„Ohne Deschner gäbe es keine gbs“

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Karlheinz Deschner und Herbert Steffen / Fotos © Evelin Frerk

OBERWESEL. (hpd) Schon anfangs ist die Stimmung feierlich-festlich und erwartungsvoll. "Kommt er?" ist eine immer wieder aufkommende Frage der Besucher. Ja, Karlheinz Deschner ist da. Bescheiden wie immer sitzt er mit einem Becher Tee in dem sich füllenden Forum der GBS und die Kuratorin der Stiftung, Ingrid Binot, neben ihm. Er wird sich an diesem Abend auch weiterhin von Freunden begleiten lassen.

Zur Einstimmung wurde das Video von Ricarda Hinz gezeigt, mit dem sie Aphorismen von Karlheinz Deschner in Szene gesetzt hat. Sie hat das Video 2004 für die erste Veranstaltung produziert, mit der sich die Giordano-Bruno-Stiftung an die Öffentlichkeit wagte, den Festakt zum 80. Geburtstag von Karlheinz Deschner in Haßfurt.

 

„Ich begrüße Sie herzlich zu diesem Festakt zu Ehren von Karlheinz Deschner anlässlich der Vollendung seiner großen „Kriminalgeschichte des Christentums“. Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, moderiert diesen Abend und lässt dabei die Gäste wissen, dass auch ihn Deschners Werk außerordentlich stark geprägt hat. Womöglich hätte er den Beruf des Schriftstellers und Philosophen gar nicht ergriffen, wenn er nicht schon so früh auf die ‚Deschnerschen Schriften’ gestoßen wäre.

Schmidt-Salomon lenkt mit einem Dank auf die Video-Beiträge von Ricarda Hinz, der „viele wunderbare, aufklärerische Filme zu verdanken sind und die auch den heutigen Festakt filmisch dokumentieren wird“. Er erwähnt Adel F. Mohsin, den jüngst dazu berufenen Beirat der Stiftung. Dieser begleitet den Abend am Klavier.

Herbert Steffen, Hausherr und im Jahr 2004 Gründer der Giordano-Bruno-Stiftung, wird wie alle Redner mit Applaus empfangen. Er beginnt mit dem Satz: „Ohne Karlheinz Deschner gäbe es die gbs nicht ...“ und fährt fort, für diese Festveranstaltung wäre leicht ein Saal zu füllen gewesen, aber man habe die Wünsche von Deschner verstehen können, diese Veranstaltung nur in einem kleinen und eher „familiären“ Rahmen zu halten.

Rückschauend spricht Steffen über die Anziehungskraft der Bücher von Karlheinz Deschner auf ihn. Als er erstmals eines in den Händen hielt, war er geradezu elektrisiert – und er nahm sich vor, diesen Autor nachhaltig zu unterstützen, was er seit den 1990er Jahren auch getan hat.

Nach Redebeiträgen von Uwe Naumann, Rowohlt-Verlag, einem Musikbeitrag am Flügel von Adel F. Mohsin (Liszt: Lyon / Rachmaninoff: Prélude op. 32/12), sowie dem Video eines Deschner-Filmportrait (Ausschnitt) hält Hermann Josef Schmidt (ebenfalls gbs-Kurator) die Laudatio. Nach einem weiteren Video-Ausschnitt aus „Die hasserfüllten Augen des Herrn Deschner“ spricht Frank Strickstrock, Lektor im Rowohlt-Verlag, und dann kommt Karlheinz Deschner von seinem Platz hoch an das Rednerpult und bedankt sich. Aber Deschner wäre nicht Deschner, wenn seine Wort einfach blieben. Viele Freunde im Saal benennt er persönlich mit seinem Dank und der spiegelt sich auch in seiner Mimik wieder.

Was folgt? Standing Ovations und Adel F. Mohsin am Flügel mit Liszt: Lyon und Rachmaninoff: Prélude op. 32/12.

Evelin Frerk