Die Ereignisse um die Tötung eines deutschen Staatsbürgers bei einer Auseinandersetzung, deren Ursache und Ausgang noch nicht geklärt sind, bewegen die Medien in ganz Deutschland und vermitteln erneut das Bild vom rechtsgerichteten Sachsen.
Rechtsradikale haben nach dem tödlichen Messerangriff in Chemnitz den Haftbefehl gegen einen der mutmaßlichen Täter ins Internet gestellt. Bisher ist unklar, wie sie in den Besitz des Dokuments gelangt sind.
Vor kurzem jährte sich der 50. Todestag des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer, der sich wie kein anderer für eine juristische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen einsetzte. Im Interview erklärt Justizministerin Katarina Barley, welche Rolle Bauer bei ihrer Arbeit spielt und wie es heute um die Aufklärung rechter Gewalt steht.
Die Nebenkläger des gestern beendeten NSU-Prozesses haben in einer Presseerklärung ihre Enttäuschung über das Urteil formuliert. Besonders verärgert sind sie, weil das Gericht mit der gestrigen Entscheidung einen "Schlussstrich" unter die Aufarbeitung des Skandals ziehen will.
Zum gestrigen "Internationalen Tag gegen Rassismus" fand im Abgeordnetenhaus von Berlin eine Anhörung zum Thema "Rechtsextreme, rassistische und antisemitische Gewalttaten in Berlin im Jahr 2017" statt. Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, wurde für eine Stellungnahme eingeladen. Der hpd dokumentiert den Beitrag.
Der Politikwissenschaftler Hajo Funke und die Journalistin Christiane Mudra legen mit "Gäriger Haufen. Die AfD: Ressentiments, Regimewechsel & völkische Radikale" ein Buch zu der Partei vor. Zwar erhält man auf engem Raum eine informative und kritische Darstellung, die aber hinsichtlich der Einordnungen oberflächlich bis widersprüchlich ist.
Der Politikwissenschaftler Sebastian Gräfe nimmt in seinem Buch "Rechtsterrorismus in der Bundesrepublik Deutschland. Zwischen erlebnisorientierten Jugendlichen, 'Feierabendterroristen' und klandestinen Untergrundzellen" im Lichte des NSU einen systematischen Vergleich vor. Die Arbeit beeindruckt durch die intensive Aufarbeitung des Datenmaterials und die systematische Analyse über fünf Untersuchungskriterien.
Sie hörten den Schuss nicht oder wollten nicht hören: In einem neuen Hörspiel des WDR werden die haarsträubenden Versäumnisse der NSU-Ermittler zu einer bunten Collage, in deren Flow man nur mit dem Kopf schütteln kann.
Mit einer Kunstaktion in Trier machte die Giordano-Bruno-Stiftung vergangene Woche auf die judenfeindliche Haltung Martin Luthers aufmerksam. Der NPD-Politiker Safet Babic stellte deswegen eine Strafanzeige.
Schon länger war von dem Trierer NPD-Vorsitzenden Safet Babic nichts mehr zu hören. Am vergangenen Mittwoch demonstrierte er jedoch wieder in Rheinland-Pfalz und warb dabei mit Luther für die NPD.
Die Absetzung des Theaterstücks "Son Kale Türkiye" (Letzte Festung Türkei), das bereits seit einigen Wochen auf diversen westeuropäischen Bühnen aufgeführt worden ist, sorgt derzeit nicht nur in Hessen für Wirbel. Das Stück steht wegen nationalistischer und rassistischer Inhalte in der Kritik.
Im Dezember 2016 gründeten 25 Organisationen und Initiativen die "Bundesarbeitsgemeinschaft religiöser Extremismus". Im Gespräch sprechen die Vorstandsvorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft Friederike Müller und Götz Nordbruch über die Nähe von Salafismus und Rechtsextremismus, die Auseinandersetzung mit christlich-extremistischen Strömungen sowie die Frage, warum sich die Gesellschaft selbst verändern muss, um religiösem Extremismus vorzubeugen.
Rechtspopulistische und faschistische Bewegungen gewinnen weltweit an Einfluss. Der schleichenden Erosion unserer demokratischen Werte durch die Feinde der offenen Gesellschaft müssen wir massiv entgegentreten, meint Jacques Tilly, Deutschlands bekanntester Karnevalswagenbauer und Mitglied der Giordano-Bruno-Stiftung. Der hpd veröffentlicht eine Rede, die er beim Neujahrsempfang der SPD-Flingern/Düsseltal in Düsseldorf gehalten hat.
Der Politikwissenschaftler Gideon Botsch legt mit "Wahre Demokratie und Volksgemeinschaft. Ideologie und Programmatik der NPD und ihres rechtsextremen Umfelds" eine kleine Abhandlung zur Bedeutung und Funktion der genannten Begriffe im rechtsextremistischen Lager vor. Die Arbeit beeindruckt durch die akribische und quellengestützte Darstellung, welche die Kontinuität derartiger Diskurse bis zurück in die Frühgeschichte der Bundesrepublik Deutschland gut belegt.
Der Sozialwissenschaftler Daniel Köhler legt mit "Right-WingTerrorism in the 21st Century. The 'National socialist Underground' and the history of terror from the Far-Right in Germany" eine erste vergleichende sozialwissenschaftliche Studie zum NSU-Rechtsterrorismus vor. Positiv fällt die nüchtern und sachliche Herangehensweise auf, verbunden mit einem komparativen Blick auf die Geschichte des deutschen Rechtsterrorismus.