USA

Prügelstrafe an Schulen erlaubt

Was sich für Mitteleuropäer wie ein schlechter Witz anhört, ist in den USA Routine: In 19 US-Bundesstaaten ist die Prügelstrafe in Schulen noch erlaubt. Nun bittet eine Schule in Georgia die Eltern um Erlaubnis, ihre Kinder "züchtigen" zu dürfen.

Die Georgia School for Innovation and the Classics (GSIC) hat vor Kurzem ein Formular an die Eltern ihrer Schüler verschickt. Darin bittet die Schule um die Erlaubnis, die Kinder bei Fehlverhalten körperlich zu züchtigen.

Die Ausbildung an der GSIC im kleinen Städtchen Hephzibah beginnt im Kindergartenalter und geht bis zur neunten Klasse. Gegenüber dem Lokalsender WRDW TV sagte der Schulleiter, Jody Boulineau, "An dieser Schule nehmen wir Disziplin sehr ernst."

In US-Medien wird der Elternbrief mit den Worten zitiert: "Der Schüler wird in ein Büro hinter geschlossenen Türen verbracht. Der Schüler wird seine Hände auf seine Knie oder ein Möbelstück legen und ihm wird mit einem Paddel auf den Hintern gehauen." Dabei werde ein Zeuge anwesend sein und es gebe auch nicht mehr als drei Schläge.

Nach Angaben der Society for Research in Child Development vom 5. Oktober 2016 erhielten im Schuljahr 2013/14 160.000 Schüler in den USA eine Prügelstrafe. Das es sich dabei um keine leichtzunehmende Strafe handelt, zeigt sich darin, dass bis zu 20.000 der Opfer anschließend medizinisch behandelt werden mussten, etwa wegen Hämatomen, Prellungen oder gebrochenen Knochen.

Das besonders Perfide daran: Das "Züchtigen" ist auch in Bundesstaaten erlaubt, in denen sich Eltern für eine solche Tat vor Gericht verantworten müssten.

Es wundert in diesem Zusammenhang nicht, dass die USA bislang die UN-Kinderrechtskonvention als eines der wenigen Länder der Erde nicht ratifiziert haben.