Eine persönliche Stellungnahme von Erwin Kress, Vorstandssprecher des Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD), zum Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022.
"Die Waffen nieder!" – das war die Losung, die Bertha von Suttner mit ganzem Herzen verfolgte, nachdem sie die Gräuel des Krieges kennengelernt hatte. Für dieses Ziel organisierte sie Friedenskomitees und Kongresse. Dafür erhielt sie 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis. Alfred Nobel, ihr Freund, der mit Dynamit reich wurde, glaubte nicht an ein Ende der Kriege. Die Menschen seien zu gierig und machtbesessen. Dennoch ließ er sich von Bertha von Suttner überzeugen, neben den Wissenschaftspreisen auch den Friedensnobelpreis zu stiften.
Nun gibt es seit über 100 Jahren Friedensnobelpreise und Krieg ohne Ende, darunter zwei fürchterliche Weltkriege. Steuern wir auf einen Dritten Weltkrieg zu?
Der Überfall Russlands auf die Ukraine vor einem Jahr sollte zumindest Europa aufrütteln und zu denken geben. Die Invasion anderer Mächte in Afghanistan, im Irak oder in Libyen waren ebenso wenig gerechtfertigt wie der Überfall auf die Ukraine. Die Völker hatten das nicht so gewollt. Aber es müssen doch die Völker entscheiden, wie sie leben wollen. In der Ukraine war dies noch keineswegs klar. Die einen zog es nach Osten, die anderen nach Westen. Russland hat dies brutal ausgenutzt, bereits in den Kriegen von 2014, vor allem aber durch seinen Überfall vor einem Jahr.
Nun geht es nicht mehr nur um die Ukraine, nicht mehr nur um die Ukrainer*innen, die in den Westen wollten. Es geht endlich wieder um die Frage, wie Souveränität geschützt, verteidigt werden kann. Es geht darum, ob man seine eigenen Vorstellungen, zum Beispiel von Demokratie, mit Gewalt exportieren darf. Es geht um die Frage, ob der Stärkere sich alles nehmen darf. Es geht darum, wie wir genau diese Haltung von Nationen und in unseren Köpfen überwinden können.
Zweierlei ist nötig. Man muss denen beistehen, die von der Aggression betroffen sind. Dies kann moralische und humanitäre Unterstützung bedeuten. Aber auch Sanktionen und Lieferungen von Verteidigungswaffen können dabei hilfreich sein, wenn die Betroffenen das wollen.
Und wir müssen ebenso viele Anstrengungen, nein, noch mehr, unternehmen, um zu vermitteln, die Opfer des Krieges zu begrenzen und die Aggression, den Krieg, zu beenden. Vermitteln bedeutet, auch den Aggressor ernst zu nehmen, bedeutet, Verbündete zu suchen, die auf beiden Seiten und gemeinsam daran arbeiten, den Krieg zu beenden. Vermitteln kann auch ein Angebot zur Mediation innerhalb der Ukraine umfassen. Vermitteln könnte auch UN-Friedenstruppen einbeziehen und vieles mehr. Unsere Medien, unsere Politik lassen hier leider nicht genügend Vorstellungskraft und ernsthafte Anstrengungen erkennen. Es geht hier nicht um einen "Sieg des Westens", es geht um das Überleben und die Souveränität des ukrainischen Volkes.
Und natürlich geht es darum, wie wir mit und nach diesem Krieg weiterleben wollen. Wollen wir den Kalten Krieg wiederbeleben? USA und Europa gegen Russland und China, mit Stellvertreterkriegen rundherum? Wir müssen uns endlich wieder friedensbildende Maßnahmen überlegen, müssen über Abrüstung sprechen, über Abbau von Angriffsfähigkeiten. Und die Nationen sollten sich belohnen mit einer Ausweitung von friedlichem und gleichberechtigtem Handel und Wandel zum gegenseitigen Nutzen. Dabei gehört zum Nutzen aller auch die Erhaltung einer lebenswerten Natur.
Die Verwirklichung der Losung "Die Waffen nieder!" wird uns nicht sofort gelingen, aber die schlimmsten könnten schon zu Pflugscharen umgewandelt werden.
Angesichts der komplexen Fragen, die der Krieg in der Ukraine aufgeworfen hat, gibt es auch unter Humanist*innen viele Überlegungen, die in der praktischen Politik nicht immer zum gleichen Ergebnis kommen. Sicher halten alle Humanist*innen größere Anstrengungen für einen Waffenstillstand und eine Beendigung des Krieges für nötig. Zugleich muss jede Maßnahme heute auch schon einbeziehen, wie es nach dem Krieg weitergehen kann (siehe dazu z.B. Julian Nida-Rümelin u.a., "Perspektiven nach dem Ukrainekrieg", Herder 2022). Der Humanistische Verband Deutschlands wird die Debatte über diese Fragen in seinem internen Forum führen und ebenso auch öffentlich in seinem Magazin diesseits.de und unter humanismus-aktuell.de.
Der Inhalt dieses Textes gibt die persönliche Meinung des Autors wieder.
Die Redaktion macht sich die darin geäußerten Ansichten nicht zu eigen.
86 Kommentare
Kommentare
Karl Amort am Permanenter Link
Viel Worte, wenig Inhalt und keine klare Aussage. Also, zum einen die Souveränität schützen, zum anderen den Aggressor ernst nehmen?
David Z am Permanenter Link
"Man kann doch der Ukraine nicht vorwerfen, sie wäre gegen Frieden, nur weil sie keine Gebiete an Russland abtreten will".
Doch, ich fürchte, das kann und muss man unter Umständen. Nicht weil man es dem Russen gönnt, sondern weil das Beharren auf Maximalforderung realistisch betrachtet in vielerlei Hinsicht eine gefährliche Position darstellt.
Karl Amort am Permanenter Link
Nun, inwieweit und vor allem für wen diese "Maximalforderung" gefährlich ist, kann sicher diskutiert werden.
Michael Fischer am Permanenter Link
So ist es. Wie war das bei Adolf H.? "Dies ist meine letzte territoriale Forderung!"
Wer's glaubte, wurde garantiert nicht selig.
David Z am Permanenter Link
Verstehe. Die ukraine soll dann also Moskau einnehmen und die bedingungslose Kapitulation erzwingen?
David Z am Permanenter Link
Was Russland daran hindern sollte ? Na Sicherheitsgarantien der Nato. Dass die Ukraine diese nach Beendigung benötigt, ist doch klar.
Im übrigen würde auch die Durchsetzung der Ukrainischen Maximalforderung Russland nicht die Möglichkeit nehmen, später erneut anzugreifen.
David Z am Permanenter Link
... und nein, den Russischer Angriff auf die Baltischen Staaten ist nicht zu erwarten, da ein Angriff auf die Nato für Russland nicht zu gewinnen ist.
Zudem hat dies nichts mit der Ukraine zu tun, denn Russland kann das Baltikum auch dann angreifen, wenn die Ukraine ihre Maximalforderung durchsetzen würde.
Thomas Baader am Permanenter Link
"weil das Beharren auf Maximalforderung realistisch betrachtet in vielerlei Hinsicht eine gefährliche Position darstellt"
David Z am Permanenter Link
Die Maximalforderung Russlands war die Eroberung der Ukraine. Niemand redet davon, dies zuzulassen.
Thomas Baader am Permanenter Link
Was ist die "Maximalforderung" der Ukraine?
David Z am Permanenter Link
Die vollständige Rückgabe aller besetzten Regionen inkl Krim und die Separatistengebiete.
Thomas Baader am Permanenter Link
Und was ist daran falsch?
David Z am Permanenter Link
Falsch beinhaltet eine Wertung. Ich habe nicht gewertet, sondern lediglich die Maximalforderung beschrieben. Die Frage ist, ob diese Forderung a) realistisch und b) sinnvoll ist.
Michael Fischer am Permanenter Link
Da sollte man sich vielleicht nicht zu sicher sein:
"Ich möchte an das Ultimatum [von Putin gegenüber den USA und der NATO] vom Dezember 2021 erinnern: Damals sagte Wladimir Putin ganz klar und in vollem Ernst, dass ganz Osteuropa seine Einflusssphäre sei. Wie das formell aussehen wird, mit oder ohne Verlust der formellen Souveränität – was spielt das für eine Rolle? Diese Einflusssphäre umfasst zweifellos auch die ehemalige DDR, einfach weil Wladimir Putin damit persönliche Erinnerungen verbindet. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass er dieses Territorium nicht als seines betrachtet. Putin hat definitiv vor, die Zone des Warschauer Paktes wiederherzustellen – und dann mal schauen, wie es läuft.
...
Die allgemeine [russische] Strategie sieht in etwa so aus: Wir greifen uns ein Stück, das wird für legitim erklärt, und im nächsten Schritt greifen wir uns auf Grundlage dieser Legitimität etwas anderes."
David Z am Permanenter Link
Die Ukraine wurde angegriffen, weil sie angreifbar war. Das gilt für die restlichen angrenzenden Gebiete nicht, da sich diese in der Nato befinden (Moldau als Ausnahme).
Es ist folglich extrem unwahrscheinlich, dass RU diese Gebiete angreift. Und wenn doch, ist es extrem unwahrscheinlich, dass RU einen direkten, konventionellen Konflikt mit der Nato siegreich beenden kann.
Und nochmal: RU könnte diese Bestrebungen auch dann umsetzen, wenn seine Truppen aus der Ukraine geworfen werden. Das eine hat nicht das geringste mit dem anderen zu tun.
Michael Fischer am Permanenter Link
Das sieht man auf Dekoder ja praktisch genauso.
Der Unterschied zur Ansicht von Erwin Kress besteht darin, dass Judin der Ansicht ist, dass wir einen Dauerkrieg haben werden, weil Krieg praktisch Teil von Putins Philosophie ist - und ein Waffenstillstand von Putin lediglich dazu benutzt würde, die nächste Angriffswelle vorzubereiten.
Michael Fischer am Permanenter Link
Ach ja, die Quelle: https://www.dekoder.org/de/article/krieg-ukraine-judin-ziel-putin-analyse
Carola Gabriela... am Permanenter Link
Sehr zutreffender Kommentar von Herr Amort!
Ernst-Günther Krause am Permanenter Link
Es geht nicht um ein "Waffen nieder!" an beide Seiten, sondern um ein "Waffen nieder!" an Putin. Die kriegerischen Handlungen finden nicht in Russland statt, sondern in der Ukraine.
David Z am Permanenter Link
Warum nicht an beide Seiten? Wäre ein Waffenstillstand, der Töten und Sterben verhindert, so schrecklich?
Ich bin beileibe kein Pazifist. Aber als Realist muss man zur Kentniss nehmen, dass dieser Konflikt nur am Verhandlungstisch gelöst werden kann. Die Kernfrage ist also: wie bekommt man die beiden Parteien zum Verhandeln. Ja, Waffenlieferungen helfen. Bedingt. Zuwenig ist schlecht, aber zuviel genau so.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Aber als Realist muss man zur Kentniss nehmen, dass dieser Konflikt nur am Verhandlungstisch gelöst werden kann"
David Z am Permanenter Link
Banal ist diese Feststellung überhaupt nicht, da es offensichtlich genug Zeitgenossen gibt, die glauben, die Ukraine könne bis nach Moskau vorstoßen und eine bedingungslose Kapitulation erzwingen.
Michael Fischer am Permanenter Link
Das habe ich ja noch nie gehört.
"Wenn Russland befürchten müsse, die Krim zu verlieren, „dann könnte es zu einem Umdenken in Moskau führen.“, meint hingegen Carlo Masala.
https://www.welt.de/vermischtes/article243776519/Maischberger-Das-ist-Zynismus-pur-sagt-Masala-ueber-Wagenknechts-Manifest.html
David Z am Permanenter Link
Die Krim einzunehmen ist genau so illusorisch, wie bis nach Moskau vorzustossen.
Ist das so schwer zu verstehen, dass die Ukriane einen Abnutzungkrieg nicht gewinnen kann, selbst wenn sie die Krim eingenommem hätte?
Michael Fischer am Permanenter Link
Ich wusste nicht, dass Sie auch Militärexperte sind.
Masala sieht offenbar durchaus Optionen für die Ukraine, die Phase des Abnutzungskrieges zu durchbrechen.
Allerdings ist insgesamt gesehen die militärische Unterstützung des Westens bislang wohl eher unter "zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel" einzuordnen.
David Z am Permanenter Link
In der Tat dürfte ich mich im Militärischen weit aus besser auskennen als der Durchschnittsbürger.
Masalas Argumente sind nicht überzeugend. Die geographische und militärische Lage auf der Krim ist eine völlig andere als die, die die letzte Gegenoffensive der UA ermöglicht hat.
Aber Krieg ist grundsätzlich mit vielen unbekannten Parametern versehen, so dass man hier lediglich mit Wahrscheinlichkeiten hantieren kann. Das räume ich gerne ein.
Fakt ist aber, dass ein Abnutzungskrieg nicht deshalb beendet ist, nur weil jemand die Krim einnimmt. Fakt ist ferner, dass Russland wesentlich mehr Resourcen hat, sowohl im Bereich Material als auch im vieleicht noch wichtigeren Bereich von HR.
Das Material kann der Westen möglicherweise ausgleichen, auch wenn 20 Leopards etc eher nach einem Witz klingen als nach Hilfe. Die Verluste im personellen Bereich hingegen sind für die UA kritisch bis essentiell. Für Russland nicht, bzw nicht im gleichen Maße.
Michael Fischer am Permanenter Link
Ich kann nur feststellen, dass das hier bereits vom nächsten Militärexperten genau anders herum gesehen wird: "Wie auch immer, Russlands Niederlage zeichnet sich bereits deutlich ab." - sagt Marcus Keupp.
…https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100140590/droht-russland-die-niederlage-dann-haben-die-ukrainer-leichtes-spiel-.html
David Z am Permanenter Link
Keupp ist kein Mitärexperte. Zudem kann auch er nicht in die Zukunft sehen.
Seine Aussagen sind hoch spekulativ und militärisch mehr als fragwürdig.
Ich kann nur raten, sich bei tatsächlichen Militärs zu informieren, gibt im Ausland genug qualifizierte Personen - und nicht bei jenen, die uns in D populärwissenschaftlich vorgesetzt werden.
Michael Fischer am Permanenter Link
Er wird in einem Artikel auf BR24 als Militärexperte bezeichnet.
An der Militärakademie der ETH Zürich bildet Keupp Berufsoffiziere der Schweizer Armee aus. Wenn das nicht reicht, weiß ich auch nicht.
Jedenfalls widerspricht er Ihnen komplett: "Im Oktober dieses Jahres wird die Ukraine Russland besiegen. Es ist ein Mythos, dass Russland über unendliche Reserven verfügt." (Interview Handelszeitung)
Was veranlasst Sie denn zu glauben, sich im Militärischen weit besser auskennen als der Durchschnittsbürger?
Frager am Permanenter Link
@ Michael Fischer Sind Sie in der hpd-Redaktion und schreiben unter Pseudonym? Sie brauchen jetzt nicht "Nein" zu sagen. Glaubt Ihnen noch jemand? Kann ich mir nicht vorstellen.
Michael Fischer am Permanenter Link
Huch - Nein!!!
Wie kommen Sie darauf? Eines Teiles fühle ich mich ja geschmeichelt, andererseits bin ich jetzt doch verblüfft.
So geschliffen ist mein Schreibstil doch auch nicht!?
Frager am Permanenter Link
@ Michael Fischer Ich schrieb, dass Sie nicht "Nein" zu sagen brauchen. Ich habe Ihre Kommentare gelesen. Da stimmt was nicht.
Michael Fischer am Permanenter Link
Da bilden Sie sich einfach etwas ein. Vermutlich haben Sie auch einen Hang zu Verschwörungstheorien.
Frager am Permanenter Link
sicher, Herr "Fischer".
Michael Fischer am Permanenter Link
Seit wann lesen Sie denn meine Kommentare? Ich meine ja bloß - ich kommentiere ja hier schon seit Jahren.
Wenn Sie in der Suchfunktion meinen Namen eingeben, finden Sie jede Menge! Viel Vergnügen!
Frager am Permanenter Link
@ Michael Fischer Seit Jahren. Ein Vergnügen war es nicht.
Michael Fischer am Permanenter Link
Dann wissen Sie ja auch, welche Themen mich triggern und welche nicht.
Und Sie glauben wirklich, da macht sich ein hpd-Redakteur diese Mühe? Seit Jahren? Unter vermeintlich falschem Namen?
David Z am Permanenter Link
1. Berufsoffiziere werden in vielen Dingen ausgebildet. Ein Ausbilder von Berufsoffizieren ist nicht notwendigerweise ein Militärexperte.
2. Auch ein Herr Keupp kann nicht in die Zukunft schauen.
3. "Im Oktober dieses Jahres wird die Ukraine Russland besiegen". Personen, die mit inbrunst glauben, sie können präzise die Zukunft vorhersagen, nennt man für gewöhnlich Scharlatane.
4. Niemand behauptet, die Russen hätten "unendlich viele Reserven"
5. Fakt ist: Russland hat wesentlich mehr Reserven als UA, inbesondere und grade im personellen Bereich.
6. Selbst ohne militärische Kenntnisse erkennt jeder kritisch denkende Mensch, dass die Behauptungen von Herrn Keupp, zB einen Sieg der Ukraine vorherzusagen und das noch auf den Monat genau, substanzlose, hanebüchene Spekulationen sind.
Wie gesagt, ich empfehle, sich bei tatsächlichen Militärs zu informieren und nicht bei solchen, die von der Presse als solche bezeichnet werden.
Michael Fischer am Permanenter Link
Wer sind denn die von Ihnen empfohlenen Experten?
David Z am Permanenter Link
Oberst Reisner vom Österreichischen Bundesheer zB. Er ist in den gängigen Print- und Videomedien regelmässig unterwegs.
Michael Fischer am Permanenter Link
Ja, der wirkt ganz kompetent, lehnt sich aber generell nicht all zu weit aus dem Fenster.
Leuchtet jedem Laien ein, überrascht irgendwie aber auch niemanden.
Trotzdem und geradezu faszinierend, dass es auch Militäranalysten gibt, die die Lage komplett anders beurteilen. Hier schon der Nächste: Anders Puck Nielsen ist ebenfalls der Meinung, Russland sei dabei, den Krieg zu verlieren. (s. am Ende dieses Artikels: https://www.n-tv.de/politik/Russland-hatte-ein-Motiv-Nord-Stream-zu-zerstoeren-article23976779.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)
David Z am Permanenter Link
Sie bewerten Einschätzungen danach, ob sie Sie "überraschen"? Ist jetzt nicht ihr ernst, oder?
Und warum bewerten Sie das "sich aus dem Fenster lehnen" als Tugend, wo eine solche Verhaltensweise doch eindeutig in Richtung Scharlatanerie geht?
Die zitierte Person kann ebenfalls nicht in die Zukunft schauen und darf sich mit ihren Spekulationen neben Herrn Keupp in die Gruppe der Scharlatane einreihen. Sein Abschlusssatz macht deutlich, woher seine Einschätzung kommt: aus dem Wunschdenken. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Seriöse Bewertungen sehen anders aus.
Michael Fischer am Permanenter Link
Absatz 1: Quatsch.
Absatz 2: Natürlich können es die Experten auch wie beim Fußball machen und uns erklären, warum wer gewonnen hat - wenn das Spiel aus ist.
Sollten Keupp und Nielsen recht behalten, werde ich Sie jedenfalls genüßlich daran erinnern, dass Sie die beiden für Scharlatane hielten!
David Z am Permanenter Link
1. Was ist Quatsch? Dass sie ein "nicht aus dem Fenster lehnen" negativ konnotiert haben ist doch oben klar ersichtlich.
2. Auch beim Fussball braucht man eine Vorstellung davon, wie ein Sieg errungen werden kann. Ohne diese Vorstellung ist auch beim Fussball das Reden vom Sieg nur Scharlatanerie.
3. Der Gröfatz hat auch fröhlich vom Endsieg geschwafelt, ohne dass da argumentative Substanz hinter war. Das gefährliche dabei ist, dass es verführt und zu falschen Entscheidungen verleitet.
4. Und was machen wir, wenn sich die Spekulationen Keupps et al. als falsch herausstellen? Jagen wir sie dann nackt durchs Dorf? Ist es da nicht besser, sich mit dem Umstand anzufreunden, dass es auf die Frage, wer hier wann "siegt" derzeit keine klare Antwort gibt?
5. Wenn die Fraktion Keupp Recht haben wird und im Oktober Russland bedingungslos kapituliert, ist das zudem völlig unerheblich - Keupp & Co bleiben Scharlatane. Denn wenn ein Scharlatan zufällig Recht behält, bleibt die Vorhersage dennoch Scharlatanerie: Einige von Nostradamus Vorhersagen trafen ein. Deshalb bleibt Nostradamus dennoch ein Scharlatan. Wissen Sie, Erkenntnissgewinn funktioniert?
6. Ich sehe bei Ihnen wie auch bei vielen anderen Mitmenschen im Kontext dieses Themas ein typisch menschliches Verhalten. Die Sehnsucht nach klaren, wenn möglich positiven Erklärungen. Der Umstand, dass etwas unklar ist und es zur Zeit keine klare Antwort gibt, beunruhigt. Und diesen Zustand bedienen diese Scharlatane. Übrigens ziemlich ähnlich wie Religionen, die exakt das gleiche machen: Antworten geben zu Fragen, die nicht beantwortbar sind.
Michael Fischer am Permanenter Link
Alles ist Quatsch.
Keupp und Nielsen haben einfach eine Einschätzung abgegeben. Die klingt zwar reichlich optimistisch, aber sie haben gute Argumente ins Feld geführt. Hätte jemand den bisherigen Kriegsverlauf so vorhergesagt, wäre er vermutlich als verrückt gebrandmarkt worden.
Von Nostradamus Vorhersagen ist natürlich nichts eingetroffen, außer man bildet es sich partout ein.
(https://hoaxilla.com/wildmics-special-15-prophezeiungen/)
David Z am Permanenter Link
Ach, bei Nostradamus sind Sie plözlich kleinlich? Und bei Keupp und Nielsen reichen Ihnen wilde Spekulationen aus? Na das ist ja mal ein ziemlich wilder bias.
Heute hat das US Aussenministerium seine Einschätzung deutlich gemacht: eine komplette Rückeroberung der besetzten Gebiete, insbesondere der Krim, wird für nicht wahrscheinlich gehalten.
Was ist so schwer daran, sich einzugestehen, dass es auf die grotesk simplifizierende Frage "wer gewinnt" keine Antwort gibt?
Thomas Baader am Permanenter Link
"da es offensichtlich genug Zeitgenossen gibt, die glauben, die Ukraine könne bis nach Moskau vorstoßen und eine bedingungslose Kapitulation erzwingen."
Ein Strohmannargument. Es gibt niemanden, der das glaubt. Niemand hat sich bislang so geäußert, niemand hat einen Sieg der Ukraine auf diese Weise definiert. Sorry, aber so kommen wir nicht weiter.
David Z am Permanenter Link
Woher wollen Sie das wissen? Bisher hat sich noch niemand spezifisch dazu geäussert, wie ein "Sieg" der Ukraine aussehen sollte.
Thomas Baader am Permanenter Link
Das ist falsch.
Alle haben sich dafür ausgesprochen: Die russischen Streitkräfte müssen vom Gebiet der Ukraine vertrieben werden.
Der Vietcong hat den Vietnamkrieg auch nicht mit einer Einnahme Washingtons gewonnen.
Also sorry, nach wie vor: Sie benutzen ein Strohmannargument.
David Z am Permanenter Link
Nein, das ist nicht falsch. Das "Vertreiben" der Russen aus den besetzten Gebieten stellt kein Sieg dar, da damit der Krieg noch lange nicht beendet ist.
Also kein kein Strohmann. Sondern der Hinweis darauf, dass das Schwafeln von "Sieg" ohne diesen militärisch und politisch zu definieren, Unfug ist. Clausewitz würde sich im Grabe umdrehen.
PS: Der Vietkong hat den Vietnamkrieg nicht gewonnen. Nordvietnam hat vertragsbrüchig Südvietnam überfallen und erobert, nachdem sich die USA zurückgezogen hatten.
Carola Gabriela... am Permanenter Link
Richtig! Herr Krause! Wieso appelliert denn niemand der "Friedensaktivisten" um Wagenknecht und Schwarzer an den Zaren im Kreml?
David Z am Permanenter Link
Weil sich die Menschen nunmal zunächst an den für sie zuständigen politischen Verantwortlichen wenden. Und das ist nicht Putin sondern unsere Regierung.
Vera am Permanenter Link
Kaum setzt sich jemand für Frieden ein, hält es die Redaktion des Humanistischen Pressedienstes für nötig, sich zu distanzieren.
Willie am Permanenter Link
Ist dem so?
Ich frage auch deshalb, da der "Humanistische Pressedienst" eben nicht aus dem "Humanistischen Verbandes Deutschlands (HVD)" hervorging, sondern der gbs (Giordan Bruno Stiftung). Und wer die Entstehungsgeschichte von KORSO und heute dem "Zentralrat der Konfessionsfreien (Deutschland)" etwas mitverfolgt hat, sollte auch sehen, dass der HVD (Der Autor Erwin Kress ist Vorstandssprecher des HVD Bundesverbandes) nur eine strategische Partnerschaft mit diesem unterhält.
Willie am Permanenter Link
Es geht also nicht um eine "Distanzierung", sondern um einen Transparenzhinweis.
hpd-Redaktion am Permanenter Link
Lieber Willie,
Beste Grüße,
die Redaktion
Vera am Permanenter Link
@ hpd-Redaktion "Die Haltung der hpd-Redaktion gibt dieser Text wieder: https://hpd.de/artikel/es-auch-unser-krieg-21081" Bellizismus. Wie ich schon oben sagte.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Bellizismus"
Verteidigungskrieg gegen einen Aggressor war noch niemals Bellizismus.
hpd-Redaktion am Permanenter Link
Liebe Vera,
der hpd behält sich vor, beleidigende (so wie Ihren letzten) sowie solche Kommentare, die Falschinformationen enthalten, nicht freizugeben.
Ihnen ein schönes Wochenende,
Vera am Permanenter Link
@ Willie Unter dem Artikel steht der Hinweis: "Der Inhalt dieses Textes gibt die persönliche Meinung des Autors wieder. Die Redaktion macht sich die darin geäußerten Ansichten nicht zu eigen."
Das ist eine Distanzierung des Humanistischen Pressedienstes von Erwin Kress. Mit "Transparenz" hat das nichts zu tun. So ein Hinweis ist beim Humanistischen Pressedienst äusserst ungewöhnlich, ich sehe so etwas hier zum ersten Mal.
Christian Nentwig am Permanenter Link
Ja, Sie würden Ihren Nachbarn ja auch nicht unterstützen, ihm helfen, wenn ihm von einem aggressiven Nachbarn ein Stück seines Gartens geraubt wird, nicht wahr? Geht Sie ja nichts an, nicht wahr?
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Die Redaktion des hpd distanziert sich nicht, sie macht sich den Inhalt nur nicht zu eigen. Aber - und hier kommt die Maus - der hpd veröffentlicht den Text als Beitrag zu einer sehr schwierigen Diskussion.
Christian Nentwig am Permanenter Link
Ach, sich gegen einen verbrecherischen Angriff verteidigen und dazu um Hilfe bitten und diese auch bekommen ist Bellizismus?
Angelehnt an meinen Freund Mephisto...
Adam Sedgwick am Permanenter Link
Hier steht unten mein Beitrag, den ich am 26.1.2023 an die Süddeutsche Zeitung geschickt hatte, der aber leider nicht veröffentlicht wurde.
Konflikt zwischen USA, EU, Russland und Ukraine,
mal das Undenkbare denken. WAFFEN NIEDER!!!
Autor: Adam Sedgwick, Berlin Datum 26. Jan.2023
Manchmal ist es verwerflich, das Undenkbare zu denken, wie die Idee Atomkraft als nachhaltig einzustufen. Manchmal könnte es auch gut sein, das Undenkbare zu versuchen, sonst geht es nicht vorwärts auf diesem Planeten. Hier nun die Idee: Seit einigen Monaten steht das Damoklesschwert einer gewaltsamen Auseinandersetzung über unser aller europäischen Köpfe. Sind heutzutage gewaltsame Auseinandersetzungen überhaupt noch sinnvoll und ein Segen für die betroffenen Menschen? Sicherlich nicht, auch angesichts eines von der Klimaerhitzung zusätzlich stark bedrohten Planeten. Bisher gibt es keinerlei Beweis dafür, im Gegenteil. Die Gewalt beispielsweise in der Ukraine (hier schlägt Damokles, alias Putin, bereits kräftig zu), Syrien, Mali, dem Jemen, auf dem Balkan oder Afghanistan und an vielen weiteren Orte, haben bisher keinerlei Fortschritte gebracht - nur Zerstörungen, Armut, Verletzungen, viel seelisches und körperliches Leid. Ob hier die Lieferung von 15 Leopard-Panzern in die Ukraine deutlich weiterhilft, ist zweifelhaft. Wäre es nicht besser und günstiger, die Kriegsparteien verwendeten die Milliardenbeträge von Dollars, EUROs oder Rubel direkt für die betroffenen Menschen? Bevor es überhaupt zu einem Gewaltakt kommt, wird verhandelt, auch hart verhandelt. Ausgangspunkt wären die Kosten. Wieviel müsste jede Seite bei einem Kriege bezahlen? Das Geld kann dann anstatt für immer zu vernichten gleich in die eigene Wirtschaft und im weitesten Sinne in jegliche Infrastruktur gesteckt oder auch, wenn sinnvoll, für Angebote in Verhandlungen eingesetzt werden. Ergebnis einer solchen Verhandlung könnte auch eine finanzielle Unterstützung, Entschädigung sein, abhängig vom zu behandelnden Fall. Nun kommt es natürlich vor, leider nicht zu selten, dass es Streitigkeiten und Unstimmigkeiten über den Besitz von Territorien gibt. Na, und? Da muss man doch nicht gleich zu einer Keule greifen, man greife lieber zu spannenden Verhandlungen. Letzten Endes geht es doch immer nur um Immobilien, die einem meistens gar nicht gehören. (Vielleicht redet man mal mit einem Experten von Engel & Völkers oder einer anderen Maklerfirma über dieses Thema?). Verhandeln um Bodenschätze, die aber allen gehören, ist dann ein brisantes, sicherlich das schwierigste Thema, ließe sich aber auch zum Vorteil aller Beteiligten aushandeln, wenn man es denn ernsthaft wollte. Jeden Tag gibt es auf der Erde irgendwo Verhandlungen, Gespräche und Konferenzen zu wirtschaftlichen Themen, also muss so etwas auch unter Staatsmännern möglich sein.
Klar, die hier vorgetragene Idee ist an sich nichts Neues, das Neue wäre, endlich durchführbare, an die spezielle Situation angepasste, Konzepte zur Verwirklichung eines Friedens zu entwickeln.
Zweiflerin am Permanenter Link
Lassen Sie Ihre weisen Ratschläge doch mal Herrn Putin zukommen. Er ist dafür bestimmt sehr aufgeschlossen.
Bernd Siegel am Permanenter Link
Ich habe in den 70er Jahren die Friedensbewegung mit aufgebaut. Als Humanist stehe ich fest an der Seite der angegriffenen Menschen und gegen imperialistische Kriegsverbrecher.
Traurig.
Ich bin Humanist und nicht gläubiger Idealist.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
@Adam Sedgwick: Ist ja alles schön und gut gemeint, leider weit ab von der Realität,
welche Putin geschaffen hat, in seinem Machtwahn.
Roland Weber am Permanenter Link
Zitat: "Man muss denen beistehen, die von der Aggression betroffen sind."
Das Entscheidende ist, dass sich alle beteiligten Seiten ernsthaft auf Verhandlungen und auf die Zurkenntnisnahme der jeweiligen Gegenargumente einlassen.
Zu Friedensverhandlungen gibt es für einen Humanisten keine Alternative!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Da stimme ich dir Prinzipiell zu lieber Roland, nur, zu Friedensverhandlungen gehören immer
zwei Parteien, welche den Frieden wollen, alles andere ist Erpressung.
Roland Weber am Permanenter Link
Dass zu Verhandlungen zwei Parteien gehören, versteht sich wohl von selbst.
Ansonsten vermisse ich bei allen Beiträgen die historische Perspektive. Um in der Betrachtung zu einem realistischen Blick zu gelangen, muss man bis zur Deutschen „Vereinigung“ zurückgehen. Damals wurde Russland zugesagt, dass man die NATO nicht weiter nach Osten ausdehnen wolle. Warum denn auch? - Wenn man das heute abstreitet, dann sei an die Kuba-Krise erinnert, bei der jeder Verständnis für den selbstgefälligen Standpunkt der USA hatte, mit einem Krieg auf die Stationierung russischer Raketen auf Kuba antworten zu wollen. Was ist da jetzt anders, wenn die USA schon seit Jahren in der Ukraine „tätig“ sind und auch der Sturz der gewählten ukrainischen Regierung mit „westlicher“ Unterstützung erfolgte? Die Übernahme der Ukraine in amerikanische Hände stand unmittelbar bevor. Militärisch waren die USA schon lange in der Ukraine präsent. Und dass die russische Schwarzmeerflotte nun mal seit Jahrhunderten auf der Krim stationiert ist, dürfte auch kein Geheimnis sein. Sind gegenwärtig russische Raketen innerhalb von 10 Minuten in Washington oder New York? Amerikanische dagegen von der Ukraine aus in Moskau oder St.Petersburg allemal.
Es wäre Zeit, einmal in der Ukraine selbst Umfragen zu starten, wie sich die Bevölkerung die Lösung dieses Konfliktes vorstellt. Was die Regierungen in Washington, Kiew oder Moskau davon halten, ist bekanntlich sehr unterschiedlich. Was die Bevölkerung selbst denkt, interessiert offenbar keine Seite.
Zu verständlich, dass man den Empfang des russischen Senders RT im NATO-Bereich unterbunden hat. Manch Doofer könnte ja sonst auf Fragen kommen. Mich würden schon die russischen Ansichten über diesen Konflikt interessieren – aber da bin ich vermutlich hier schon die große Ausnahme. Die großen Massen brauchen keine derartige Informationen zum Abgleich – deren Meinung steht ja "bombenfest".
Hat sich mal jemand gefragt, um was es denn wirklich geht? Ist „die Ukraine“, d.h. nicht zuletzt die Regierung dieses Landes, eine Regierung, der man sich gerne anvertrauen und der man trauen würde? Würde jemand gerne in eine Ukraine ohne Krieg und ohne die bisherigen Schäden umziehen wollen, weil es dort so lebenswert und erstrebenswert demokratisch zugeht? Nur mal so hypothetisch gefragt, weil die Parteinahmen allzu sehr der Sicht der militärisch auftretenden Interessenvertretern entsprechen.
Egal, was ich oder auch andere so denken und meinen, richtig ist allein, dass das Erste, was in einem Krieg auf der Strecke bleibt, die Wahrheit ist.
Ich kann nur mir, aber auch allen anderen raten, sich nicht nur aus einer Quelle zu informieren. Lügen gehören immer auch zur Politik.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Sind gegenwärtig russische Raketen innerhalb von 10 Minuten in Washington oder New York? Amerikanische dagegen von der Ukraine aus in Moskau oder St.Petersburg allemal."
Das ist ein Pseudoargument, da es keine amerikanischen Raketen in der Ukraine gibt und auch nicht geplant war, welche dort zu stationieren. Die NATO hat ja sogar mit Rücksicht auf Russland keine Raketen ins Baltikum gestellt (übrigens ist die Entfernung vom NATO-Gebiet im Baltikum nach Moskau nur geringfügig größer als von der Ukraine; wenn die USA vorhätten, Russland mit Raketen zu bedrohen, bräuchten sie die Ukraine gar nicht).
Umgekehrt hat uns Putin seine Raketen in Kaliningrad direkt vor die Nase gestellt, und im russischen Fernsehen wurden Atomraketenbeschüsse auf einer Landkarte auf Berlin, London und Paris simuliert. Nirgendwo im Westen wurde etwas Entsprechendes getan.
Roland Weber am Permanenter Link
Warum meinen Sie denn wollen die USA unbedingt in die Ukraine - wegen dem schönen Wetter? Russische Truppen schon auf dem Weg nach Portugal? - Von dieser revolutionären Absicht hatte sich schon Stalin verabschiedet.
Dass die NATO sich allemal bereits aus den inzwischen vereinnahmten Gebieten gegen einen russischen Angriff "verteidigen" könnte, steht wohl außer Frage. Einer Ukraine bedürfte es nicht unbedingt, erleichtert aber die Sache ungemein.
Welchen Informationen haben Sie, wie die russisch-stämmige Bevölkerung behandelt wurde?
Vielleicht fällt Ihnen auch beim Thema "Kuba" so irgendwas aus den 1960 Jahren ein, was man mit etwas Denkaufwand durchaus mit einer heutigen Situation vergleichen könnte.
Woher wissen Sie denn, dass die USA keine (!) Raketen aufstellen wollen oder dies nicht schon getan haben? Im ersteren Fall wüssten Sie mehr als der russische Geheimdienst, in zweiten Fall dürften sich Ihre Erkenntnisse mit denen des russischen Geheimdienstes decken.
Und da auch Herr Scholz das absolut überzeugende Argument bemüht, mit einer Pistole am Kopf könne man nicht verhandeln: Dass hätte er auch 1918 den deutschen Militärs entgegenhalten und sie zum weiteren kämpfen ermutigen sollen. Dass man sich bei Friedensverhandlungen gegenseitig Pistolen an den Kopf hält war mir dann doch neu.
Das Wissen ist doch recht dürftig verteilt und nicht immer trifft das zu, was der mainstream so ausbläst und steuert. Dass das Corona-Virus aus einem von den USA geförderten Labor in Wuhan stammen dürfte, räumt inzwischen sogar das FBI ein.
Wie schön, wenn man beim Klima oder sonstigen Aufregerthemen so immer bei den guten Durchblickern ist. Die Fotos mit den bösen CO2-Dampfwolken aus den Kühltürmen erschrecken mich auch jedes Mal. Jetzt versuche ich herauszubekommen, wie es das CO2 fertiggebracht hat, in Frankreich für eine Winterdürre zu sorgen.
Erst mal die Schwurbler fragen und dann mit mainstream alles widerlegen ...
Könnten sich nicht alle, und da nehme ich mich dann auch nicht aus - wenigstens hier mal - ihre fulminanten Erkenntnisse ersparen? Mit diesem Abwatschen kommt niemand weiter. Vertrauen wir auf die gewiss noch folgenden Erkenntnisse ...!!!
Thomas Baader am Permanenter Link
"Woher wissen Sie denn, dass die USA keine (!) Raketen aufstellen wollen" Blödsinnige Frage...woher wollen Sie denn das Gegenteil wissen?
Aber ich bemühe mich nochmal, auf wenn es für Sie schwer verständlich ist: Warum sollten die USA mit Rücksicht auf Russland extra darauf verzichten, Raketen nach Lettland zu stellen, um dann anzustreben, welche in die Ukraine stellen zu wollen? Für mich klingt das nicht sehr logisch.
Da ich einen geschichtswissenschatlichen universitären Abschluss habe, kenne ich mich mit Kuba in den 60ern ziemlich gut aus, danke der Nachfrage.
Wenn Sie nicht mehr haben als das Buzzword "mainstream", ist es sehr wenig. Und dafür, dass Sie gegen "Abwatschen" sind, teilen Sie ganz gut aus.
Michael Fischer am Permanenter Link
Kühltürme großer Kraftwerke sind keine Schornsteine und stoßen auch keine schädlichen CO2-Emissionen aus.
Walter Otte am Permanenter Link
Ja, wer ist denn nicht für Friedensverhandlungen, die Frage ist doch, unter welchen Bedingungen verhandelt wird. Das hat in Ihren Überlegungen erkennbar keine Bedeutung.
Russland hat heute die chinesische Initiative von letzter Woche abgelehnt und will stattdessen weiter morden. Wer bitte schön soll unter den gegenwärtigen Bedingungen mit wem verhandeln
Thomas Baader am Permanenter Link
"Zu Friedensverhandlungen gibt es für einen Humanisten keine Alternative!"
Ralph Machholz am Permanenter Link
Zitat: "Zweierlei ist nötig. Man muss denen beistehen, die von der Aggression betroffen sind. Dies kann moralische und humanitäre Unterstützung bedeuten.
Genau das passiert doch: die einen treffen sich zum Friedensgebet und die meisten liefern Waffen zur Verteidigung. Was will uns dieser Artikel sagen?
Bernd Siegel am Permanenter Link
Als sie die Ukrainer verschleppten, vergewaltigten, folterten, töteten, habe beschwichtigt, ich war ja kein Ukrainer?
Als sie zu mir kamen, war keiner mehr bereit, mich zu verteidigen?
Pastor Martin Niemöller (1892-1984)
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
Pastor Niemöller war zunächst begeisterter Anhänger des Dritten Reichs und Antisemitist. Später leistete er Wiederstand und bedauerte seine antisemitische Haltung.
Martin Niemöller (Buch Januar 1946): "Über die deutsche Schuld, Not und Hoffnung"
Antimodes am Permanenter Link
Ja, man kann über alles reden. Es ist ja wie vor Gericht. Erst kommt der Gütetermin, eventuell eine Mediation. Aber das ist nur manchmal das Ende des Prozesses.
Welchen Kompromiss können die beiden Länder jetzt finden? Die begehrten Gebiete sind die besten Böden und waren das Zentrum der Schwerindustrie. Eine Ukraine ohne Wirtschaft, dafür mit dem leeren Versprechen nicht bald wieder angegriffen zu werden?
Und was ist mit dem Völkerrecht? Lassen wir als Weltgemeinschaft mit all ihren Differenzen zu, dass Überfalle belohnt werden? Welchen Teil Deutschlands bieten wir an, um "historische Ansprüche" zu bedienen? Oder sollen wir uns wieder Danzig holen? Die Grenzen Europas der letzten tausend Jahre schaffen sehr viele stark widersprechende "historische Ansprüche".
Es wird dann ernsthafte Verhandlungen geben, wenn eine Seite davon ausgeht, dass sie nicht gewinnen kann. Momentan ist das nicht der Fall und wir können als Staatengemeinschaft die Kosten für Russlands Überfall in die Höhe treiben.
Oder wir lassen die Ukraine zu einem Marionettenstaat kollabieren. Aber warum sollte sich Putin damit zufrieden geben? Und wie wird er das Volk der Ukraine bestrafen? In seiner Darstellung sind es doch alles Nazis und Satanisten...
Christian Nentwig am Permanenter Link
Der Zugriff Russlands auf die Krim war ein brutaler Akt eines Staates (Russland) auf seinen Nachbarn.
Europa (EU) und die NATO müssen die Ukraine solange unterstützen, bis Russland die Aggression aufgeben muss und sich zurückzieht. Mörderische Diktatoren lernen nur, wenn sie verlieren.
Bernd Siegel am Permanenter Link
Warum werden meine beiden kritischen Kommentare zum o. s. Artikel nicht veröffentlicht?
LG Bernd
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Michael Fischer am Permanenter Link
Hier ist die russische Antwort auf den Artikel:
"Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte Reportern mit, Russland werde seine Ansprüche auf die vier ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, die Moskau vergangenes Jahr völkerrechtswidrig annektiert hatte, niemals aufgeben."
Tja, Herr Kress, so sieht die Realität aus: Russland wird keine Ruhe geben, bis es sich nicht alles unter den Nagel gerissen hat, was es will.
Roland Weber am Permanenter Link
Eben nicht "alles" - wie die Aufzählung wohl zeigt!
Mit Putin passierte das Gleiche wie mit Japan. Roosevelt verhängte ein Ölembargo gegen Japan, um sich dann von Japan "angegriffen" (überrasschend zudem - aber das ist noch eine andere Geschichte!) zu sehen. Stimmt! Aber jeder Krieg - so auch dieser - hat immer eine Vorgeschichte, die man niemals außer Betracht lassen darf!
Es ist inzwischen einfach sinnlos geworden, irgend jemanden von irgend etwas überzeugen zu wollen. Jeder hat da seine Wahrheit, von der um keinen Preis mehr abgewichen wird.
Der hpd sollte sich dringend aus derartigen "Themen" heraushalten, da er - wie die gesamte Presse - auch nicht bereit ist, ukrainisch-kritische Antworten in gleichem Umfang zu veröffentlichen!
Michael Fischer am Permanenter Link
Soso. "Roosevelt verhängte ein Ölembargo gegen Japan, um sich dann von Japan "angegriffen" zu sehen."
Was ist denn hier mit der Vorgeschichte, "die man niemals außer Betracht lassen" darf?
Die aggressive Expansion des japanischen Kaiserreiches im Westpazifik im Vorfeld haben Sie jetzt einfach mal so glatt unterschlagen, Sie Schlingel!
Die USA hatten wiederholt versucht, den japanischen Eroberungs- und Unterwerfungskrieg in China zu bremsen – jedoch ohne Erfolg. Deshalb verhängte die US-Regierung Wirtschaftssanktionen: Exportbeschränkungen, Handelsblockaden und schließlich ein totales Ölembargo.
Thomas Baader am Permanenter Link
In einem militärischen Konflikt ist Verhandlungslogik nicht unabhängig von Kriegslogik. Im klassischen Pazifismus ist der Verteidigungskrieg legitim. Die Ukraine kämpft um ihr Überleben.
Michael Fischer am Permanenter Link
"Wladimir Putin ist bislang nicht einen Millimeter von seinen Kriegszielen abgerückt, weshalb es aus Sicht des Politikexperten Gustav Gressel auch - Stand heute - keine Chancen auf Verhandlungen gibt.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ukraine-diplomatie-117.html