Morgen beginnt der Ramadan. Eigentlich gelten in Pakistan Versammlungsbeschränkungen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, die sollen aber anlässlich des Fastenmonats aufgeweicht werden.
In Pakistan hat im März entgegen aller Empfehlungen eine Glaubensveranstaltung mit über 100.000 Teilnehmern stattgefunden. Fast die Hälfte von ihnen wurde nun bereits als Seuchenschutzmaßnahme isoliert. Es ist nicht das erste Mal, dass religiöse Treffen in der Corona-Krise als sogenannte "Superspreader" fungieren.
Von der Farmarbeiterin wurde Aasiya Noreen – auch bekannt als Asia Bibi – zum weltweiten Beispiel für die Gefahren, die von Anti-Blasphemie-Gesetzgebung ausgeht. Nach acht Jahren in der Todeszelle, einem Freispruch und einer spektakulären Flucht von Pakistan nach Kanada veröffentlichte die heute 49-jährige Asia Bibi nun ein Buch über ihre Geschichte.
Der heute 33-jährige Junaid Hafeez wurde im Jahre 2013 wegen Blasphemie bei Facebook und während seiner Vorlesungen an der Bahauddin Zakariya Universität in Multan festgenommen. Nach quälender Einzelhaft, keiner forensischen Untersuchung von Beweisen und einem regen Wechsel eingeschüchterter Richter, wurde nun das Todesurtel verhängt.
In Pakistan ist ein Mann für im Jahre 2017 bei Facebook veröffentlichter Aussagen wegen blasphemischer Cyberkriminalität von einem Spezialgericht in Lahore zu fünf Jahren Haft, Zwangsarbeit und einer Geldstrafe verurteilt worden. Er gilt damit als erster Mensch, der nach dem 2016 erlassenen Gesetz verurteilt wurde.
Das Vorstandsmitglied der Humanists International (ehem. IHEU), Gulalai Ismail, war seit ihrer anfänglichen Inhaftierung im Oktober 2018 auf der Flucht vor den pakistanischen Behörden. Humanists International hat an vorderster Front dafür gekämpft, auf internationaler Ebene alles dafür zu tun, um ihre Freilassung zu gewährleisten.
Nachdem ein muslimischer Schüler seinen hinduistischen Schuldirektor der Blasphemie bezichtigt hatte, brach eine Welle der Gewalt im südostpakistanischen Distrikt Ghotki los. Dabei wurden die betroffene Schule sowie ein hinduistischer Tempel überfallen und teilweise zerstört.
Im Jahre 2017 war der damals 23-jährige Student Mashal Khan, der sich auf seinem Facebook-Profil auch den Beinamen "The Humanist" gegeben hatte, wegen vermeintlich blasphemischer Aussagen von einem wütenden Mob getötet worden.
Was haben eine saudi-arabisch-kanadische Menschenrechtsaktivistin, ein kanadischer Kolumnist und ein iranisch-stämmiger australischer schiitischer Geistlicher gemein? Sie alle haben mit ihren Tweets Islamismus kritisiert und sie alle wurden von Twitter wegen Verstoßes gegen das pakistanische Anti-Blasphemie-Gesetz ermahnt. Keiner von ihnen lebt in Pakistan. Twitter beruft sich auf rechtmäßige Behördenmeldungen.
Nach der Freilassung von Asia Bibi, die wegen Blasphemie verurteilt und Ende Oktober freigesprochen wurde, legten Islamisten Pakistan lahm. Die Regierung hat dem Mob nun nachgegeben und zugesagt, einem Antrag auf Revision des Urteils zuzulassen.
Aasiya Noreen – auch bekannt als Asia Bibi – war im mehrheitlich muslimischen Pakistan vor 8 Jahren wegen Blasphemie zum Tode verurteilt worden. Heute wurde bekannt, dass das oberste Gericht in Pakistan das Urteil gegen Bibi aufgehoben hat. Doch nach ihrer Freilassung muss sie nun damit rechnen, einem Lynchmord zum Opfer zu fallen, denn islamistisches Denken ist in Pakistan weit verbreitet. Ein Politiker, der sich für Bibi eingesetzt hatte, wurde 2011 ermordet. Sein Mörder wird in Pakistan heute als Märtyrer verehrt.
Am Morgen des 12. Oktober wurde die Humanistin und Menschenrechtsaktivistin Gulalai Ismail von der pakistanischen Bundespolizei (Federal Investigation Authority) verhaftet, als sie aus Großbritannien wieder in ihr Heimatland einreiste.
Humanisten werden in Pakistan zum Tode verurteilt oder einfach ermordet. Einer von ihnen hat Asyl in Großbritannien beantragt. Jetzt will das Land ihn loswerden. Weil er Platon und Aristoteles nicht so gut kennt.
Islamisten haben in Pakistan den Rücktritt des Justizministers wegen angeblicher Blasphemie erzwungen. Zuvor kam es zu Straßenblockaden und Ausschreitungen, bei denen mindestens sechs Menschen starben
Als atheistischer Blogger muss Hussain P. in Pakistan um sein Leben fürchten. Trotzdem lehnte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seinen Asylantrag ab. Zu Unrecht. Dies entschied nun das Verwaltungsgericht Münster.