Schwuler Mann im Iran hingerichtet

Im Iran wurde ein 31-jähriger Mann wegen "Sodomie" gehängt. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation "Iran HRM" unter Berufung auf die staatliche iranische Nachrichtenagentur INSA.

Nach übereinstimmenden Medienangaben wurde der Mann, dessen Name nicht öffentlich gemacht wurde, am 10. Januar in Kāzerūn, einer 85.000-Einwohner-Stadt im Südwesten des Landes, öffentlich gehängt. Laut INSA wurde ihm auch die Entführung von zwei 15-Jährigen sowie weitere Straftaten vorgeworfen.

Der hingerichtete Homosexuelle soll danach die zwei 15-Jährigen vergewaltigt haben. "Das Regime behauptet in diesem Fällen immer, dass der Geschlechtsverkehr eine Vergewaltigung war", sagt die Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi der BILD-Zeitung. Das österreichische Portal ggg.at weist ebenfalls darauf hin, dass das iranische Regime häufig den Delinquenten weitere Straftaten unterstelle, um zu verschleiern, dass es allein um die Homosexualität des Verurteilten gehen würde.

Im Iran sieht die schariabasierte Justiz für Homosexualität schwere Strafen vor – bis hin zur Todesstrafe. Damit gilt der Iran als eines der gefährlichsten Länder für Homosexuelle. Seit der "Islamischen Revolution" im Jahr 1979 wurden – je nach Quelle – 4.000 bis 6.000 Menschen wegen angeblichem gleichgeschlechtlichen Sex hingerichtet.