Anfang der Woche hat die Deutsche Bischofskonferenz den Bericht "Zahlen und Fakten 2019/20" veröffentlicht, aus dem für 2019 ein deutliches Plus bei den Kirchensteuereinnahmen hervorgeht. Auch die evangelische Kirche vermeldet trotz schwindender Mitgliederzahlen steigende Einnahmen.
Die Nordkirche plant, im kommenden Jahr eine "Kasualagentur" zu eröffnen. Das teilte Bischöfin Kühnbaum-Schmidt Anfang Juni in Schwerin der Öffentlichkeit mit. Doch was soll das sein?
Im Jahre 2019 haben 543.000 Menschen ihre Mitgliedschaft durch Austritt in den beiden großen Amtskirchen gekündigt. Die Statistiken der Bischöfe geben noch andere Informationen preis, die manchem Säkularen ein frohes Lachen entlocken können. Als erstes westdeutsches Flächenland ist Schleswig-Holstein unter die 50-Prozent-Quote gerutscht (Bremen knapp über 40 und Hamburg 34 Prozent).
Es gibt Riesenärger auf dem Berliner Boulevard: Als "Finanztipp" informierte die Bundeshauptstadt auf ihrem Onlineportal über den Kirchenaustritt. "Geschmacklos" nennt das die "B.Z." Hat sie recht?
Die beiden christlichen Kirchen haben ihre Statistiken für 2019 veröffentlicht. Das Ergebnis: Mehr Menschen als je zuvor haben ihnen im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt, nämlich um die 543.000.
In den meisten Ländern, in denen die katholische Kirche vertreten ist, laufen ihr die Gläubigen weg. So auch in Österreich. 67.583 Menschen traten im Jahre 2019 aus. Das ist gegenüber 2018 ein Ausstiegs-Anstieg von 14,9 Prozent. Die Austritte werden unter anderem den Missbrauchsskandalen zugeschrieben. Allen Mitgliedsverlusten zum Trotz hat sich die Summe der Einnahmen aus Kirchenbeiträgen erhöht.
Die Festsetzung von Gebühren für einen Kirchenaustritt ist eine kommunale Aufgabe. Die Stadt Freiburg i. B. hat jüngst die Gebühren aus sozialen Gründen halbiert.
Säuglinge und auch größere Kinder können in Deutschland Mitglieder einer Steuergemeinschaft werden. Dies gilt, wenn Eltern ihre einwilligungsunfähigen Kinder in eine Liegenschaft der Gemeinschaft der Erbsünder zwingen und von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin, die lustige Kostüme tragen, mit Wasser übergießen lassen. Der Vorgang wird Taufe genannt.
Den Kirchen laufen die Mitglieder davon. Obwohl die deutsche Gesamtbevölkerung 2018 nur um 280.000 Personen angestiegen ist, verlor die katholische Kirche gegenüber dem Vorjahr rund 300.000 Mitglieder, die evangelische Kirche sogar 400.000. Die Gruppe der konfessionsfreien Menschen wiederum ist um mehr als 800.000 Personen gewachsen. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort.
2018 haben die beiden christlichen Großkirchen weit über eine halbe Million Mitglieder verloren und die Austrittszahlen sind die zweithöchsten der Nachkriegsgeschichte - nur ein gewisser Bischof mit einer goldenen Badewanne schlug 2014 noch mehr Gläubige in die Flucht.
Die Westfalenpost berichtet über einen Pfarrer, der nach 30 Jahren seinen Beruf an den Nagel hängte. Und von seinem langjährigen Arbeitgeber eher gelangweilt verabschiedet wurde.
Obwohl die deutsche Gesamtbevölkerung 2018 um 280.000 Personen angestiegen ist, verlor die katholische Kirche gegenüber dem Vorjahr rund 300.000 Mitglieder, die evangelische Kirche sogar 400.000. Die Gruppe der konfessionsfreien Menschen ist um mehr als 800.000 Personen gewachsen, die Gruppe der konfessionsgebundenen Muslime um etwa 100.000 Personen.
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Kirchenaustritte bundesweit deutlich gestiegen. Die Deutsche Bischofskonferenz vermeldet, dass 216.000 Katholiken 2018 die Kirche verlassen hätten. Dies sei gegenüber 2017 ein Anstieg um 30 Prozent. Bei den Protestanten seien für das Jahr 2018 12 Prozent mehr Austritte zu verzeichnen als im Vorjahr, teilt die EKD mit.
Laut Bericht des öffentlich-rechtlichen schweizerischen Senders SRF erlebt die römisch-katholische Kirche der Schweiz derzeit so viele Kirchenaustritte wie nie zuvor - wegen des Missbrauchsskandals aber auch wegen einer allgemeinen Entfremdung von der Institution Kirche.
46 Jahre lang war der Journalist Christian Parth Mitglied der katholischen Kirche. Der Missbrauchsskandal brachte für ihn schließlich das Fass zum Überlaufen: Vor wenigen Tagen ist er ausgetreten. In einem Facebook-Post wendet er sich an die Glaubensinstitution und den Papst und erläutert seine Entscheidung. Fast 6.500 Personen haben in dem sozialen Netzwerk bisher darauf reagiert, 3.700 haben den Beitrag geteilt.