Suizid ist vielerorts noch ein Tabuthema. Auch dem wohlüberlegten, frei gewählten Suizid haftet etwas Unmoralisches an. Und doch ist es in einer liberalen Gesellschaft wichtig, über dieses Thema zu diskutieren und auch rechtliche Lösungen zu finden.
"Alle Menschen, die eine transzendente Realität nach dem Tod zumindest anzweifeln, sollen sich angesprochen fühlen". Der Jurist und bekennende Atheist Clemens Lintschinger erfüllt sich den "langgehegten Wunsch, Atheisten und Skeptikern ein Buch zur Verfügung zu stellen, das ihnen in Anbetracht des (nahenden) Todes Stärkung und Trost bietet, ohne auf Jenseitsversprechungen angewiesen zu sein".
Heute wird ein gemeinsamer liberaler Gesetzentwurf zur Regelung der Suizidhilfe vorgestellt. Damit besteht die Möglichkeit, dass ein verfassungskonformes Gesetz verabschiedet wird, das für eine freie Suizidentscheidung Raum und Hilfsmöglichkeiten lässt. Der Humanistische Verband Deutschlands begrüßt dies ausdrücklich.
Sterben ist heutzutage mit umfangreicher medizinischer Versorgung und Altenpflege verbunden. Das fand Marcus Ebeling vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung gemeinsam mit Kolleginnen in Schweden durch eine neuartige Verknüpfung schwedischer Registerdaten für die Gesamtbevölkerung des Landes heraus. Nach Ansicht der Forschenden deuten die Ergebnisse auf einen verlängerten Sterbeprozess hin.
Von mehrfachen, unnötig belastenden Krankenhauseinweisungen sind laut aktuellem AOK-Pflege-Report 2022 gut 50 Prozent der Bewohner*innen von Senioreneinrichtungen betroffen – vor allem kurz vor ihrem Versterben. Dagegen wendet sich ein organisationsethisches Konzept mit Fokus auf "Patientendienlichkeit".
Sogenannte Nahtoderfahrungen werden von einigen Menschen als Beweis für ein Leben nach dem Tod gewertet. Andere betrachten sie als das Ergebnis hirnphysiologischer Prozesse. Nun haben Forscher erstmals Einblicke in die Aktivität eines sterbenden menschlichen Gehirns gewonnen und dabei Hirnwellenmuster entdeckt, die jenen beim Träumen ähneln.
Wie der medizinische Umgang mit Luftnot und verschiedene Verfahren zur künstlichen Beatmung von Fachgesellschaften teils unterschiedlich eingeschätzt werden, fällt Laien sehr schwer nachzuvollziehen. Doch ist eine grundsätzliche Aufklärung darüber nötig, um ihre Vorsorgeinstrumente für eine plötzlich eintretende Corona-bedingte Lungenentzündung zu gestalten.
In vielen Ländern nimmt der Anteil derer, die im Krankenhaus sterben, seit Jahren ab. Bisher dachte man, dass dies für alle Altersgruppen gilt. Eine neue Studie hat ergeben, dass sehr alte Menschen eine traurige Ausnahme bilden.
Der Wunsch, dem Tod ein Schnippchen zu schlagen, findet sich zu allen Zeiten und in allen Kulturen. Die meisten Religionen reagieren auf die menschliche Furcht vor dem Ende mit dem Angebot eines ewigen Lebens. Doch wie geht der moderne Mensch, für den Gott längst tot ist, mit der Unausweichlichkeit des eigenen Todes und dem Ableben seiner Nächsten um? Der Philosoph Franz Josef Wetz geht in seinem neuen Buch "Tot ohne Gott" diesen Fragen nach. Der hpd sprach mit ihm über Selbsterhaltung, Tod und Trost.