Auf tausenden Plakaten weist der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR in neun Sprachen auf das Grundrecht hin, frei von Religion zu sein. Plakatiert wird die Botschaft anlässlich des Welthumanistentages in ganz Berlin. HumanistInnen weltweit feiern am Freitag, den 21. Juni, ihren eigenen Feiertag. Am Abend lädt der Verband zu einem feministischen Abend unter anderem mit der Autorin Caroline Rosales im Filmtheater am Friedrichshain ein.
Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg weist anlässlich des Welthumanistentages an verschiedenen zentralen Plätzen in der Hauptstadt auf das Grund- und Menschenrecht der negativen Religionsfreiheit hin. "Jeder hat das Recht, frei von Religion zu sein" ist auf den Plakaten in Arabisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Vietnamesisch, Russisch, Polnisch und Deutsch zu lesen.
"Zur Religionsfreiheit gehört auch die Freiheit, bewusst keine Religion zu wählen. Diese so genannte negative Religionsfreiheit ist wesentlich für das Grundverständnis unseres demokratischen und liberalen Staatswesens", erklärt Katrin Raczynski, Vorstandsvorsitzende des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg, zum Welthumanistentag. "Über 60 Prozent der BerlinerInnen nehmen dieses Recht inzwischen wie selbstverständlich wahr. Mit unseren Plakaten wollen wir daran erinnern, dass diese Errungenschaft der Aufklärung keineswegs selbstverständlich ist und immer wieder verteidigt werden muss, wie ein Blick auf die gegenwärtige internationale politische Entwicklung zeigt. Auch in Europa gerät das Grundrecht auf negative Religionsfreiheit in Ländern wie Ungarn immer mehr unter Druck. Es besteht die Gefahr, dass wieder verstärkt streng religiöse Vorstellungen in die jeweilige Gesetzgebung einfließen und damit dieses Grundrecht einschränken."
Die Plakate vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg KdöR sind in Berlin rund um den Welthumanistentag zu sehen. Dieser wird weltweit von HumanistInnen am 21. Juni gefeiert. Die HumanistInnen in Berlin und Brandenburg laden aus diesem Anlass zu einem feministischen Kulturabend in das Filmtheater am Friedrichshain ein, wo erst die Autorin Caroline Rosales über ihr Buch "Sexuell verfügbar" sprechen und anschließend die Komödie "Die göttliche Ordnung" gezeigt wird. Der Verband widmet sich in diesem Jahr unter dem Motto "100 Jahre Frauenwahlrecht. Gleiche Rechte – Gleiche Teilhabe?" intensiv dem Thema Gleichberechtigung.
Der Welthumanistentag ist ein in Berlin anerkannter weltanschaulicher Feiertag. 1986 wurde der Welthumanistentag von der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union zum offiziellen Feiertag für Menschen ausgerufen, die ihr Leben ohne Orientierung an religiösen Vorstellungen und auf Grundlage einer humanistischen Lebensauffassung führen.
Als Weltanschauungsgemeinschaft vertritt der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR die Interessen religionsfreier Menschen und setzt sich für eine menschlichere Gesellschaft ein. In seinen Einrichtungen und Projekten bietet der Verband Unterstützung unabhängig von Nationalität, ethnischer Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Weltanschauung.
13 Kommentare
Kommentare
I. Mooshage am Permanenter Link
Kann man diese Plakate in verschiedenen Sprache irgendwo bekommen/downloaden/kaufen?
I. Mooshage am Permanenter Link
Schon gefunden, auf der Homepage. Danke
G.B. am Permanenter Link
Humanist zu sein ist tausendmal besser, als Glaubensknecht zu sein und ist ausserdem
Ute O. am Permanenter Link
Kostenlos leider nicht, denn wir finanzieren die Kirchen über unsere Steuern gewaltig mit!
G.B. am Permanenter Link
Ich weiß, habe ja auch nicht geschrieben das die Kirchen kostenlos sind, sonder nur die Einstellung ein Humanist zu sein liebe Ute.
Herbert Kramm-A... am Permanenter Link
es geht um gleichberechtigung in diesem jahr. dann wäre es doch ein zeichen den tag endlich auch zu gendern ... welthumanist*innentag...
G.B. am Permanenter Link
Hallo Hr.
Peter Schrumm am Permanenter Link
Ich hoffe sehr, die Humanisten werden nicht dem Genderwahn verfallen. Ansonsten wuerden sie fuer diejenigen, die ein Partei der Rationalitaet suchen, unwaehlbar.
_Flin_ am Permanenter Link
Beinhaltet dieses Recht auch das Recht, unbelästigt von Feminismus als Weisser Heterosexueller Mann zu leben?
Skythe am Permanenter Link
Ihr hattet mich mit "Grundrechte" und "frei von Religion". Dann las ich von "HumanistInnen", "feministischer Filmabend" und "Frauenwahlrecht".
Arno Gebauer am Permanenter Link
Moin,
wenn jeder das Recht hätte, von Religion frei zu sein, könnte jeder dieses Recht
einklagen. Taufen und Religionsunterricht wären verboten bis zur Volljährigkeit.
Von dieser Menschenrechtsforderung sind wir noch viele Dekanden emtfernt, leider!
Viele Grüße
Arno Gebauer
Chris (nicht ei... am Permanenter Link
Ja, das stimmt. Auch dem Zwang, sich religiösen Feiertagen unterzuordnen können wir in einem faktisch religiösen Staat nicht entgehen. Wie oft stehe ich vor verschlossenem Supermarkt.
Freiheit von Religion erfordert Freiheit von denjenigen, die die Religion, oft versteckt in anderem, durchsetzen. Erkenntnis aus Wir Menschen (oqgc.com). Meistens steht nicht Religion drauf, steckt aber religiöse Motivation dahinter. Schöne Formulierung darin „organisiertes religiöses Verbrechen“, analog zu „organisiertes Staatsverbrechen“ und „Religionsfreiheit bedeutet Verbrechensfreiheit“.
Ich verstehe schon warum man den Welthumanistentag eingeführt hat. Nur ist das ein aufgezwungener Feirtag, wie die aufgezwungenen religiösen Feiertage auch. Man bedient sich der selben abzulehnenden Mittel. Das führt zu nichts gutem.
G.B. am Permanenter Link
Da blickt doch einer endlich mal voll durch und nennt es beim Namen, klasse weiter so.