Junge Menschen für humanistische Themen begeistern

Der Verband vieler globaler humanistischer Organisationen, Humanists International, ruft eine eigene Jugendorganisation ins Leben und will Tipps geben, um ein junges Publikum mit menschenrechtlichen und säkularen Anliegen vertraut zu machen.

Wie können wir besonders attraktiv für junge Menschen werden? Diese Frage haben sich viele Mitgliedsvereine von Humanists International, zu dem hierzulande beispielsweise der Humanistische Verband Deutschlands zählt, immer wieder gestellt und nun mit der Gründung einer eigenen Jugendorganisation eine Antwort gefunden.

Humanists International versteht sich als der globale Repräsentant der humanistischen Bewegung und engagiert sich für die Durchsetzung der Menschenrechte und der Säkularisierung. Besonderen Wert legt die Organisation dabei unter anderem auf die Einhaltung der Rechte nicht-religiöser Menschen. Der Dachverband, welcher sich früher Internationale Humanistische und Ethische Union (IHEU; englisch: International Humanist and Ethical Union) nannte, versucht nun mit humanistischen Themen auch eine junge Generation zu begeistern.

Anya Overmann, die Präsidentin von Young Humanists International, beschreibt die neue Jugendorganisation als Begegnungspunkt, wo sich jüngere Humanist:innen nicht nur als Mitglieder fühlen sollen, sondern als einen sicheren Ort, von dem aus sie wachsen können und auf die gesamte Organisation Einfluss nehmen können.

"Der Humanismus der Zukunft wird anders aussehen als der heutige", heißt es in der Broschüre der Young Humanists International und man sei auf dem Weg, eine noch diversere Bewegung zu werden, welche von der Jugend selbstbewusst vorwärts getragen werden würde. Dafür erklärt man sich bereit, dem Vorstand der Jugendorganisation auch ein Mitspracherecht bei Entscheidungen der gesamten Vereinigung zuzugestehen.

Die Vorteile einer Jugendorganisation seien unter anderem, Jugendlichen kritisches rationales Denken nahe zu bringen und mit einer Gruppe gemeinsam Lösungen für Probleme zu erarbeiten. Außerdem soll auf diese Weise ein Ort entstehen, an dem die jungen Humanist:innen sich ausdrücken und ihr Selbstbewusstsein entwickeln können. Ebenfalls geübt werden können in diesem Zusammenhang die Führungsqualitäten der jungen Menschen, um sie auf mögliche spätere Positionen in ihren Verbänden vorzubereiten.

Im weiteren Verlauf der Broschüre der Young Humanists International werden Strategien und Organisationsstrukturen vorgestellt, welche auch für andere Verbandsmitglieder von Interesse sein könnten: Zum Beispiel gilt der Präsentation in einem möglichst breit gefächerten Sortiment an Social Media-Kanälen ein wichtiger Abschnitt in dem Infoblatt. Hier werden Empfehlungen für den genauen Auftritt in den Sozialen Netzwerken gegeben, wie etwa zu welcher Zeit man am besten Postings platzieren sollte und in welchen konstanten Abständen die Konsumenten am effektivsten mit humanistischen Themen erreicht werden können. Ein besonderes Augenmerk sollte auch auf ein Logo mit Wiedererkennungswert gelegt werden, das im Falle der Young Humanists International stark an das Logo des Dachverbandes angelehnt ist, jedoch einen eigenen Charakter entfalten kann.

Sollten nun andere humanistische Verbände ebenfalls Interesse an der Gründung einer Jugendorganisation haben, wird ihnen die Broschüre sicherlich einige wertvolle Tipps und Anregungen geben, wie man dies am besten bewerkstelligen kann. Die Young Humanists International hoffen nun, dass weitere Verbände aus der säkularen Szene ihrem Beispiel folgen und versuchen werden, die Themen des Humanismus auch besonders für junge Menschen attraktiv zu vermitteln. Wer Interesse an dem Thema hat, dem sei die Broschüre wärmstens ans Herz gelegt.

Die Handreichung von Humanists International mit Tipps, wie man junge Menschen für den Humanismus begeistern kann, findet sich hier (englisch).

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