Wikipedia listet ohne Anspruch auf Vollständigkeit für das 20. Jahrhundert sechzig und für das 21. Jahrhundert bereits zehn bedeutende Verschwörungstheorien auf: "Sie beinhalten bestätigte und widerlegte, aber auch noch unklare Theorien, die religiöse, politische, kulturelle oder alltagskulturell motivierte Verschwörungen behandeln". Der Physiker Holm Gero Hümmler, engagiertes Mitglied der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V. (GWUP), beschreibt die dahinterliegenden Phänomene und lotet sie an sechs großen Beispielen aus.
"Wie wir mit verdrehten Fakten für dumm verkauft werden" lautet der Untertitel des Buches. Es richtet sich in erster Linie nicht an eingefleischte Verschwörungsgläubige oder an gut informierte Verschwörungsskeptiker, sondern an Menschen, die mit Beschwörungsbehauptungen konfrontiert sind und ernsthafte Überprüfungen, ehrliche Antworten und Anstöße für eigene Überlegungen und Recherchen suchen. Dabei bietet es vor allem Hilfestellung im Bereich naturwissenschaftlich-technischer Argumentationen.
"Wer für seine Sachbehauptungen überprüfbare Belege anführt, verdient, damit ernst genommen zu werden. Auch wenn diese Belege leicht widerlegbar erscheinen, muss man sie dennoch zuerst einmal widerlegen." Die Argumente, die für Verschwörungsbehauptungen vorgebracht werden, sind oft technischer oder naturwissenschaftlicher Art (z.B.: das World Trade Center hätte nicht allein durch Feuer einstürzen können, die Flagge auf dem Mond hätte sich ohne Atmosphäre nicht bewegen können, Kondensstreifen müssten sich weit schneller auflösen, als man es bisweilen beobachtet); vorgebliche Sachargumente wirken überzeugender als politische Begründungen, sind aber nachprüf- und widerlegbar (wobei Fragen offen bleiben können, die Verschwörungsbehauptungen wiederum befeuern).
Unter "Verschwörung" versteht man in der Regel eine geheime Verabredung mehrerer Personen zu Machenschaften, die andere als schädlich ansehen. Neben den eigentlichen Verschwörungstheorien gehören dazu auch sogenannte "False-Flag-Operationen", bei denen Tatbeteiligte nicht nur freiwillig agieren, sondern auch als Befehlsempfänger miteinbezogen sind (z.B. der Überfall auf den Sender Gleiwitz, der als Vorwand zum Kriegsbeginn gegen Polen diente). Vor allem antisemitische Thesen werden oft mit dem Verweis auf angebliche False-Flag-Operationen begründet (z.B. auch, dass Hitler selbst ein Werkzeug geheimer jüdischer Weltverschwörung gewesen sei).
In einem Gastbeitrag des Psychologen Sebastian Bartoschek wird die Frage "Warum wollen wir an Verschwörungen glauben?" erörtert (S. 18 ff.): Jeder psychisch gesunde Mensch glaubt an Verschwörungstheorien, manche Menschen sind dazu jedoch anfälliger als andere. Die Erklärung liegt in allgemeinpsychologischen (evolutionär bedingten) Effekten, die jeden Menschen betreffen und in individualpsychologischen Größen. Das Gehirn ist – evolutionär sehr wichtig – darauf spezialisiert, Zusammenhänge, Muster und Strukturen zu entdecken; die evolutionär erfolgreichere Strategie ist, mehr Muster zu erkennen und mehr Gefahren zu erwarten als tatsächlich vorhanden sind. Diese überbordende Mustererkennung begünstigte zum einen das Entstehen von Religionen, die über beobachtbare Wirkzusammenhänge komplexere Erklärungsmuster stülpen und zum anderen auch die Entstehung von Verschwörungstheorien – individualpsychologisch zeigt sich, dass viele hochreligiöse Menschen besonders stark auch an Verschwörungstheorien glauben. Religionen und Verschwörungstheorien eint die Vereinfachung von Ursache und Wirkung, die Entrückung der eigentlich Handelnden auf eine höhere Ebene mit Regeln und Anleitungen, was zu tun ist, um Sicherheit zu erlangen.
Verschwörungstheorien unterscheidet von Religionen, dass sie fast nie positive Projektionsflächen bieten und wenig Spiritualität beinhalten; sie sind letztlich negativistischer als die Mehrzahl der Religionen, wobei aber nicht vergessen werden darf, dass es tatsächlich auch Verschwörungen gibt, gegen die man sich wappnen muss (z.B. Watergate, Iran-Contra-Affäre).
Zu den allgemeinpsychologischen Effekten, die begünstigen, dass ein Mensch beim Glauben an eine Idee, Ideologie, Meinung oder eben Verschwörungstheorie bleibt, gehört der "confirmation bias" (Bestätigungstendenz, S. 20 ff.): Wir halten jene Informationen am ehesten für wahr, die unseren Überzeugungen entsprechen und finden bei entsprechender Suche – in neuerer Zeit vom Internet massiv unterstützt – immer mehr Bestätigungen für "unsere" Theorien. Dazu kommt, dass Verschwörungstheorien dabei helfen, "Selbstwirksamkeit" zu erlangen – eigenes Pech, Krankheiten und Leiden bekommen dadurch Begründung und Sinn. Auch bieten sie – wie Religionen – Anleitungen und Handreichungen zu Maßnahmen, die man zur Abwehr negativer Auswirkungen ergreifen soll; was den Glauben an sie wiederum verstärkt.
Zusätzliche Erklärungsansätze zur Neigung, an Verschwörungen zu glauben, beruhen darauf, dass Verschwörungsbehauptungen im erzählerischen Sinne meist bessere, interessantere Geschichten als nüchterne Sachverhalte bieten und dass der Trend zur Abkehr von Fakten weitgehend auch auf Emotionen beruht. Verschwörungsglaube kann in vielen Fällen auch als eine Form von Religion gesehen werden.
Nach diesen grundlegenden Einführungen widmet sich das Buch anhand aktuell bedeutender Verschwörungstheorien sehr ausführlich den dazu vorgebrachten Behauptungen: "Stimmen sie, oder stimmen sie nicht?":
- "Stahl schmilzt nicht bei Zimmerbränden – Der 11. September und die Wahrheit der Truther-Bewegung".
- "Apollo aus Hollywood – Die Mondlandung und die angeblichen Fehler bei der Inszenierung".
- "Die Erdbebenmaschine – Wie eine kleine Forschungsanlage in Alaska die Welt terrorisieren soll"
- "Tod aus der Luft – Was Chemtrail-Gläubige sehen, wenn sie in den Himmel schauen".
- "Hitlers Hightech – Von Flugscheiben und Oasen am Südpol".
- "Ist die Erde hohl oder flach – oder vielleicht beides?"
Holm Gero Hümmler stellt den jeweiligen Behauptungen und Argumenten der Verschwörungsgläubigen sachlich und ohne Häme die objektiven Sachverhalte – mit Fotos sowie Tipps für eigene Recherchen und Beobachtungen – entgegen.
Manche Argumente von Verschwörungsautoren sollten zum Nachdenken anregen; zum Beispiel bei Ungereimtheiten in der offiziellen Darstellung von Ereignissen, oder bei Thesen, die auch zu Veröffentlichungen seriöser Wissenschaftler bzw. von Behörden oder der Wirtschaft passen. Zweifel und gesundes Misstrauen gegenüber Mächtigen sind durchaus angebracht, man sollte sie zum Anlass nehmen, nachzuforschen, um sich Klarheit zu verschaffen. "Für die aktive Beteiligung in einer demokratischen Gesellschaft ist es unverzichtbar, sich ein qualifiziertes Bild von der Glaubwürdigkeit von Verschwörungsbehauptungen zu machen" (S. 190).
Generell gilt: "Je mehr ein Ergebnis die eigenen Erwartungen sowie politischen und weltanschaulichen Einstellungen bestätigt, desto kritischer soll man damit umgehen!" Zur Vorgangsweise bei der Konfrontation mit Verschwörungsmythen empfiehlt der Autor, "die richtigen Fragen" zu stellen:
- Was wird eigentlich behauptet (offizielle Sachverhalte, die bestritten werden, alternative Sachverhalte, die behauptet werden, emotionale Aufladung der Botschaft, Appelle für Handlungen, Belege gegen die offiziell anerkannten und für die eigenen Erklärungen der Sachverhalte)?
- Welcher Art sind die vorgebrachten Belege (wie weit besitzen sie Interpretationsspielraum - idealerweise sollten sie keinen zulassen)?
- Was kann ich selbst überprüfen (z.B. in Bezug auf Fehlerquellen, auf Modellbildungen) und wie viele Mitwisser gibt es (mit statistischen Methoden konnte aufgezeigt werden, dass Verschwörungen mit mehr als 1.000 Mitwissern keine Chance haben, über längere Zeit unentdeckt zu bleiben)?
- Wem kann ich glauben (im Hinblick auf Kompetenz, Objektivität und Nachvollziehbarkeit)?
"Verschwörungsmythen" ist ein empfehlenswertes Buch für kritische – auch selbstkritische – Leserinnen und Leser mit einschlägigem Interesse! Es vermittelt breites Wissen und bietet interessante Denkanstöße, nicht zuletzt auch mit der Darstellung evolutionärer und psychologischer Bedingtheiten für intellektuelle Verführbarkeit und (Leicht-)Gläubigkeit. Die Beschreibung und Widerlegung weit verbreiteter, konkreter Verschwörungsbehauptungen sind spannend zu lesen, können aber auch überflogen werden (was bei besonders abstrusen Hirngespinsten, zum Beispiel der "Flacherdler", sogar empfehlenswert sein kann).
Holm Gero Hümmler: "Verschwörungsmythen", © S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-7776-2780-9, 223 Seiten, 19,80 Euro
15 Kommentare
Kommentare
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich kann mir da nie ein gewisses Schmunzeln verkneifen...
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Es gibt zwei Dinge die grenzenlos sind:
Das Universum und die Menschliche Dummheit
Helmut Henk am Permanenter Link
….……,nur beim ersten ( dem Universum ) ,sagt Einstein, bin ich mir nicht ganz sicher.
Kay Krause am Permanenter Link
Und mit Einstein gehe ich konform. Beispiel: ein Loch im Strumpf
1.) Behauptung: ein Loch ist da, wo NICHTS ist.
2.) Beweis: in diesem Fall hat das NICHTS einen Rand, also eine Grenze!
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Da es sich noch immer ausdehnt stimmt es doch
Helmut Henk am Permanenter Link
Einsteins Zitat meint,dass er sich im Hinblick auf die Unendlichkeit des Universums nicht ganz sicher ist,was die menschliche Dummheit betrifft aber umso sicherer.
Peter Müller am Permanenter Link
"mit statistischen Methoden konnte aufgezeigt werden, dass Verschwörungen mit mehr als 1.000 Mitwissern keine Chance haben, über längere Zeit unentdeckt zu bleiben"
Wenn das so wäre, könnten sich die USA die unzähligen Geheimdienste mit zehntausenden von Mitarbeitern ja sparen, da sowieso nichts geheim bleiben würden.
Irgendwie scheint es ja doch zu klappen. Beim Manhattan-Projekt waren sogar 150.000 Menschen beteiligt und es blieb geheim.
Hans Trutnau am Permanenter Link
"Manhattan-Projekt ... blieb geheim" - offensichtlich nicht.
Peter Müller am Permanenter Link
Ja die Atombombenabwürfe waren nicht zu übersehen aber bis dahin blieb das Projekt geheim.
Sven F am Permanenter Link
"Beim Manhattan-Projekt waren sogar 150.000 Menschen beteiligt und es blieb geheim."
Wie viele dieser Menschen wussten tatsächlich, worum es geht? Nur eine kleine Minderheit.
Frank am Permanenter Link
Die organisierte Kriminalität ist keine Verschwörungstheorie, kriminelle Gruppen existieren, aber es ist häufig sehr schwer diesen Gruppen oder einzelnen Beteiligten etwas nachzuweisen.
Markus Schiele am Permanenter Link
Aus mir nicht ganz erfindlichen Gründen ist mein erster Kommentar zu diesem Artikel nicht erschienen. Hier nun eine überarbeitete Version:
Aufgrund der Rezension spricht mich das Buch schon mal mehr an als das seltsame Werk von Michael Butter zum gleichen Thema. Fast alles in der Rezension Gesagte würde ich in der Tat genauso unterschreiben. Trotzdem muss ich einen (fast schon üblichen) Schönheitsfehler bemängeln:
Ausgerechnet 9/11 (bzw. ein Aspekt aus dem Themenkomplex) wird bei der Aufzählung von Beispielen von sogenannten „Verschwörungstheorien“ an die erste Stelle gesetzt; bei den folgenden Beispielen handelt es sich dann tatsächlich um kompletten Verschwörungsunfug. Reptiloide und Reichsbürger hätten in diesen Kontext wesentlich besser gepasst als 9/11. Ich enthalte mich an dieser Stelle mal der Spekulation, warum der Autor diese Zusammenstellung gewählt hat.
Der Untertitel des rezensierten Buches, „Wie wir mit verdrehten Fakten für dumm verkauft werden“, passt ohne Abstriche auf die offizielle Version der Vorgänge von 9/11. Wer sich unvoreingenommen und umfassend zum Thema informiert, wird mit einiger Wahrscheinlichkeit zu dem Schluss kommen, dass die offizielle Version extrem unwahrscheinlich ist. Natürlich gibt es auch im Umfeld der Truther-Bewegung zu 9/11 jede Menge oberflächlichen Stuss und kompletten Quatsch, z.B. dass keine echten Passagiermaschinen in die WTC-Türme und ins Pentagon geflogen seien (zur Auswahl stehen stattdessen Marschflugkörper oder Hologramme), etc., etc. Wenn man aber die zur Verfügung stehenden Fakten sichtet, kann man unter Anwendung eines Mindestmaßes wissenschaftlichen Verstandes („Ockhams Rasiermesser“), durchaus leicht in Versuchung geraten, nach alternativen Erklärungsversuchen / Ermittlungshypothesen zu suchen.
Da sich die Rezension – und vermutlich das rezensierte Buch – auf den Aspekt des Einsturzes der drei Türme / Hochhäuser WTC1, WTC2 und WTC7 durch Feuer beschränkt, möchte ich an dieser Stelle – in aller Kürze – ebenso verfahren. Zunächst einmal ist festzustellen, dass niemals vor dem 11.09.2001 und nie wieder seither, ein Hochhaus in Stahlkonstruktion durch Feuer zum Einsturz gebracht wurde. Am besagten Tag waren es gleich drei Gebäude, von denen eines nicht einmal von einem Flugzeug getroffen wurde. WTC1 und WTC2 waren gegen Einschläge von Maschinen des Typs Boeing 707 ausgelegt; den Typ 767 (der in beiden Fällen zum Einsatz kam) gab es seinerzeit noch nicht, ist aber grob damit vergleichbar. Die erreichbaren Brandtemperaturen durch den Rest an Kerosin das nicht gleich in den Feuerbällen beim Einschlag der Maschinen verbrannte und die vorhandenen Büroeinrichtungen, konnte bei weitem nicht die erforderliche Höhe zum Schmelzen von Stahl erreichen. (Das restliche Kerosin war nach offizieller Expertenmeinung vermutlich in weniger als zehn Minuten verbraucht, gewöhnliche Bürobrände finden an einer gegebenen Stelle für nicht mehr als 20 Minuten Nahrung.) Stahl wird allerdings lange vor Erreichen der Schmelztemperatur instabil: hierbei ist aber zu beachten, dass die dazu erforderlichen Temperaturen auch nur sehr bedingt erreicht werden konnten und die Einsturzparameter der drei Gebäude nicht dazu passen: Die Einstürze erfolgten relativ gleichmäßig und nahezu in freiem Fall, bei WTC7 die ersten 2,5 Sekunden im absolut freien Fall. Rein physikalisch ist das nur möglich, wenn alle von unten entgegenwirkenden Widerstände (der Rest der Gebäude!) genau gleichzeitig und komplett nachgeben. Die in diesem Zusammenhang oft erwähnte offizielle Pancake-Theorie ist deshalb als unwissenschaftlich zurückzuweisen. Damit möchte ich es an dieser Stelle bewenden lassen. Interessierten empfehle ich die Website der Architects & Engineers für 9/11 Truth, auf welcher der ganzen Themenkomplex wissenschaftlich sauber aufgearbeitet wird:
https://www.ae911truth.org/
Disclaimer: Ich habe keine dogmatisch festgelegte Ansicht zu 9/11. Ich würde nur jeden bitten, sich intensiv mit den Fakten auseinanderzusetzen, im besten skeptischen Sinne. Leider wird das Wort „Verschwörungstheorie“ meist als Kampfbegriff verwendet: man ordnet es einem Themenkomplex zu, der dadurch gewissermaßen „toxisch“ wird und erreicht damit, dass sich seriöse Menschen – oder Leute die sich als solche begreifen – einen großen Bogen darum machen und sich hüten, der Sache genauer auf den Grund zu gehen. Das Mainstream-Narrativ, berechtigterweise oder nicht, kann sich so konkurrenzlos durchsetzen. Mission accomplished. Besonders peinlich finde ich, wenn sich Menschen die sich selbst als „Skeptiker“ begreifen, in solchen Zusammenhängen oft naiv unskeptisch verhalten.
P.S.: Fast durchgehend zustimmungswürdig finde ich folgenden jüngst auf GWUP erschienenen Artikel. Ich würde mir wünschen, dass sich Skeptiker auch bei der Thematik 9/11 an ihre eigenen Standards halten. Die Einstellung „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ hilft hier nicht weiter:
https://blog.gwup.net/2019/04/29/verschwoerungstheorien-toxischer-vs-gesunder-zweifel/
P.P.S.: Das neueste Beispiel einer „Verschwörungstheorie“ hinter der nachweislich nur heiße Luft war (also eben keine „Verschwörung“), ist übrigens der gesamte „Russiagate“-Komplex. In diesem Falle haben sich die US-Mainstream Medien über zwei Jahre lang fast komplett faktenfrei und hysterisch in eine angeblich bestehende Trump-Russland Connection hineingesteigert. Mit dem Erscheinen des Mueller-Reports ist diese Seifenblase nun zerplatzt.
Sven F am Permanenter Link
"Zunächst einmal ist festzustellen, dass niemals vor dem 11.09.2001 und nie wieder seither, ein Hochhaus in Stahlkonstruktion durch Feuer zum Einsturz gebracht wurde. "
"WTC1 und WTC2 waren gegen Einschläge von Maschinen des Typs Boeing 707 ausgelegt; den Typ 767 (der in beiden Fällen zum Einsatz kam) gab es seinerzeit noch nicht, ist aber grob damit vergleichbar. "
Hätten Sie mir bitte eine Quelle dafür?
" Die erreichbaren Brandtemperaturen durch den Rest an Kerosin das nicht gleich in den Feuerbällen beim Einschlag der Maschinen verbrannte"
Äh, woher genau haben Sie die Zahlen, wie viel beim Aufschlag verbrannte?
"und die vorhandenen Büroeinrichtungen, konnte bei weitem nicht die erforderliche Höhe zum Schmelzen von Stahl erreichen. "
Schöner Strohmann. Dass der Stahl geschmolzen ist, *behauptet niemand*. Es ist nur die Rede davon, dass die Stützen durch die Hitze so weit geschwächt wurden, dass sie die Last nicht mehr tragen konnten.
Siehe z.B. http://www-math.mit.edu/~bazant/WTC/WTC-asce.pdf
Kennen Sie z.B. auch die Simulation dazu?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/spektakulaere-videos-simulation-zeigt-das-ende-des-world-trade-centers-a-488868.html
"Das restliche Kerosin war nach offizieller Expertenmeinung vermutlich in weniger als zehn Minuten verbraucht,"
Auch dafür hätte ich gerne eine Quelle.
" Stahl wird allerdings lange vor Erreichen der Schmelztemperatur instabil:"
Warum bringen Sie den Strohmann oben dann überhaupt?!?
"Die Einstürze erfolgten relativ gleichmäßig und nahezu in freiem Fall, bei WTC7 die ersten 2,5 Sekunden im absolut freien Fall. "
Erneut: Quelle?!
Markus Schiele am Permanenter Link
Um die Antwort übersichtlicher zu gestalten, habe ich meinen Originalkommentar mit "TEXT" gekennzeichnet; dann folgt jeweils der EINWAND von Sven F und darauf meine ANTWORT:
TEXT:
"Zunächst einmal ist festzustellen, dass niemals vor dem 11.09.2001 und nie wieder seither, ein Hochhaus in Stahlkonstruktion durch Feuer zum Einsturz gebracht wurde."
EINWAND:
Zunächst einmal sei festzustellen, dass abgesehen von den genannten Beispielen auch bisher in keinem Hochhaus viele, viele Tonnen Kerosin gebrannt haben. Sie kennen den Spruch mit den Äpfeln und den Birnen?
ANTWORT:
Wie gesagt, im WTC7 hat kein Kerosin gebrannt. WTC1 und WTC2 werden sehr ausführlich hier behandelt:
https://www.ae911truth.ch/ttandwtc7.html
TEXT:
"WTC1 und WTC2 waren gegen Einschläge von Maschinen des Typs Boeing 707 ausgelegt; den Typ 767 (der in beiden Fällen zum Einsatz kam) gab es seinerzeit noch nicht, ist aber grob damit vergleichbar."
EINWAND:
Hätten Sie mir bitte eine Quelle dafür?
ANTWORT:
Sehr gut dokumentiert hier:
https://www.ae911truth.org/evidence/faqs/360-faq-2-were-the-twin-towers-designed-to-withstand-the-impact-of-the-airplanes
Die Boeing 767 ist in der Tat etwas größer und schwerer als die 707 (ich schrieb von grober Vergleichbarkeit). Zusätzlich können Sie die Spezifikationen der Flugzeuge hier vergleichen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Boeing_707
https://en.wikipedia.org/wiki/Boeing_767
TEXT:
"Die erreichbaren Brandtemperaturen durch den Rest an Kerosin das nicht gleich in den Feuerbällen beim Einschlag der Maschinen verbrannte [... konnte bei weitem nicht die erforderliche Höhe zum Schmelzen von Stahl erreichen]"
EINWAND:
Äh, woher genau haben Sie die Zahlen, wie viel beim Aufschlag verbrannte?
ANTWORT:
Dazu gibt es natürlich nur Schätzungen. Siehe dazu die oben genannte Quelle:
https://www.ae911truth.ch/ttandwtc7.html
TEXT:
"[...] und die vorhandenen Büroeinrichtungen, konnte bei weitem nicht die erforderliche Höhe zum Schmelzen von Stahl erreichen."
EINWAND:
Schöner Strohmann. Dass der Stahl geschmolzen ist, *behauptet niemand*. Es ist nur die Rede davon, dass die Stützen durch die Hitze soweit geschwächt wurden, dass sie die Last nicht mehr tragen konnten.
Siehe z.B. http://www-math.mit.edu/~bazant/WTC/WTC-asce.pdf
Kennen Sie z.B. auch die Simulation dazu?
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/spektakulaere-videos-simulation-zeigt-das-ende-des-world-trade-centers-a-488868.html
ANTWORT:
Es gibt zahlreiche Aussagen zu geschmolzenem Stahl am Ground Zero (kein Strohmann!), selbst noch Wochen nach den Anschlägen:
https://www.youtube.com/watch?v=2bv95zzBh18
Noch mehr dazu findet sich hier:
https://www.ae911truth.org/evidence/faqs/365-faq-5-what-was-the-molten-metal-seen-pouring-out-of-the-south-tower-minutes-before-its-collapse
TEXT:
"Das restliche Kerosin war nach offizieller Expertenmeinung vermutlich in weniger als zehn Minuten verbraucht."
EINWAND:
Auch dafür hätte ich gerne eine Quelle.
ANTWORT:
Selbst das NIST (National Institute for Standards and Technology) ging davon aus, dass die Kerosinbrände nur wenige Minuten andauerten. Dazu nochmals die Quelle von weiter oben:
https://www.ae911truth.ch/ttandwtc7.html
TEXT:
"Stahl wird allerdings lange vor Erreichen der Schmelztemperatur instabil:"
EINWAND:
Warum bringen Sie den Strohmann oben dann überhaupt?!?
ANTWORT:
Wie gezeigt handelt es sich bei dem „geschmolzenen Stahl“ nicht um einen Strohmann. Hier wiederum geht es darum, dass die Einsturzparameter (vor allem die Geschwindigkeit / Beschleunigung und Gleichmäßigkeit der Einstürze) nicht zu strukturell geschwächtem und langsam nachgebendem Stahl passen. Siehe dazu die Antwort zu Ihrem letzten Einwand:
TEXT:
"Die Einstürze erfolgten relativ gleichmäßig und nahezu in freiem Fall, bei WTC7 die ersten 2,5 Sekunden im absolut freien Fall."
EINWAND:
Erneut: Quelle?!
ANTWORT:
Hier für WTC1 und WTC2:
https://www.ae911truth.org/evidence/near-free-fall-acceleration
Und hier für WTC7:
https://www.ae911truth.org/evidence/free-fall-acceleration
Nochmals zum Abschluss: Ich habe keine endgültige Meinung zu den Vorgängen um 9/11. Das Problem ist folgendes: Die offizielle Version ist löchrig wie ein Schweizer Käse – und hier wurde nur ein kleiner Ausschnitt aus all den Ungereimtheiten abgehandelt – und es gibt jede Menge ernstzunehmende Einwände von Spezialisten. Man darf es sich nicht zu einfach machen und all diese Einwände einfach vom Tisch wischen. Man muss ernsthaft vorgetragenen Fakten und Argumenten auf ebensolche Weise begegnen. Wer allzu leicht mit der Keule „Verschwörungstheorie“ um sich schlägt um nicht diskutieren zu müssen desavouiert sich selbst.
Junius am Permanenter Link
Nur weil du nicht paranoid bist, heißt das nicht, daß sie nicht hinter dir her sind! *LOL* Das mit dem vermuteten Zusammenhang zwischen Verschwörungstheorien und Dummheit ist auch so eine Sache.