Spendenaufruf

Solidarität mit Seenotrettern!

Die Kieler Kapitänin Carola Rackete wurde festgenommen, nachdem sie das Seenotrettungsschiff "Sea-Watch 3" in den Hafen der italienischen Insel Lampedusa gesteuert hat. Die Redaktion des Humanistischen Pressedienstes ruft zur Solidarität auf.  

Nach einer Rettungsaktion vor der libyschen Küste wartete die "Sea-Watch 3" vergeblich auf die Erlaubnis, an einem europäischen Hafen anzulegen. Mehr als zwei Wochen mussten die geretteten Menschen und die Crew auf internationalem Gewässer vor der italienischen Insel Lampedusa ausharren. In der Nacht auf Samstag startete die Kapitänin Carola Rackete schließlich ein Überraschungsmanöver. Trotz Warnung fuhr sie in den Hafen der Insel ein, um die Flüchtlinge an Land zu bringen. Nach dem Willen der italienischen Regierung sollten die geretteten Menschen zurück nach Libyen gebracht werden.

Kurz nach der Ankunft in Lampedusa wurde Rackete von den italienischen Behörden festgenommen und das Schiff beschlagnahmt. Der Vorwurf: Beihilfe zur illegalen Einwanderung und Verletzung des Seerechts. Im Falle einer Verurteilung drohen der 31-jährigen Kapitänin nicht nur eine hohe Geldstrafe, sondern bis zu zehn Jahre Haft. 

Die Redaktion des Humanistischen Pressedienstes solidarisiert sich mit Carola Rackete. Denn Seenotrettung ist kein Verbrechen, sondern eine humanitäre Pflicht. In Seenot gerettete Menschen sind laut Seerecht schnellstmöglich an einen sicheren Ort zu bringen. Das Bürgerkriegsland Libyen ist kein sicherer Ort. Die Deutsche Botschaft berichtet von "KZ-ähnlichen Verhältnissen" in Internierungslagern. International agierende NGOs dokumentierten massive Formen von Folter, Sklaverei und Exekutionen.

Als humanistisches Medium stehen wir auf der Seite derjenigen, die für die Umsetzung der Menschenrechte eintreten und damit ein Zeichen gegen den um sich greifenden Zynismus setzen. Wir rufen daher zur Unterstützung des Rechtshilfefonds für die AktivistInnen von Sea-Watch auf: