Kommentar

Papst: Homosexuelle Kinder sind psychisch krank

Auf seiner Rückreise von Irland hat der Papst Journalisten auf Nachfrage mitgeteilt, wie er über Homosexuelle denkt. Schön war das nicht, aber man sollte nie vergessen, dass er immerhin der Chef einer der großen mittelalterlichen Religionen ist.

Während einer Pressekonferenz im Flugzeug, als er auf dem Rückweg von seinem zweitägigen und erfolglosen Irlandbesuch war, hat er laut Agenturmeldungen den versammelten Journalisten mitgeteilt, dass seiner Meinung nach Kinder mit homosexuellen Neigungen zum Psychiater geschickt werden sollen.

Nun fragte offenbar keiner der anwesenden Journalisten nach, ob der Pontifex der Auffassung sei, dass Homosexualität eine zu behandelnde Krankheit sei. Denn etwas anderes läßt sich aus den Worten des Papstes nicht schließen.

Und keiner der Journalisten fand den Mut, den Papst auf den sexuellen Missbrauch – der häufig auch zwischen alten Männern und kleinen Jungen passiert – anzusprechen. Franziskus hingegen sagte, dass "gerade in der Kindheit die Psychiatrie viel erreichen" könne.

Richtig ist, dass viel zu viele Kinder eine psychologische Betreuung nach dem Missbrauch durch einen Priester benötigen würden. Doch das war wohl nicht das, was Franziskus gemeint hat, als er den Eltern den Rat gab "zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben."

Der per Amt vaterlose Mann rät den Eltern: "seinen Sohn oder seine Tochter mit homosexuellen Tendenzen zu ignorieren, ist ein Mangel an Väterlichkeit oder Mütterlichkeit." Ob man als Elternteil so mitmenschlich und freundlich sein solle wie viele Angehörige der kath. Kirche, die ihre Kinder der Gefahr aussetzen, von einem Priester missbraucht zu werden; darüber sagte er im Flugzeug kein Wort.

Sein Denken ist so gestrig wie die Organisation, deren Vorsitzender er ist. Erstaunlich eigentlich nur, dass er seine "Weisheiten" in einem Flugzeug und nicht in einer Postkutsche verkündet hat.


Nachtrag: Der Vatikan hat die entsprechende Passage aus dem Protokoll gestrichen; ganz so, als hätte Franziskus das nie gesagt. Dumm nur, dass es davon Videoaufzeichnungen gibt.