Nachdem ein Gesetz, welches geschlechtsangleichende Operationen verbietet, Ehen mit einer trans Person annulliert und die Adoption durch trans Eltern verbietet, bereits Mitte Juli in dritter Lesung von der Duma verabschiedet wurde, hat am Montag nun auch der russische Präsident Wladimir Putin unterschrieben. Was die russisch-orthodoxe Kirche und jene, die ihre Werte hochhalten, erfreut, ist für Betroffene und Menschenrechtsorganisationen eine Katastrophe.
Unter dem Dach "Queere Nothilfe Uganda" startete am Freitag ein breites Bündnis aus über 40 Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen aus Deutschland sowie aus Ghana und Uganda eine bundesweite Spendenkampagne. Das Geld geht zu 100 Prozent an die LGBTQI+-Gemeinschaften des ostafrikanischen Landes. Diese sind durch ein neues, menschenverachtendes "Anti-Homosexualitäts-Gesetz" in ihrer Existenz bedroht.
Im März dieses Jahres hatte das ugandische Parlament einen Gesetzesentwurf zur noch strikteren Verfolgung von Homo- und Bisexuellen, trans und queeren Personen verabschiedet. Weil Präsident Museveni fürchtete, dass das Gesetz, wie ein Vorgänger aus dem Jahre 2014, juristisch gekippt würde, hatte er es zur Überarbeitung ans Parlament zurück verwiesen. Am 29. Mai nun hat er die überarbeitete Fassung unterschrieben. Für als "schwere Homosexualität" bezeichnete Handlungen droht sogar die Todesstrafe.
In Uganda will das Parlament Homosexuelle ins Gefängnis stecken. Das ist kein Einzelfall. In diesem Artikel werden ein paar Beispiele aufgeführt, wie Kirchen und Glaubensgemeinschaften einen unheiligen Einfluss auf Regierungen nehmen und ihre Macht ausspielen.
Konservative Katholiken haben laut einem Bericht der Washington Post im US-Staat Colorado die Trackingdaten von Priestern gekauft, die im Internet einen schwulen Partner suchten. Das Material spielten sie Bischöfen und anderen hochrangigen Kirchenfunktionären zu, heißt es in dem Bericht weiter.
Der "Synodale Weg" hatte am vergangenen Wochenende beschlossen, dass in der katholischen Kirche Deutschlands Segensfeiern für homosexuelle Paare erlaubt sein sollen. Der Vatikan zeigt sich über die Eigenmächtigkeit der deutschen katholischen Kirche irritiert.
Ein Märchenbuch mit Geschichten über gleichgeschlechtliche Partnerschaft ist nicht schädlich für Kinder. Das entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg in der vergangenen Woche. Das Land Litauen hatte den Band zunächst aus dem Verkehr gezogen, später mit einem Warnhinweis versehen. Beides verletzte nach Ansicht der Richter das Recht auf freie Meinungsäußerung. Das Land Litauen muss der Mutter der 2020 verstorbenen Autorin 12.000 Euro Entschädigung zahlen. Es war der erste Fall, in dem der EGMR über die Verbreitung von Kinderliteratur zum Thema gleichgeschlechtliche Beziehungen verhandelt hat.
Die Polizei Berlin hat Ermittlungen gegen das Online-Magazin "queer.de" wegen "Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener" eingeleitet. Das Portal hatte den verstorbenen Papst Benedikt XVI. in einem Nachruf als einen "der größten queerfeindlichen Hetzer" bezeichnet.
In Singapur ist Sex zwischen Männern verboten. Doch nun hat Regierungschef Lee Hsien Loong eine Entkriminalisierung angekündigt. Der asiatische Stadtstaat will damit der zunehmend modernen und aufgeschlossenen Stimmung in der Bevölkerung Rechnung tragen. Jedoch werde es in dem Land keine gleichgeschlechtliche Ehe geben, so der Premier weiter.
Diskriminierende Äußerungen über Homosexuelle sind Schweizer Richtern zufolge auch dann eine Straftat, wenn sie im Wortlaut einer angeblich "heiligen Schrift" entsprechen. Dies hat nun das Züricher Bezirksgericht festgestellt und einen schwulenfeindlichen Straßenprediger zu 15.200 Franken (etwa 15.600 Euro) Geldstrafe verurteilt. Zur Verteidigung hatte der Mann angegeben, dass er nur aus der Bibel zitiert habe.
Im Januar dieses Jahres hatte der Bischof von Teneriffa, Bernardo Álvarez, im Fernsehen Homosexualität als Todsünde bezeichnet und mit Handeln unter Alkoholeinfluss verglichen. Aussagen, die schockierten und die Anzeige einer Gewerkschaft nach sich zogen. Die Staatsanwaltschaft nahm die Untersuchungen auf. Am 17. Mai nun gab die Staatsanwaltschaft bekannt, die Anzeige wegen Mangel an Beweisen für eine Straftat einzustellen. Ein fatales Zeichen in einem Land, in dem die Ermordung Samuels, eines jungen Homosexuellen, kaum ein Jahr her ist.
Glaubensgemeinschaften sehen sich als Hüter von Moral und Ethik. Pastoren von radikalen Freikirchen fühlen sich deshalb als Experten bei der Beurteilung von Gut und Böse und taxieren die Sünden. Weit oben in der Skala angesiedelt ist das angebliche Fehlverhalten in sexuellen Belangen. Einen Spitzenplatz nimmt dabei die Homosexualität ein, die als eine Art Ursünde angesehen wird. Doch damit manövrieren sich manche Freikirchen direkt in Teufels Küche.
Der Senat des US-Bundesstaats Florida hat ein Gesetz verabschiedet, das den Unterricht über die sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in Kindergärten und an Grundschulen verbietet. Mit 22 zu 17 Stimmen hat das konservativ dominierte Parlament zugestimmt und damit gleichzeitig Trump-Herausforderer Gouverneur Ron DeSantis in Stellung gebracht, der das Gesetz am Montag unterzeichnete. Ein herber Rückschlag für die Rechte queerer Menschen, der allerdings nicht stumm hingenommen wurde.
Neuseelands Parlament hat mit einer großen Mehrheit ein Verbot von "Therapien" beschlossen, die die sexuelle Orientierung oder die sexuelle Identität verändern sollen. Wer unter 18-Jährige mit solchen Behandlungen traktiert oder bei Volljährigen schwere Schäden durch sie anrichtet, riskiert nun eine Haftstrafe.
Zur besten Sendezeit strahlte die ARD am vergangenen Montagabend einen Dokumentarfilm aus, dessen Inhalt vermutlich bleibende Eindrücke bei allen Zuschauern hinterlassen wird. Das Thema drehte sich um nicht heterosexuelle Menschen deren Lebens- und Arbeitsumfeld mit der katholischen Kirche eng verwoben ist. In der Dokumentation kommen 125 Menschen diverser sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen des Verheimlichens und des Kämpfens um Anerkennung.