BERLIN. (hpd) Der Landesverband Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD) hat sich einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und dem Türkischen Bund angeschlossen, das am kommenden Samstag gegen den Aufmarsch von Rechtspopulisten protestieren will.
Unter dem Motto "Merkel muss weg" wollen am Samstag, dem 12. März 2016 Rechte wie Enrico Stubbe, Bundesvorstand der nationalistischen Partei Pro Deutschland, Hooligans, die NPD sowie BärGiDa-AnhängerInnen am Hauptbahnhof mit ihrem Aufmarsch starten. Bis zu 1000 TeilnehmerInnen werden erwartet.
Der HVD Berlin-Brandenburg hat sich einem Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Wohlfahrtsverbänden und dem Türkischen Bund angeschlossen. "Gemeinsam rufen wir zu einer Gegendemonstration auf. Wir stehen für ein weltoffenes und tolerantes Berlin. Aktuell ist es in Deutschland das Gebot der Stunde, das Recht auf Asyl und unsere auf Demokratie, Gerechtigkeit und Mitmenschlichkeit aufbauende offene Gesellschaft gegen die Angriffe von Rechtspopulisten und Neonazis zu verteidigen. Sie versuchen mittels plumper Stimmungsmache und Hasspropaganda, Ressentiments gegenüber den nach Berlin geflüchteten Menschen zu schüren."
In der gestern veröffentlichten Presseerklärung heißt es: "Wir sind stolz darauf, wie viele Berlinerinnen und Berliner den Menschen helfen, die bei uns Asyl und Schutz vor Verfolgung und Krieg suchen: ob durch Sprachunterricht, gemeinsame Unternehmungen, Begleitung bei Behördengängen, durch Spenden oder durch Unterstützung gegen Rechtsextreme und Neonazis. Wir bitten die Berlinerinnen und Berliner, weiterhin so engagiert Weltoffenheit und Solidarität zu leben."
Der HVD Berlin-Brandenburg fordert alle Berlinerinnen und Berliner auf, sich dem Aufmarsch der Rechtspopulisten konsequent entgegenzustellen.
Gegendemo am 12. März 2016, 14.00 Uhr, Rahel-Hirsch-Straße Ecke Ella-Trebe-Straße (Hauptbahnhof – Washingtonplatz)
2 Kommentare
Kommentare
Atheist Steinbrenner am Permanenter Link
Ich halte das Motto "Berlin Nazifrei" für nicht praktikabel. Der damit implizit gemeinte Wegzug aller Nazis aus Berlin würde nur Andernorts für Unmut sorgen. Denn wer will denn schon die Berliner Nazis?
Letztlich muss eben jeder Ort mit der Bürde, dass er seine Nazis hat umgehen. Die Lösung scheint mir zu versuchen die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen und alternative nicht rassistische Lösungsmöglichkeiten entgegen zu setzen. Sicherlich mag es einen harten Kern bei den Nazis geben der Rassismus als Wert und Ziel an sich betrachtet, doch bei den Mitläufern dürften es wohl eher Wünsche nach (sozialer) Sicherheit etc. sein die geteilt werden. Entweder sind die Rechten einfach nur glaubwürdiger darin Ihre Wege zu diesen an sich unverfänglichen Zielen zu vermitteln, oder andere politische Lager bieten keine oder keine für die Nazi-Mitläufer glaubwürdigen Alternativen an.
"Berlin Nazifrei" ist genauso ein Aufruf zu Vertreibung wie "Ausländer raus", insofern ist in "Berlin Nazifrei" die Vertreibung Anderer im dialektischen Sinne doppelt aufgehoben.
Kay Krause am Permanenter Link
So, wie das Grundgesetz Vertriebenen und Flüchtlingen aus Kriegsgebieten