Wer kennt sie nicht, die Filmsequenz aus "Moderne Zeiten", in der Charlie Chaplin von der Maschine durchs Leben gejagt wird. In postmodernen Zeiten sind es eher unsere eigenen Ansprüche und die Blicke der anderen, die uns unter Druck setzen. In seinem Buch "Nichts mehr sein müssen" setzt sich Alfred Binder mit unserem unentwegten Streben nach Anerkennung auseinander. Der hpd sprach mit dem Autor über Gleichheit, Weisheit und Lebenskunst.
Alle haben es gewusst, alle haben davor gewarnt und nun ist sie da: die zweite Corona-Welle. Die Maßnahmen werden wieder verschärft, sogar ein zweiter Lockdown wird nicht mehr komplett ausgeschlossen. Viele haben dazu beigetragen, dass es dazu kam. Eine küchenpsychologische Analyse.
Donald Trump ist ein Meister der Provokation und Selbstinszenierung. Seine Amtszeit wirkt wie eine einzige Theateraufführung, bei der sich die Zuschauer beliebig einklinken und eine kurze Weile im Zuschauerraum verweilen können. Denn der amerikanische Präsident liefert auf der Bühne das immer Gleiche in unzähligen Variationen.
Der Tod eines Elternteils ist eines der größten Traumata für ein Kind. Waisenkinder leiden häufig für den Rest ihres Lebens unter diesem Verlust – ein verzögertes Wachstum und gesundheitliche Probleme können die Folgen sein. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass auch im Kindesalter verwaiste Schimpansen hinsichtlich ihres Wachstums und ihrer Überlebenschancen benachteiligt sind.
Zu Unrecht beschuldigt: Wenn Erwachsene ihren Familienmitgliedern plötzlich sexuellen Missbrauch in der Kindheit vorwerfen, kann dies im Zuge einer bestimmten Form von Psychotherapie geschehen. Die Klienten glauben dann, sich an Vorfälle zu erinnern, die nie stattgefunden haben. Bestärkt werden sie von Therapeuten, die an der Entstehung solcher Falscherinnerungen unbeabsichtigt mitgewirkt haben: durch suggestive Gespräche, Erwartungsdruck und Vieles mehr.
Eine beliebte Disziplin der Esoterik ist das positive Denken. Alle erleben diese Methode bei alltäglichen Gesprächen – "Du musst nur positiv denken, dann wird alles gut!" –, doch die wenigsten kennen den esoterischen Ursprung dieser vermeintlich unverfänglichen Redewendung.
Der Humanistische Pressedienst hat Ende Juli einen Artikel von Matthias Freyberg veröffentlicht: "Lebenssinn und der Mut zu sich selbst". Dem Buchautor Uwe Lehnert genügten die darin geäußerten Gedanken darüber, dass wir einer mitleidlosen Natur ausgeliefert sind, nicht. Er versucht aufzuzeigen, wie ein Humanist denkt und lebt.
Die Frage nach dem Lebenssinn ist keinesfalls akademisch. Sie sucht nach Zusammenhängen, konstruktiven Bezügen und praktischen Orientierungen. Der Mensch ist ein biologisches Wesen und als Ergebnis der Evolution mit Stärken und Schwächen ausgestattet. Er hat sich in Anpassung an die vorherrschenden Bedingungen entwickelt und sich von einer ausschließlichen Gebundenheit an Instinkte gelöst.
Der Mensch hat ein Bedürfnis, das Leben zu genießen, Spaß zu haben und dabei auch mal über die Stränge zu schlagen. Ein (mehr oder weniger) kontrolliertes Umfeld bieten dafür unter normalen Umständen Volksfeste, Konzerte oder Discos. Zu Corona-Zeiten ist das anders: Die Möglichkeit, Exzessen zu frönen, ist stark eingeschränkt. Was das mit uns macht, warum das problematisch ist und was man stattdessen tun könnte, darüber sprach der hpd mit dem Philosophen Franz Josef Wetz.
Esoterik wird als sanftes Wundermittel im rauen Zeitalter der grobstofflichen Realität gepriesen, in der nüchterne Technik und angeblich seelenlose Wissenschaften unser Leben prägen und dominieren. Deshalb propagiert die moderne Spiritualität eine Gegenwelt, in der Liebe und Licht, Erlösung und Erleuchtung, innere Mitte und höheres Bewusstsein, kosmische Dimensionen und ein neues Zeitalter auf uns warten sollen.
Der dauererschöpfte Mensch ist zur Zielgruppe eines ganzen Wirtschaftszweiges geworden. Die Gestressten und Gehetzten konsumieren Selbsthilfeliteratur und buchen Achtsamkeits-Workshops, um ihre Beschwerden zu lindern. Mit Yoga, Entspannungsübungen und Meditation sollen sie wieder funktionstüchtig gemacht werden. Und die Achtsamkeitsindustrie boomt, Mindfulness ist ein Lifestyle-Produkt geworden. Ein Kommentar.
Während die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland abnimmt, breitet sich weitgehend unbemerkt eine zweite, eine psychische Pandemie aus. Soziale Distanzierung, eingeschränkte Freizeitangebote, Existenzsorgen durch finanzielle Engpässe und nicht zuletzt die potenziell tödliche Infektion – diese Mischung bildet den Nährboden für ganz unterschiedliche psychische Probleme, allen voran Angststörungen und Depressionen.
Die Persönlichkeit Jesu wird von den Evangelisten als extrem gespalten dargestellt. Von der "anderen Wange hinhalten" bis hin zu "Mordwünschen an seinen Feinden" erinnert das Spektrum seiner Handlungen und Handlungsanweisungen an eine narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Wie die Wahrnehmungspsychologie ein neues Verständnis ästhetischer Urteile ermöglicht, erklärte der Bamberger Psychologieprofessor Claus C. Carbon anlässlich der brainWEEK Mitte März im Humanistischen Salon Nürnberg. In dem von ihm vorgestellten Gebiet der Empirischen Ästhetik geht es etwa um Varianten der Mona Lisa, neues Produktdesign oder Internettrends.
Von der Schummelei bei der Steuerklärung bis zu den großen Korruptionsskandalen – immer wieder lügen Menschen, um sich Vorteile zu verschaffen. In experimentellen Studien wird erforscht, welche persönlichen und umweltbedingten Faktoren Menschen zu Lügnern machen. Nun wurde eine umfangreiche Metaanalyse zum Lügen durchgeführt, die Erkenntnisse aus 565 Studien zusammenfasst. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Tendenz zu Unehrlichkeit von Alter und Geschlecht abhängt.