Iran

Gassigehen verboten

Kurioses aus dem Gottesstaat: Weil Haustiere unislamisch sind, soll es im Iran künftig strafbar sein, mit ihnen in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein. Die offizielle Begründung lautet aber anders: Die Tiere lösten Panik aus.

So begründete es der Teheraner Polizeichef Hussein Rahimi laut FAZ. "Die Polizei hat jetzt auch die Erlaubnis der Staatsanwaltschaft, gegen die Hundehalter konsequent vorzugehen", sagte er dem Nachrichtenportal Tabnak. Die Ordnungshüter sollen Menschen, die ihren Vierbeiner ausführen, anhalten, sowohl wenn sie zu Fuß unterwegs sind als auch mit dem Auto – denn künftig gilt auch ein Mitfahrverbot für Hunde im PKW. Die Übeltäter sollen "strengstens bestraft" werden.

Was das genau heißt, weiß man nicht so genau, die Gesetzes- und Nachrichtenlage hierzu ist nicht ganz klar: Schon vor vier und vor sieben Jahren soll es Gesetzesentwürfe gegeben haben, die das Besitzen von Hunden generell verbieten und bei einem Verstoß Peitschenhiebe und Geldstrafen androhen. Laut Stern sei eine solche Regelung seit fünf Jahren auch tatsächlich in Kraft.

Trotz aller Widrigkeiten geht vor allem bei jüngeren Iranern der Trend zum Haustier, während in anderen Gesellschaftsteilen nicht-menschliche Tiere jedoch nach wie vor als "unrein" gelten. Viele iranische Bürger sollen tatsächlich extreme Angst vor diesen haben. Dennoch gehen Beobachter davon aus, dass das neue Verbot in ähnlicher Weise ignoriert werden wird wie schon die bisherigen.