In den letzten Monaten war die katholische Kirche mehrfach wegen verschwenderischer und menschenfeindlicher Immobilien-Deals in die Kritik geraten. Dass es in der Corona-Krise beim Papst kaum für mehr als ein paar Gebete für diejenigen reicht, die sich nicht in die Sicherheit einer eigenen Wohnung zurückziehen können, ist unerträglich.
Der Vatikan öffnet einen weiteren Teil seines Geheimarchivs: Wissenschaftler dürfen seit Anfang der Woche Akten aus der Zeit 1939 bis 1958 einsehen. Sie wollen Licht ins Dunkel der umstrittenen Rolle von Papst Pius XII. bringen und stießen gleich am ersten Tag auf einen "Treffer".
Die katholische Kirche verliert in den meisten Ländern Gläubige. Gründe dafür sind Missbrauchs- und Spendenskandale sowie die weltfremden Kirchenregeln. Eine Erneuerung der Kirche wird von zahlreichen bekannten Bischöfen, Frauengruppen und Gläubigen in aller Welt gefordert. Doch das Beispiel des Streites um die Aufrechterhaltung des Zölibates und das Vorhandensein verheirateter Priester zeigen, dass es Veränderungen und Ausnahmen in der katholischen Kirche nur geben kann, wenn keine weitreichenden Reformen drohen.
Papst Franziskus, von vielen erwartungsvoll als modernerer Mann und Erneuerer der katholischen Kirche begrüßt, hat mit seinem prosynodalen apostolischen Schreiben "Geliebtes Amazonien" jegliche Hoffnung auf eine Anpassung der Kirche an heutige Zeiten zerstört.
Wer hat das Sagen in der katholischen Kirche? Der derzeitig amtierende Papst Franziskus, der vergleichsweise moderat bis (nach Kirchenverhältnissen) revolutionär agiert oder die Riege der Erzkonservativen um den abgedankten Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI.? Derzeit treten die inneren Machtkämpfe im Vatikan deutlicher denn je zutage. Aktueller Anlass: Der Zölibat.
Als "epochalen Schritt" betitelte der Erzbischof von Malta die päpstliche Entscheidung. Bei näherem Hinsehen zeigt sich jedoch: So grundlegend ist die Veränderung dann doch nicht, auch wenn jetzt niemand mehr zum Schweigen verpflichtet werden darf. Man will die Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden verbessern, mehr aber auch nicht.
Der Oberste Vorsitzende eines undemokratischen und wegen millionenfacher Missbrauchsfälle im Rampenlicht stehenden Unternehmens warnte dieser Tage vor zu viel Konsum. Das mutet seltsam an, hat der weltumspannende Konzern doch allein in Deutschland ein geschätztes Vermögen von mehr als 200 Milliarden Euro.
In ausgewählten Kinos kann man seit wenigen Tagen die Dokumentation "Verteidiger des Glaubens" über Joseph Ratzinger sehen. Der kritische Film, der in katholischen Kreisen für einigen Aufruhr sorgt, verrät viel über Charakter und Gedankenwelt des ehemaligen Papstes Benedikt XVI., seine Rolle im Missbrauchsskandal und was zu seinem Rücktritt führte.
Papst Franziskus hat mit einer Rede seinem erstaunten Kommunikationsteam einen neuen Kurs diktiert. Dabei ging es um die wohlwollende Bewerbung der katholischen Kirche, unangenehme Worte, Allergien sowie das Schlaf- und Ruheverhalten des sachte schnarchenden päpstlichen Kommunikationsstabes.
Eine Spannungsschwankung im Stromnetz machte Papst Franziskus gestern 25 Minuten lang zum Gefangenen eines Fahrstuhls. Das vatikanische Personal verließ sich glücklicherweise nicht auf göttliche Rettung, sondern zog es vor, die Feuerwehr zu alarmieren.
Papst Franziskus verurteilt die moderne Sklaverei und ruft dazu auf, sie zu beenden. Einige seine Vorgänger hatten allerdings eine gänzlich andere Haltung zu diesem Thema. Ein Papst war es auch, der im 15. Jahrhundert die entscheidende Legitimationsgrundlage dafür schuf.
Europa ist innerhalb weniger Jahre zum Tollhaus geworden. Kriege im Nahen Osten, politische Spannungen und Elend auf dem afrikanischen Kontinent lösten Flüchtlingsströme aus, die Europa umgepflügt haben. Und die christliche Moral und Ethik weggespült.
Der Vatikan kritisiert in einem Grundsatzpapier eine "Gender-Ideologie, die den Unterschied und die natürliche wechselseitige Ergänzung von Mann und Frau leugnet". So hält es ein neues Dokument der Bildungskongregation fest, das Vatican News in der vergangenen Woche veröffentlicht hat.
Der gerade 92 Jahre alt gewordene Ex-Papst Joseph Ratzinger hat sich in einem Aufsatz zum Thema Missbrauchsskandal zu Wort gemeldet. Einsicht in die Probleme, die für die Krise seiner Kirche verantwortlich sind, hat er nicht. Im Gegenteil: Schuld sind die anderen.
Im Jahr 2021 jährt sich die Eroberung Mexikos durch Spanien zum 500. Mal. Im Zuge dessen fordert der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador in Briefen jeweils den spanischen König, Felipe VI. und Papst Franziskus dazu auf, sich für die Gräueltaten der Eroberung mit Schwert und Kreuz zu entschuldigen. Spanien hat eine Entschuldigung bereits abgelehnt. Eine offizielle Antwort aus dem Vatikan wird noch erwartet.