Daniela Wakonigg hat den Klimaforscher Andrey Ganopolski zu meinem Artikel über den Klimawandel befragt, ihn aber offenkundig nicht korrekt über den Inhalt meines Textes informiert. Dadurch ist der Eindruck entstanden, dass Ganopolski den menschlichen Beitrag zur Verhinderung einer Kaltzeit prinzipiell leugnen würde, was jedoch nicht den Tatsachen entspricht.
In einem Artikel des Wissenschaftsmagazins "scinexx" (der im Unterschied zu dem mir vorliegenden Nature-Fachaufsatz öffentlich zugänglich und somit auch für jeden überprüfbar ist) fasst Andrey Ganopolski das zentrale Ergebnis seiner Untersuchungen folgendermaßen zusammen: "Unsere Studie zeigt, dass bereits relativ moderate zusätzliche CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas ausreichen, um die nächste Eiszeit um weitere 50.000 Jahre zu verzögern (…) Unter dem Strich bedeutet dies, dass wir einen kompletten Eiszeitzyklus überspringen, was beispiellos ist (…) Es ist wirklich verblüffend: Der Mensch ist in der Lage, einen der fundamentalen Mechanismen zu stören, die die Welt geformt haben, wie wir sie heute kennen."
Wie aber vertragen sich diese Ausführungen von 2016 mit den Antworten von Ganopolski in dem aktuellen hpd-Artikel? Hat der Forscher seine Meinung etwa komplett geändert? Wohl kaum, denn das würde ja bedeuten, dass er den Einfluss des Menschen auf das Weltklima leugnen würde (wenn der Mensch seit der industriellen Revolution wirksam zur Klimaerwärmung beiträgt, so verhindert er im Umkehrschluss eine Klimaerkaltung). Offenbar wurde Ganopolski in dem Interview bloß der Eindruck vermittelt, ich hätte behauptet, dass er persönlich den Einfluss des vorindustriellen Menschen auf das Weltklima als besonders stark erachten würde. Dies ist aber nicht der Fall. Tatsächlich hatte ich geschrieben, dass er und sein Team in ihrem Nature-Artikel auf "einen möglichen Einfluss des Menschen in der vorindustriellen Zeit" verweisen (nämlich: Ruddiman, W. F. The anthropogenic greenhouse era began thousands of years ago. Clim. Change 61, 261–293 (2003)). Wenig später heißt es in meinem Aufsatz (die in diesem Kontext wichtige Passage ist hier fett markiert): "War der Einfluss des Menschen auf das Weltklima in der vorindustriellen Zeit noch schwach ausgeprägt (weshalb er in der Forschung unterschiedlich bewertet wird), so ist er heute unübersehbar." Vermutlich wurde Ganopolski diese Relativierung ebenso vorenthalten wie meine mehrfachen Hinweise darauf, dass wir heute selbstverständlich wirksame Gegenmaßnahmen zu der "erdgeschichtlich rasanten Klimaerwärmung" einleiten müssen.
Es wäre besser gewesen, wenn Daniela Wakonigg vor der Veröffentlichung ihres Artikels bei mir nachgefragt hätte, weil man solche Missverständnisse normalerweise in einem vernünftigen Gespräch ausräumen kann. Aber das war allem Anschein nach gar nicht gewollt, was mich ein wenig beunruhigt. Denn dieser Vorfall zeigt ein weiteres Mal, dass wir auch in der säkularen Szene bei manchen Themen nicht rational miteinander diskutieren können, dass auch wir allzu leicht dem Lagerdenken verfallen, dass es auch bei uns allzu häufig nicht um einen gemeinsamen Erkenntnisfortschritt geht, sondern bloß um einen verbissenen Kampf um Sieg oder Niederlage.
Wie dem auch sei: Ich habe nun, um derartige Missverständnisse zu erschweren, auf der gbs-Website eine kleine Änderung an meinem Text vorgenommen. Dort heißt es nun (die Ergänzung ist hier fett markiert): War der Einfluss des Menschen auf das Weltklima in der vorindustriellen Zeit noch schwach ausgeprägt (weshalb er in der Forschung unterschiedlich bewertet wird, Ganopolski & Co. bezeichnen ihn zum Beispiel als "sehr unsicher"), so ist er heute unübersehbar." Wir überlegen derzeit, ob wir dem Forscher vom Potsdam-Institut meinen Klimawandel-Artikel komplett in Englisch vorlegen sollten, so dass er (bei Interesse) selbst darüber urteilen kann. Mich persönlich würde es in diesem Zusammenhang auch sehr interessieren, warum er (im Unterschied zu anderen Forschern) die Folgen einer glazialen Eiszeit als weniger schlimm erachtet als die Folgen einer echten Warmzeit (losgelöst vom Problem der Geschwindigkeit des Übergangs, die ohne menschlichen Einfluss zweifellos sehr viel geringer wäre).
Übrigens: In der heute auf der gbs-Website veröffentlichten Nachbemerkung zu meinem Klimawandel-Artikel verweise ich auf einen Punkt, der mir im Zusammenhang mit der aktuellen Kontroverse bedeutsam erscheint, da er möglicherweise den Grund für die harten Angriffe offenlegt: Mitunter wurde der vorliegende Artikel so ausgelegt, als wolle er die "Fridays for Future"-Bewegung schwächen, doch das Gegenteil ist der Fall: Es geht darum, den Blick zu weiten, um mögliche Gegenargumente besser entkräften zu können. Hier bietet sich eine Analogie zur Debatte um den politischen Islam an: Progressive politische Kräfte haben eine rationale Kritik am politischen Islam weitgehend tabuisiert, um ja nicht AfD & Pegida in die Hände zu spielen. Aber genau dieses Kritikdefizit hat AfD & Pegida letztlich gestärkt, da sie unter dieser Voraussetzung mit halben Wahrheiten ganze Erfolge erzielen konnten. Ein solcher Fehler sollte uns im Umgang mit Rechtspopulisten nicht noch einmal unterlaufen. Leider aber sieht es in der Klimadebatte momentan genau danach aus, da rationale Argumente, die beispielsweise das unreflektierte Natur- und Menschenbild vieler Ökologiebewegter hinterfragen ("Bewahrung der Schöpfung"), ausgeblendet werden sollen, um die "moralisch gute Sache" nicht zu gefährden (obwohl man sich gerade durch eine moralistische Denkhaltung, die "unschickliche" Tatsachen ausblendet, unnötig angreifbar macht).
49 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Missverständnisse normalerweise in einem vernünftigen Gespräch ausräumen" - ein *vernünftiges* Gespräch empfiehlt sich ja immer, aber wer entscheidet im Zweifelsfall, was vernünftig ist?
Warum z.B. hospitiert man nicht im PIK statt im Bundestag bei Politikern? Politiker, die allenfalls Politik statt Klimatologie studiert haben und die noch nicht einmal ein allgemeines Tempolimit gebacken kriegen?
Zuviel Polemik?
Alfred Farkas am Permanenter Link
Schnellschießer Schmidt-Salomon: "Wie dem auch sei: Ich habe nun, um derartige Missverständnisse zu erschweren, auf der gbs-Website eine kleine Änderung an meinem Text vorgenommen." Aha.
Mit Verlaub: Michael Schmidt-Salomon läßt einen an einen Winkeladvokaten denken.
Tatsächlich scheint der Typ unfähig zu sein, Selbstkritik zu üben. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, daß der Kerl jemals einen Fehler eingeräumt hätte. Er muß die Weisheit mit Löffeln gefressen haben!
[Gelöscht -> Bitte keine persönlichen Beleidigungen! Die hpd-Red.] ... erinnert mich hier an den AfD-Politiker Gauland. Zuerst zündeln, dann den Feuerwehrmann geben.
Nett finde ich auch die Ablenkung unter "Übrigens". Nein, bevor der einen Fehler zugibt, friert die Hölle zu! Jedenfalls war es bis dato so. Widerlich ...
Halten wir mit Daniela Wakonigg fest: "Sollte eine neue Kaltzeit in 100.000 Jahren tatsächlich vor der Tür stehen, dann jedoch, da wäre Michael Schmidt-Salomon völlig Recht zu geben, sollte sich die Menschheit Gedanken darüber machen, ob sie die Kaltzeit durch gezielte Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration verhindern möchte. Falls es die Menschheit dann überhaupt noch gibt. Ob das der Fall ist, hängt entscheidend davon ab, ob wir es in der Gegenwart schaffen, uns auf die Diskussion dringlicher Probleme zu konzentrieren oder ob wir uns lieber weiter unnützen Strohmännern hingeben."
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ihre Menschenkenntnis lässt schwer zu wünschen übrig. Ich will den gelöschten Teil gar nicht lesen. Der Rest reicht mir...
A.Wintzen am Permanenter Link
Ich seh das ganz genau so. Kaum erfährt Michael Schmidt Salomon oder Berufsatheist Phillip Möller Kritik wird sofort zurück geschossen und bekommen auch umgehend beim hpd Gelegenheit dazu.
Seit Sarrazin wissen wir , provozieren verkauft sich gut.
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Ich bin Michael Schmidt-Salomon für diese Klarstellung dankbar und hoffe ebenfalls, dass dadurch eine Rückkehr zu einer ergebnisorientierten Diskussion und mehr "Miteinander Reden" möglich ist.
Im Übrigen halte ich den Moralismus-Vorwurf gegen FfF für ziemlich überzogen, auch einen "weit verbreiteten puritanisch-moralischen Bußreflex" kann ich weder bei den Fridays for Future-Demos noch bei den Scientists for Future erkennen. Es wird gefordert, dass unverzüglich wirksame Maßnahmen gegen den weiteren Ausstoß klimarelevanter Gase ergriffen werden, was absolut dem wissenschaftlichen Konsens entspricht, und diese Forderungen müssen energisch und nachdrücklich sein, da uns die Zeit davonläuft. Ich sehe nicht, wo in der Klimadebatte auf Seiten der "for Future"-Bewegung in nennenswertem Maße rationale Argumente ausgeblendet werden (auf der Seite der Gegner sieht das natürlich anders aus), und eine Analogie zur Debatte um den politischen Islam (die ich genauso beurteile wie Schmidt-Salomon) kann ich hier nicht erkennen.
Insofern halte ich die Beschwörung einer Gefahr des Moralismus hier für einen Kampf gegen Strohpuppen auf einem Nebenschauplatz.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Moralismus-Vorwurf gegen FfF ... ziemlich überzogen" - allerdings.
Es ist zum Haareraufen und zum fatalistischen Verzweifeln, wenn sich selbst (evidenzbasierte!) Klimaexperten wie Mojib Latif für gescheitert erklären!
Als ich das sah und hörte, war ich fassungslos. Ich bin es eigentlich immer noch.
Daniela Wakonigg am Permanenter Link
Lieber Micha, um unsere Leserinnen und Leser (und auch mich selbst) nicht mit einer weiteren Replik auf die Replik der Replik zu langweilen, nur ganz kurz an dieser Stelle ein paar sachliche Richtigstellungen:
Dass durch meinen Text der Eindruck entstünde, dass Ganopolski den menschlichen Beitrag zur Verhinderung einer Kaltzeit prinzipiell leugnen würde, halte ich für einen vollkommen absurden Vorwurf. Im letzten Abschnitt gehe ich sogar explizit darauf ein, dass sich nach Ganopolskis Berechnungen durch die menschlichen CO2-Emissionen seit der industriellen Revolution die nächste Kaltzeit von einem Eintritt in 50.000 Jahren (wie er bei einem natürlich erhöhten CO2-Gehalt von 280 ppm stattgefunden hätte) auf einen Eintritt in 100.000 Jahren verschieben wird.
Im meinem Interview mit Ganopolski ging es in der Tat um die vorindustrielle CO2-Konzentration und deren Einfluss auf das Klima. Denn trotz all der einschränkenden und vorsichtigen Formulierungen deines Textes vermittelt dieser im Ergebnis genau diesen Inhalt: Der Mensch hat eine Kaltzeit verhindert – und zwar bereits durch das erhöhte CO2 in vorindustrieller Zeit. Die hpd-Kommentatorinnen und -Kommentatoren scheinen ihn jedenfalls so verstanden zu haben. Da du ein rhetorisch geschulter Mensch bist, gehe ich nicht davon aus, dass so viele Menschen dich tatsächlich missverstanden haben, sondern dass dein Text gewollt diese Aussage transportieren soll.
Ich HABE dich persönlich darauf angesprochen, dir mitgeteilt, dass du dich m.E. mit der Kaltzeit-Sache irrst, und dich darauf hingewiesen, dass es sich in der Ganopolski-Untersuchung um eine vorindustrielle CO2-Konzentration handelt. Du hast damit gekontert, dass aber auch dieses erhöhte CO2-Level bereits auf die menschliche Landnutzung zurückginge. Du vertrittst also tatsächlich diese Position, aus der du dich hier gerade herauszuwinden versuchst.
Dies zu den sachlichen Klarstellungen. Auf den Rest deines Textes gehe ich nicht ein, um kein weiteres Fass aufzumachen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Daniela Wakonigg, Zitat: "Der Mensch hat eine Kaltzeit verhindert – und zwar bereits durch das erhöhte CO2 in vorindustrieller Zeit.
Thomas R. am Permanenter Link
"Der Mensch hat eine Kaltzeit verhindert – und zwar bereits durch das erhöhte CO2 in vorindustrieller Zeit."
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René am Permanenter Link
@Daniela Wakonigg: Ich begrüße es, dass (und wie) Du in der letzten Zeit die öffentliche Gangart von Michael Schmidt-Salomon und Philipp Möller in einen ordentlichen Diskurs rückst.
Ute Soltau am Permanenter Link
Genau so habe ich es/MSS auch verstanden und dementsprechend! auf der Hpd Seite kommentiert, daher erübrigen sich hier weitere Ausführungen.
Danke Daniela Wakonigg.
Christian M. am Permanenter Link
Mich beunruhigt dieser "Vorfall" nicht. Er ist bei mir vielmehr Anlass zur Anwendung des kritischen Rationalismus auf sich selbst.
Wenn die eigenen Bedürfnisse auf dem Spiel stehen, sind Menschen gut im Glätten kognitiver Dissonanzen. Der Mensch ist eben eine arg widersprüchliche Natur: Er will eine harmonische Partnerschaft und sucht nach "Abenteuern". Er will einen schönen Körper und stopft sich kiloweise am Jahresende mit Süßgebäck voll. Er will Neues lernen, aber gleichzeitig auch Recht haben.
Vielleicht erklärt sich die Popularität des Christentums zum Teil auch dadurch, dass dort ein allmächtiger Schöpfer als imaginierter letzter Grund aller Dinge diese Widersprüche aufhebt. Somit haben die Gläubigen das Gefühl der Geborgenheit - zumindest so lange die diesen Glauben stützenden Glaubenssätze nicht in Frage gestellt werden.
Nicht-Religiösen steht diese Möglichkeit der zeitweiligen psychischen Entlastung nicht zur Verfügung. Wo die Vernunft den Glauben an einen Schöpfergott nicht zulässt, muss ein anderer letzter Grund her. "Du musst es tragen: Ungesichertes Leben", schrieb Kurt Tucholsky. Der glaubte noch an sozialistische Utopien. Ist kritischer Rationalismus vielleicht auch nur Wissenschaftsutopie?
Doch selbst wenn es so wäre: So ein "Shitstörmchen" wirft vielleicht diese Fragen auf; zumindest den Glauben an die säkulare Community sollte es nicht erschüttern.
malte am Permanenter Link
Der Autor macht es sich hier ganz schön einfach.
Vom Vorwurf bleibt dann nur noch übrig: Die Klima-Aktivisten ignorieren, dass in 50.000 Jahren eine leicht erhöhte CO2-konzentration vielleicht auch Vorteile haben könnte. Als ob das für die aktuelle Diskussion relevant wäre. Das ist doch keine ernst zu nehmende Kritik! Wieso sollte sich die Klimabewegung unglaubwürdig machen, wenn sie auf solche in fernster Zukunft liegenden Effekte nicht hinweist? Daniela Wakonigg sagt ganz richtig: Selbst, wenn wir die Emissionen so weit drosseln, dass die schlimmsten Katastrophen verhindert werden, wird es innerhalb der nächsten 100.000 Jahre nicht zu einer Kaltzeit kommen. Die Befürchtung, wir könnten die Emissionen zu stark verringern, ist in der jetzigen Situation einfach absurd.
Ich glaube übrigens nicht, dass MSS den Klimawandel relativieren und gegen die Klimabewegung arbeiten will. Der Text wirkt eher wie der krampfhafte Versuch, sich irgendwie abseits des üblichen Klima-Diskurses zu positionieren und auf Teufel komm raus eine Haltung, ähem, „jenseits des Mainstream“ zu demonstrieren. Und die Aufmerksamkeit, die das Thema Klimawandel derzeit genießt, zu nutzen, um die eigene Message unters Volk zu bringen - obwohl der Anlass das schlicht nicht hergibt.
Jan-Christian P... am Permanenter Link
Ich stimme insbesondere dem letzten Absatz von Malte zu. Es gibt etwas, das ich regelmäßig an den Kirchen kritisiere.
Nico Schmelzle am Permanenter Link
"Dieser Vorfall zeigt ein weiteres Mal, dass wir auch in der säkularen Szene bei manchen Themen nicht rational miteinander diskutieren können".
Ich empfinde es ehrlich gesagt ganz anders. Führt man sich vor Augen, wie es im Internet sonst so zu geht, dann sind dies Beiträge und Repliken als fair und rational zu bezeichnen.
Für mich persönlich ist es eine Bereicherung, dass solche Diskussionen eben nicht "im Hinterzimmer" ausgetragen werden, sondern hier nachzulesen sind. Ich sehe darin eine Stärke des hpd, dass unterschiedliche Meinungen innerhalb der säkularen Szene gerade nicht unter den Tisch gekehrt werden.
Guido W. Reichert am Permanenter Link
Herrlich - die Diskussion bringt mir wieder das Meta-Problem vor Augen: Kann sich ein anti-autoritäres, der diskursiven Streitkultur verschriebenes Kollektiv gegen autoritär geführte Kollektive (Modell „katholische Ki
Mir scheint, die Antwort ist nicht sehr sicher zu geben und leider habe ich persönlich den Eindruck, dass es nicht gelingen wird, wenn wir nicht über superintelligente und superrationale Kollektive reden - aber, wo gibt es die?
Heiße Zeiten stehen da bevor... ;-)
-gwr
libertador am Permanenter Link
Die mögliche langfristige Verhinderung einer Eiszeit spricht, wenn überhaupt für irgendwas für mehr aktuellen Klimaschutz durch Vermeidung der Verbrennung von Kohlenstoffverbindungen.
Um in Zukunft bedeutende Mengen von CO2 in die Atmosphäre pumpen zu können, falls die Temperaturen wieder sinken sollten, wäre es ganz hilfreich, wenn es dann zugängliche Kohlenstoffspeicher gibt, die man verbrennen könnte. Fossile Brennstoffe kann man dann immer noch zur Steuerung verwenden, falls die Temperatur runter gehen sollten, wenn die Emissionen auf Netto-Null sind.
In der aktuellen Situation kann der Hinweis irreführend sein, weil er aktuell nicht gegen das Netto-Null-Ziel spricht.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... zugängliche Kohlenstoffspeicher": Carbonat-Gesteine. Satt. Nur für den Fall der Fälle, dass es mal so richtig viel benötigte (was ich nicht annehme).
libertador am Permanenter Link
Carbonat-Gesteine haben den Nachteil, dass man Energie zuführen muss, damit CO2 freigesetzt wird.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Schon (und schön!) mitgedacht, ja (dass da Energie zugeführt werden muss wie beim Kalkbrennen). Aber das ist doch unerheblich:
Ist aber eh ziemlich akademisch (weil doch schon jetzt mehr... - und dies entsprechend nutzbar wäre).
Michael Schmidt... am Permanenter Link
Liebe Daniela,
das Problem deines Artikels sehe ich darin, dass du den EINZIGEN Satz, in dem ich tatsächlich etwas über die Größe des Einflusses des Menschen in der vorindustriellen Zeit geschrieben habe ("War der Einfluss des Menschen auf das Weltklima in der vorindustriellen Zeit noch schwach ausgeprägt (weshalb er in der Forschung unterschiedlich bewertet wird), so ist er heute unübersehbar"), in deinem Text NICHT zitiert hast – vermutlich weil das nicht in dein Konzept gepasst hätte, welches ja auf ein markantes Urteil über mich hinauslief („Wer vom hohen Ross der Rationalität anderen ans Bein pinkelt, sollte vor dem Wasserlassen sicherstellen, dass sein Ross kein Pony ist – weil er sonst selbst nasse Füße kriegt. Genau das ist in diesem Fall geschehen.“)
Es freut mich, dass du in deinem jetzigen Kommentar nun noch einmal herausgestellt hast, dass Ganopolski den menschlichen Beitrag zur Verhinderung einer Kaltzeit nicht leugnet. Es ist wahr, dass du dies auch in den letzten Sätzen deines Artikels angedeutet hattest. Aber ich fürchte, dass viele Leser*innen genau dies überlesen haben könnten, zumal du durch die vorangegangene Argumentation und durch den Titel deines Artikels „Keine verhinderte Kaltzeit. Nirgends.“ eine andere Fährte gelegt hattest.
(Nur am Rande zu den wissenschaftlichen Hintergründen: Ein grundlegendes Problem des Ganopolski-Artikels von 2016 bestand darin, dass er von einer sehr hohen Verweildauer des Kohlendioxids in der Atmosphäre ausging, nämlich einer Halbwertszeit von 35.000 Jahren. Dies ist aber, wenn ich den aktuellen Forschungsstand richtig überblicke, vom Tisch. Die meisten Klimaforscher gehen heute von deutlich kürzeren Halbwertszeiten aus, weshalb die 280 ppm aus vorindustrieller Zeit ganz sicher nicht ausgereicht hätten, um die nächste Kaltzeit so lange zu verhindern, wie es Ganopolski 2016 prognostiziert hatte. Ich bin hierauf in meinem Artikel nicht eingegangen, weil es mir in diesem Text nicht um solche Details ging (über die nur Klimaforscher kompetent Auskunft geben können), sondern um die Darstellung eines einfachen Zusammenhangs, der für unser Selbstverständnis relevant sein dürfte: Wenn der Mensch wirksam zur Klimaerwärmung beiträgt, so verhindert er im gleichen Maße auch die nächste Kaltzeit.)
Warum habe ich überhaupt auf die Verhinderung der Kaltzeit hingewiesen? Wollte ich damit die gegenwärtige Klimaerwärmung verharmlosen (wie mir einige anscheinend unterstellen)? Nein! In meinem Artikel finden sich ja zahlreiche Hinweise darauf, dass wir wirksame Gegenmaßnahmen zur „erdgeschichtlich rasanten Klimaerwärmung“ einleiten müssen (was viele offenbar komplett überlesen haben). Was war dann die Zielrichtung meines Artikels? Ganz einfach: Es ging darum, ein unreflektiertes Natur-und Menschenbild zu hinterfragen, das mir nicht nur in der öffentlichen Debatte, sondern auch bei vielen Gesprächen am Rande meiner Vorträge immer wieder begegnet ist.
Es ging darum, zu zeigen, worin sich ein evolutionär-humanistischer Umweltschutz von einem bewusst oder unbewusst religiös motivierten unterscheidet. Aus diesem Grund begann der Artikel mit dem Hinweis darauf, dass die Erde kein "Paradies" ist, in dem wir in ewiger Glückseligkeit fortexistieren könnten, sondern dass sie uns bloß für kurze Zeit eine halbwegs stabile ökologische Nische bietet. Da diese Nische einem permanenten Wandel unterliegt, machte ich klar, dass sich unsere planetare Verantwortung nicht darin erstrecken kann, „klimaneutral“ zu sein (als ob wir nicht existieren würden). Wir müssen vielmehr auf intelligente Weise „klimaeffektiv“ zu sein, um die für uns (und auch für andere empfindungsfähige Tiere) angenehme ökologische Nische des Interglazials zu erhalten, was im "natürlichen Bauplan" der Erde überhaupt nicht vorgesehen ist.
Kurzum: Aus evolutionär-humanistischer Sicht kann es nicht um eine „Bewahrung der Schöpfung“ gehen, sondern um eine aktive, intelligente Gestaltung der Lebensbedingungen auf der Erde, die nicht an sich darauf angelegt sind, unsere Existenz zu bewahren. Deshalb sollten wir (siehe Cradle to Cradle) nicht bloß den negativen ökologischen Fußabdruck der Menschheit reduzieren, sondern zugleich auch ihren positiven Fußabdruck erhöhen (was zu deutlich anderen und effektiveren ökologischen Maßnahmen führen könnte).
Sehr gewundert hat mich, dass doch recht viele Kommentaror*innen meinten, bei der derzeitigen Klimaschutzbewegung ginge niemand (oder kaum jemand) von einer „Bewahrung der Schöpfung“ aus (ich hätte damit bloß eine Nebelbombe gezündet, wurde behauptet). Diese Einschätzung widerspricht völlig meinen Erfahrungen. Ich will hier nur eines unter unzähligen Beispielen herausgreifen (allerdings eines, das wesentlich dazu beigetragen hat, dass ich den Klimawandeltext für den hpd überhaupt verfasst habe): Wenige Tage vor der Veröffentlichung meines Artikels hatte Greenpeace in einer spektakulären, viel umjubelten Aktion das „C“ von der CDU-Parteizentrale entführt. Die Begründung der Aktion durch Greenpeace war interessant: >> „Die CDU kann nicht ewig vom Bewahren der Schöpfung sprechen, ohne auch etwas dafür zu tun", sagte Greenpeace-Sprecherin Marion Tiemann. "Das schwache Klimapaket hat diesen politischen Etikettenschwindel endgültig auffliegen lassen." Greenpeace verwies auf eine aktuelle Studie des Instituts Kantar, wonach 74 Prozent der Deutschen die CDU nicht mehr als eine Partei sehen, "die die Schöpfung bewahrt". << Um diese Argumentation zu untermauern, brachten Greenpeace -Aktivisten eine Nachbildung des CDU-Cs in einer Kirche unter (hier findet man das Bild und die Zitate: https://www.merkur.de/politik/cdu-greenpeace-c-klima-logo-berlin-parteizentrale-diebstahl-kirche-erkelenz-zr-13237719.html).
Wohlgemerkt: Mir geht es hier keineswegs darum, den Ruf von Greenpeace zu beschädigen (weshalb ich auf dieses Beispiel in meinem Text auch gar nicht eingegangen bin), ich möchte nur in Frage stellen, ob wir eine solche Bewegung, die einerseits völlig zu Recht auf wissenschaftliche Evidenzen pocht, andererseits aber bei grundlegenden Fragen ganz offenkundig auf wissenschaftliche Evidenzen pfeift, völlig vorbehaltslos, ohne jegliche Kritik mittragen sollten. Und dabei geht es nicht bloß um rein akademische Fragen aus dem philosophischen Elfenbeinturm (wie einige meinen), sondern um Fragen von großer praktischer Relevanz: So sind diejenigen, die für eine „Bewahrung der Schöpfung“ eintreten, häufig auch scharfe Kritiker der „Gentechnik“, obgleich gentechnische Verfahren nach allgemeiner wissenschaftlicher Einschätzung einen nicht unerheblichen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten könnten. Sollten wir solche Defizite wirklich nicht ansprechen – nur aus der Angst heraus, dass wir – wie in der Islamdebatte (daher die Analogie) – von einigen Leuten möglicherweise missverstanden werden könnten?
Ich könnte zu diesem Themenkomplex sehr viel mehr noch schreiben, aber dieser Text ist ohnehin schon viel zu lang geworden, wofür ich mich entschuldige. Nur: Manchmal dauert es eben etwas länger, eine Position zu erklären, als sie zu diskreditieren…
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Michael Schmidt-Salomon Wie wär’s denn mal mit "Schweigen"? Ein Fehler wird nicht dadurch verbessert, dass man ihn wiederholt.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Lieber Andreas,
nur weil Du den Artikel nicht verstanden und/oder seinen Sinn nicht erfasst hast, solltest Du kein Urteil darüber fällen. Du kannst es natürlich tun, aber klug ist es nicht.
Ulrich Körner am Permanenter Link
Bin sehr dankbar für diese Klarstellung. Denn jede NGO muss ambivalent gesehen werden.
Werner Runde am Permanenter Link
Vielen Dank für Ihre Richtigstellungen.
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Zum Greenpeace-Beispiel: Ich kann nicht erkennen, wo Greenpeace hier "auf wissenschaftliche Erkenntnisse pfeift".
Greenpeace selbst benutzt diesen Begriff in den eigenen Publikationen m.W. nicht, ruft also nicht etwa im Mitglieder-Magazin zur "Bewahrung der Schöpfung" auf, sondern zum Engagement gegen den Klimawandel und gegen das Artensterben. Ich selbst würde als Biologe diesen Begriff ebenfalls meiden und etwa vom dramatischen Verlust an Biodiversität sprechen, wenn es z.B. darum geht, dass schon jetzt 95% der Korallenriffe aufgrund der Meeresversauerung und -erwärmung nicht mehr zu retten sind und wir diese ganze Vielfalt in erdgeschichtlich extrem kurzer Zeit verlieren werden. Ein Christ mag in diesem Zusammenhang aber gerne davon sprechen, dass es "die Schöpfung zu bewahren" gelte - Hauptsache, er entschließt sich, etwas dagegen zu tun.
Ute Soltau am Permanenter Link
Nein, es geht nicht (nur) um diesen einen Satz!*
Es scheint so, als ob Sie (sich) im Moment die Weitsicht "verbaut" haben, vielleicht weil Sie zu sehr auf die eigene Absicht schauen.
*Dazu könnte hier auch noch viel mehr geschrieben werden, Tenor ist doch, daß Sie unter einem (anderen) bestimmten Ansatz schrieben, und das dann auch reichlich "schräg", vielleicht als Querdenker aber mit einer Überschrift, die schon etwas impliziert hat, nämlich diesen sondersamen Ansatz, einer Auffassung zu einem Interglazial -
im Zusammenhang und im Kontext, zur "menschlichen" Klimawandel - Problematik ; der ganze zugeordnete Kontext wirkte einfach nicht schlüssig, dazu schrieb ich schon und viele andere auch.
Was bitte ist denn überhaupt ein "unrefkektiertes Natur - und Menschenbild", jenes derer, die das ökologische Gleichgewicht halten wollen und - von mir aus- dabei gerne die Schöpfung bewahren wollen?
Als Vertreterin eines evolutionären Humanismus, als Naturalistin, trete ich gleichzeitig für die Erhaltung der evolutionären Schöpfung ein, den Artenschutz und die Schönheit der Natur. Das gehört aus meiner Sicht zur Ethik eines Humanismus dazu, - allerdings habe ich den Eindruck, manche /vielleicht auch viele derer, die sich als solche bezeichnen, unter unseren menschlichen Spezies, haben ein Problem damit, und vergessen, möglicherweise vor lauter Abgrenzung gegenüber den Religioten, und über einem wissenschaftlichen evidenten Weltbild, - das auch Gefühle, Emotionen und ~Spiritualität, Anteile menschlichen SEINS, sind,
sein dürfen.
Ich bitte dringend, zu respektieren, dass auch Nontheisten solche haben, und zulassen, und dass sie sich als solche von Ihnen - und anderen Humanisten, unterscheiden mögen, ohne in die Nähe von Religion und Esoterik, gestellt zu werden.
Die Bezeichnung, in einem weiter oben stehenden Kommentar,
"Berufsatheisten",
ist zwar ironisch gemeint, lässt dabei auch, eine ernsthafte Aussage, zu, oder offen?
Denkfabrik ..mit Psychologie??
Ihren Ansatz,
nunmehr,
die Scheinheiligkit von Leuten mit einem "C" im Namen, differenziert. zu betrachten und zu hinterfragen, habe ich dabei durchaus verstanden.
U.S.
Manfred H. am Permanenter Link
Tatsächlich halte ich die Aussage im Scinexx-Artikel: "Wäre der Mensch nicht, würde die Erde wahrscheinlich längst auf die nächste Eiszeit zusteuern." für denselben Fehlschluss.
Ich vermute, dass Michael Schmidt-Salomon tatsächlich ausschließlich durch den Scinexx-Artikel inspiriert wurde und sich mit Ganopolsky selbst gar nicht befasst hatte!?
Edmund Schmidt am Permanenter Link
Jedenfalls habe ich mich über die auffällig bissige Formulierung des Textes "Keine verhinderte Kaltzeit. Nirgends." von Frau Wakonigg gewundert. Ich lese ihre Artikel sonst immer gerne.
Martin Mair am Permanenter Link
Ui, was für eine sinnlose Diskussion ...
Die polemischen Formulierungen hätte sich Daniela Wakkonig wohl sparen können, aber ansonsten ist ihr inhaltlich beizustimmen: Die angebliche Verhinderung der Kälteperiode ist reine Spekulation. Bis die vielleicht dran gewsen wäre, gibt die menschliche Zivilisation veilleicht gar nicht mehr ... ;-) (und der temperaturtreibende Einfluss des Menschen geht vielleicht zurück)
Martin Mair am Permanenter Link
Natürlich ist es kritikwürdig, wenn Umwelt-NGO um Aufmerksamkeit und Spendengelder zu erhaschen zu sehr auf Emotionalisierung und Zuspitzung setzen. Ein allzu menschliches Übel.
Ute Soltau am Permanenter Link
Unsere Begrenztheit im Universum und gegenüber kosmischen Gesetzmäßigkeiten sollte nicht zu einer
BESCHRÄNKTHEIT
des eigenen Geistes und der Toleranz führen, das sehe ich ebenso.
Die Religioten, die Humanisten.. et cetera.
Ökobewegte.. und so weiter..
U. S.
A.W. am Permanenter Link
Es wäre besser gewesen, wenn Daniela Wakonigg vor der Veröffentlichung ihres Artikels bei mir nachgefragt hätte...........
Also das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen!!
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
@A.W.
Zitate zu verkürzen, um daraus einen Aufreger zu machen, mag Dein Stil sein A.W., unter uns ist das nicht üblich.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Nö, das sollte man sich nicht auf der Zunge zergehen lassen, sondern richtig bewerten.
A.W. am Permanenter Link
Es ist nur so das mich dieses ewige " Richtigstellen ","das habe ich so nicht gesagt","da bin ich falsch verstanden worden","da bin ich absichtlich missverstanden worden", usw.
Ungekürzt ist der Satz auch nicht viel besser und ihrer wohlwollenden Interpretation kann so leider nicht folgen.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
@A.W.
Wenn ich will, kann ich jeden Satz missdeuten und missverstehen.
Ute Soltau am Permanenter Link
Sprache als Medium bietet die vielfältigsten rhetorischen Möglichkeiten,
und kann, und sollte daher immer sehr klar und deutlich eingesetzt werden.
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Liebe Frau Soltau,
auf welchem Planeten leben Sie und in welcher Sprache wird dort kommuniziert?
A.W. am Permanenter Link
Upps die Antwort war eigentlich für Karl - Heinz Büchner gedacht .
Dr. Klaus Roggendorf am Permanenter Link
"Leider aber sieht es in der Klimadebatte momentan genau danach aus, da rationale Argumente, die beispielsweise das unreflektierte Natur- und Menschenbild vieler Ökologiebewegter hinterfragen ("Bewahrung der
Thomas Reutner am Permanenter Link
Mir ist der Wert der Information von der verhinderten Eiszeit nicht ersichtlich.
Ute Soltau am Permanenter Link
So in etwa.
Allenfalls hätte es heißen können: "Warum Klimaneutralität allein nicht ausreichend sein kann".
Diese "Geschichte zum Interglazial" war schon echt neben der Spur.
Die darüber geführte Auseinandersetzung ist soziologisch wertvoll und macht die "community auf Hpd" eher sympathischer.
Es gibt eben Unterschiede zwischen den einzelnen Positionen, und dementsprechend auch Abgrenzungen.
Wie gesagt, ich betrachte es als positiv, vor dem Hintergrund - und im Sinne der komplexen Lebensbedingungen auf dieser Welt /Erde, diese "herauszuarbeiten".
Dank an alle, die hierzu beitragen wollen.
Gita Neumann am Permanenter Link
Und noch ein Gedankenexperiment zur Eiszeit:
https://scilogs.spektrum.de/mente-et-malleo/welche-rolle-spielt-kohlendioxid-fuer-das-klima-der-erde-und-was-wuerde-passieren-wenn-man-es-komplett-aus-der-atmosphaere-entfernen-wuerde/?utm_source=pocket-newtab
Grus
Karl-Heinz Büchner am Permanenter Link
Das ist irrelevant. Derlei Gedankenspiele entbehren jeder Grundlage.
Armin Schreiner am Permanenter Link
Bin erst spät auf diese Diskussion aufmerksam geworden und versuche mal ein Fazit: Die anthropogen verhinderte Kaltzeit gibt der von Michael zitierte Nature-Artikel nicht her - in diesem Punkt hat Daniela schlichtweg
Und jetzt mache ich noch ein neues Fass auf (wobei ich mir bewusst bin, dass dieses Thema hier nicht weiter diskutiert werden wird): Ob und wie wir die Klimaneutralität erreichen können, steht für mich nicht fest. Ich vermute, dass (auch aufgrund von Egoismus-basiertem Verhalten, Nationalismus, Religiosität etc., aber eben nicht ausschließlich) der allgemein propagierte Konsumverzicht in den verschiedensten Ausprägungen (u.a. Mobilitätsverzicht) nicht ausreichen wird. Auch widerspricht das Nicht-nutzen-dürfen der Möglichkeiten, die uns die kulturelle Evolution heute bietet, nicht meinem Verständnis von einer humanistischen Gesellschaft. Falls uns neue Technologien in absehbarer Zeit nicht helfen, Klimaneutralität zu erreichen, sollten wir darüber nachdenken, auch die Zahl der Geburten weltweit (und selbstverständlich nicht nur in sog. Entwicklungsländern) zu reduzieren, um den lebenden Menschen und hoffentlich noch einigen weiteren Arten ein möglichst erfülltes Leben zu ermöglichen. Bin gespannt, ob sich noch jemand dazu äußert ;-)))
Armin Schreiner am Permanenter Link
widerspricht = entspricht (war schon spät ;-))
Manfred H. am Permanenter Link
"Falls uns neue Technologien in absehbarer Zeit nicht helfen, Klimaneutralität zu erreichen, sollten wir darüber nachdenken, auch die Zahl der Geburten weltweit (und selbstverständlich nicht nur in sog.
Herr Schreiner, das tun wir bereits! Über all diese Probleme denken wir schon jahrzehntelang nach...
Armin Schreiner am Permanenter Link
Stimmt, da habe ich mich wohl zu vorsichtig ausgedrückt! Nachdenken über den Bevölkerungsaspekt reicht eben sehr wahrscheinlich nicht, um Klimaneutralität zu erreichen.