Haben die Attentäter von Paris Mohammed missverstanden?

ODERNHEIM. (hpd) Eine Denkschablone wiederholt sich in fast allen Berichten über die furchtbaren Geschehnisse in Paris, nämlich dass der Terror der Attentäter auf einem Missverständnis Mohammeds und seiner Lehre beruhe, dass der große Prophet des Islam nur Barmherzigkeit und Vergebung gelehrt habe und die Terroristen die hohe Ethik dieser Religion pervertiert hätten.

Bei aller Anerkennung der ehrenwerten Motive der Verteidiger des Islam und Mohammeds sollte aber dennoch die Wahrheit nicht übersehen werden, dass der Koran eine lange Reihe überaus grausamer Texte enthält, die religiösen Fanatikern durchaus als Motivation für ihre abscheulichen Taten dienen können.

In Sure 4,91 heißt es z.B.: “Und so sie (d.h. die Ungläubigen) den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer”. In Sure 5,37 lesen wir: “Der Lohn derer, welche Allah und seinen Gesandten befehden…, ist nur der, dass sie getötet oder gekreuzigt oder an Händen und Füßen wechselseitig verstümmelt oder aus dem Lande vertrieben werden. Das ist ihr Lohn hienieden, und im Jenseits wird ihnen schmerzliche Strafe”.

Selbst für den Hass islamischer Fanatiker auf die Juden finden sich leider genügend rechtfertigende Stellen im Koran. So spricht z.B. Allah in Sure 4,50: “O ihr, denen die Schrift gegeben ward” (nämlich den Juden), “glaubet an das, was wir hinabsandten… bevor wir eure Gesichter auswischen und sie ihren Hinterteilen gleichmachen oder euch verfluchen”. In Sure 5,85 heißt es: “Wahrlich du wirst finden, dass unter allen Menschen die Juden und die, welche Allah Götter zur Seite stellen, den Gläubigen am meisten feind sind.”

Selbstverständlich berechtigen diese und zahlreiche ähnliche Textstellen im Koran die Anhänger der jüdischen oder der christlichen Religion in keiner Weise zu Überheblichkeit, weil leider auch im Alten und sogar im Neuen Testament menschenrechtswidrige Stellen zu finden sind (Siehe dazu ausführlich: “Denkverbot. Fundamentalismus in Christentum und Islam”, Verlag: Asku-Presse, Bad Nauheim). Selbst der gütige Jesus wünscht Feuer und Schwefelregen auf die Städte herab, die ihn, den Gottgesandten, und seine Botschaft nicht aufnehmen wollten.

Es wäre eine wunderbare Sache - als eine positive Folge aus den gemeinen Terroranschlägen von Paris - wenn die Vertreter der drei abrahamitischen Religionen übereinkämen, in wahrhaft globaler Ökumene alle menschenfeindlichen Texte aus ihren Heiligen Schriften zu entfernen und auf diese Weise einen ganz wesentlichen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten.