Literaturverbote. Darum ging es am vergangenen Donnerstag auf einer Podiumsdiskussion der Humanistischen Gesellschaft Schottland. Zu Gast waren Emma Wadsworth-Jones von Humanists International, der Dramatiker David Greig, der Cartoonist Terry Anderson sowie Maggie Kinloch, humanistische Feiersprecherin und emeritierte Professorin am Königlichen Konservatorium Schottland.
Mit Texten von Gerhard Polt, Alfred Polgar und Loriot beleuchtete das "artes Ensemble" den Kulturbetrieb. Als szenische Lesung im Kunstverein Offenbach angekündigt, boten die sechs Vortragenden mehr als "nur" Lesung: zwei Szenen wurden theatralisch inszeniert, hinzu kamen virtuose Gesangdarbietungen und originelle Photographien.
Ab dem 16. Oktober soll das überarbeitete Theaterstück "Poder I Santedat" von Manuel Molins im Teatro Principal in Valencia wieder aufgeführt werden. Das Stück befasst sich mit dem Vatikan und zweien seiner Probleme, der Korruption und der Homophobie. Für die spanische christliche Anwaltsvereinigung klar eine Verletzung religiöser Gefühle. Sie hat bei Gericht beantragt die Aufführungen zu untersagen und gleich zahlreiche mit der Produktion betraute Personen angezeigt.
Im Berliner Ensembles wird Shakespeares "Othello" gespielt. Unter der Regie von Michael Thalheimer wird lautstark um das Leben und die Liebe gerungen. hpd-Autor Thomas Hocke war bei der Premiere.
Der Tiroler Autor Felix Mitterer zählt zu den Größten der österreichischen, ja der gesamten deutschsprachigen Literatur, es gibt wohl nur wenige Menschen, die mit ihm nicht das eine oder andere persönliche Fernseh-, Theater- oder Hörspielerlebnis in Verbindung bringen. Mit seinen gesellschafts- und oftmals auch sehr religionskritischen Texten war und ist er seiner Zeit weit voraus und damit auch zahlreichen Widerständen und Anfeindungen ausgesetzt.
Um die Meinungsfreiheit geht es Theater- und Hörspielautor Dirk Laucke in seinem jüngsten Werk "Die Freiheit in Abrede" – eine "radiophone Show", die Anfang Dezember im Theater Oberhausen uraufgeführt wurde. hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg sprach mit Autor Dirk Laucke über den aktuellen Stand der Meinungsfreiheit in unserer Gesellschaft.
Um den Stand der Meinungsfreiheit geht es Theater- und Hörspielautor Dirk Laucke in seinem neuen Stück "Die Freiheit in Abrede". Besonders interessiert ihn, wie es um die Meinungsfreiheit bestellt ist, wenn das Thema "Religion" verhandelt wird. Lauckes "radiophone Show" wurde am vergangenen Freitag am Theater Oberhausen unter der Regie des Autors uraufgeführt.
Die Produktion des "Idomeneo" beim Luzerner Sommer Festival bleibt weit hinter dem zurück, was man von Zuflucht Kultur e.V. nach der äußerst gelungenen "Zaide" (Januar 2017, München) hätte erwarten können. Auf musikalisch hohem Niveau schlägt der Versuch der Integration durch Kunst, so es einer gewesen sein soll, leider fehl.
"Gianni Schicci" ohne Orchester – geht das? Eine Oper mit dem Titel "Das Telefon" – wo gibt’s denn sowas? Diese und viele wichtige Fragen über das menschliche Zusammenleben beantwortete bei der Premiere dieser zwei Einakter das Ensemble der Opera Incognita auf Schloss Nymphenburg durchaus zufriedenstellend.
Die Neuproduktion des Gärtnerplatztheaters "Jesus Christ Superstar" in der Reithalle München-Schwabing macht Spaß. Alles in allem ein hörens- und sehenswerter Abend, der seine dynamische Kraft durch das engagierte Ensemble in perfekt einstudierter Aktion entfaltet. Die Inszenierung von Josef E. Köpplinger setzt voll auf Emotionen und kreiert einen geradezu fatalen Sog, der das Publikum zum Voyeur im Kopf des Titelhelden werden lässt.
Die Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten an Kunst und Kultur ist für einen gesellschaftlichen Diskussions- und Entwicklungsprozess von großer Bedeutung. Mit ihrer Neuaufstellung geht jetzt die Freie Volksbühne Berlin, traditionsreichste deutsche Besucherorganisation, neue Wege, um Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Bildung für das kulturelle Leben zu begeistern.
Das religionskritische Theaterstück "Der Fluch" von Oliver Frljić hat in Polen zu einem Skandal geführt. Die Kirche protestiert gegen eine weitere Aufführung, da es sich um eine Schändung des christlichen Kreuzes und um Gotteslästerung handele. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verletzung religiöser Gefühle.
Die Absetzung des Theaterstücks "Son Kale Türkiye" (Letzte Festung Türkei), das bereits seit einigen Wochen auf diversen westeuropäischen Bühnen aufgeführt worden ist, sorgt derzeit nicht nur in Hessen für Wirbel. Das Stück steht wegen nationalistischer und rassistischer Inhalte in der Kritik.
Besonderes Aufsehen erregt derzeit das Musiktheaterprojekt "ZAIDE. EINE FLUCHT", welches der Verein Zuflucht e.V. gemeinsam mit geflüchteten KünstlerInnen entwickelt und in der Alten Kongresshalle in München zur Aufführung gebracht hat. Denn bis kurz vor Schluss war nicht klar, ob es eine Premiere geben würde. Dem Hauptdarsteller Ahmad Shakib Pouya stand die sofortige Abschiebung nach Afghanistan bevor. Pünktlich zu Beginn der Endproben und kurz vor dem Abflug erhielt der Musiker einen einstweiligen Aufschub und die Premiere am 11. Januar war gerettet.
Mit 60 bis 65 Gästen war Frankfurts "Club Voltaire" gut gefüllt. Zur Lesung von Peter Menne und Reiner Diederich auf Einladung von KunstGesellschaft und Business Crime Control im Rahmen der GegenBuchMasse waren auch Interessierte gekommen, die man dort kaum erwartet hätte.