Die Hasskampagne gegen den Bund für Geistesfreiheit (bfg) Erlangen geht weiter: Wie der hpd erst jetzt erfuhr, gab es eine Bombendrohung gegen die Erlanger Heidenspaßparty am vergangenen Karfreitag. Die Polizei leitete entsprechende Maßnahmen ein und so konnte die Feier wie geplant stattfinden. Doch das war nicht der einzige "Ostergruß" an die Freigeister.
Die Nachricht mit der Bombendrohung ging direkt bei der Polizei in Erlangen ein. Die habe daraufhin einen Spezialisten hinzugezogen, sagte Michael Petzold, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken, dem hpd. Der Experte habe ein "geringes tatsächliches Bedrohungspotenzial" festgestellt, heißt: man ging nicht davon aus, dass der Absender seine Drohung wirklich in die Tat umsetzen würde. Trotzdem setzte man den bfg Erlangen in Kenntnis, erhöhte die Polizeipräsenz vor Ort und durchsuchte die Veranstaltungsräume – das Erlanger Kulturzentrum "E-Werk" – mit Sprengstoffspürhunden. Gefunden wurde nichts. Verstärkte Taschenkontrollen am Einlass sollten zusätzlich für Sicherheit sorgen und so konnte die Karfreitagsparty störungsfrei stattfinden. Weitere Angaben wollte die Polizei nicht machen, sie ermittelt gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Bedrohung und Nötigung.
Diese neuerliche Drohung reiht sich ein in mehrere anonyme Botschaften an zwei Mitglieder des bfg Erlangen. Sie hatten seit Herbst 2017 immer wieder Postkarten mit verleumderischem Inhalt und Gewaltandrohungen erhalten. Auch eine unerwünschte Lieferung Porno-DVDs ging bei einem von beiden ein, der hpd berichtete über die Vorfälle. Ende März erhielten die bfg'ler nun einen Ostergruß besonderer Art: Jeweils einen Brief, darin ein benutztes Kondom. Allem Anschein nach habe es sich bei dem Inhalt tatsächlich um Sperma gehandelt, bestätigte Wolf-Jürgen Aßmus, einer der Empfänger, dem hpd. Als Absender hatte der anonyme Verfasser den langjährigen Vorsitzenden des bfg Erlangen und Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs), Theodor Ebert, angegeben. Noch auf der Heidenspaßparty erstattete Aßmus Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung.
11 Kommentare
Kommentare
Stefan Dewald am Permanenter Link
Ich gehe mal davon aus, dass eine Bombe dem Character des „Stillen Feiertags“ nicht gerecht wird. Selbst wenn es eine urwüchsig-urchristliche Bombe wäre.
Marc Andreßen am Permanenter Link
Wahrscheinlich die „Heilige Handgranate von Antiochia“...
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Das ist aber auch schlimm mit diesen gottlosen Gesellen.
Da muss man den Gottlosen doch mal so richtig den Spaß verderben, wenn man ihn sich selbst moralinsauer verkneift. Oder?
Nein, liebe Höllengequälte, wir Heidenspaßigen lassen euch eure Leidensphilosophie, eure Anbetung einer Hinrichtung, euer häppchenweises Verzehren eures geliebten Religionsstifters. Alles okay von uns aus. Aber lasst erwachsene Menschen feiern, wenn sie feiern wollen. Wir trauern sogar, wenn wir es wollen oder wenn es uns überkommt - und nicht bloß am Volktrauertag...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Oh, schön, Bernd; scheint mir auf Ulrike Ludy gemünzt zu sein...
Paul am Permanenter Link
Wenn das denuzieren bei Gott bzw. den Hütern des Gottesstaates schon nichts nutzt, weil der es erlaubt, muss es das kleingeistige und neidische Fussvolk Gottes es selbst oder uns mit einer Bombe richten.
Es ist aber schon ein Gräuel mit dem fehlenden "Respekt" vor den "Rechtgläubigen".
Alius am Permanenter Link
Stellt eine Bombendrohung nicht schon Terrorismus dar? Immerhin ist es das Ziel von Terror, Menschen einzuschüchtern.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Die Angst der Kreuzjünger muss wohl grenzenlos sein! Da verteidigen obskure Typen einen obskuren Gott! Uff!
Dieter Bauer am Permanenter Link
Geht dieses Drohgehabe wohl wieder von "gottesfürchtigen Bayern" aus? Söders "Kreuzerlass" lässt Vermutungen in's Kraut schießen!
Kay Krause am Permanenter Link
W.
MartinT am Permanenter Link
Ziemlich irre, was a passiert. Einziger Lichtblick: Die Spinner sind so dumm freiwillig eine DNA-Probe einzuschicken. Sollte die Polizei einen Verdächtigen finden wirds ein kurzer Gerichtsprozess...
Petra Pausch am Permanenter Link
Leider ist unwahrscheinlich, dass die Polizei diese DNA-Spuren untersuchen wird. Da stehen Aufwand und Nutzen wohl in keinem Verhältnis.