Der demokratische Abgeordnete Jamie Raskin hat angekündigt, den wegen Blasphemie seit drei Jahren in Nigeria inhaftierten Mubarak Bala zu unterstützen. Die Unterstützung soll über das Defending Freedoms Project der Tom Lantos Human Rights Commission erfolgen. Im Mai hatte sich Raskin bereits an den damaligen Präsidenten Nigerias, Muhammadu Buhari, gewandt und sich für die Freilassung Balas eingesetzt. Aus dem Gefängnis hat Mubarak Bala zudem einen Offenen Brief an den neuen Präsidenten des Landes, Bola Tinubu, veröffentlichen lassen. Darin schildert er nicht nur seine Verfolgung und erlittene Qualen, sondern appelliert auch an den Präsidenten für seine Freilassung.
Jamie Raskin, demokratischer Abgeordneter des Repräsentantenhauses und bekannt für seine Rolle im zweiten Amtsenthebungsverfahren gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump, setzt sich für Mubarak Bala ein. In einer Presseaussendung erklärte er, dass autoritäre Regime Anti-Blasphemiegesetze benutzten, um Menschen, die es wagten, kritisch zu denken und ihre Überzeugungen zu äußern, einzusperren und zu foltern. Balas Fall zeige deutlich die dringende Notwendigkeit auf, Menschen- und Meinungsfreiheitsrechte auf der ganzen Welt zu verteidigen. Die Unterstützung möchte Raskin über das "Defending Freedoms Project" (Projekt zur Verteidigung von Freiheiten) der Tom Lantos Human Rights Commission (Tom Lantos-Menschenrechtskommission) einbringen.
Bereits im Mai hatte sich Raskin an den damals scheidenden Präsidenten Muhammadu Buhari gewandt, um noch eine Begnadigung Mubarak Balas zu erwirken.
Nachdem Buhari dem nicht nachgekommen ist, bleiben Raskin noch weitere Wege, um Balas Causa zu unterstützen und seine Situation nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. So kann er sich selbst an den neuen Präsidenten, Bola Tinubu, wenden, Kurzreden halten oder auch US-amerikanische Delegationen, die nach Nigeria reisen, bitten, sich dort für den Gefangenen einzusetzen.
Neben Raskin engagieren sich humanistische Menschen weltweit für die Freilassung Mubarak Balas. Anlässlich des Jahrestages seiner Verhaftung reichten Humanists International, Freedom Now und Freedom House gemeinsam eine Petition bei der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen ein, um Bala zu befreien.
Auch Mubarak Bala selbst hat im 37. Monat seiner Gefangenschaft einen Offenen Brief an den Präsidenten veröffentlichen lassen. Der am 13. Juni bei Sahara Reporters veröffentlichte Brief umfasst unter anderem Balas Geschichte um Verfolgung und Verhaftung wegen seines Abfalls vom Glauben sowie seine Gedanken zu Gott und Religionen. Er berichtet dort von der Situation des Landes im Griff von Religion, Regionalismus und Tribalismus. Im Schreiben erhebt der eingesperrte Menschenrechtsaktivist zudem schwere Anschuldigungen gegenüber den Behörden, die ihn unter anderem mit Medikamenten zwangsweise behandelt und ihm juristischen Beistand vorenthalten haben sollen. Zudem seien Absprachen nicht eingehalten worden. Im Brief vergleicht sich Mubarak Bala mit den 98 Mädchen aus Chibok, welche sich noch immer in der Gefangenschaft der islamistischen Gruppierung Boko Haram befinden.
Das Schreiben endet mit guten Wünschen für den neuen Präsidenten und dem dringenden Appell, Bala doch endlich wieder nach Hause zu lassen. Ob die Hoffnung Mubarak Balas auf Präsident Tinubu berechtigt ist, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit war Tinubu immer wieder mit Verbrechen statt mit dem Einsatz für Menschenrechte in Verbindung gebracht worden.