Fast eine Viertelmillion Menschen demonstrierten am Wochenende für eine offene Gesellschaft. Trotz Kritik an einigen wenigen der mehr als 1.000 Organisationen und Unterstützer, die zu der Großdemo aufgerufen haben, zeigte die Veranstaltung eindrucksvoll, dass die Entwicklung der Gesellschaft von vielen Bürgern kritisch gesehen wird. Mit mehr als 240.000 Menschen war #Unteilbar eine der größten Demos in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Auch Außenminister Heiko Maas unterstützte die Großdemonstration. Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte er: "Wir lassen uns nicht spalten – von rechten Populisten schon gar nicht." Nun sind es nicht allein rechte Populisten, die die Gesellschaft spalten (wollen), sondern ebenso linke Gruppen, die andere wegen deren Kompromissbereitschaft kritisieren.
Diesen Fehler hat nicht nur das Netzwerk #Aufstehen um Sarah Wagenknecht begangen. Viele der Kritiker sehen den "Feind" noch immer in einer anderen linken Gruppierung als bei denen, die Sozialabbau betreiben, gegen Minderheiten hetzen und die Demokratie gefährden.
Ein Großteil der 242.000 Teilnehmer des Zuges durch die Hauptstadt haben genau das verstanden. Und das wurde ebenfalls in den Reden und auf Plakaten und Transparenten deutlich.
Es hat schon etwas Seltsames an sich, wenn eine Demonstration unter dem Hashtag #Unteilbar schon im Vorfeld von der linken Sammelbewegung #Aufstehen diskreditiert werden sollte. Die Kritik an einigen wenigen der Organisationen, die zu der Veranstaltung aufriefen, ist jedoch eher peinlich für die Kritiker als für die Organisatoren. Demokratie lebt unter anderem von Kompromissen.
Nur, weil zum Beispiel der Zentralrat der Muslime ebenfalls zur #Unteilbar-Demo aufrief, können nicht alle anderen Organisationen ebenfalls diskreditiert werden.
Zu den Unterstützern der Demonstration gehörte unter anderem auch die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs). Deren Vorstandssprecher fand deutliche Worte gegen diese Art Kritik. Den Vorwurf, mit der Unterstützung der Demo auch den Zentralrat der Muslime und deren Haltung zu z. B. Menschenrechten und die Rolle der Frau zu unterstützen, kontert Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon mit den Worten: "Die Giordano-Bruno-Stiftung hat den politischen Islam kritisiert, die weltweite Bewegung der Ex-Muslime angestoßen und Kritische Islamkonferenzen organisiert – lange bevor es die AfD oder Pegida überhaupt gab. Uns muss also niemand über die Gefahren des islamischen Faschismus aufklären. Dieses Wissen wurde ja gerade von der gbs und ihren Beiräten (u.a. Hamed Abdel-Samad) in die gesellschaftliche Debatte hineingetragen."
"Die gbs hat die traditionellen Islamverbände wie etwa den Zentralrat der Muslime (ZdM) immer wieder scharf kritisiert und mit dem Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) eine Gegenorganisation aufgebaut", heißt es weiter in der Stellungnahme der gbs. "Wenn sich der ZdM mit der Demo #unteilbar offiziell zur 'offenen Gesellschaft' bekennt, so sollte man dies als Chance begreifen und ihn beim Wort nehmen. Selbst wenn es sich hierbei nur um ein Lippenbekenntnis handeln sollte, schafft dies dennoch eine hilfreiche Arbeitsgrundlage für die weitere Diskussion. Ab sofort sollte man den ZdM fragen, wie er es denn wirklich mit den Prinzipien der offenen Gesellschaft (Freiheit, Gleichheit, Individualität und Säkularität) hält. Das dürfte eine interessante Debatte werden."
Abschließend zitiert Schmidt-Salomon den Philosophen Herbert Marcuse mit dem Satz: "Es ist besser, das Gute steht nur auf dem Papier – als nicht einmal dort." Dem mag man hinzufügen: Es ist besser, man geht auf die Straße - als nicht einmal dort Haltung zu zeigen.
34 Kommentare
Kommentare
Gerd Soldierer am Permanenter Link
Bei dieser Gelegenheit sollte die GBS zur Sache kommen :
Die Verkündung des "Märtyrers" in der Moschee- Schule muß aufhören :
nur so kommt der "politischen Islam" in die Köpfe !
Petra Pausch am Permanenter Link
Wäre es Ihnen möglich, diese Aussage/dieses Statement in einem allgemein verständlichen Deutsch zu wiederholen?
Gerd Soldierer am Permanenter Link
Offene Gesellschaft, hört sich gut an - mit humanistischer Grundlage, so o.k.
Bildung, Diskurs : Jeder kann glauben was er will, jeder Jeck ist anders.
prägen, zwischen seinem Weltbild u. Gewalt kein Gegegensatz besteht, erzählt
Ihrer Tochter, daß es im Paradies 10 x schöner ist als hier, das wunderbar mit
Comic untermalt mit einem Sarg als Transportmittel dorthin ?
Das ist der Märtyrer im Dienste des Dschihad: Ausdehnung u. Machtergreifung!
Wenn moralisch Verwerfliches, Ungesetzliches erlaubt weil es meinen islam.
Zielen dient : Remember : Das waren die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts!
Jeden Sams- u. Sonntag haben Sie Märtyrer- time, in ihrer geliebten Moschee
- mit od. ohne Comic - weltweit.
Die heilige, barmherzige Organisation muß ich nicht benennen.
Es fehlen in der Community eine Menge Grundlagen für "offen".
Eine Gesellschaft ist offen wenn über diese simplen Grundlagen kein
offener Diskurs möglich ist ? Alle etablierten Parteien haben einen Diskurs
im Bundestag verweigert !! vor ein paar Tagen : Sie haben Angst vor dem
Islam, er könnte den öffentlichen Raum noch stärker in Anspruch nehmen :
Mit Gewalt füllen für die ihm zugeführte Demütigung, Potenz zeigen.
Und jetzt sprechen Sie immer noch von der offenen Gesellschaft ?
In diesem Text geht es nicht um Religion, nicht um Personen, es geht um
die totalitäre politische Ideologie des Islam- nix offenens.
Mehr unter agrosol@t-online.de
Rudi Knoth am Permanenter Link
Ja das stört mich auch an der Verwendung dieses Begriffes von diesen Kampagnen. Denn er wurde von Karl Popper eingeführt. Er hat in erster Linie auch Ihre Ansichten geteilt.
Klaus D. Lubjuhn am Permanenter Link
"...zeigte die Veranstaltung eindrucksvoll, dass die Entwicklung der Gesellschaft von vielen Bürgern kritisch gesehen wird".
Was auch immer das heißen mag.
Wer nach allen Seiten offen ist, kann ja wohl nicht ganz dicht sein. Ist nicht gerade die proklamierte "offene Gesellschaft" für viele der Stein des Anstoßes? Und gibt es mittlerweile nicht eine Menge guter Gründe, bedingungsloser Euphorie der Veranstalter und ihrer Sympathisanten Mäßigung und Gelassenheit zu empfehlen. Wenn es ihnen wirklich um Vermeidung von Spaltungstendenzen in der Gesellschaft geht, ist es dann zielführend, wenn Heiko Maas als Mitglied der GroKo mit dem Satz zitiert wird: "Wir lassen uns nicht spalten – von rechten Populisten schon gar nicht." So werden doch nur noch Provokationen ausgetauscht, entsprechend dem Bonmot von Ralf Dahrendorf: "Populisten sind immer die anderen".
Und inwiefern ist es besser, "man geht auf die Straße - als nicht einmal dort Haltung zu zeigen" (Frank Nicolai), wenn es gar keine gemeinsame Haltung auf dieser Großveranstaltung gegeben hat in der Frage einer "offenen Gesellschaft".
Willie Stenzel am Permanenter Link
<Von Erich Kästner stammt das Bonmot:
Wer nach allen Seiten offen ist, kann ja wohl nicht ganz dicht sein.>
Da stellt sich dann die Frage, was iwollte Kästner st mit diesem "offen" sagen? Im Bezug zur gbs (da hier MSs genannt wurde) ergibt sich dieses "nach allen Seiten offen sein", im Sinne von alles annehmen, ja eben nicht, da sie sich positioniert.
Diese Fragestellung sollte auch auf "für eine offene Gesellschaft" angewendet und ergánzt werden: Hatte diese Demonstration einen Kontext, oder erfolgte Sie aus "freiem Himmel"? Ich sehe hier die Chemnitzer Demo als Kontext, die eben für "geschlossene(re) Gesellschaft" demonstrierte.
Letztendlich kommt auch die Frage auf, ob es nicht naiv ist, zu denken, man könne nur bei Demonstrationen teilnehmen, bei denen man alle anderen Positionen mittrage? Das wáre doch "das gefundene Fressen" für AfD & Co., da sie einfach nur bei allem mitmarschieren oder sich anzumelden bräuchten, um die Gegenpositionen zum schweigen zu bringen.
Klaus D. Lubjuhn am Permanenter Link
Vielleicht hilft der Beitrag aus euractiv zum Verständnis meiner Position:
https://www.euractiv.de
vom 16.10.2018 zum Tag der Deutschen Einheit.
KDL
Klaus-Jürgen Günther am Permanenter Link
kann mich dem nur anschließen. Das Zitat Kästner vertrete ich persönlich. Die überzogene Kritik an Wagenknecht teile ich keinesfalls. Ich bin in den meisten Teilen bei den Demonstranten.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Kannte Ercih Kästner überhaupt das Werk von Kalr Popper "die offene Gesellschaft und ihre Feinde"?
Konrad Schiemert am Permanenter Link
"Solidarität statt Ausgrenzung" klingt schön, die Absicht der Demo ist lobenswert, aber man darf nicht vergessen, dass die Integration der Muslime ist alles andere als eine Erfolgsgeschichte.
gita neumann am Permanenter Link
Liberale Muslim*innen und andere haben nur begründet, warum sie der Demo fernbleiben.
Aussage Seyran Ates. "Es ist eine sehr naive Idee von Toleranz, wenn man mit Leuten auf die Straße geht, die keine Toleranz wollen. ... Meine Heimat Deutschland wird zurzeit von deutschen wie von türkischen Nazis bedroht."
Aussage Ali Toprat: "Die Linksliberalen gehen mit diesen Vereinen unkritisch und inkonsequent um. Sie verbünden sich mit den Falschen."
Und auch die Initiative "Ehrlos statt wehrlos", die sich gegen homo- und transphobe Übergriffe einsetzt, analysiert auf ihrer Facebookseite #Unteilbar so: "Man gibt einer allseits gefälligen Bündnis- und Bekenntnispolitik den Vorzug vor jeder kritischen Auseinandersetzung. Wir werden uns am 13. Oktober nicht mit Islamisten, Antisemiten und Freunden autoritärer Staaten gemein machen."
Ähnlich die kritische Einschätzung der linken Wochenzeitschift jungle world (im ersten Beitrag): https://jungle.world/artikel/2018/41/unteilbar-oder-gespalten
Zumindest die analytrischen Elemente sollten nicht im Zuge der Euphorie als Spaltungen von links diskreditiert werden. MfG Gita Neumann
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
"Die Linksliberalen" ist mir - obwohl ich insgesamt ihrer Einschätzung zustimme - dann doch ein wenig zu pauschal.
Was "Liberale Muslim*innen" angeht gebe ich zu bedenken, dass es für Muslime ein entschuldbares, sogar erwünschtes Verhalten ist die Nicht-Gläubigen über ihre wahren Absichten zu täuschen:
Da läge mein Verdacht eher bei den Erdogan-gesteuerten *hardlinern* und weniger bei denen, die da ferngeblieben sind. Insoweit stellt sich die Frage, ob man diese nicht lieber gegen die anderen hätte 'tauschen' sollen ... diese Betrachtungen treten allerdings in den Hintergrund, da die Mächtigkeit der Demonstration derartige Kleinlichkeiten eigentlich überflüssig macht.
Aber man soll ja in die Zukunft denken.
rainerB. am Permanenter Link
Für mich stellen sich Fragen zum Kommentar des hpd-Chefredakteurs:
"Nun sind es nicht allein rechte Populisten, die die Gesellschaft spalten (wollen), sondern ebenso linke Gruppen, die andere wegen deren Kompromissbereitschaft kritisieren. Diesen Fehler hat nicht nur das Netzwerk #Aufstehen um Sarah Wagenknecht begangen." 'Aufstehen' will spalten? Und wegen welcher "Kompromissbereitschaft anderer" genau?
"Es hat schon etwas Seltsames an sich, wenn eine Demonstration unter dem Hashtag #Unteilbar schon im Vorfeld von der linken Sammelbewegung #Aufstehen diskreditiert werden sollte."
Die Demonstration an sich wurde von Aufstehen nie bemängelt, sondern von Wagenknecht ein einzelner, viele ausschließender Aspekt des Aufrufes.
"Viele der Kritiker sehen den "Feind" noch immer in einer anderen linken Gruppierung als bei denen, die Sozialabbau betreiben [...] und Demokratie gefährden."
Was bzgl. der rot-grünen Sozialabbau-Agenda 2010, der Unterwanderung der Demokratie durch rot-grün protegierte Freihandelsabkommen und eine fortschreitende Einengung der Meinungsfreiheit durch das SPD initiierte NetzDG vollkommen berechtigt ist. Leider steht seit Jahren der "Feind" des Gemeinewohls auch links, und zwar in Form eines neoliberalen Mitläufertums, welches man natürlich auch als "Kompromissbereitschaft" verbrämen kann.
Es wäre schön, wenn die Redaktion sich in einseitiger, oberflächlicher politischer Kritik mäßigen und vor allem die Fakten genauer prüfen würde.
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
@ rainerB.
Das ist es, was die SPD zugrunde gerichtet hat, das ist es was uns die sogenannte "bürgerliche Mitte" von CDU/CSU, FDP, Grünen, die in Wahrheit ein Hort der bürgerlichen Mittelmäßigkeit ist, weismachen will. Weil so linke Mehrheiten verhindert werden.
H. Lambert am Permanenter Link
Mir gehen zwei Argumente schwer auf den Zeiger:
1. Ich höre seit Jahren Sozialabbau. Dabei steigt der Anteil der Sozialausgaben am Bundeshaushalt ständig!
H. Müller am Permanenter Link
@ H. Lampert
H. Lambert am Permanenter Link
1. Wenn Sie sich die Definition der Armut ansehen, werden Sie bemerken, dass sie nicht verschwindet selbst wenn jeder 1000€ mehr pro Monat erhält.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Zitat:1. Wenn Sie sich die Definition der Armut ansehen, werden Sie bemerken, dass sie nicht verschwindet selbst wenn jeder 1000€ mehr pro Monat erhält."
Stimmt nicht. Bei der Definition der relativen Armut wir der Medianwert zugrunde gelegt. Das ist nicht der Mittelwert, sondern der Wert, bei der die Zahl der Personen, die darüber sind und die Zahl der Personen, die darunter sind gleich ist. Die relativ arm sind dann Meschen, die nur 60% dieses Wertes einnehmen. Es ist für mich zu Mindestens einfach einzusehen, daß diese 100 Euro die Zahl der Armen verringert.
H. Lambert am Permanenter Link
1. Interessanter methodischer Hinweis.
2. Aber auch die Bestätigung meiner Skepsis, weil bei 1000€ mehr keiner im normalen Verständnis mehr arm ist.
H. Müller am Permanenter Link
Das große Lob für #Unteilbar und die Kritik an #Aufstehen hier beim hpd kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Ich möchte gar nicht so sehr auf Einzelheiten eingehen.
Solange in Deutschland die elitäre Gesellschaft "der Mitte" eine gespaltene Gesellschaft in Deutschland achselzuckend duldet und mit entsprechenden Gesetzen vorantreibt, solange ist #Unteilbar ein Marketingspruch.
Wir werden sehen, was die gesellschaftliche Mitte politisch von ihren Sprüchen in Zukunft so alles umsetzt.
Jürgen Roth am Permanenter Link
Veranstaltungen mit über 1000 Organisationen lassen sich nicht unter einen politischen Hut bringen. Sicher war es ärgerlich, dass der Sprecher des "Zentralrats" der Muslime auch noch eine Rede halten durfe.
Gerd Soldierer am Permanenter Link
....lassen wir doch 5 gerade sein in Bezug auf die totalitäre politische Ideologie des Islam.
Eine Ideologie mit klar faschistischen Grundlagen.
Sowas auf einer humanistischen Seite zu lesen ist die komplette Sinnlosigkeit....
malte am Permanenter Link
Ich halte die Unterstützung der Demonstration nach wie vor für falsch, gerade vor dem Hintergrund der politischen Debatten der letzten Jahre.
Nun - dieser Schritt lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen. Aber die gbs sollte die Situation jetzt wenigstens nutzen, um den Druck auf den Zentralrat derr Muslime auch tatsächlich zu erhöhen. Z.B. ihn öffentlichkeitswirksam auffordern, sich von ATIB und Muslimbrüdern zu trennen.
Constanze Cremer am Permanenter Link
Vielen Dank! Das sehe ich ganz genau so.
Markus Schiele am Permanenter Link
Die Ideen, die hinter #Unteilbar stehen, finde ich durchaus symphatisch; die pauschale Verurteilung von #Aufstehen kann ich dagegen nicht nachvollziehen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=46491
https://www.nachdenkseiten.de/?p=46544
Rüdiger von Gizycki am Permanenter Link
Das ist allerdings vollkommen richtig. Außerdem: wer gegen Ausgrenzung ist und für eine solidarische und offene Gesellschaft, der kann diejenigen, die unter Kritik deswegen stehen beim Wort nehmen.
A.S. am Permanenter Link
Ich sehe es ebenfalls als problematisch an, wenn im lobenswerten Kampf gegen den Nationalfaschismus gemeinsame Sache mit Klerikalfaschisten gemacht wird.
Merke: Die Religionen streben alle nach möglichst viel Macht über möglichst viele Menschen und haben ein gemeinsames Problem mit dem um sich greifenden Säkularismus.
Nichts ist verheerender für die Religionen als lange Perioden des Friedens, des Wohlstands und der Bildung.
Wolfgang von Sulecki am Permanenter Link
Was sich an Diskussion hier abspielt ist der Grund dafür, dass die Rechten in diesem Land soviel Zulauf haben:
Trotz der Verschiedenheit in Kleinigkeiten sollten linke Strömungen nie vergessen gegen wen es öffentlich zuvörderst gehen muß, und mit wem man nicht-öffentlich bis zu Kompromissen verhandeln sollte, um sich dann gemeinsam an die Öffentlichkeit zu wenden. Ein Manko der heutigen Zeit ist die Neigung ALLES sofort öffentlich zu machen - wo es doch eine Spruchweisheit gibt die sagt "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold".
David Zahn am Permanenter Link
"Nun sind es nicht allein rechte Populisten, die die Gesellschaft spalten (wollen), sondern ebenso linke Gruppen, die andere wegen deren Kompromissbereitschaft kritisieren."
Wie bitte? Seit wann ist Kritik ein Kriterium für "spalten wollen"? Fühlen sich Beführworter der Demo tatsächlich so erhaben, dass sie sich für unfehlbar halten?
Der Autor scheint gar nicht merken, dass mit dieser merkwürdigen Arroganz und Intoleranz gegenüber anderen Meinungen genau das verursacht wird, was er vorgibt, bekämpfen zu wollen, nämlich die Spaltung der Gesellschaft.
rainerB. am Permanenter Link
"Wie bitte? Seit wann ist Kritik ein Kriterium für "spalten wollen"?"
Damit benennen Sie genau den entlarvenden Punkt: Verschiedene Kritik (insb. wohl die durch 'Aufstehen') scheint vielen, wie auch dem Autor, unerwünscht. Statt auf deren Inhalt einzugehen, wird versucht, sie mit vermeintl. negativen Folgen zu diskreditieren. Mit dem Spaltungsvorwurf wird m.E. versucht, unerwünschte Positionen aus dem Diskurs zu drängen, ohne sich inhaltlich mit diesen auseinandersetzen zu wollen/müssen.
Frank am Permanenter Link
Ein Redner verlangte die " „Befreiung von ganz Palästina 48“, in anderen Worten die Vernichtung Israels.
https://www.bz-berlin.de/berlin/israel-hass-auf-der-berliner-unteilbar-demo-gegen-hass
Thomas Baader am Permanenter Link
Ich habe ja wirklich Sympathien für die gbs, aber jetzt hat sie einen Bock geschossen. Mitlaufen bei einer Demo, bei der Islamisten, Antisemiten, türkische Nationalisten und RAF-Verharmloser involviert sind.
Thomas Baader am Permanenter Link
Ein weiterer Logikfehler: "Die gbs hat die traditionellen Islamverbände wie etwa den Zentralrat der Muslime (ZdM) immer wieder scharf kritisiert und mit dem Zentralrat der Ex-Muslime (ZdE) eine Gegenorganisation
Resnikschek Karin am Permanenter Link
die "offene Gesellschaft" verhindern christliche Kirche und organisierte Muslime. Denn offen hieße ja, wir Säkularen, Atheisten, Agnostiker usw.
Aber die normalen Bürger täten uns schon anerkennen, sie sind leider inkonsequent - erst wenn sie es wagen, kein Kreuz mehr bei Kirchenmitgliedschaft zu machen, wird es aufwärts gehen. Hum. Grüße Karin Resnikschek, Tübingen