Der HVD Niedersachsen betreibt mit dem Waldbestattungshain Leineaue in Garbsen bei Hannover seit Sommer 2020 mit viel Erfolg seinen ersten humanistischen Friedhof für Urnenbestattungen.
Religionen versprechen es schon immer – das ewige Leben, das Weiterleben nach dem Tod. Aber viele Menschen wenden sich von den Religionen ab. Doch das Versprechen der Unsterblichkeit bleibt, nur die Anbieter sind jetzt andere: Technologie-Firmen stellen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Weiterleben nach dem Tod in Aussicht. Der aktuelle Dokumentarfilm "Eternal You" (Du bleibst auf ewig) erzählt verstörende Geschichten dieses rasant voranschreitenden Business.
Klimafreundlicher als Kremieren und ressourcenschonender als die klassische Erdbestattung: Ein Unternehmen in Deutschland bietet seit diesem Jahr eine Bestattungsform an, bei der ein menschlicher Leichnam in 40 Tagen zu Erde wird – die Reerdigung.
Auf einem Friedhof im nordrhein-westfälischen Mengede dürfen nach jüngstem Beschluss nur noch Trauerredner mit theologischer Ausbildung und Willen zum "Vaterunser"-Sprechen tätig werden. Der Humanistische Verband Deutschlands in NRW, der seit Jahren weltliche Trauerredner ausbildet, findet das höchst befremdlich.
2021 ging das "weltliche Trauerportal" an den Start. Zum "Totensonntag" am kommenden Wochenende, an dem evangelische Christen ihrer Verstorbenen gedenken, sprach der Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) Michael Schmidt-Salomon mit Wolfgang Sellinger, dem Begründer des Trauerportals, und dessen Pressesprecherin Assunta Tammelleo über die Entwicklung einer humanistischen Trauerkultur und die besondere Rolle, die der Humor dabei spielen kann.
An die Einzigartigkeit des Lebens und der Spuren, die jeder Mensch hinterlassen hat, erinnert der Humanistische Verband Nordrhein-Westfalen mit seiner regelmäßigen Gedenkfeier auf dem Dortmunder Hauptfriedhof für alle ohne Angehörigen Verstorbenen. An der morgigen Gedenkfeier können Interessierte auch per Livestream im Internet teilnehmen.
Unser Autor Dr. Gerhard Engelmayer traf den sympathischen Schauspieler und Trauerredner Carl Achleitner am Mauer Friedhof in Wien-Liesing. Hier hat vieles an Trauerfeiern begonnen, was heute schon eine ansehnliche Form angenommen hat. Hier entstand vor Jahren die Idee von Trauerrednern, die statt eines Priesters eine Rede am Grab halten, um das Begräbnis säkular und vielleicht etwas weniger steif als üblich zu gestalten.
In Berlin dürfen bei Beisetzungen, die in einem religiösen Rahmen stattfinden, mehr Menschen anwesend sein, als wenn dies ohne spirituellen Rahmen erfolgt. So sieht es die Infektionsschutzverordnung des Senats vor. Außerdem wird weltlichen Trauerfeiern ein kollektiver Charakter abgesprochen. Der Humanistische Verband kritisiert diese Ungleichbehandlung.
Ein Begräbnis, das sich ausschließlich dem Verstorbenen widmet, ohne störenden Gottes- oder Kirchenbezug – das will der Humanistische Verband Österreichs anbieten. Trauerredner sollen in Zukunft in ganz Österreich konfessionsfreie Begräbniszeremonien gestalten.
Am 16. und 17. April verhandelt das Bundesverfassungsgericht über etliche Beschwerden gegen den Suizidhilfeverbots-Paragrafen 217. Deutschlands bekanntester Suizidhelfer, der Arzt Uwe-Christian Arnold, kann daran nicht mehr teilnehmen.
Michael Brade verwandelt Trauer in Dankbarkeit. Als humanistischer Trauerredner rückt er die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund, die die Hinterbliebenen mit dem Verstorbenen geteilt haben.
Laub raschelt, Äste knacken, Vögel zwitschern, Insekten summen, Sonnenlicht strahlt durch das Laub am Roßberg. Eine harmonische Idylle fast wie aus einem Märchen. Wüsste man es nicht besser, käme man nicht auf die Idee in einem Friedwald zu sein.
BERLIN. (hpd) Jede Gemeinschaft ist zur Festigung ihres inneren Zusammenhalts darauf angewiesen, für besondere Situationen Formen eines gemeinsamen Gedenkens zu besitzen. Das gilt für private, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge ebenso wie für einen Staat. Ihm aufgrund fehlender religiös-weltanschaulicher Gemeinsamkeit der Bürgerinnen das Recht auf Gedenkakte abzusprechen, übersieht durch Verkennung der Bedeutung gemeinsamer Rituale wesentliche Erfordernisse gesellschaftlicher und staatlicher Integrationsprozesse.
BERLIN. (hpd) Den Wienern sagt man ein besonderes Verhältnis zum Tod nach. "Die schöne Leich’" ist nicht nur ein aufwändiges Leichenbegräbnis, sondern auch Ausdruck einer Lebenshaltung: Der Tod ist unvermeidlich – also feiern wir ihn.
Gestern stand das ganze Land still. Als die ersten Särge der Opfer des Absturzes des Flugs MH17 empfangen wurden, bewegte sich in den Niederlanden nichts und niemand.