Wie viele Kinder müssen eigentlich noch von der katholischen Kirche missbraucht werden, bis wir kapieren, dass frommer Glaube Menschen nicht automatisch davor bewahrt, zu widerwärtigen Monstern zu werden? Fragt Kommentator Jan Hegenberg.
Ich bin ein Ungläubiger. Ein Heide. Ein Gottloser. Ich dachte früher immer, das sei ein wertfreier Begriff, aber tatsächlich schwingt hier mit, dass dem Gottlosen nicht zu trauen ist. Dass er unmoralisch handelt. Der Duden führt das Wort als Synonym zu "verwerflich". Die Eltern meiner Kumpels, die im Alter von 14 Jahren Bibelstellen auf Kerzen geschrieben hatten, primär um dafür mit einigen tausend Mark belohnt zu werden, beäugten mich argwöhnisch, weil ich keinem Ritual folgte, in dem ich meinen Glauben öffentlich bekräftigte.
Wie soll aus dem Jungen denn was werden, wenn er nicht an Gott glaubt? In dieser Frage schwingt oft der Irrglaube mit, Atheisten könnten eher auf die schiefe Bahn geraten, weil sie ja keine Bestrafung durch den Schöpfer des Universums befürchten müssen. Generell ist das ein seltsames Konzept von Moral, in dem ich mich nur deswegen moralisch verhalte, weil ich sonst bestraft werde. Nach der Logik ist der Klassenschläger, der auf dem Schulhof nur deshalb keinen verkloppt, weil die Pausenaufsicht ihn auf dem Kieker hat, ein Vorbild an Anstand und Moral.
Ich hingegen verhalte mich nach einer alle Mitgeschöpfe einbeziehenden Ethik, einfach weil ich weiß, dass es falsch ist, Menschen und Tieren weh zu tun. Ganz schön verwerflich, was? Und es sind halt nicht nur spießige Eltern meiner Schulkumpels, die über meine angeblich unzureichende Moral urteilen, sondern Personen mit prominentem Rang und Namen: Bischof Algermissen aus Fulda ließ in einer Predigt verlauten, Menschen ohne Auferstehungsglauben könnten zu einem "großen Sicherheitsrisiko" für die Mitwelt werden, denn ihre Hektik und Daseinsangst ließen sie "zuschlagen und zerstören".
Der katholische Schriftsteller Martin Mosebach meint, die Verbindung zu Christus bringe die "Fähigkeit zum Menschsein erst zur Vollendung", Unreligiöse seien "in ihrer Vollausbildung als Menschen beeinträchtigt", ein Leben in völliger Abkehr von Gott sei eine "reduzierte Existenz". Die seelische und auch die rationale Fülle des Menschseins sei dann nicht gegeben, wenn die Verbindung zum Schöpfer verödet ist. Der Schriftsteller und Publizist Navid Kermani meint, der religiöse Analphabetismus sei, wie jede Form der Ignoranz, problematisch, weil er zu einer grundlegenden ästhetischen wie auch moralischen Verarmung der Gesellschaft führe. Laut der Berliner Zeitung unterstellte Katrin Göring-Eckhardt von den Grünen Atheisten bereits kognitive Störungen, weshalb das komplexe Christentum "verständlich und lebensnah" vermittelt werden müsse. Der Focus titelte 2016 "Was Atheisten mit Psychopathen gemeinsam haben".
Das wäre alles schon seltsam genug, wird aber noch seltsamer dadurch, dass ausgerechnet die katholische Kirche regelmäßig für unfassbare Schlagzeilen sorgt. So mussten wir letzte Woche lesen, dass im US-Bundesstaat Pennsylvania über 300 katholische Priester seit den 40er Jahren mehr als 1000 Kinder missbraucht haben. 1000 Kinder. Und das klingt auch noch sehr verharmlosend, weil "Missbrauch" in diesem Zusammenhang ein furchtbar schlechtes Wort ist. Das klingt, als wenn jemand den Aufschnitt im Gemüsefach aufhebt oder mit dem Rad auf dem Gehweg fährt. Wir reden hier aber von systematischer sexueller Gewalt gegen Kinder, oftmals gegen die Schutzbefohlenen der Täter. Viel ungeheuerlicher geht es eigentlich gar nicht, der deutsche Sprachschatz hält keine wirklich adäquaten Adjektive bereit für derartige Scheußlichkeiten.
Wir reden von 1000 zerstörten Leben. Von Menschen, die nie darüber hinwegkommen werden, die Gefahr laufen, psychisch zu erkranken oder drogenabhängig zu werden. Denen man ihre Kindheit genommen hat. Und das sind "nur" 1000 Kinder in Pennsylvania. Wenn man sich den Wikipedia-Artikel "Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche" in ein Word-Dokument kopiert, ist es in Schriftgröße 12 Arial 133 Seiten lang und listet Fälle vom beschaulichen Speyer bis ins ferne Neuseeland auf.
Es wird manchmal dagegengehalten, dass es sexuellen Missbrauch auch außerhalb der Kirche gibt, was zwar leider der Fall ist, mich aber zu der Tat führt, die in meinen Augen noch abscheulicher ist als der Missbrauch selbst: das systematische Vertuschen dieser Fälle. Wer auch nur einen Funken Anstand im Leib trägt, der muss bei Bekanntwerden solcher Grausamkeiten umgehend alles dafür tun, den Opfern zu helfen und weitere Übergriffe zu verhindern. Die katholische Kirche hat bis in den Vatikan hinein jedoch in zahllosen Fällen genau das Gegenteil getan: Die betroffenen Familien wurden zum Schweigen gedrängt, die Täter wurden versetzt.
Das bedeutet, dass straffällig gewordenen Angestellten, die sich bereits an Kindern vergangen hatten, die komfortable Möglichkeit geboten wurde, weiteren Kindern in anderen Gemeinden Gewalt anzutun. Und die Beteiligten mussten befürchten, dass genau das passieren würde. Spielte in deren Moral aber keine Rolle. Kein Gottesglaube, keine Frömmigkeit und keine Bibelstelle hat diese Leute davon abgehalten, über Jahrzehnte hinweg sexuelle Gewalt gegen Kinder in ihrer eigenen Organisation zu dulden oder sogar zu fördern.
Ich hätte also eine Bitte: Wenn das nächste Mal jemand in ein Mikrofon spricht und sagt, dass Atheisten zu einem Sicherheitsrisiko werden können, dass sie eine reduzierte Existenz leben, dass sie kognitiv gestört und moralisch verarmt sind, können die Interviewer dann bitte zurückfragen, ob solche Urteile in Anbetracht der systematischen Misshandlung von tausenden Kindern weltweit durch tiefreligiöse Menschen nicht auf ganz schön wackligen Füßen stehen?
Für Moral brauche ich nämlich nicht zwingend Religion. Und für Religion offenbar auch nicht zwingend Moral.
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PS: Nein, ich habe überhaupt nichts gegen Gläubige und auch nicht gegen Katholiken (dazu bin ich auch mit zu vielen verwandt oder befreundet). In diesem Land herrscht Glaubensfreiheit, eine der in meinen Augen großartigsten Errungenschaften überhaupt.
Wenn Menschen den Gott der Bibel oder Vishnu oder Poseidon anbeten möchten, dann ist das für mich so relevant wie die Frage, was für Klamotten sie tragen oder mit wem sie wie Sex haben (gar nicht). Ich diskutiere tatsächlich gerne über die Frage, ob es einen Gott gibt, aber nicht, um den Diskussionspartner als blöd oder schlechten Menschen oder so was darzustellen.
Meine Kritik speist sich aus den Situationen, in denen manche Gläubige mir in mein angeblich reduziertes Leben reinquatschen wollen. Ich kenne aber auch eine Menge Gläubige, die mir hier zustimmen und mich genau so akzeptieren, wie ich sie.
21 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Kloste... am Permanenter Link
Siehe dazu auch meine Sammlung:
"Feindesliebe: Prominente Christen hetzen gegen Ungläubige".
www.reimbibel.de/HETZE.htm
Karol Dittel am Permanenter Link
Ich wünschte mir auch, es wären nur "Monster" die so etwas machen. Monster sind ja auch keine Menschen und man könnte sie jagen und töten usw. Leider sind sie keine Monster sondern Menschen.
Ich bin auch Gottlos. für mich bedeutete das aber immer geistige Freiheit. Diese Freiheit machten mir viele glaubende Menschen aber streitig und wollten sie mir nicht zugestehen. Die ablehnende und abwertende Haltung mir gegenüber legten sie oft aber erst an den Tag wenn sie merkten das ich weder indoktrinierbar, bestechlich noch käuflich bin. Auch die Geschenke zu diversen religiösen Anlässen in meiner Kindheit, wie beispielsweise die Erstkommunion, hatten aus mir keinen guten Katholiken machen können. Natürlich macht man da mit. Als Kind kann man sich das kaum aussuchen. Derartig aufgebauter Druck dem ich ausgesetzt war bewirkte eher das Gegenteil und machte mir leichter als vielen anderen vielleicht, sich in erwachsenem Zustand von der Religion zu trennen.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Wie wahr!
Der Text gehört katholen Kinderfi***** Tag und Nacht um die Ohren geschlagen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Es wurde 2012 gerichtlich festgestellt, dass im Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen der RKK die Katholische Kirche als Kinderfickersekte bezeichnet werden darf.
Markus Schiele am Permanenter Link
Chapeau! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Christoph Heckermann am Permanenter Link
Wäre das bei der Maffia oder ähnlichen Organisationen passiert (Nord-Afrikanische Familien-Clans), dann würden jetzt alle Politiker im In- und Ausland rufen nach "schonungsloser Aufklärung" und Bestrafung d
Kay Krause am Permanenter Link
Die selbst-entschuldigende Aussage, dass es sexuellen Mißbrauch auch außerhalb der Kirchen gibt, klingt für mich als Autofahre, der besoffen gerade drei Menschen totgefahren (sprich: ermordet) hat, so, als wenn ich me
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Mich dagegen würde auch mal interessieren, wie so ein vom Staat bezahlter Kirchenhöriger, der im Laufe seiner Dienst-(?) zeit ein, zehn oder 20 Kinder vergewaltigt hat, den Rest seines Lebens selbst damit umgeht
Das wurde szenisch in dem gut gemachten dokumentarischen Spielfilm "Spotlight" (Der von der Aufdeckungsarbeit des Boston Globe um massiven Missbrauch durch katholische Priester berichtet) dargestellt. Ein Priester wurde gefragt, ob er Kinder vergewaltigt habe. Nein, das sähe er nicht so, von Vergewaltigung könne man da nicht sprechen. Er habe von den Jungs nur verlangt, dass sie ihm einen blasen. Kommentar überflüssig...
U.-C. Arnold am Permanenter Link
Es gibt nur eine Möglichkeit diesem jahrhundertelangen Treiben Einhalt zu gebieten: das ist die Kastration der Priesteramstanwärter am Ende der Ausbildung.
Chris
Kay Krause am Permanenter Link
Gute Idee, U.-C.Arnold! Aber warum erst nach der Ausbildung? da haben einige dieser "Herren" doch schon genügend schwule und bisexuelle Erfahrung mit Ihren Gleichgesinnten!
Olaf Gierhake am Permanenter Link
Vielen Dank, Jan Hegenberg, für diesen excellenten Standpunkt. Mögen möglichst viele Kirchenmitglieder den frommen Brüdern durch Austritt den zumindest den finanziellen Stecker ziehen.
Sie können ja gerne "privat" weiterglauben, was sie wollen, aber mit jedem Cent, den sie den Kirchen freiwillig weiterüberweisen, machen sie sich klar und fortgesetzt mitschuldig an diesen Wiederwärtigkeiten.
Thomas am Permanenter Link
"In diesem Land herrscht Glaubensfreiheit, eine der in meinen Augen großartigsten Errungenschaften überhaupt."
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Helga Baumann am Permanenter Link
Zu der Liste der Menschen, die die Religionslosen öffentlich verachten und für minderwertig darstellen, möchte ich noch Heinrich Böll zählen.
Meine erste Reaktion: Entsetzen über Anmaßung, Arroganz, Ignoranz, Verleumdung und Hetze gegen Andersgläubige.
Zu Anmaßung und Arroganz: das Wort Glauben allein besagt schon, dass wir auf diesem Gebiet etwas nicht wissen, sondern nur vermuten. Glaube ist Privatsache in einem Land mit Religionsfreiheit. Zu behaupten, dass eine Weltanschauung wertvoller sei als die andere (vorausgesetzt, dass keiner durch sie zu Schaden kommt), zeigt Anmaßung und Arroganz. Es ist unmoralisch, sich deshalb über andere zu stellen.
Zur Ignoranz. Hiermit setzt Böll Menschenungeheuer christlichen Glaubens wie Hitler (dessen Umgang mit Krüppeln, Kranken... wir nur zu gut kennen), die Conquistadores, die Kreuzritter (die sich im Recht glaubten, ein Land nur deshalb zu erobern/zerstören und deren Menschen zu massakrieren, weil ihr Messias aus ihm stammte und sie gleich Besitzansprüche daraus herleiteten), der Kolonialherren, etc., ÜBER ehrenwerte und ethisch einwandfreie Säkulare, wie z.B. die griechischen alten Philosophen oder all jene, die nicht mehr an eine höhere, ALLWISSENDE, ALLMÄCHTIGE, ALLGEGENWÄRTIGE MACHT glauben können, weil diese ja für all die Scheußlichkeiten dieser Welt verantwortlich wäre. Schon zu einem Allwissenden und Allmächtigen zu beten wäre nicht nur überflüssig, da er doch ohnehin alles weiß und kann, es wäre anmaßend und beleidigend seine Aufmerksamkeit auf uns zu lenken, wenn zur selben Zeit z.B. ein Mensch lebendig gehäutet wird.
Zu Hass, Verleumdung, Hetze. Es zeugt von diesen Eigenschaften, wenn man die Meinung - noch dazu öffentlich - vertritt, dass Heiden (d.h. nicht an einen meist christlichen Gott Glaubende dafür aber für Menschenrechte, die Goldene Regel und eine demokratische Verfassung Kämpfende) den Schwachen unserer Gesellschaft keinen Raum geben oder je gaben. Das ist dreiste Unterstellung, Hetze, blanker CHRISTLICHER FUNDAMENTALISMUS.
Thomas Göring am Permanenter Link
Aus dem im hpd-Artikel und in den Leserzuschriften dazu Gesagten ergibt sich mMn kurzgesagt Folgendes:
Das seichte Nächstenliebe-Geschwafel dieser religiösen Frömmler schlägt umgehend in fanatischen Hass um, sobald sie auf den Atheismus stoßen.
Diese Sorte Christen & Muslime stellt - in der Gesamtheit all ihrer widerwärtigen Hetztiraden - uns Atheisten als etwas dar, das im Nazifaschismus als "Untermenschen" verteufelt und zur restlosen Bekämpfung & Ausschaltung bestimmt wurde.
Was hätten wir Atheisten in der Kirchenrepublik Deutschland wohl von solchen Frömmlern & Hasspredigern zu erwarten, wenn diese Herrschaften ungehindert mit uns all das tun könnten/dürften, was sie gerne tun würden?
Dieter Bauer am Permanenter Link
Wer oder was sind sogenannte "Gläubige"? Sind es nicht bedauernswerte, ihrer Selbstbestimmung beraubte, indoktriniert verblendete und denkfaule, der geistigen Trägheit anheim gefallene Mitmenschen?
So manch unnötig geführte Auseinandersetzung erübrigt sich dann, schafft Frieden gibt der einzig wahren Kraft der Liebe im Mit- und Füreinander die ihr zustehende Beachtung und Wirksamkeit. Die Realität, die nicht durch Interpretation beliebig veränderbare Wahrheit, wird die Oberhand erlangen, ob dies den Fantasten passt oder auch nicht.
Bernd Lauert am Permanenter Link
"Wenn Menschen den Gott der Bibel oder Vishnu oder Poseidon anbeten möchten, dann ist das für mich so relevant wie die Frage, was für Klamotten sie tragen oder mit wem sie wie Sex haben (gar nicht)."
Es scheint aber für den Autor sehr wohl hochrelevant zu sein, mit wem Menschen Sex haben. Schließlich wird Sex mit Kindern - was in den USA im Allgemeinen unter 18 bzw. ggf. unter 16 bedeutet - automatisch als Gewalt eingestuft, gefolgt von einer langen Konkatenation von moralistischen Superlativen, die nicht nur die am Sex beteiligten Erwachsenen möglichst umfassend dämonisieren sollen, sondern obendrein noch die Kinder stigmatisieren. Man spricht ihnen direkt jede Lebensfähigkeit ab und stellt sie mal direkt in die Ecke von Drogensüchtigen und psychisch Kranken. Wenn man so viel Negativität kübelweise über sexuelle Interaktionen schüttet, dann werden sie auch negativ und stressig. Das wäre selbst bei völlig freiwilliger Sexualität zwischen Erwachsenen der Fall.
So wundert es bei dem Propagandastück auch nicht, dass keinerlei Differenzierung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen sexuellen Handlungen bzw. Beziehungen vorgenommen wird.
Es ist generell die menschliche Natur, dass jeder seinen eigenen sozialen Status durch kostenlosen, aber möglichst innbrünstigen Moralismus aufladen will. Das ist für die Religiösen ebenso billig wie für Atheisten, und ebenso wohlfeil.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Eine Differenzierung zwischen freiwilligen und unfreiwilligen sexuellen Handlungen bzw. Beziehungen können wir bei (fast) gleichaltrigen Jugendlichen oder wenn beide Partner wenigstens 16 Jahre alt sind.
Bernd Lauert am Permanenter Link
"Sie könnne jedes Kind zur "Freiwilligkeit" zwingen oder überreden."
Zwingen: Dann ist es keine Freiwilligkeit.
Überreden: Das hat zwei Seiten, denn das soziale Umfeld kann Kindern auch dazu überreden, sexuelle Handlungen abzulehnen und für etwas Schlimmes zu halten. So wie es der Autor hier macht. Im Kern halte ich es für legitim, Menschen vom Sex überzeugen zu wollen, solange kein Zwang angewendet wird und nicht grob falsche Tatsachen vorgetäuscht werden. Notfalls macht man es so, dass die Eltern ein Vetorecht haben. Immer noch besser als gar keine Differenzierung.
Thomas Göring am Permanenter Link
Einspruch, Herr Freiwilligkeitsmissionar!
Könnte sich Ihre vermeintliche Frohbotschaft ("Notfalls macht man es so, dass die Eltern ein Vetorecht haben") nicht vielmehr im Handumdrehen für die Kinder als tatsächliche Drohbotschaft erweisen?
Denn nach Ihren altgrünen Sexualvorstellungen entscheiden gerade allein diese auf sog. "freiwilligen" Sex mit Kindern versessenen Eltern darüber, was sie ihren (von ihnen dementsprechend eindringlich "überzeugten" oder genötigten) Kindern hierbei zuzumuten gedenken.
Ihr hier wohl bloß zwecks taktischer Leserberuhigung unterbreitetes "Notfall-Veto"-Ansinnen wäre also etwa ebenso realistisch, wie glauben zu wollen, dass gerade religiös fundamentalistische Eltern entschieden gegen jedes (wie auch immer definierte) "Zuviel" an (i.d.R. von ihnen höchstselbst verbrochener) religiöser Indoktrinierung ihrer Kinder einschreiten würden.
Beide Verfahrensweisen (die von Ihnen gepriesene "repressionsfreie" ebenso wie die altbekannte "strengreligiöse") eint dies, Herr Freiwilligkeitsmissionar: DIE KINDER SELBER DÜRFEN ZU IHRER ABRICHTUNG & DRESSUR NICHT NEIN SAGEN. Denn sie haben sie zwecks ihrer "Lebensfähigkeit" (B. Lauert) dankbar & freudig hinzunehmen und zu verinnerlichen... Menschenverachtend.
Sie verfolgen hier mit Ihren Einlassungen einzig & allein das sattsam bekannte altgrüne Konzept von ungehinderter Sexualität Erwachsener mit Kindern.
Siehe zu diesem üblen Konzept und seinen Ausmaßen & Nachwirkungen samt politischen Seilschaften folgende 3 ausführliche Links:
https://www.dw.com/de/pädophilie-die-dunkle-vergangenheit-der-grünen/a-18058466
https://www.aliceschwarzer.de/artikel/die-gruenen-und-die-paedophilie-311659
https://www.welt.de/politik/deutschland/article141406874/Gruenen-Politikerin-Kuenast-geraet-in-Erklaerungsnot.html
Bedürfen Sie es wirklich, den eifernden Nachbeter öffentlich bankrotter linksbürgerlicher Pädophilie-Päpste zu spielen?
Thomas Göring am Permanenter Link
@ Bernd Lauert
"Propagandastück"? - Dann erklären Sie doch bitte etwas genauer, inwiefern der Verfasser des Artikels Ihrer Meinung nach "Propaganda" betreibt. Und wo & wie im einzelnen bitte "überredet" der Verfasser Kinder dazu, "sexuelle Handlungen für etwas Schlimmes zu halten"?
Könnte es wohl sein, dass SIE SELBER hier eifrig PROPAGANDA betreiben – nämlich mit pseudointellektuellem & pathetischem Wortschwall (wie etwa "lange Konkatenation von moralistischen Superlativen" und "Negativität kübelweise über sexuelle Interaktionen schüttet") für "freiwillige" Sexualität von Erwachsenen mit Kindern?
Doch wenn Sie hier schon mit allerlei "aufgeladenen" Worten "inbrünstig" um sich werfen (wohl mangels faktischer Belege oder Erfahrungsberichte für ein tatsächliches Gelingen besagten angeblich freiwilligen Sex' von Erwachsenen mit Kindern), dann können Sie mir sicherlich auch den von Ihnen gemeinten informativen Gehalt Ihres folgenden abschließenden Satzes etwas mehr verdeutlichen, der da lautet: "Das ist für die Religiösen ebenso billig wie für Atheisten, und ebenso wohlfeil." Denn unmittelbar davor weisen Sie auf etwas so Gewichtiges wie das "Aufladen" des eigenen Sozialstatus jedes Individuums durch einen "generell" in der Menschennatur liegenden "kostenlosen" plus "möglichst inbrünstigen" Moralismus hin, also immerhin auf eine offenbar naturhaft universale Gegebenheit oder Konstante.
Nun bedeutet das Wort "billig" in bestimmten Zusammenhängen zugleich aber auch einfach nur "platt" sowie "abgedroschen", - jedoch das Wort "wohlfeil" bedeutet ebenfalls in bestimmten Zusammenhängen einfach bloß "platt" bzw "abgedroschen". Ich darf Ihren Schlußsatz daher folgendermaßen verstehen: "Das ist für Religiöse ebenso billig wie für Atheisten, und ebenso billig." Oder notfalls auch: "Das ist für Religiöse ebenso platt/abgedroschen wie für Atheisten, und ebenso platt/abgedroschen." - So oder so besteht Ihr abschließender Satz nur aus einer bloßen (auf 2 Satzhälften verteilten) Verdoppelung einer einzigen Behauptung, für die Sie 2 verschieden lautende Worte mit dummerweise aber nur 1 und derselben Bedeutung verwenden. Das ist billigstes tautologisches Wortgeklingel mit dem Erkenntniswert = 0.
Die von Ihnen vorgestellte überragende Naturkonstante schrumpelt somit unter der Hand zu einer billigen & belanglosen Plattitüde zusammen: heiße Luft. Wie überraschend es doch so im Leben zugehen kann, finden Sie nicht auch?
Mit all diesem aufgeblasenen pseudoprogressiven Geschwurbel propagieren Sie "freiwilligen Sex" von Kindern mit Erwachsenen. Und Sie attackieren damit zielsicher die Kritik am Treiben klerikaler Kinderschänder, denen Sie indirekt genau das andichten, was Sie hier ständig propagieren.
Dabei lassen Sie es sich nicht nehmen, jede Äußerung einer Verurteilung von klerikaler Kinderschänderei zu verdrehen in "moralistische" Verteufelung von Sexualität an sich. Die vielleicht Ihre Kommentare lesenden Herren Kleriker werden Ihre Ansichten zur Sexualität gewiss "möglichst inbrünstig" "mit moralistischen Superlativen" verabscheuen, jedoch zugleich die Zielrichtung Ihrer Attacken als entlastende Zuarbeit wohlgefällig goutieren.
MGS am Permanenter Link
Seit Jahrhunderten gilt doch:
Fummel tragen, kleine Jungs verführen und Frauen verbrennen?!
Ach, man möcht katholisch werden.
Wieso jedoch der körperliche Missbrauch mehr Empörung hervorruft als der geistige, das halte ich im Grunde für ein erzkatholisches Rätsel.