Polen

Rosenkranzgebete an den Grenzen

Am Wochenende haben sich zehntausende polnische Katholiken an den Landesgrenzen versammelt, um für die "Rettung Polens und der Welt" zu beten. Die katholische Kirche in Polen wies den Vorwurf von sich, dass es sich dabei um eine rassistische und insbesondere gegen Muslime gerichtete Aktion gehandelt habe.

Die Gläubigen folgten dabei einem Aufruf der Stiftung Solo Dios Basta (Gott allein genügt). Auch die polnische Bischofskonferenz hatte zu der Aktion "Rosenkranzgebet an den Grenzen" eingeladen.

Die polnischen Bischöfe bezeichneten die Kundgebungen an der gut 3.500 Kilometer langen Landesgrenze als Massengebet für den Weltfrieden. Krakaus Erzbischof Marek Jedraszewski erklärte in einer live im ultrakatholischen Sender Radio Maryja übertragenen Messe, er bete "für die anderen europäischen Nationen, damit sie die Notwendigkeit verstehen, zu den christlichen Wurzeln zurückzukehren, damit Europa Europa bleibt".

Gegner sprachen deshalb von einer antimuslimischen Aktion, die sich insbesondere gegen Flüchtlinge aus sogenannten "islamischen Ländern" richten würde. Den Vorwurf wiesen die Organisatoren mit der Begründung ab, es hätte sich um eine ausschließlich religiös motivierte Veranstaltung gehandelt.

Allerdings fand die Aktion am Tag des Fests "Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz" statt, welches seit der Seeschlacht von Lepanto begangen wird. Damals besiegte eine "christliche" Flotte eine osmanische Übermacht und rettete damit nach den Worten der Organisatoren "Europa vor der Islamisierung".