BERLIN. (hpd) Die Anthroposophie versucht seit Jahren, Rudolf Steiner ein neues, positives und neutrales Image zu geben: weg vom "verstörenden" Esoteriker Steiner, hin zum bedeutenden Philosophen Steiner. Dass sich ein nach aussen hin renommierter Verlag, der "Frommann-Holzboog Verlag", an dem anthroposophischen Betrug beteiligt, überrascht.
Die als seriös geltende Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht eine Rezension mit dem Titel "Die Freiheit des Erkenntniswegs" von David Marc Hoffmann. Darin befasst sich Hoffmann mit der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden "Kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" (SKA): Was nach "Wissenschaftlichkeit" und "Unabhängigkeit" aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.
Denn David Marc Hoffmann ist Leiter des "Rudolf Steiner Archivs" in Dornach, der Zentrale der esoterischen Bewegung Anthroposophie mit ihrem Kultbau "Goetheanum". Dornach war bis 2011 auch Sitz des anthroposophischen "Rudolf Steiner Verlages", der in Zusammenarbeit mit dem Frommann-Holzboog Verlag die "Kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners" herausbringt. Herausgeber ist Christian Clement, Anthroposoph und ehemaliger Waldorflehrer.
Von der anthroposophischen Zeitschrift "info3" im Interview gefragt, ob er ein "Insider" der Anthroposophie sei, oder eher jemand, "der kritisch von außen draufschaut", antwortet Christian Clement, er sehe sich als "Insider", der an der Anthroposophie "existentiell interessiert" sei. Clement lehrt "German Studies" an der "Brigham Young University" der Mormonen, deren "lebendige Mysterienkultur" ihn fasziniere.
Helmut Zander, Autor des Standardwerkes "Anthroposophie in Deutschland", beurteilt Clements Arbeit so: "Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Maßstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt."
Statt Wissenschaft bekommt die Welt von Clement Anthroposophie, noch einmal Helmut Zander: "Wie ‘anthroposophisch’ ist Clements Einleitung? Der Herausgeber folgt nicht nur Steiners autobiografischer Leseanweisung, wonach die Theosophie eine bloss ‘gewisse äusserliche Verbindung’ in seinem Leben gewesen sei, sondern auch Steinerschen Denkformen, die sich in typisch anthroposophischen Begriffen niederschlagen: etwa wenn er Steiners Texte mit Konzepten von ‘Mysterienweisheit’ und ‘Erkenntniserlebnissen’ deutet oder von der ‘bewusstseinsevolutiven Urgestalt’ oder vom ‘sich darlebenden Wesenhaften’ spricht. Natürlich ist es legitim, Steiner auch mit anthroposophischen Konzepten zu deuten – aber würde eine Aussenperspektive nicht doch helfen, Steiner besser in seinen geistesgeschichtlichen Kontexten zu begreifen?"
Helmut Zander kritisiert insbesondere Clements Versuch, die Theosophie als wichtigste Quelle der Anthroposophie zu leugnen: "Clement versucht, die Kontinuität von Steiners philosophischen Gedanken über die Schwellenjahre 1900 bis 1902 hinweg deutlich zu machen, zu Recht. Aber dabei marginalisiert er die theosophischen Einflüsse, meines Erachtens gegen den historischen Befund, aber auf den Schultern von Steiners Selbstinterpretation."
Auch der amerikanische Historiker Peter Staudenmaier weist Clements Darstellung zurück: "Viel von Band 7 der ‘SKA’ läuft auf eine Übung in Wunschdenken hinaus. Es ist eine weitere Fassette von Clements anhaltenden Anstrengungen, Steiners esoterische Lehren als eine Erweiterung seiner frühen philosophischen Arbeiten umzudeuten."
Peter Staudenmaier, der das große Verdienst hat, mit seiner Forschung zur Anthroposophie im Nationalsozialismus und im italienischen Faschismus den anthroposophischen "Wir waren Opfer!"-Mythos entzaubert zu haben, findet auch für Clements Legendenbildung deutliche Worte: "Der Steiner, der uns in Clements Version bleibt, ist verflacht, zensiert, gezähmt. Der historische Steiner war weit kühner, wilder, schwieriger, und viel verstörender. Den Blick auf diese widerspenstige Seite Steiners zu verlieren, in der Hoffnung, ihn stromlinienförmig zu machen und seine Botschaft zu modernisieren, wird der Komplexität und Perplexität seines Denkens nicht gerecht."
"Die Interpretationen, die Clement anbietet, sind von wenig Nutzen für ein Verständnis Steiners, sie sind ein klassisches Beispiel einer Eisegese" – das heißt: einer persönlichen Auslegung, die in den Text hineininterpretiert, was nicht da ist.
"Vor allem wehrt sich Clement dagegen, anzuerkennen, dass Steiner den Begriff der ‘übersinnlichen Wahrnehmung’ ernst meinte, und dass für den theosophischen und anthroposophischen Steiner spirituelle Phänomene wirklich wahrgenommen werden können, dass sie wirklich existieren, nicht nur als als Sprach-Bilder, oder als eine auf Umwegen vorgenommene Beschreibung innerer Selbst-Wahrnehmung, sondern als unabhängige Wesenheiten. Das Buch liest sich oft wie ein donquichottischer Versuch, Steiner vor sich selbst zu retten – eine nette, bescheidene, biedere Variante des deutschen Idealismus vor seinen gewagten esoterischen Erforschungen nach 1900 zu retten."
Nach 1900 entwickelt Steiner auch seine esoterische Evolutionslehre. Steiners rassistische "Menschheitsentwickelung" ist Beweggrund und Ziel der Anthroposophie, Zitat Peter Staudenmaier: "Ausgehend von Blavatskys entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung."
Steiners Rassismus wurde 2007 zum Skandal, als die "Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien" (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben, und Zitat BPjM, "als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen" seien.
Angeregt durch die breite Berichterstattung zum BPjM-Verfahren war die Forderung nach einer kritischen Werkausgabe von Rudolf Steiner laut geworden. Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.
Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als "eigenständig" darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier: "Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.
Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist."
Bulwer-Lyttons “Vril” wird von Steiner als "Lebenskraft" übernommen, wie auch die "in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier" in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash "Aus der Akasha-Chronik".
Mit freundlicher Genehmigung des Autors aus dem Ratgeber-News-Blog übernommen.
34 Kommentare
Kommentare
Wolfgang Tamm am Permanenter Link
Ergänzungen: Vortrag von André Sebastiani in Erlangen
https://www.youtube.com/watch?v=OQdPwYvBGA4
Ver-Steinerte Erziehung: Über Risiken und Nebenwirkungen der Waldorfpädagogik
André Sebastiani hat sich als Grundschullehrer mit der Steinerschen Pädagogik befasst und ist in Hamburg aktiv gegen die Einrichtung einer staatlichen Waldorfschule engagiert.
Er wird sich in seinem Vortrag kritisch mit der Anthroposophie Rudolf Steiners auseinander setzen und den schönen Schein einer angeblich fortschrittlichen Pädagogik, die sich auf diese Lehre Steiners gründet, hinterfragen. Nach dem Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion.
Veranstalter: Bund für Geistesfreiheit Erlangen
Weitere Infos
http://www.bfg-erlangen.de
Christian Clement am Permanenter Link
Interessant, dass auch ein "Humanistischer Pressedienst" sich dazu hergibt, ungeprüft einen Diffamierungsartikel wiederzugeben, in denen einem Akademiker, dem Leiter des Rudolf Steiner Archivs, der Neuen Zür
Andreas Lichte am Permanenter Link
... schützt das Epitheton "ein Akademiker" vor Kritik?
Christian Clement am Permanenter Link
Nein, Herr Lichte, das tut es nicht. Wozu auch? Kritik in der Sache ist dem Akademiker stets willkommen, denn sie bringt seine Arbeit weiter, selbst da, wo sie sich gegen sein Argument wendet.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Der Artikel "Des Steiners neue Kleider" basiert fast ausschliesslich auf der vernichtenden Kritik von Prof. Helmut Zander und Prof. Peter Staudenmaier an Christian Clement.
valtental am Permanenter Link
"Hochstapler" oder "Betrüger" konnte ich in diesem Beitrag nicht finden. Da muss es sich wohl um andere Artikel handeln...
Ich finde den hier abgedruckten Artikel von Herrn Lichte aber sehr informativ. Wenn das Zitat von Staudenmaier bzgl. Bulwer-Lyttons zutrifft, fände ich es schade, dass eine SKA diese Vorliebe Steiners für Fantasy-Romane abzuwerten versucht. Als Nicht-Anthro wusste ich von diesen Inspirationsquellen Steiners noch gar nichts. Durch diese empirischen Befunde wird mir der sonst sehr vergeistigt erscheinende Steiner doch viel geifbarer, bodenständiger und nachvollziehbarer. Von Bulwer-Lyttons habe ich noch gar nichts gelesen, was ich wohl nachholen muss, um Steiners Gedanken folgen zu können.
Vor Kurzem las ich Lukians 'Wahre Geschichten' und würde mich nach den Hinweisen dieses Artikels nicht wundern, wenn es in einer der vielen Schriften Steiners noch mehr zu entdecken gäbe: z.B. Kopffüßler, Windkentauren oder Windläufer. Die Fortbewegung Letzterer beschreibt Lukian wie folgt: "Sie umgürten sich mit langen Mänteln und werden, wenn diese sich im Wind wie Segel aufbauschen, wie Lastenschiffe davongetragen." Leider beschreibt er deren Flughöhe nicht, sonst könnte man überprüfen, ob sich Bulwer-Lyttons für seine 'über dem Boden schwebenden Fahrzeuge' evtl. Anregungen aus dem 2.Jh. bei Lukian von Samosata geholt hat, wodurch sich für Steiners Schriften ein Link bis in die Zeiten des Urchristentums herstellen ließe...
Christian Clement am Permanenter Link
"Hochstapler" ist Herrn Lichtes Lieblingsbezeichnung für mich und in vielen seiner posts zur SKA zu finden.
Das Etikett "Anthroposoph" ist der intellektuelle Judenstern, den Herr Lichte mir versucht anzuheften, wohl wissend, dass dadurch viele Leser sofort sämtliche gesellschaftlich vermittelten Vorurteile über Anthroposophen auf mich übertragen und mich als irrationalen Steiner-Apologeten ansehen werden, bevor sie je eine Zeile von mir gelesen haben. Selbst wenn der Anthroposophievorwurf stimmen würde (und dafür hat Herr Lichte keinen anderen Beweis, als dass ich Steiner als Denker ernst nehme), wäre dieser Versuch, einen wissenschaftlichen Ansatz zu desavouiren, indem man dem Autor eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit unterstellt, abzulehnen. Solche Propagandataktiken aus unrühmlicher Vergangenheit gehören nicht in eine sachliche Auseinandersetzung. Wie würde es Herrn Lichte wohl gefallen, wenn man ihm, statt auf seine Argumente einzugehen, ständig nur das Etikett "Ex-Waldorflehrer" (impliziertes Vorurteil: "Menschen, bei denen enttäuschte Liebe zur Anthroposophie in Hass und Gegnerschaft umgeschlagen ist") anheften würde? Dagegen würde er sich wehren, und mit Recht.
Ob die Einwände Zanders und Staudenmaiers tatsächlich eine "vernichtende Kritik" meiner wissenschaftlichen Arbeit darstellen oder lediglich eine inhaltliche Differenz in bestimmten Aspekten meiner Steinerdeutung, das kann jeder leicht feststellen, der ihre Äußerungen zur SKA vollständig liest.
Im übrigen gilt: Wenn ein Autor versucht, zwischen Anthroposophie und Wissenschaft eine Brücke zu schlagen, dann ist es ja wohl kaum verwunderlich, wenn die Hardliner und Platzhirsche auf beiden Seiten damit so ihre Schwierigkeiten haben. Versuche einer Veränderung des status quo waren noch nie besonders beliebt.
Wer also wirklich wissen will, was Sache ist, muss sich eben die Mühe machen, die Texte, um die es geht (d. h. meine Einleitungen zu den Bänden der kritischen Steiner-Ausgabe), mal selbst und vor allem vollständig zu lesen - und kann sich nicht auf das Urteil der Kritiker und Gegner verlassen. So wars zu allen Zeiten, und so wirds auch bleiben.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Christian Clement schreibt: "...‘Anthroposoph’ ist der intellektuelle Judenstern ..." Wie sollen wir das nennen? Einfach "geschmacklos"? Oder ist es mehr?
Christian Clement am Permanenter Link
Nun, wie würden sie es denn nennen, Herr Lichte? Haben Sie einen geschmackvolleren Begriff für Diffamie?
Kai Hansen am Permanenter Link
Herr Lichte, die Art und Weise, wie Sie diskriminieren, statt zu argumentieren steht in einem krassen Gegensatz zur vorgeschobenen Absicht, sich als Hüter gegen Rassismus zu positionieren.
Wissenschaft und argumentativer Austausch ist etwas anderes als persönliche Hetze mittels Meinungsmache, die sich als Information tarnt. Wenn Sie für Letzteres dankbare Abnehmer finden, ist das noch lange kein Qualitätsmerkmal für Aufklärung oder Humanismus.
Herrn Clements Hinweis auf den Judenstern verstehe und teile ich. Das bringt schmerzlich dasjenige zum Ausdruck, was es in Tat abzuwehren gilt: Verunglimpfung von Andersdenkenden mittels Stigmatisierung, Dekontextualisierung und beschmutzende Propagandamethoden.
Ihre Frage: "Wie sollen wir das nennen?", welches "wir" sprechen Sie an?, und merken Sie nicht, wie Sie erneut zur Stigmatisierung einladen? Welche Wir-Gruppe soll denn aus dem Sportpalast der Empörungen lauthals Echo geben?
Andreas Lichte am Permanenter Link
... der Anthroposoph Christian Clement verharmlost durch einen unangemessenen Vergleich das Schicksal der Juden – und das, obwohl Anthroposophen an der Judenverfolgung beteiligt waren ...
Christoph Baumgarten am Permanenter Link
Hetze? Diskriminerung? Wo denn bitte?
Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit werden weitaus geringere berufliche und finanzielle Verbindungen selbstverständlich offengelegt. Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit wird derlei in der Rezension selbstverständlich kritisch hinterfragt. Aber es beim gelahrte Herr Doktor Clement zu wagen, ist auf einmal Diskriminierung? Ja, hat denn der gelahrte Herr Doktor Sonderrechte? Wo sind die denn verbrieft? Wo kann man die nachlesen? Und gehört denn der gelahrte Herr Doktor einer eigenen Ethnie an, dass man die leiseste Kritik an ihm gleich als Rassismus werten kann?
Es ist jedenfalls aufschlussreich, wie schnell die Waldorf-Meute bei der Stelle ist und kläffend und geifernd mit Dreck um sich wirft, sobald sie einen der ihren in der Kritik sieht. Die Leichtfertigkeit, mit der auch hier wieder NS-Vergleiche gezogen werden, ist ebenfalls bezeichnend. Wer noch einen Beweis gebraucht hat, wie fragwürdig die Steinerschen Lehrmethoden sind, hier wird er taxfrei geliefert.
Christian Clement am Permanenter Link
@ Christoph Baumgarten
>> "Ist es bereits diskriminierend, darauf hinzuweisen, dass ein Autor aufgrund enger beruflicher Verstrickungen eben nicht unabhängig ist, zumindest nicht in dem Ausmaß, in dem er es vorgibt zu sein?"
Es ist in der Tat diffamierend und demagogisch zu behaupten, dass ein Autor geistig nicht unabhängig ist, nur weil er angeblich einer bestimmten Gruppe zugehört. Und wenn diese Behauptung, wie in meinem Fall, auch noch unzutreffend ist, dann ist es zudem noch eine Lüge.
>> "Bei jeder seriösen wissenschaftlichen Arbeit werden weitaus geringere berufliche und finanzielle Verbindungen selbstverständlich offengelegt. "
Wo, bitte, sind denn die "beruflichen und finanziellen Verbindungen" zwischen mir und den Anthroposophen? Mir jedenfalls wäre nicht bekannt, dass die BYU mittlerweile an Dornach angeschlossen ist. - Dass die Finanzierung der SKA sich ausschließlich durch den Verkauf und einen Druckkostenzuschuss meiner Universität trägt, ist schon verschiedentlich offengelegt worden.
>>"Es ist jedenfalls aufschlussreich, wie schnell die Waldorf-Meute bei der Stelle ist und kläffend und geifernd mit Dreck um sich wirft, sobald sie einen der ihren in der Kritik sieht."
Vielleicht lesen Sie alle posts in diesem thread noch einmal durch und urteilen dann erneut, wer hier kläffend und geifernd mit Dreck um sich geworfen hat. Ich jedenfalls habe auf die Demagogik Herrn Lichtes ganz sachlich und in nüchternem Ton hingewiesen.
Daran ändert auch die hier vorgebrachte geheuchelte Pseudo-Entrüstung über die von mir gebrauchte Metapher nichts. Jeder durchschaut leicht, dass diese lediglich dazu dient, von der Tatsache abzulenken, dass es Herr Lichte ist, der mich ad hominem attackiert und in Sippenhaft nimmt, während ich mir bloß erlaube, seine Taktiken beim Namen zu nennen.
Christoph Baumgarten am Permanenter Link
Nun, der Eintrag zu Ihrer Person in der Anthrowiki legt tatsächlich nahe, dass die Anthroposophen nicht als Speerspitze der Bewegung betrachten.
Nun sind das alles keine schlagenden Beweise, allerdings ist es einem Menschen nicht zu verübeln, wenn er hier seine eigenen Schlüsse zieht. Ja, sie drängen sich geradezu auf und stellen auch unter der Annahme, sie seien kein Mitglied der anthroposophischen Bewegung, angesichts Ihrer ausbleibenden Distanzierung, Ihre geistige Unabhängigkeit deutlich in Frage.
Ihr Verhalten in diesem Thread tut das Übrige. Mit der widerlichen Instrumentalisierung verfolgter Juden haben Sie sich das Recht genommen, sich über Diffamierungen irgendwelcher Art aufzuregen.
Christoph Baumgarten am Permanenter Link
"Intellektueller Judenstern"? Geht's noch?
Und ja, Herr Clement, werfen Sie mir vor, Sie hier persönlich anzugreifen! Ich bekenne: Ich tue es. Ich tue es mit Recht und angesichts Ihrer unsäglich selbstgerechten Wehleidigkeit mit Vergnügen. Mit diesem widerwärtigen Vergleich haben Sie sich selbst außerhalb jeglichen ernstzunehmenden Diskurses gestellt. Lernen Sie, damit umzugehen.
Sven am Permanenter Link
"Wenn ein Autor versucht, zwischen Anthroposophie und Wissenschaft eine Brücke zu schlagen, dann ist es ja wohl kaum verwunderlich, wenn die Hardliner und Platzhirsche auf beiden Seiten damit so ihre Schwierigkei
They also laughed at Bozo the clown. (Carl Sagan)
Cheese am Permanenter Link
Reaction Clements in das Blog Anthropotanten von Michael Eggert
CrCl: Eine nette Phantasie, Michaela. Ich hab auch eine: - Könnte es nicht auch sein, dass Herr Clement vielleicht in Wirklichkeit Anthroposoph ist, dass er sich aber, als umgestülptes Schaf um Wolfspelz, verstellen muss, um nicht mit einer Gruppe identifiziert zu werden, in der es zu viele durchgeknallte Egomanen und zu viele mittelalterlich-gläubige Steineranbeter gibt, als dass jemand, der sich offen zu dieser Gruppe bekennt, eine Chance hätte, in der wissenschaftlichen Welt ernst genommen zu werden? Könnte es sein, rein theoretisch bloß, dass der verkappte Anthroposoph Herr Clement (mit voller Unterstützung der Führungsriege in Dornach, die in die Scharade eingeweiht ist) seinen anthroposophischen Brüdern und Schwestern helfen möchte, ihre Bewegung aus der ideologischen Isolation zu befreien, in der sie seit gut einem Jahrhundert feststecken? Und dass viele, die sich als seine anthroposophischen Kritiker aufspielen, in Wirklichkeit schlicht zu wenig von der Anthroposophie verstehen, um dies zu durchschauen? - - -
Oder könnte es nicht sein, dass, wenn Herr Clement sich offen als Anthroposoph bekennen würde und regelmäßig im Steinerverlag veröffentlichen würde, kaum irgend jemand in der anthroposophischen Bewegung ein Problem mit seinen Texten hätte? Wäre die SKA vielleicht ein Bestseller in Anthroposophistan, wenn als Herausgeber ein "Karen Swassjan" oder ein "Renatus Ziegler" zeichnen würden? - - -
Wie gesagt, ganz freiheitlich, nur mal so als freie Imaginationsübung hingestellt.
Hier ist Einiges von den Texten von Clement versammelt.
http://clement-als-trojanisches-zugpferd.blogspot.nl/2015/03/so-macht-man-euforische-werbung.html
Christian Clement am Permanenter Link
Zu Kees Kromme gibts keinen besseren Kommentar als diesen:
https://www.youtube.com/watch?v=RtmSLZk2Y-I
Merke: "Was hasst ein Anthroposoph noch mehr als einen Anthroposophiekritiker, der Rudolf Steiner für einen Geisteskranken und/oder Hochstapler erklärt? Einen Akademiker, der Rudolf Steiner als ernstzunehmenden Philosophen darstellt."
Cheese am Permanenter Link
WEr und wo ist denn diese Akademiker die Steiner angeblich ernst nimmt?
F. wie... am Permanenter Link
Kritik an der anthroposophie gleich mit Demagogie und Hass gleichzusetzen ist starker Tobak.
Markus Schiele am Permanenter Link
Chapeau!
Volxfreund am Permanenter Link
Herr Clement, "wes Brot ich ess, des Lied ich sing," noch nie gehört? Dass sich ein Wissenschaftsverlag für die Edition hergibt, zeigt wohl eher, dass er sich guten Absatz erhofft.
Kai Hansen am Permanenter Link
Ihr Ansinnen, humanistisch zur Aufklärung beizutragen finde ich positiv. In Ihrem Beitrag zur Kritischen Ausgabe einiger Steiner-Schriften unterschreiten Sie jedoch Ihre eigenen Absichten bedenklich.
Clements Einleitungen sind zu unterscheiden von der editionsgeschichtlichen, Verweise und Quellen nachweisenden Arbeit am Inhalt der Steiner'schen Werke.
Natürlich sollte einen die Frage, inwiefern Steiners Erkenntnismethode wissenschaftlich ist bewegen. Schließlich geht es in der Anthroposophie um das diesseitige Leben, nicht um ein lebensfernes Jenseits.
Das wäre dann ein Unterschied zu den bekannten Religionen.
Es gibt hunderte von Wissenschaftlern, die sich mit Anthroposophie befassen - und zugleich seriöse Wissenschaft betreiben. Herr Zander, katholischer Theologe, kann schwerlich eine mittels eigener Denkbemühung aufklärende Näherung an die Fragestellungen ersetzen.
Ihr Pressedienst sollte das aufgrund seiner eigenen Ansprüche auch nicht tun.
In Ihrem Artikel "Glaube und Wissenschaft - Wie passt das zusammen?" schreiben Sie:
"Was ist Wissenschaft eigentlich und wie gelangt sie zu Erkenntnis? Kann man wissenschaftlich denkenden Menschen "Wissenschafts-Gläubigkeit" vorwerfen? Muss jemand, der nichts weiß, alles glauben? Und worin liegt eigentlich der Unterschied, wenn doch -- frei nach Xenophanes -- alles Wissen stets von Vermutung durchwebt ist?
Da schreiben Sie doch selbst wiederum spannende Fragen des heutigen Erklenntnislebens, - die Sie genau so gestellt bei Steiner finden, wenn Sie wollen.
Oder gehört manipulative Inkriminierung zu Ihrem Programm? Anders gesagt: Wenn Sie kritisieren wollen, dann doch bitte so, dass eigenes echtes Denken angeregt wird, statt billiges Verbreiten von Urteilen.
valtental am Permanenter Link
"Da schreiben Sie doch selbst wiederum spannende Fragen des heutigen Erklenntnislebens, - die Sie genau so gestellt bei Steiner finden, wenn Sie wollen." Steiner stellt aber nicht nur Fragen, sondern verkünd
Steiners "Evolutionsantworten" sind falsifiziert insofern sie überhaupt einen überprüfbaren Gegenstand abgeben.
Am Interessantesten ist doch diese Einschätzung: "Vor allem wehrt sich Clement dagegen, anzuerkennen, dass Steiner den Begriff der ‘übersinnlichen Wahrnehmung’ ernst meinte, und dass für den theosophischen und anthroposophischen Steiner spirituelle Phänomene wirklich wahrgenommen werden können, dass sie wirklich existieren, nicht nur als als Sprach-Bilder, oder als eine auf Umwegen vorgenommene Beschreibung innerer Selbst-Wahrnehmung, sondern als unabhängige Wesenheiten."
Wenn diese zutreffend sein sollte, widerlegt doch Clement mit seinem Symbolismus Steiners Anthroposophie genauso, wie Christen, die auf einmal den Atheismus entdecken und nur noch einen symbolischen Christus-Mythos für sich beanspruchen, das Christentum. Statt in Symbolen zu sprechen, wie Clement meint, hätte sich Steiner als "Philosoph" (er war aber nur noch Theosoph, nachdem er die Tür vom Nietzsche-Archiv hinter sich geschlossen hatte) doch wirklich etwas klarer ausdrücken können, und sicher auch keine imaginären "Quellen" wie die Akasha-Chronik benutzen müssen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich frage mich manchmal, wie viel Jahrzehnte es wohl noch dauert, bis Erich von Däniken genauso ernst genommen wird, wie Steiner von manchen, weil auch er Fragen stellte...
Ramon De jonghe am Permanenter Link
Kai (Kjaer?) Hansen: 'Es gibt hunderte von Wissenschaftlern, die sich mit Anthroposophie befassen - und zugleich seriöse Wissenschaft betreiben.'
Vielen Dank für die Unterscheidung zwischen seriöser Wissenschaft und Anthroposophie.
Ein Wissenschaftler, der sich mit der Anthroposophie beschäftigt in der Hoffnung ein Trauma zu verarbeiten ist nicht so schlecht, wie ein Wissenschaftler, der Anthroposophie als Wissenschaft betrachtet
Kai Hansen am Permanenter Link
Naturwissenschaft prägt heute das Denken. Wir haben daraus reiche Früchte.
Aber kann man mit Naturwissenschaft alle Lebensfragen beantworten?
Muß jegliche Geisteswissenschaft sich verspotten lassen, aus dem Blickwinkel der naturwissenschaftlichen Ergebnisse? Oder kann man den Geisteswissenschaften eine Berechtigung zugestehen?
Der oberflächlich pubertäre Ton hier ödet mich an.
Ramon De jonghe am Permanenter Link
Das ist eine falsche Darstellung.
1. Nicht nur Naturwissenschaft prägt heute das Denken, sondern verschiedene wissenschaftliche Bereiche, einschließlich der Geisteswissenschaften
2. Sie machen keinen wesentlichen Unterschied zwischen den akademischen Geisteswissenschaften und Rudolf Steiners selbsternannten 'Geisteswissenschaft', für Anthroposophen ein anderes Wort für Anthroposophie
Das man mit Naturwissenschaft nicht alle Lebensfragen beantworten kann ist eine Binsenweisheit. Ich erwarte mehr Nuance von einem Akademiker, es sei denn, es ist ein Anthroposoph
Christoph Baumgarten am Permanenter Link
Das ist schon richtig. Nur hat das, was Rudolf Steiner ironiefrei als Geisteswissenschaft bezeichnet, nichts mit dem zu tun, was die deutsche Sprache als Geisteswissenschaft bezeichnet.
Andreas Lichte am Permanenter Link
Lorenzo Ravagli, Anthroposoph, Redakteur von "Erziehungskunst", "Bund der Freien Waldorfschulen", ist ein glühender Unterstützer von Christian Clement, Zitat Ravagli:
"(...) Clement [mit der Einleitung von SKA, Band 5] einen Standard gesetzt hat, der in der akademischen Welt seinesgleichen sucht. Sollte sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Anthroposophie weiterhin auf diesem Niveau bewegen, dann wird sich dies nicht nur für die Anthroposophie, sondern auch für die Wissenschaft als folgenreich erweisen."
Quelle: http://www.erziehungskunst.de/artikel/sachbuch/dynamit-das-dogmatische-bastionen-sprengt/
Cheese am Permanenter Link
Es gobt auf den Blog bei Ravagli noch 2 weitere Kommentare. Spaeter geschrieben. Es hat der Anschein das er dort weniger enthousiast ist. Fortschreitendes Einsicht?
Andreas Lichte am Permanenter Link
... zu Lorenzo Ravagli und dem "Bund der Freien Waldorfschulen" habe ich beim "Ratgeber-News-Blog" ausführlich geantwortet, link am Ende des hpd-Artikels, oben ...
Andreas Lichte am Permanenter Link
Christian Clement wurde des "Sockenpuppen"-Betrugs überführt: auf dem "Ratgeber-News-Blog", wo der Artikel zuerst erschien, schrieb Clement unter verschiedenen Pseudonymen positive Kritiken über se
Andreas Lichte am Permanenter Link
Prof.