkularen Bildungsauftrag zu stärken.

"Unsere Petition ist eine Forderung nach mehr Mädchenschutz. An öffentlichen Schulen müssen Mädchen frei von religiösen Symbolen und geschlechtlichen Rollenzuweisungen am Unterricht teilnehmen können. Ein 'Kinderkopftuch' ist ein patriarchales Symbol, da es nur Mädchen betrifft und mit gewissen Erwartungen an sie einhergeht", so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES. "Wir fordern mit diesem Verbot aber auch klare Regeln und ein klares Bekenntnis zur Säkularität und Neutralität unserer Bildungseinrichtungen. Auch damit LehrerInnen ihren Bildungsauftrag frei von Religion, sozialer Herkunft und Geschlechterrollen wahrnehmen können. In einem aufgeklärten Staat muss Bildung neutral sein."

Zu den 107 öffentlichen UnterstützerInnen zählen Prominente, PolitikerInnen sowie VertreterInnen zahlreicher Verbände, wie zum Beispiel Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, Karin Nordmeyer, Vorsitzende UN Women Nationales Kommitee Deutschland sowie Dr. Patricia Aden, Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes und viele mehr. Sie alle unterstützen die Forderung von TERRE DES FEMMES nach einem gesetzlichen Verbot des "Kinderkopftuches" an Schulen.

"Ich hätte sehr gerne gemeinsam mit TERRE DES FEMMES ihre Petition 'Den Kopf freihaben!', welche der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) öffentlich unterstützt, an das Bundesjustizministerium übergeben. Aufgrund der aktuellen Covid-19-Regelungen ist mir die Reise nach Berlin nicht möglich", so Thomas Fischbach. "Der BVKJ begrüßt die Forderung von TERRE DES FEMMES zur gesetzlichen Regelung des sogenannten 'Kinderkopftuches', um Mädchen zu schützen. Aus der Perspektive von Ärztinnen und Ärzten kann die frühe Verschleierung von Kindern gesundheitliche und psychische Folgen mit sich tragen. Für eine gesunde Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass jedes Kind einen unbefangenen Umgang mit sich und ihrem Körper erlernt. Psychischer Druck von außen, sei es durch Familie, Community oder in der Schule, hemmt die freie Entwicklung von Mädchen und kann die Gesundheit gefährden. Daher ist es aus der Sicht des BVKJ zum Wohle aller Kinder notwendig, die Verschleierung von Minderjährigen zu hinterfragen und in staatlichen Bildungseinrichtungen die freie Entfaltung von Mädchen ohne das 'Kinderkopftuch' zu ermöglichen."

Aufgrund der aktuellen Pandemie-Schutzmaßnahmen fand die Übergabe der Petition nur mit drei TeilnehmerInnen statt. Am 20. Januar 2021 wird jedoch zusätzlich ein digitaler Austausch mit Frau Dr. Sudhof und TERRE DES FEMMES zu diesem Thema stattfinden. An diesem Austausch wird auch Prof. Dr. Nettesheim teilnehmen, der im Auftrag von TERRE DES FEMMES die Verfassungstauglichkeit der Forderung eines gesetzlichen Verbots des Kinderkopftuches an öffentlichen Bildungseinrichtungen in einem Gutachten bestätigt hat.

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