Weniger als 50 Prozent aller Frauen bluten beim ersten Geschlechtsverkehr. Trotzdem hält sich der Mythos vom unversehrten Jungfernhäutchen, das für die Reinheit und Ehrbarkeit einer Frau stehe, hartnäckig. Wie falsch und konstruiert diese Annahme ist, zeigt sich schon in der Tatsache, dass medizinisch gesehen kein Jungfernhäutchen existiert. Zur Überwindung dieses repressiven Konzepts bedarf es daher nicht nur einer Aktualisierung der Kritik, sondern konkreter politischer Handlungen.
Je länger die Corona-Pandemie andauert, desto besser kann man Aussagen über die Langzeitauswirkungen einer Covid-Erkrankung treffen. Neue Studien zeigen jetzt: Auch ein halbes Jahr nach der Infektion klagen die meisten Patienten noch über Beschwerden – sogar in Folge eines leichten Verlaufs.
Die Corona-Pandemie hat Folgen für das Gesundheitssystem, die mit dem Virus nicht direkt zu tun haben. Wie können wir gegensteuern? Das fragt sich die Ärztin Natalie Grams in ihrer Kolumne.
Ein Ziel von sieben neuen Coronainfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche oder weniger, und zwar in allen Ländern Europas – das geben mehr als 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem Positionspapier aus, das im Fachjournal The Lancet erschienen ist. Darin fassen die Forschenden die Argumente zusammen, die für niedrige Fallzahlen sprechen, und fordern strikte Maßnahmen, um diese zu erreichen.
Verdient jeder Heilpraktiker ein ordentliches Bashing? Auf keinen Fall, schreibt unsere Kolumnistin Natalie Grams. Das Heilpraktikergesetz gehört aber dringend gründlich überholt.
Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer haben sich auf Ausnahmen der Corona-Maßnahmen an Weihnachten geeinigt. Für Katrin Raczynski (HVD) widerspricht das dem gesunden Menschenverstand.
Herbst und Winter ist Erkältungszeit. Die Parole: Stärken Sie das Immunsystem! Doch nur wenige Mittel taugen, um der Krankheit vorzubeugen. Nein, auch nicht Vitamin C, schreibt Natalie Grams.
Vermeintlich sanfte Medizin hat durchaus harte Folgen. Ein Beispiel: das Magenmittel Iberogast. Doch die Pflanzenheilkunde hat auch viel Gutes zu bieten.
Osteopathen behaupten gern, schiefe Babys wieder richten und die Kleinen von Geburtstraumata heilen zu können. Dabei gibt es kaum Belege für Osteopathie als effektive Therapie. Eine Kolumne von Natalie Grams.
Forschende am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin und am Institut Pasteur in Paris haben mithilfe eines mathematischen Modells die ersten Monate der Corona-Pandemie in Europa untersucht. Sie konnten zeigen, dass die Abnahme der Covid-19-Fälle im Frühling nicht nur mit Gegenmaßnahmen, sondern auch mit dem Ende der Grippesaison zusammenhängt.
Frauen auf der gesamten Welt sind durch die Disruptionen im Gesundheits- und Transportwesen nicht mehr zuverlässig in der Lage, elementare medizinische Dienste wahrzunehmen. Dies zeigt ein aktueller Bericht von Marie Stopes International. Frauen in Indien sind aufgrund chaotischer Ausgangs- und Straßensperren am schwersten betroffen.
Zu Beginn der Corona-Pandemie galt das neue Virus SARS-CoV-2 als reine Lungenerkrankung. Inzwischen werden häufig auch neurologische Symptome bei den an Corona Erkrankten beobachtet. Über die Auswirkungen von Covid-19 und seine Folgeerscheinungen wird nun verstärkt geforscht.
Die aktuelle Corona-Pandemie ist nur ein Beispiel für eine gefährliche Krankheitswelle, die auf unseren ausbeuterischen Umgang mit Tieren und Umwelt zurückzuführen ist. Weitere werden mit hoher Wahrscheinlichkeit folgen, warnt die Wissenschaft. Höchste Zeit, unser Verhältnis zur Natur zu überdenken und diesem Denken auch Taten folgen zu lassen.
Roman Wittig weiß, wie es ist, wenn ein Virus seinen Wirt wechselt. Er hat dies im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste mehrfach erlebt – zuletzt vor vier Jahren, als ein für Menschen harmloses Coronavirus von Menschen auf Schimpansen übersprang.
Auch in vergangenen Jahrhunderten führten Epidemien zum verstärkten Aufkommen von Verschwörungstheorien und zu hitzigen Debatten um die richtige Seuchenprävention. Das zeigt die Arbeit des Historikers André Krischer vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.