Gut ohne Gott? – Na klar!

Weitere wesentliche Elemente sind, das „Gott straft!“ – wofür Lukas Mihr einige durchaus abstruse Beispiele nannte -, Abtreibung verbieten, Todesstrafe beibehalten, Waffenlobby stärken. Im Irak-Krieg stehen die Baptisten hinter der Kriegsführung und im Nahost-Konflikt unterstützen sie nicht nur die israelische Politik, sondern erwarten die Endschacht der Welt (das „Armageddon“) eben dort und den Sieg von Christus.

Eine Ethik ohne Gott?

Liefert der Humanismus eine philosophische Grundlage für eine Ethik ohne Gott? Das war das Thema einer Podiumsdiskussion, mit der der erste Tag des Humanistentages abgeschlossen wurde. Die Frage konnte nicht beantwortet werden, es gab aber ein paar interessante Ideen dabei.

Auf dem Podium lieferten sich Prof. Dr. Hubertus Mynarek und Dr. theol. Paul Schulz ein teilweise hitziges Wortgefecht, bei dem es vor allem um Definitionsfragen ging, was überhaupt Ethik sei und ob Philosophie und Naturwissenschaft für eine Wertevermittlung in der Gesellschaft taugt. Klar wurde nur, dass es keine „natürliche“ Ethik gibt und dass es sich darin immer um ein von den Menschen gemachtes System handelt.

 

Hamed Abdel-Samad, der zwischen den beiden Kontrahenten saß, versuchte immer wieder, Konkretes zu formulieren. So sprach er über die nachrevolutionäre Suche Ägyptens  nach einer Verfassung, die die Religion einbezieht. Er hält allerdings Demokratie und Theokratie für unvereinbar und damit einen solchen Kompromiss für unmöglich.

C..F. / F.N.