Es gibt Wahrheiten, die möchte man lieber nicht wahrhaben. Sie werden verdrängt, vergraben, übertüncht, verleugnet. Eine dieser Wahrheiten ist, dass die antike Kultur am 28. Februar 380 mit der Ernennung des Katholizismus zur Staatskirche durch den römischen Kaiser Theodosius endet.
Wie letzte Woche bekannt wurde, hat der katholische Religionsunterricht in Feldkirch (Vorarlberg) bis vor Kurzem einen besonderen Service für "kleine" Sünder angeboten: Mittels eines mobilen Holzbeichtstuhls, welcher mit der Aufschrift "Gott befreit dich. Komm!" versehen ist, hat ein Priester den Kindern im Zuge des Religionsunterrichtes die Beichte abgenommen.
Vergangene Woche fand die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz statt. Parallel war die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) mit einer Kunstinstallation zum Thema des kirchlichen Missbrauchsskandals vor Ort, ebenso wie die Betroffenenvereinigung "Eckiger Tisch". Die Bischofskonferenz stellte ein neues Modell für Entschädigungszahlungen vor, das jedoch weit hinter den Erwartungen zurückblieb.
Auf der Frühjahrvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz wurden Zahlungen an Missbrauchsopfer zwischen 5.000 und 50.000 Euro angekündigt. Die Leistung dieser Zahlungen sei vor allem für ostdeutsche Bistümer sehr schwierig, erklärte der neue Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing. Eine Aussage, die einer genaueren Prüfung nicht standhält.
Als Gläubige und unentgeltlich Helfende sind Frauen in der Kirche gern gesehen. Fordern sie jedoch die Priesterweihe für sich ein, werden sie rasch ausgebremst. In Spanien gingen christliche Frauen deshalb vergangenen Sonntag auf die Straße. Sie wiesen darauf hin, dass Frauen in der Kirche kaum Rechte haben, selten Entscheidungen treffen dürfen und kaum Führungspositionen in Gemeinden innehaben. Sie protestieren für mehr Mitspracherecht und die Einbindung in Kirchenämter.
Der Vatikan öffnet einen weiteren Teil seines Geheimarchivs: Wissenschaftler dürfen seit Anfang der Woche Akten aus der Zeit 1939 bis 1958 einsehen. Sie wollen Licht ins Dunkel der umstrittenen Rolle von Papst Pius XII. bringen und stießen gleich am ersten Tag auf einen "Treffer".
Nachdem die Gläubigen mehrerer europäischer Länder wegen des Coronavirus seit vergangener Woche bereits auf Weihwasser in Kirchen verzichten müssen, trifft es wundergläubige katholische Christen nun noch härter: Der Wallfahrtsort Lourdes hat seine Bäder geschlossen.
Während die katholischen Bischöfe auf ihrer Frühjahrsvollversammlung erneut über das Thema Missbrauch und Opferentschädigung diskutieren, sind die im Verein "ECKIGER TISCH e. V." organisierten Missbrauchsopfer empört über die Hinhaltetaktik der katholischen Kirche.
Derzeit treffen sich die katholischen Bischöfe Deutschlands in Mainz auf ihrer Frühjahrsvollversammlung. Dort wird unter anderem um das weitere Vorgehen bei der Entschädigung von Missbrauchsopfern diskutiert.
Seit gestern tagt in Mainz die Deutsche Bischofskonferenz. Auch der Missbrauch in der katholischen Kirche soll dort erneut Thema sein, dessen Aufarbeitung und die Entschädigung der Opfer die Kirche entgegen der Beteuerungen ihres Missbrauchsbeauftragten "auf die lange Bank schiebt". Aktionskünstler David Farago von der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) hat aus diesem Bild eine Kunstinstallation gemacht, die noch bis Donnerstag in der Stadt zu sehen ist.
Auch Kirchen sind nicht "sakrosankt". Es muss endlich mit der typisch österreichischen Schlamperei Schluss sein, die man hierzulande "das kooperative Modell zwischen Kirche und Staat" nennt.
Die katholische Kirche ist Eigentümerin zehntausender Immobilien allein in Spanien. Steuern zahlt sie dafür keine. Dass ihr auch die Menschen, die in kircheneigenen Immobilien wohnen, gleichgültig sind, zeigt der Verkauf von 14 Immobilien zum Preis von insgesamt 74 Millionen Euro durch das Erzbistum von Madrid.
Die katholische Kirche verliert in den meisten Ländern Gläubige. Gründe dafür sind Missbrauchs- und Spendenskandale sowie die weltfremden Kirchenregeln. Eine Erneuerung der Kirche wird von zahlreichen bekannten Bischöfen, Frauengruppen und Gläubigen in aller Welt gefordert. Doch das Beispiel des Streites um die Aufrechterhaltung des Zölibates und das Vorhandensein verheirateter Priester zeigen, dass es Veränderungen und Ausnahmen in der katholischen Kirche nur geben kann, wenn keine weitreichenden Reformen drohen.
Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz erstattet Anzeige gegen den Bischof der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, wegen Begünstigung gemäß Artikel 305 des Schweizerischen Strafgesetzbuches.
Einer der bekanntesten Exorzisten Europas, der Schweizer Christoph Casetti, ist verstorben. Doch der Glaube an Dämonen und Besessenheit lebt weiter. Bischofsvikar Casetti, der am 9. Februar verstarb, war seit 1982 für das Bistum Chur tätig und trieb dort seit 2014 den Teufel aus. Momentan ist die Stelle des Exorzisten vakant, wie der Medienbeauftragte des Bistums mitteilt.