Beim diesjährigen Karnevalszug durch Düsseldorf gab es nach drei Jahren Pause wieder einen sogenannten "Toleranzwagen". Dort waren Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen der drei Buchreligionen vertreten. Konfessionsfreie wurden nicht hinzugebeten, obwohl die Mehrheit der Düsseldorfer keiner Religionsgemeinschaft angehört. Muslime waren nur teils vertreten – weil einige ein Problem mit der Rolle des Alkohols im Karneval haben.
Religionsfreiheit bedeutet für den Autoren Amed Sherwan das Recht nicht zu glauben und sein Leben frei von religiösen Vorschriften zu gestalten. Diese Freiheit hatte er als Kind nicht und musste sie sich hart erkämpfen. Mittlerweile hat er ein entspanntes Verhältnis zu religiösen Traditionen und Praktiken und wünscht sich, dass jede Person ihr Leben so gestalten kann, dass es ihrer Weltanschauung entspricht. Von außen werden ihm jedoch andere Eigenschaften und Ansichten zugeschrieben, beruhend auf den Narrativen der dominanten Islamverbände.
Wenn ein Rapper und eine Sängerin ein Video drehen, lässt das im Normalfall nur den Puls der Fans steigen. Anders aber bei C. Tangana und Nathy Peluso, die Teile ihres Videos mit heißen Tanzeinlagen ausgerechnet in der Kathedrale von Toledo gedreht haben. Obwohl er angeblich von nichts gewusst und kein Einverständnis zum Videodreh erteilt hat, hat sich der Erzbischof von Toledo, Francisco Cerro, entschuldigt und neue Regeln für Aufnahmen in Gotteshäusern angekündigt.
Laut einer weltweiten Erhebung des Pew Research Centers sind Menschen, die Religion in ihrem Alltag als weniger wichtig einstufen oder gar keiner Religion angehören, toleranter gegenüber Homosexualität. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle, wie Wohlstand, Bildung, Alter oder die politische Orientierung.
Während der Amazonassynode im Vatikan hat ein fundamentalistischer Katholik hölzerne Figuren aus einer Kirche entwendet und sie in den Tiber geworfen. Der Pressechef des Kirchenstaats ist empört, andere überzeugte Christen feiern den Täter, der sein Vorgehen auf Youtube veröffentlichte.
Am Wochenende wurde bei einer Veranstaltung des Zentralrats der Ex-Muslime über das Kopftuch diskutiert. Der hpd dokumentiert den Redebeitrag des islamkritischen Bloggers Amed Sherwan im Originalwortlaut.
Aufklärung, Humanismus und Feminismus verbindet ein bestimmtes Toleranzverständnis. Doch in links-grünen Kreisen wird mit dem uneingeschränkten Tolerieren aller Kulturen und Religionen das Toleranzverständnis der Aufklärung ad absurdum geführt.
Sie sollen angeblich Homosexualität heilen können: sogenannte "Konversionstherapien". In der taz sprach Jens Spahn (CDU) jetzt von einem geplanten Verbot solcher Angebote, das er bisher ausgeschlossen hatte.
Eine repräsentative Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos in 23 Ländern weltweit ergab, dass sechs von zehn Deutschen (63 %) glauben, dass Religion der Welt mehr schadet als nützt.
Am 13. November las Michael Schmidt-Salomon in Nürnberg vor vollem Saal aus seinem neuen Buch "Grenzen der Toleranz". Etwa 130 Zuhörer waren bei diesem ersten Termin des Humanistischen Salons in den großen Saal des Stadtparkrestaurants "Parks" gekommen, um die Gedanken des GBS-Vorstandssprechers zu einem der brennendsten Fragenkomplexe der Zeit zu hören.
Am vergangenen Freitag wurde in Basel in unmittelbarer Nachbarschaft der St. Alban-Kirche am Eingang zum schmalen "Castellio-Weglein", welches das südliche Rheinbord bis zur St. Alban-Vorstadt überwindet, eine Gedenktafel für Sebastian Castellio enthüllt. Sie zeigt das Bild einer Büste des Widersachers von Jean Calvin und vermeldet dessen wichtigste Toleranz-Botschaft in Latein, Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch: "Einen Menschen töten heisst nicht, eine Lehre verteidigen, sondern: einen Menschen töten."
Der Philosoph und Publizist Michael Schmidt-Salomon legt mit "Die Grenzen der Toleranz. Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen" einen Kommentar zur aktuellen Islam-Debatte vor, welcher aber auch Grundsatzfragen für eine offene Gesellschaft erörtert. Der Autor nimmt dabei eine differenzierte Position ein und plädiert für eine rational entwickelte Auffassung von Toleranz, womit man es zwar nicht mit einem hochphilosophischen Buch, aber einem beachtenswerten Debattenbeitrag zu tun hat.
"Verhindere, was nicht zu tolerieren ist; schwäche, was nur zu tolerieren ist und stärke, was zu akzeptieren ist!" Michael Schmidt-Salomon beschreibt – wie immer tiefgründig, knapp und klar -, worauf es im Zeitalter des "Empörialismus", des "Sich-Verschließens", des Neokonservativismus und Neonationalismus ankommt: Auf das Verstehen des Begriffes Toleranz in seinen verschiedenen Aspekten und auf den daraus abzuleitenden Umgang mit Konflikten in sozialen Systemen sowie auch auf die Verteidigung einer - nicht zuletzt auf Toleranz und Akzeptanz beruhenden - offenen Gesellschaft durch Rationalität hin zu Freiheit, Gleichheit, Individualität und Säkularität!
Am 4. Oktober erscheint das neue Buch "Die Grenzen der Toleranz – Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen" von dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon. Hier gibt es einen Blick ins Buch.
BERLIN. (hpd) Das Wort "Toleranz" fehlt in keiner Rede. Doch ist den Rednern und den Zuhörern eigentlich wirklich bewußt, was "Toleranz" bedeutet und woraus sie sich ableitet? Diesen Fragen geht Rainer Krause in einem zweiteiligen Essay nach.