Iran

Ayatollah verbietet Frauen das Radfahren

Der höchste Führer der Mullahs im Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat in einer Fatwa den Frauen des Landes verboten, "in der Öffentlichkeit und vor Fremden" mit dem Fahrrad zu fahren. Denn das liefe der Keuschheit der Frauen zuwider und zöge Männer an.

Man möchte sich fragen, welch kranke sexuelle Fantasien der alte Mann mit Bart hat. Was geht es ihn an, ob und wo Frauen mit dem Fahrrad herumfahren. Wenn ihn das erregt, hat er ein Problem – und nicht die Iranerinnen.

Das sehen diese genauso. Ein Video, das zwei Iranerinnen zeigt, die aus Protest gegen diese unsinnige Fatwa beim Fahrradfahrer zeigt, wurde bei Facebook fast 200.000 mal gelikt. In dem Video erklärt eine der Frauen: "Meine Mutter und ich sind aus Teheran. Radfahren ist Teil unseres Lebens. Wir haben gehört, dass Khameinis Fatwa Frauen das Fahrradfahren verbietet. Wir haben sofort zwei Räder gemietet um zu zeigen, dass wir nicht aufgeben. Es ist unser Grundrecht und wir werden es nicht aufgeben."

Die Kampagne der Frauen wurde den sozialen Netzwerken fortgeführt. Unter dem Hashtag #IranWomenLoveCycling werden zum Beispiel bei Instagram Fotos gepostet, die Frauen beim Radfahren zeigen.

Auslöser für das Radfahrverbot war, dass sich auch Frauen einer Radfahrerkampagne anschließen wollten, die von iranischen UmweltschutzaktivistInnen organisiert wurde. Die Kampagne unter dem Motto "Dienstags ohne Fahrzeug" ruft IranerInnen in mehreren Städten auf, ihre Autos für einen Tag stehen zu lassen.

Übrigens: Die aktuelle Fatwa widerspricht anderen: Viele islamische Gelehrte erlauben Radfahren mit der Begründung, dass Frauen in den Anfängen des Islam vor rund 1400 Jahren schließlich auch auf Kamelen reiten durften.