Wenn die Ärmsten der Armen bestohlen werden

Einbruch in ein Sozialkaufhaus

BERLIN. (hpd) Am vergangenen Wochenende wurde in das Berliner Sozialkaufhaus SoproRO eingebrochen. Das Haus unterstützt bedürftige Familien im Berliner Norden. Der hpd sprach mit Peter Paul Pansing, dem Geschäftsführer des Hauses.

hpd: In das "SoproRO-Sozialwarenhaus" wurde am vergangenen Wochenende eingebrochen. Können Sie schon sagen, was gestohlen wurde und wie hoch der Schaden ist?

Peter Paul Pansing: Die Täter hatten es auf Bargeld abgesehen und deshalb mehrere Schränke und Geldkassetten aufgebrochen. Ein in einem Schrank verankerter Safe wurde komplett mitgenommen. Darin befanden sich neben Geld auch wichtige Unterlagen und Dokumente. Zum GLück haben sie darauf verzichtet, das Geschäft zu zertrümmern und die Ware zu zerstören.

Welcher Art sind die Kunden, die Sie haben? Prüfen Sie die Bedürftigkeit der Kunden?

Wir handeln ausschließlich mit gespendeter Ware aller Art, von Bekleidung über Haushaltstechnik, Spielwaren bis hin zu Möbeln. Diese geben wir weiter an Kunden, die möglichst einen Berlin-Pass, Bafög-Bescheid o.ä. vorweisen mögen.

Es ist absolut unverständlich, wie ein Laden wie der Ihre ausgeraubt werden kann. Damit wurden die Ärmsten der Armen bestohlen. Haben Sie oder die Polizei bereits einen Verdacht, in welche Richtung ermittelt werden sollte?

Nein, die Polizei hat bisher keinen konkreten Täterkreis in Verdacht.

Das SoproRO wird von einem gemeinnützigen Verein getragen. In Ihrer Facebook-Meldung schreiben Sie, dass Sie gerade dabei waren, sich finanziell zu konsolidieren. Ist abzusehen, ob und dass Sie das Geschäft weiterhin betreiben werden können?

Dank des Engagements unserer Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeitenden werden wir unser Sozialwarenhaus weiter betreiben und hoffen, bald wieder Überschüsse zu erwirtschaften, die dann diversen sozialen Projekten im Kiez zu Gute kommen.

Herzlichen Dank und viel Erfolg.

Das Interview führte Jan Weber für den hpd.