Zur Prostitution gibt es derzeit keine konsensfähige feministische Position. Für die einen ist Sexarbeit ein Job wie jeder andere, für die anderen ist eine befreite Gesellschaft nur ohne Prostitution denkbar. Das Feministische Bündnis Heidelberg hat zu dieser Frage nun einen Sammelband vorgelegt, der sich eindeutig positioniert. Der hpd sprach mit Hanna Vatter aus der Herausgeberinnengruppe.
In Europa gibt es hinsichtlich der Prostitution sehr unterschiedliche rechtliche Regelungen. Teils ist sie verboten (was eine Kriminalisierung der Prostituierten mit sich bringt), teils ist sie legal (wobei sie dann teils reguliert und teils unreguliert stattfindet). In Deutschland ist Prostitution prinzipiell zulässig, geregelt durch das Prostitutionsgesetz von 2001.
hpd: Euer Buch enthält ein Dutzend sehr unterschiedliche Beiträge: Theorie-Artikel, authentische Berichte, politische Analysen. Allen gemeinsam scheint mir der positive Bezug auf das sogenannten "Nordische Modell" zu sein. Worin unterscheidet sich dieses von der aktuellen Situation in Deutschland?
Hanna Vatter: Die Unterschiede zwischen dem sogenannten Nordischen Modell und der rechtlichen Situation in der BRD sind erstens die Ebene, auf der die Prostitution betrachtet wird, und zweitens wer das Subjekt staatlicher Regulierung ist. 1998 wurde das Nordische Modell in Schweden im Rahmen des Gesetzpaketes "Kvinnofrid" (Frauenfrieden) implementiert. Schon im Namen der Gesetzgebung wird erkennbar, dass die Prostitution nicht als individuelles Problem, sondern als gesellschaftlicher Missstand bewertet wird, der das Geschlechterverhältnis betrifft. Schätzungen zufolge sind in Deutschland 400.000 Personen in der Prostitution tätig. 20.000 davon sind Männer, die – wie die Frauen – Sex an Männer verkaufen. Es handelt sich bei der Prostitution also eindeutig um ein geschlechtsspezifisches Problem.
Prostitution mit all ihrer Frauenfeindlichkeit wird auf der strukturellen Ebene als antiemanzipatorisch behandelt. Der legalisierende deutsche Staat behandelt die Prostitution als eine individualisierte Konfliktlage. Deshalb wurde 2017 das Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) als Reaktion auf die Erkenntnis eingeführt, dass sich durch die Legalisierung 2002 die Situation der Frauen nicht verbessert hat. Im Gegenteil: Der Menschenhandel – und damit vorwiegend Frauenhandel – zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist angestiegen. Eingeführt wurde 2017 unter anderem die verpflichtende Anmeldung und Gesundheitsberatung.
Und da kommen wir zur zweiten Ebene: das durch die Gesetzgebung adressierte Subjekt. Während das Nordische Modell den Freier durch das Sexkaufverbot daran hindern will, Gewalt gegen Frauen auszuüben, reguliert das ProstSchG das Verhalten der Frau in der Prostitution. Der Staat zwingt sie, einen Hurenpass mit sich zu tragen und verpflichtet sie paternalistisch, sich belehren zu lassen. Als wäre das System Prostitution durch diese Maßnahmen zu einem normalen Job zu machen – als wäre sie nicht in ihren Grundfesten das Symptom einer mächtigen Hierarchie zwischen Frau und Mann.
Wenn das Verhalten der Frauen reguliert und kontrolliert wird, ist die transportierte Botschaft deutlich: Wenn ihr von Gewalt betroffen seid, liegt das nicht an strukturellem männlichem Missverhalten. Ihr Frauen in der Prostitution habt euch nicht richtig an unsere Maßnahmen gehalten. Sexkauf wird hier nicht als Problem einer patriarchalen Gesellschaft, sondern als individuelles, zum Teil tragisches – aber eben "freiwillig" und damit selbstverschuldet gewähltes Schicksal definiert. Deshalb werden auch vorwiegend die Frauen reguliert. Ein gut ausgestaltetes Nordisches Modell hingegen fußt maßgeblich auf der Unterstützung von Betroffenen im Rahmen Sozialer Arbeit, psychologischer und medizinischer Versorgung. Es sollen Alternativen nach der Prostitution ermöglicht werden, aber auch umfassend unterstützt werden, wenn die Frau sich entscheidet, weiter in der Prostitution tätig zu sein. Weiterhin wird durch bildungspolitische Projekte über den sexistischen Kern der Prostitution aufgeklärt. Die Aktivistin und Aussteigerin Huschke Mau vom Netzwerk Ella e. V. hat in unserem Sammelband einen interessanten Artikel zu der konkreten Ausgestaltung und den Vorteilen des Nordischen Modells geschrieben.
Wer einen Blick auf die Diskussionen wirft, die vor 20 Jahren, als das Prostitutionsgesetz zur Debatte stand, geführt wurden, wird fairerweise einräumen müssen, dass schon damals als ein Ziel formuliert wurde, die Stellung von Prostituierten zu verbessern. Hat da irgendetwas nicht funktioniert wie geplant oder liegt dem Gesetz ein Denkfehler zugrunde?
AkteurInnen der rot-grünen Regierung führten 2002 die Legalisierung mit der Begründung ein, die Lebensbedingungen der Frauen in der Prostitution verbessern zu wollen. Sie wollten durch Arbeitsvertrag und Sozialversicherung den Sexverkauf innerhalb des Framings "Lohnarbeit" zu einer weniger gewaltvollen Tätigkeit machen. Allerdings liegt dem Gesetz ein ganz massiver Denkfehler zugrunde. Und zwar die marktradikale Wahnsinnsidee, männlicher Herrschaft mit dem sogenannten "freien Markt" begegnen zu können. Das Gesetz implementiert hatte immerhin dieselbe rot-grüne Regierung, die Deutschland die Agenda 2010 bescherte. Die Gemeinsamkeit beider Novellierungen ist die ideologische Vorstellung der individualisierten, eigenverantwortlich gemachten Arbeitskraft-Unternehmerin. Wer von Armut, Gewalt, Isolation und Krankheit betroffen ist, ist gerade selbst schuld. Dass soziale Ungleichheit jedoch systemimmanent ist und durch die Art wie im Kapitalismus (Re-)Produktion funktioniert ständig hervorgebracht wird, bleibt unerwähnt.
Sicher waren auch AkteurInnen beteiligt, die ein wirtschaftliches Interesse an der Legalisierung haben. Der Staat selbst beispielsweise profitiert immens durch fiskalische Abschöpfung. Für Kommunen ist die Erhebung von Steuern auf Bordelle und die Abschöpfung der sogenannten "Vergnügungssteuer" bei den Frauen selbst eine lukrative Möglichkeit, sich von Schulden zu befreien. Es besteht von parlamentarischer Seite dementsprechend überwiegend kein Interesse daran, Männern den Sexkauf zu verbieten. Immerhin ist der Bundestag auch männerdominiert, die Mitgliedschaft in Parteien ebenfalls.
Noch weniger Interesse hat der Staat daran, Hilfen für betroffene Frauen zur Verfügung zu stellen. Die Notsituation der Frauen in der Prostitution ignorierend, werden hierzulande kaum Gelder für Hilfeangebote bereitgestellt. Das geht auch deswegen nicht, weil in der sozialstaatlichen Finanzierung ja auch immer mitschwingen würde, dass es sich bei der Prostitution eben nicht um eine "normale Arbeit" handelt. Dass das Risiko, von (sexualisierter) Gewalt betroffen zu sein, getötet zu werden und Traumatisierungen davonzutragen, enorm hoch ist, muss kulturindustriell unter den Teppich gekehrt werden.
Verschiedene Studien, ebenfalls die von der Bundesregierung selbst in Auftrag gegebenen, machen deutlich: Die Lebensbedingungen haben sich nicht verbessert. Die Gewalt steigt seit Jahren an. Der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung boomt. Der eigentliche Hintergrund der Prostitution, der Geschlechterwiderspruch, wurde auf struktureller Ebene nie bearbeitet. Das Patriarchat wird ideologisch durch eine scheinbar natürliche Geschlechterdifferenz begründet. Dass Geschlecht nicht "natürlich" ist, dass männliche Bedürfnisse nach sexualisierter Machtausübung als illegitim zu bekämpfen sind, ist das Anliegen von uns Feministinnen. Dafür müssen wir gegen wirkkräftige Selbstverständnisse in Bezug auf das institutionalisierte Zusammenleben zwischen Frau und Mann angehen.
Euer Ansatz ist innerhalb des feministischen Spektrums umstritten, bereits der Untertitel eures Buches – Eine Kritik der Prostitution – dürfte auf Ablehnung stoßen. Welche Argumente haltet ihr denen entgegen, die von "Sexarbeit" sprechen und darin eine ganz normale Arbeit sehen?
Es sollte nicht als normal gelten, dass eine Tätigkeit mit einem so enorm hohen Risiko einhergeht getötet, vergewaltigt und traumatisiert zu werden. Es sollte ebenfalls nicht normal sein, dass eine Frau nach einer Weile in der Prostitution kaum mehr die Möglichkeit hat auszusteigen. Das ist bei keiner anderen Lohnarbeit der Fall. Trotzdem werden diese Zustände achselzuckend hingenommen oder wohlwollend lächelnd affirmiert – weil sie Frauen betreffen. Das ist der Differenzideologie zu verdanken, die mit für den Fortbestand der Prostitution sorgt. Es gilt als "natürlich", dass Männer angeblich einen erhöhten Sexualtrieb haben. Es gilt ebenso als selbstverständlich, dass Frauenkörper die Befriedigung dieser Sexualtriebe vornehmen müssen. Manche gehen sogar so weit zu behaupten, dass wenn es keine Frauen gäbe, die Sex verkaufen, Männer noch viel öfter Frauen vergewaltigten. Viele der in Freierstudien befragten Sexkäufer reproduzieren diese Vergewaltigungsmythen. Grauenhaft sich vorzustellen, wie solche Typen mit Frauen umspringen, die ihnen in der Prostitution ausgeliefert sind.
Die von Ihnen angesprochene "Kritik" im Titel unseres Sammelbandes betrifft die Analyse und Einordnung der Prostitution als gesellschaftliches Phänomen. Wir warnen vor der individualisierenden Betrachtung des Sexkaufes. Wir warnen davor, allein das Stigma, mit dem die Frauen behaftet sind, zu thematisieren. Dieses ist tatsächlich ein Problem. Aber die phrasenhafte Wiederholung, dass Stigmatisierung nicht gut sei, erklärt noch lange nicht, warum Männer das Bedürfnis haben, Gewalt gegen Frauen auszuüben. Und die Chance dazu bekommen sie innerhalb hierarchisch gestalteter sozialer Beziehungen in der Familie, der PartnerInnenschaft, als Vorgesetzte und eben in stark erhöhtem Maße im hierarchischen Verhältnis schlechthin: der Prostitution.
Die Stigmatisierung der Frau in der Prostitution als minderwertig macht die Freiergewalt möglich. Befragte Freier äußern sich in Bezug auf die Frauen in der Prostitution oft wie über Objekte. Und an Objekten kann der Sexkäufer seinen Frust auslassen – es ist wie die Gewalt gegen Dinge. Sie wird als legitim erfahren beziehungsweise legitimiert die Gewalttaten. Es ist also die Aufgabe, die Ursachen und den Zweck der Stigmatisierung der Frauen zu analysieren. Wer sich in der Prostitutionsfrage ausschließlich darauf fokussiert, ob der Sexverkauf nun freiwillig geschieht oder nicht, verdrängt ihre Situiertheit innerhalb patriarchaler Herrschaft. Wenn Menschen "freiwillig" ihre Organe verkaufen, wenn Kinder "freiwillig" arbeiten, dann tun sie das innerhalb einer herrschaftlich verfassten Gesellschaft. Es ist daran zu arbeiten, diese Herrschaft zu überwinden – und sie nicht mythologisch zu verklären beziehungsweise ihr im Angesicht des Elends den freshen touch einer Möglichkeit zur Selbstverwirklichung anzudichten.
In meinem eigenen Artikel "Prostitution. Die Frau als Ware im Neopatriarchat" erkläre ich diese Zusammenhänge. Wenn durch Pro-Sexarbeit-AktivistInnen erklärt wird, dass Sexverkauf eine Art von Emanzipation ist, bin ich immer etwas fassungslos. Was bitte hat denn diese Art der Emanzipation zum Inhalt? Erschreckend ist doch, dass sich sogar Menschen, die sich als FeministInnen bezeichnen, keine größere Emanzipation vorstellen können, als männliche Bedürfnisse bezahlt zu bedienen. Wir allerdings wollen zu einem Zustand, in dem Sexualität aus gegenseitiger Lust, orientiert am weiblichen Körper gelebt wird. Und das eben nicht vorwiegend heteronormativ zurechtgestutzt in exklusiver Heteropartnerschaft, Ehe und Prostitution.
Gibt es verlässliche Zahlen, wie viele Prostituierte freiwillig und selbstbestimmt ihrem Beruf nachgehen und wie viele sich in einer Zwangssituation befinden?
Nein, gibt es nicht. Wie im Bereich der Gewalt gegen Frauen allgemein fehlt es an Studien. Hinzu kommt, dass es sich aufgrund der Verwobenheit von Prostitution und Menschenhandel um ein Dunkelfeld handelt. Weil es sich nicht um einen "Job wie jeden anderen" handelt, sind die allermeisten der in der Prostitution Tätigen nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder überhaupt angemeldet. Allerdings gibt es Schätzungen und Hochrechnungen – und die legen nahe, dass mit der Ware Frau immense Summen erwirtschaftet werden. Denn der Körper braucht nicht viel zu seinem Erhalt. Es wird in Schätzungen davon ausgegangen, dass in Deutschland 400.000 Menschen in der Prostitution arbeiten. Davon sind 80 Prozent nicht aus Deutschland. Laut statistischem Bundesamt sind die meisten Frauen aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn.
MenschenhändlerInnen, Bordellbetreiber und Sexkäufer nutzen die Armut vieler Frauen und ihre Abhängigkeit von der Familie für die Ermöglichung des Handels aus. Der Menschenhandel von nigerianischen Frauen über Lybien und Italien nach Deutschland steigt beispielsweise seit der neueren Flucht- und Migrationsbewegung immens an. In einem legalisierenden Zielstaat wie Deutschland existiert für die Zwangsprostitution die optimale Infrastruktur. Géraldine Wronski, die bei Solwodi e. V. mit Opfern von Menschenhandel zusammenarbeitet, zeigt in ihrem Artikel die typischen Strategien der Menschenhändler auf.
Die EU-Resolution von 2014 legt den Mitgliedsstaaten deutlich nahe, das Sexkaufverbot einzuführen, weil es sich bei der "freiwilligen, freien und unabhängigen" Prostitution um einen "Mythos" handele. Sie betont, dass die legalisierte Prostitution mit der erzwungenen einhergehe. Ja, dass diese beiden Formen kaum voneinander zu trennen seien. Der legalisierende Staat befördere Menschenhandel. Der Sexkäufer kann also nie sagen, ob er gerade eine gehandelte Frau unter sich hat – was ihn natürlich nicht vom Konsum der Frau abhält. Außerdem sorgt die rassistische Gesetzgebung Deutschlands dafür, dass von Menschenhandel Betroffene nicht aussagen, da sie im Zweifel von Abschiebung betroffen ist.
Auch eine Einführung des Nordischen Modells verändert die konkrete Lebenssituation vieler Prostituierter ja nicht sofort. Welche "Ausstiegshilfen" gibt es derzeit und was wäre notwendig und wünschenswert?
Tatsächlich würde sich die konkrete Lebenssituation vieler Frauen sofort verbessern, wenn im Rahmen des Nordischen Modells Gelder für Soziale Arbeit, Therapie und medizinische Versorgung ausgegeben würde. Es wäre eine sehr viel hilfreichere Unterstützung Beratung, sozialstaatliche Transferleistungen, Plätze in Frauenhäusern, Kinderbetreuung, Hilfe bei der Wohnungssuche, Hilfe bei der Jobsuche, Traumatherapie und Alltagsbegleitung anzubieten anstelle der Errichtung von Verrichtungsboxen, wie es z.B. in Berlin geschehen ist. Letzteres ist fadenscheinig und ignorant angesichts der Studien, die belegen, dass die allermeisten Frauen aus der Prostitution aussteigen wollen und es nicht können, weil ihnen Hilfe verweigert wird. Eine Sozialarbeiterin vom Verein Karo e. V. zeigt in ihrem Artikel treffend auf, wie der deutsche Staat eine gelingende Soziale Arbeit im Bereich Prostitution verunmöglicht. Karo e. V. ist wie viele Beratungsstellen spendenfinanziert. Um Hilfe zu bekommen, müssen Frauen in der Prostitution weit fahren. Und das können sich nur die Wenigsten leisten. Besonders zynisch ist es, wenn Frauen, die aussteigen wollen, in der Beratungsstelle vorgeschlagen wird, doch in einem anderen Bereich der Prostitution zu arbeiten. Dass das keine Seltenheit ist, berichtet Huschke Mau.
Mir ist aufgefallen, dass viele Organisationen, die ausstiegswillige Prostituierte unterstützen, einen religiösen Hintergrund haben, teils aus dem evangelikalen Spektrum kommen. Ist Prostitutionskritik also doch ein Projekt verklemmter Christenmenschen?
Das ist interessant: Während in Bezug auf die Prostitutionsfrage viele queere AktivistInnen, Linke und Linksradikale der Frau in der Prostitution von oben herab aus ihrer privilegierten Position heraus wohlwollend auf die Schulter klopfen und sie zu ihrer Agency beglückwünschen, steht die Kirche da in Teilen in einer helfenden Tradition. Auch im Bereich der Hilfe für geflüchtete Menschen sind manche kirchliche Institutionen stabil. Wenn Frauen aus der Prostitution aussteigen wollen, finden sie häufig keinerlei Hilfe und keine Anlaufstelle, an die sie sich wenden können. Da sind die kirchlichen Initiativen oft die einzige sich bietende Möglichkeit. Davon berichtet auch die Aktivistin und Aussteigerin Sophie aus eigener Erfahrung in unserem Sammelband. In ihrem Interview können die Umstände einer Frau in der Prostitution und die immensen Schwierigkeiten beim Ausstieg nachgelesen werden.
Ein gut umgesetztes Nordisches Modell würde für säkulare Fachberatungsstellen und Frauenhausplätze sorgen, an die sich die Betroffenen wenden können. Es sollte selbstverständlich staatliche Aufgabe sein, Frauen und auch Männer vor männlicher Gewalt zu schützen. Menschen in der Prostitution hilfreich zur Seite zu stehen, ist ganz gewiss nicht verklemmt. Sondern im Gegenteil das Mindeste, was gegen männliche Gewalt unternommen werden kann. Die Prostitution existiert aufgrund geschlechtsspezifischer Ungleichheit. Sie existiert, weil männliche Herrschaft mit der sexualisierten Aneignung von weiblichen Körpern einhergeht. Und so ist die Hilfe für Frauen in der Prostitution und das Engagement gegen sie ureigenes Interesse einer Feministin. Wir begreifen das Vorgehen gegen den Sexkäufer als unsere feministische Pflicht.
Brigitte Kiechle stellt in ihrem Text dar, dass Prostitution in der Linken in den vergangenen 150 Jahren weitgehend kritisch gesehen wurde. Wie bereits angedeutet, ist das heute nicht mehr uneingeschränkt so. Was hat sich verändert?
Ich würde sagen, es ist einerseits das Fehlen einer ausreichenden, theoretischen Analyse des Patriarchats, was dann in ein ideologisches Problem mündet. Das Patriarchat kann nicht als in der Wertschöpfung, der Verteilung von Arbeit/Lohnarbeit und in der antidemokratischen Familie sich reproduzierend erkannt werden. Und wer vom Patriarchat spricht, darf von Klassen nicht schweigen. Materialistische Gesellschaftskritik wurde allerdings weitestgehend über Bord geworfen. Beziehungsweise einfach begrifflich falsch verwendet. Der viel beklagte Gender-Pay-Gap zum Beispiel wird damit erklärt, dass "der Chef" halt sexistisch sei und so individuell entscheidet, weniger zu zahlen. Und wenn viele Chefs das machten, dann sei es Diskriminierung. Allerdings ist ein Herrschaftsverhältnis abstrakt und in Formen verfestigt, dementsprechend grundsätzlich und stabil. Die "Lösungsstrategien" der dekonstruktivistisch Bewegten sind viel zu stark an der herrschenden Logik orientiert. Konflikte, wie die in der Prostitution, werden durch sie nur als intersubjektive Diskriminierung betrachtet – ihre Lösungen ändern an der Ursache der Konflikte überhaupt nichts, sondern sorgen für deren Reproduktion und ideologische Romantisierung. Es ist nichts gegen die Bereitstellung von "Verrichtungsboxen" und öffentlichen Waschgelegenheiten zu sagen. Bleibt es jedoch dabei, wird der grundlegende Geschlechterwiderspruch hinter der Prostitution nicht bearbeitet und Frauen werden weiterhin massiv unter den Begleiterscheinungen von Prostitution leiden.
Andererseits liegt es an einer zu stark vereinfachten Rezeption der Poststrukturalistischen Theorie, etwa der von Jacques Lacan. Das führt im Bereich der Geschlechtertheorie dann zur voreiligen Ausrufung der Postgender-Ära. Bei manchen Aktivistinnen wirkt es, als könne durch die bloße Änderung des Pronomens die Binarität abgeschafft werden. Das ist allerdings für uns Frauen ein gefährlicher Irrglaube: Da Frauen weiterhin aufgrund ihres Frauseins (sexualisierte) Gewalt erfahren, von Genitalverstümmelung betroffen sind, häufiger von Armut betroffen sind als Männer und sich in die Familie und PartnerInnenschaft betreffenden emotionalen und sozialen Abhängigkeitsverhältnissen befinden, ist es fatal, dies sprachlich zu entnennen.
Es ist ebenso fatal, so zu tun, als wäre nicht das Frausein Ausgangspunkt dieser Umstände. Und es wäre misogyn, Gelder wegen des Wunsches einer Auflösung der beiden Kategorien nicht mehr in Frauen- und Mädchenarbeit zu stecken. Klar, Geschlecht ist die kulturelle Verarbeitung eines körperlichen Dimorphismus von Menschen. Und diese Verarbeitung befand sich historisch immer im Wandel. Allerdings festigten geschlechtssegregierende Kulturen über Jahrtausende hinweg die Art, wie Menschen miteinander wirtschaften und sich reproduzieren. Die symbolische und materielle Ebene von Geschlecht verschwinden nicht einfach, nur weil ich sage, dass sie hergestellt sind. Geschlecht ist real – weil es als real behandelt wird und mit der Dimension Klasse bis dato die Grundlage der Gesellschaft ist.
Stellen wir uns eine ganz andere Gesellschaft vor, ohne Patriarchat, mit einer emanzipierten Sexualkultur. Wäre es unter diesen völlig anderen Rahmenbedingungen akzeptabel, "sexuelle Dienstleistungen" zum Verkauf anzubieten?
Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen. Wenn Sie Dienstleistung sagen, verschweigen Sie all die bereits aufgeführten sexistischen Umstände in der Prostitution. In der paradiesischen Vorstellung einer emanzipierten Gesellschaft würde nicht der abstrakte Mann über die abstrakte Frau herrschen. Der Wert wäre nicht mehr fetischistisch auf sich selbst zurückgekoppelt. Gesellschaftlich notwendige Arbeit würde nicht mehr nur aus der Notwendigkeit der individuellen Selbsterhaltung oder Scheinselbstverwirklichung in der verwalteten Welt verrichtet werden. Das heißt, es gäbe keine Dienstleistungen mehr, weil Lohnarbeit nicht mehr existieren würde. Sex, als soziales Miteinander, würde nicht aus der Notwendigkeit der Selbsterhaltung heraus, sondern aus gegenseitiger Lust in solidarischen Beziehungen gelebt werden.
Es ist eines der Armutszeugnisse der Menschheit, dass Sexualität in kommodifizierter Form noch den Körper der Frau selbst zur Ware werden lässt. Es ist ein Armutszeugnis, dass Sex in Prostitution und Pornografie nahezu ausschließlich am Mann und seinen Bedürfnissen orientiert ist. Feministische Sexualität orientiert sich an der Spezifik des weiblichen Körpers und des respektvollen, liebevollen, lustvollen Umgangs zwischen Körpern. Sie hebt darauf ab, dass Frauen Grenzen ziehen, ihre eigenen Bedürfnisse erkennen und auf Augenhöhe ausleben. Das alles fällt bei Prostitution und Pornografie meistens weg. Mona Schäck argumentiert übrigens in ihrem Artikel über Pornografie, warum eine feministischen Kritik an der häufig entwürdigenden, gewaltvollen Pornografie dringend notwendig ist. Der gespielte Orgasmus in der Prostitution und Pornografie steht für die androzentrische Verhinderung emanzipierter Lust von Frauen im Patriarchat.
Feministische Sexualität findet hierarchiefrei in gegenseitiger Anerkennung als gleiche Menschen statt. Niemals als Lohnarbeit – immer aus Lust am Leben.
Die Fragen stellte Martin Bauer.
Feministisches Bündnis Heidelberg (Hrsg.): Was kostet eine Frau? Eine Kritik der Prostitution. Alibri Verlag 2020, 304 Seiten, kartoniert, 18,00 Euro, ISBN 978-3-86569-317-4
37 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Dieser Satz von Hanna Vatter ist für mich bezeichnend: "Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen."
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Aber warum überhaupt bezahlen? Bezahlen Frauen auch dafür? Vielleicht, aber sicher zu einem verschwindend kleinen Teil. Warum ist das so? Wegen des Patriarchats? Männer haben halt mehr Geld und müssen bezahlen, Frauen brauchen das nicht?
Mich stört an den Antworten, dass die Formel "Männer + Sex = Gewalt" zu kurz greift. Ich nehme mich als (extrem untypisches, aber existentes) Beispiel. Ich hatte einen schweren Start ins Leben mit der "Frauenwelt". Nämlich gar keinen, als ich ihn mir so sehr gewünscht habe. Als junger Erwachsener habe ich durchaus mein Interesse Frauen gegenüber artikuliert. Stets habe ich dabei von den "Angebeteten" zwei Dinge gehört: 1. Frauen seinen nicht verpflichtet, aus sozialen Gründen Sex mit Männern zu haben und 2. Ich solle mit meinem Bedürfnis doch ins Bordell gehen. Das war ernst gemeint.
Es verfestigte sich bei mir die Vorstellung, Frauen seien generell an Sex nicht sonderlich interessiert und überließen diese "Arbeit" gerne Frauen, die das professionell regeln. Hier wurde - aus meiner Sicht - ausgenutzt, dass Frauen offenbar einen schwächeren Sexualtrieb haben oder ihn besser beherrschen können. Auf jeden Fall ist auffällig, dass praktisch nur Männer zur Kasse gebeten werden, wenn es um (käufliche) Liebe geht.
Vielleicht haben Frauen auch nicht diesen Druck, sich Sex kaufen zu müssen. Es hat also eventuell rein biologische Gründe, warum es die hier beklagte Prostitution gibt. Ich könnte mir eine Welt vorstellen, in der Frauen es "nötiger" haben und sich Männer kaufen. Oder eine Welt, in der der Sexualtrieb gleichmäßig verteilt ist und niemand Sex kaufen muss, weil auch Frauen an Männern körperlich interessiert sind.
Es ist jedenfalls ein deutlich sicherbarer Unterschied zwischen der Sexualität von Männern und Frauen zu beobachten, wie die Faktenlage des Interviews (wenn auch nicht die Schlüsse daraus) zeigt. Dies hat nicht nur mit dem Patriachat zu tun, sondern mit dem "höheren Druck" von Männern.
Eine amerikanische Frauenärztin hat sich vor vielen Jahren einmal Testosteron in der üblichen Menge, die ein Mann aushalten muss, spritzen lassen. Sie hat den auf eine Woche begrenzten Test nach zwei Tagen abgebrochen, weil sie es nicht mehr aushielt. Ihre Gedanken kreisten in dieser Zeit nur um ein zentrales Thema.
Prostitution wäre also aus meiner Sicht nur zu überwinden, wenn Frauen sich in puncto Sex den Männern gleichberechtigt zuwenden würden, wozu sie sich aber nicht verpflichtet sehen. Sie spüren den Druck nicht (außer vielleicht in der Zeit vor dem Eisprung) und können der "moralischen" Gepflogenheit leichter folgen, sich von Männern fernzuhalten. Dies ist auf jeden Fall meine Lebenserfahrung aus den ersten 15 Jahren seit Erwachen meiner Sexualität.
Da aus biologischen (hormonellen) Gründen sich jedoch der Idealzustand des gleichberechtigten Sexes (gleichfordernd und gleichgebend) nie einstellen wird, muss es als Kanal so etwas wie käuflichen Sex geben. Dass dies besser geregelt sein muss, ist klar. Aber eine radikalfeministische Grundposition, aus der ein deutlicher Männerhass herausklingt, ist hierbei wenig hilfreich...
malte am Permanenter Link
"Da aus biologischen (hormonellen) Gründen sich jedoch der Idealzustand des gleichberechtigten Sexes (gleichfordernd und gleichgebend) nie einstellen wird, muss es als Kanal so etwas wie käuflichen Sex geben.&quo
Das halte ich für falsch und letztlich auch für eine gefährliche Position, da Sie hier offenbar tatsächlich von einem Anspruch auf Sex ausgehen - und den gibt es nicht. Es ist auch ein Widerspruch zu dem, was Sie vorher geschrieben haben, denn Sie sind ja auch ohne diesen "Kanal" ausgekommen.
Ein Funken Wahrheit steckt trotzdem darin. Denn auch, wenn Prostitution für die Gesellschaft keineswegs NOTWENDIG ist, muss man sich natürlich die Frage stellen, ob die Abschaffung der Prostitution ein realistisches Ziel ist. Das beschriebene massive Ungleichgewicht im Sexualverhalten von Frauen und Männern besteht ja tatsächlich: Es ist für heterosexuelle Männer um Welten schwieriger, "Casual Sex" zu bekommen, als für Frauen. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass in diesem Ungleichgewicht eine Lizenz zum Gelddrucken steckt. Es ist so dermaßen einfach und attraktiv, Sex zu Geld zu machen, dass ich letztlich keine Chance sehe, das durch das Strafrecht effektiv einzudämmen. Es bleibt letztlich nur die Regulierung, alles andere ist weltfremd.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich gehe keineswegs von einem Anspruch auf Sex aus. Das habe ich durch zu viele Frauen schmerzhaft gelernt (und ich war auch von mir aus nie dieser Meinung).
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Andere Männer haben da mehr Glück oder sind fordernder, lassen sich nicht so leicht "abwimmeln". Aber das ist schon wieder gefährlich nah an "MeToo". Heute kann ich auf eine komplett "MeToo"-freie Biographie zurückblicken. Ich war nicht mal ansatzweise "MeToo". Im Gegenteil: Ohne eine "MeToo"-Frau hätte das wohl nie geklappt.
Es gibt natürlich Alternativen zum partnerschaftlichen Sex, doch die sind nicht geeignet, soziale Kompetenz zu erwerben. Da habe ich bis heute eine große Lücke, die sich auch nicht mehr schließen wird. Doch ich muss gestehen: Es erforderte sehr viel Selbstbeherrschung, hier nicht in stereotype Männerbilder zu verfallen und sich einzureden, dass Frauen nicht so wichtig wären. Als Selbstschutz. Das kann nicht jeder. Also wird es wohl immer "Überdruckventile" geben, die das gegen Geld "erledigen". Das ist allemal besser, als mit der Keule auf Frauenjagd zu gehen.
Prostitution war schon immer ein zivilisatorisches Ventil für das hormonelle Ungleichgewicht. Die Evolution hat uns zu testosterongesteuerten Samenverbreitern entwickelt. Die Frau war immer der rationale Teil dabei. Sie hat die Auswahl getroffen, war beherrscht, kontrolliert. Das hat zu einer Machtposition geführt, mit der die Machos nicht klargekommen sind.
Die kulturelle Entwicklung hat das wahllose Samenverbreiten gestoppt und reglementiert. Daher ist dies wesentlicher Bestandteil der Religion als erstem Versuche der Gesellschaftskontrolle. Wenn ich z. B. an die Ishtar-Tempel in Babylon denke, die eine heute skurril wirkende Form der Tempelprostitution praktizierten.
Vielleicht wäre hier mal ein gesellschaftlicher Diskurs vonnöten, der auch Frauen vor Augen führt, in welcher Tretmühle sie seit diesen zivilisatorischen Anfängen stecken. Sie müssen lernen, dass die Sexualität von Männern und Frauen grundsätzlich anders funktioniert und das Produkt einer Millionen Jahre langen Evolution ist, also kein böser Wille böser Männer...
Antimodes am Permanenter Link
Danke für Ihren gut formulierten Kommentar.
Die Arbeit in der Prostitution braucht meiner Meinung nach sehr viel Schutz, aber ich denke dass es durchaus eine Option sein sollte. Gegen Menschenhandel muss vorgegangen werden. Die Alternative zu Prostitution ist immerhin Sozislhilfe. Das ist nicht viel, aber besser als ungewollte Sexarbeit. Letztlich gibt es dann immer noch die Möglichkeit sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren.
Ich muss sagen, dass Frauen in meinem Privatleben außerhalb der Familie fast nicht stattfinden. Ich spreche niemanden auf der Straße an, weil das sexistisch sei und auf Datingportalen gibts quasi keine Matches. Ich glaube auch, der Bedarf ist weiblicherseits nicht da. Dann verkehre ich eben mit Männern, das funktioniert wesentlich reibungsloser.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Danke für Ihre sehr persönliche Stellungnahme. Es ist wichtig, dass wir lernen, über "dieses" Thema offen zu sprechen.
Es ist letztlich immer eine Frage wie man im Elternhaus darauf vorbereitet wird (in meinem Fall gar nicht, eher hemmend) und wie man in der Pubertät hineinstartet (in meinem Fall gar nicht). Hat man als Mann das falsche Gleis erwischt (oder Krankheiten haben ihn darauf verbannt), wird man rabiat oder bleibt lange allein. Als Frau wird man vermutlich irgendwann von einem Mann aufs andere Gleis gezogen. Das machen Frauen aus meiner Erfahrung grundsätzlich nicht.
Frauen kämpfen eher um die Männer, die sich schon bewiesen haben. Das hängt nach meiner Meinung mit dem evolutionären "Zuchtprogramm" zusammen. Wären sich Männer und Frauen dessen bewusster, würden sie mehr Verständnis für die jeweils andere Position gewinnen. Ein gesellschaftlicher Diskurs wäre nach 2.600 Jahren falscher Sexualmoral durch Religionen mehr als notwendig. Die "68-er" haben da nur eine Variante ausgespielt, die aber nicht alle zufriedenstellt...
Georg am Permanenter Link
Entschuldigung ich verstehe das nichts so ganz, aber sollen das Argumente für die Prostitution sein?
CnndrBrbr am Permanenter Link
> "Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen."
>In diesem Satz zeigt sich ein aus allen Antworten herausquellender Männerhass.
In diesem Satz zeigt sich die völlige Inkompetenz dieser Autorinnen. Die anderen Sätze sind auch nicht besser, kein einziger der anderen Sätze enthält keinen Blödsinn.
Man könnte sich die Arbeit machen, das alles haarklein zu zerlegen, aber es wird niemand lesen, die es nötig hätte. Kein Kreationist ist an Wissen über Biologie interessiert, kein Impfgegner an Wissen über Medizin, kein Querdenker an Journalismus und keine dummfeministische Hohlkugel an Wissen über die menschliche Sexualität.
Sorry Bernd, Dein Text ist zwar wahr, wird aber nicht ankommen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Sorry Bernd, Dein Text ist zwar wahr, wird aber nicht ankommen."
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Maria Wozniak am Permanenter Link
Ach Bernd, allein der Ausdruck, dass man Männern Geld aus der Tasche zieht, entlarvt Dich als Sexisten.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Das Dilemma: "Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen."
Inwiefern sollte es daher akzeptabel sein, Sex zu verkaufen?
Kriemhild Müller am Permanenter Link
Die Entkriminalisierung im Nordischen Modell wird folgendermaßen argumentiert: Prostitution ist Gewalt (gegen hauptsächlich Frauen) und entsteht durch Notlagen.
In Deutschland beispielsweise wird bei Verstößen gegen Sperrbezirke (oder bei der momentanen Missachtung des Verbots durch die Corona-Auflagen) für gewöhnlich ein Bußgeld auferlegt. Jetzt dürfen Sie drei mal raten, was die Frauen machen werden, um diese Bugelder zu bezahlen.
Prostituierte für ihre Tätigkeit zu bestrafen wäre absurd und würde sie nur in eine noch prekärere und somit verletzlichere Situation treiben - und der Staat würde daran verdienen.
Die Käufer befinden sich nicht in einer Notlage und sind somit fähig sich frei zu entscheiden - da Vergewaltigung (zum Glück nicht mehr) durch Geld akzeptabler wird - ist die Entscheidung zur sexuellen Ausbeutung moralisch falsch und gehört bestraft.
Jens Zahn am Permanenter Link
"Feministische Sexualität findet hierarchiefrei in gegenseitiger Anerkennung als gleiche Menschen statt."
Ach, tatsächlich? Wo bleibt dann die feministische Forderung nach dem allg. Kopftuchverbot?
Nein, hier geht es nicht um Frauen. Hier geht es mal wieder fröhlich langweilig um die ausgelutschte Chimäre des sog. "Patriarchats".
Frauen sind weder hilflos noch kleine Kinder, denen man die Berufswahl vorschreiben müsste.
Übrigens, in Saudi Arabien ist Prostitution auch verboten. In schöne Gesellschaft begibt sich hier unser sog. "Feminismus".
Kriemhild Müller am Permanenter Link
Whataboutismus und ein Strohmann! - sie kennen doch die Haltung der interviewten Frau zum Kopftuch gar nicht.
Die Begründungen für das Verbot in Saudi Arabien und die Argumente für das Nordische Modell unterscheiden sich eklatant im Frauenbild und auch in der Ausführung/Bestrafung.
malte am Permanenter Link
"Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen."
Dieser nicht aufgelöste Widerspruch ist meiner Meinung nach eines der Grundprobleme des "Nordischen Modells". Denn man kann natürlich einer Frau nicht erzählen, man halte ihre Tätigkeit für akzeptabel, wenn man ihr gleichzeitig permanent Steine in den Weg legt und zu verhindern versucht, dass sie Kunden findet. Das "Nordische Modell" ist einfach immer auch eine Bevormundung der Frauen, so sehr das von dessen Freunden auch bestritten wird.
Ich habe mir noch keine abschließende Meinung dazu gebildet, aber je mehr ich über das Nordische Modell lese, desto weniger überzeugt bin ich davon. Und dieses "Interview" motiviert mich auch nicht gerade dazu, das hier beworbene Buch zu lesen. Wenn Vatter etwa behauptet, Geschlecht sei nicht natürlich oder Sexkauf sei grundsätzlich Ausübung von Gewalt, fällt es mir schwer, diese Frau ernst zu nehmen. Zumindest ist es ein kleiner Fortschritt, dass sie zugibt, dass es keine verlässlichen Zahlen zur Häufigkeit von Zwangsprostitution gibt. Häufig wird die Diskusion ja auf der Basis von aus der Luft gegriffenen Zahlen geführt.
Robert Holz am Permanenter Link
Mal wieder ganz "neue" Thesen ...
Und was machen die Humanisten?
Zuschauen, kommentieren, abwarten ...
und bedauerlicherweise andauernd Werbung für den Gender Feminismus, der permanent damit beschäftigt ist immer neue und immer strengere Gesetze zu fordern. Gender Feminismus ist sicherlich die gefährlichste Ideologie des 21JH und eine Art New Religion, die alles zermalmt und niederwältz, was im Wege steht, ganz ähnlich einer missionierenden und expandierenen Religion in aller ihrer Brutalität und Gewalt. Gender Feminismus ist reinste und nackte Gewalt, genauso wie die Kirche die Welt "vor dem Bösen" beschützen wollte und alles andere versuchte zu vernichten.
Ich fordere eine deutliche Distanzierung des Humanismus vom Gender Feminismus und allen anderen religiösen und pseudoreligiösen Ideologien.
Giordano Bruno am Permanenter Link
Ganz meine Meinung Robert Holz, diesen Gender Unsinn habe ich bereits schon im Ansatz verurteilt, da ich schon immer der Meinung bin, es gibt nur menschliche Tiere und das Bestreben der Leute, alles zu trennen und in
Diese Sichtweise spaltet anstatt zu vereinen, für mich gibt es NUR Menschen, egal welchen Geschlechts oder was auch immer die Natur dazwischen ermöglicht hat.
Nur mit dieser Sichtweise des vereinens ist ein friedliches Zusammenleben weltweit möglich
Georg am Permanenter Link
So macht man es sich halt ziemlich einfach. Diskriminierung aufgrund Geschlecht, Aussehen oder was auch immer ist Realität. Leider.
Thomas Baader am Permanenter Link
"Ich denke, es ist aktuell immer akzeptabel, Sex zu verkaufen. Es ist nur nicht akzeptabel, ihn zu kaufen."
Interessanterweise erzeugen patriarchalische Milieus (z.B. konservative muslimische Familien, aber nicht nur die) dasselbe Paradoxon, natürlich nur seitenverkehrt: Hier ist es geduldet, dass die Söhne irgendwann Bordelle aufsuchen, aber natürlich ist es nicht geduldet, dass die Töchter dort arbeiten. Hier ist es also aktzeptabel, Sex zu kaufen, aber nicht zu verkaufen.
Beide Ansätze funktionieren natürlich nicht, weil sie nur auf der Basis von Doppelmoral möglich sind. Wer soll kaufen, wenn man nicht verkaufen darf? Wer soll verkaufen, wenn man nicht kaufen darf?
Renton am Permanenter Link
Ich habe gerade spaßeshalber einmal auf einer einschlägigen Webseite* Escort-Service in 50670 Köln Neustadt-Nord gesucht. Bei den ersten fünf Damen, die ihre Stundensätze angegeben haben, lauten die Preise:
130 €/h
150 €/h
250 €/h
200 €/h
125 €/h
Angesichts solcher Preise, die sogar den Stundensatz eines Handwerksmeisters mit zwanzig Jahren Berufserfahrung übertreffen, von Ausbeutung der Frauen durch ihre Freier auszugehen, ist einfach nur hirnrissig. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Diese Frauen können sich glücklich schätzen, dass junges Alter, gutes Aussehen, persönliche Veranlagung und die unbefriedigten sexuellen Bedürfnisse vieler Männer ihnen ein derart gutes Auskommen auf Kosten eben dieser Männer ermöglichen.
Natürlich gibt es auch Zwangsprostitution und Menschenhandel, bei denen Frauen ausgebeutet werden und sich nicht freiwillig prostituieren. Aber um jene zu beseitigen gleich Prostitution als ganzes abzuschaffen, schüttet das Kind mit dem Bade aus.
*Ich möchte sie hier nicht bewerben, nur soviel: In ihrem Namen drückt sich die falsche Vorstellung aus, dass man nicht eine sexuelle Dienstleistung, sondern eine ganze Frau erwirbt.
Georg am Permanenter Link
Naja, das sind aber Milchmädchenrechnungen. Nur weil ich einer Prostituierten 150 Euro die Stunde gebe kann ich natürlich nicht davon ausgehen, dass sie einen Stundenlohn von eben diesen 150 Euro hat.
Renton am Permanenter Link
Verglichen mit einem Elektrikermeister: An welche zusätzlichen Geldabflüsse denken Sie? Einkommensteuer, private Krankenversicherung etc. hat der selbständige Handwerker auch zu tragen.
Petra Pausch am Permanenter Link
...und auf dem Strassenstrich in Berlin zahlt man(n) 20 Euro für „einmal blasen“...
Renton am Permanenter Link
Dauert dieses Blasen dann auch eine Stunde lang? Oder doch nur fünf bis zehn Minuten? Das entspräche dann schon wieder einem Stundenlohn von 120 € - 240 €.
Wenn das Ausbeutung ist, möchte ich auch gerne ausgebeutet werden.
Petra Pausch am Permanenter Link
Sind Sie echt so erbärmlich? Abgesehen davon, dass kaum eine Frau auf dem Strassenstrich innerhalb einer Stunde 6 mal Kunden „bedient“/„bedienen“ kann... und damit Ihre Rechnung schon von daher nicht aufgeht...
Renton am Permanenter Link
Anstatt sich in Verbalinjurien zu ergehen, Frau Pausch, nennen Sie doch mal eine Tätigkeit auf der Straße, bei der ein Mann von einer Frau für 5 Minuten aktiv sein 20 € bekommt. Betteln? Nein. Musizieren? Nein.
Ob ich die Arbeit auf dem Straßenstrich für erstrebenswert halte, ist völlig irrelevant. Tatsache ist, es ist für Frauen eine Möglichkeit des Geldverdienstes, die Männer in diesem Ausmaß bei weitem nicht haben. Und eine zusätzliche Möglichkeit bedeutet ein Mehr an Freiheit. Wie erstrebenswert diese Freiheit ist, sei dahingestellt; Prostitution als Escortgirl auszuüben ist sicherlich bedeutend angenehmer und vorteilhafter als die Prostitution auf dem Straßenstrich. Aber ein "Mehr an Freiheit" in Unterdrückung umzudeuten, stellt die Wirklichkeit auf den Kopf.
Was ja bekanntermaßen durchaus typisch ist für Feminismus.
Kriemhild Müller am Permanenter Link
Ich bin sprachlos bei so einer frauenfeindlichen Ignoranz. Wenn sie denken mit Prostitution ist so schnell so viel Geld zu verdienen, warum halten Sie denn nicht ihre eigenen Körperöffnungen hin?
Maria Wozniak am Permanenter Link
Klar, die sexgeilen Luder verdienen alle ein Vermögen am nach Zuneigung lechzenden Mann. Aua aua, in welcher Traumwelt lebst Du denn?
Manuel am Permanenter Link
Die Aussagen sind ja wirklich erschreckend. Zum Glück ist diese Engstirnigkeit und der Mangel an Abstraktionsvermögen nicht repräsentativ für alle Feminist*innen.
Es geht damit los, dass sie die bloße Möglichkeit, dass auch Frauen Kundinnen von derartigen Dienstleistungen sein könnten, vollkommen ausklammert. Angeblich besteht die Kundschaft ausschließlich aus Männern, was faktisch natürlich unsinn ist und statistisch zumindest mal belegt werden müsste.
Die Möglichkeit, dass sich Frauen freiwillig und in vollem Bewusstsein für diese Tätigkeit entscheiden, wird ebenfalls in Abrede gestellt. Faktisch gibt es aber Frauen, die sagen "mir macht Sex Spaß, warum dann nicht auch Geld dafür nehmen". Die Prostituierte sagt, sie macht es aus freien Stücken und Frau Vatter sagt "nein, machst du nicht. Aus dir spricht das Patriachat". Was die Interviewte letztlich macht ist, Frauen pauschal die Fähigkeit für eine individuelle und qualifizierte Entscheidung abzusprechen. Das klingt für mich selbst wieder ziemlich nach Bevormundung.
Jetzt kann man trefflich über die philosophische Frage nach dem Freien Willen diskutieren aber was soll denn die Konsequenz am Ende sein? Wenn jemand sagt "Ich will es so!", bringt einen diese Diskussion doch nicht weiter. Letztlich bleibt uns halt nichts anderes übrig, als uns an das zu halten, was jemand als seinen ausdrücklichen Wunsch formuliert.
Ein generelles Verbot von Prostitution scheint mir daher wie eine Bevormundung von (vorallem) Frauen, also letztlich eine anti-feministische Forderung.
Interessant ist auch die Antwort auf die Frage nach dem Teil der Feminist*innen, die Sexarbeit als normale Arbeit sehen. Da werden nämlich die Probleme mit Teilen der Prostitution (Menschenhandel, Gewalt, ...) als Strommann-Argument benutzt. Denn dass es Probleme gibt, wird niemand verneinen. Natürlich muss dafür gesorgt werden, dass Menschenhandel nicht stattfindet und das Prostitution ausschließlich auf freiwilliger und bewusster Basis passiert. Sie sieht darin aber einen unauflösbaren Konflikt, so als wäre Sexarbeit ausschließlich mit Gewalt möglich und daher jede*r, der*die die Legalisierung von Sexarbeit befürwortet, gleichzeitig auch Beführworter*in von Gewalt gegen Frauen und Menschenhandel. Das ist absurd.
Wenn man den bewusst geäußerten Wunsch von einigen Frauen und Männern ernst nimmt, selbst als Prostituierte zu arbeiten, dann muss man Prostitution legalisieren. Als zweiter Schritt ist dann für Gesetzgeber aber natürlich notwendig, mögliche negative Konsequenzen und Aspekte gezielt anzugehen. Dass es hier viel Handlungsbedarf gibt, bezweifelt sicherlich niemand und in dieser Hinsicht ist die geäußerte Analyse auch Hilfreich. Es muss dann aber soweit wie möglich versucht werden, beide Ziele (freiwillige Sexarbeit erlauben und Verhinderung von Menschhandel usw.) unter einen Hut zu bringen und erst als allerletzte Möglichkeit ein vollständiges Verbot in Betracht gezogen werden. Und auch bei einem Verbot müssen die realen Gegebenheiten im Blick behalten werden. Nur weil man etwas verbietet verschwindet es ja nicht (man denke an Prohibition oder das Verbot von Drogen). In manchen Fällen ist es nun mal einfach die bessere Option, etwas zu erlauben und dafür sinnvolle Regulierungsmaßnahmen einzuführen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Sehr guter, konstruktiver Kommentar. Eigentlich leicht zu verstehen, aber ideologische Barrieren scheinen hin und wieder unüberwindlich...
uepsilonniks am Permanenter Link
Erstens prostituieren sich auch Männer und zweitens wird dabei nicht ein Mensch gekauft sondern eine klar umrissene Dienstleistung. Viele Sexarbeiter z.B.
Georg am Permanenter Link
Ja klar prostituieren sich auch Männer. Steht ja auch im Interview. Nur leider gibt es für diese Branche allgemein wenig verlässliche Zahlen.
Und was Sexarbeiter anbieten oder nicht anbieten, und so steht es ja auch im Interview, ist nicht zwangsläufig eine freie Entscheidung der Prostituierten. Und da gibt es natürlich unterschiedliche Arten des Zwanges von dem Zwang, dass die Kolleginnen diese und jene Praktik anbieten und man um konkurrieren zu können ebenfalls mitziehen muss bis dahin, dass der Zuhälter im Nebenzimmer wartet und eben unmittelbarer Zwang angewendet wird. Und die Geschichte mit dem Küssen auf den Mund ist vermutlich auch nur ein Mythos. Bei geschätzt 90% der Prostituierten kriegt man Zungenküsse (natürlich meistens gegen einen Aufpreis).
Ich bin prinzipiell pro Prostitution, jedoch natürlich gibt es noch sehr, sehr viel Verbesserungsbedarf diesbezüglich. Strafandrohungen für welche Seite auch immer, davon halte ich nicht viel.
Man muss die Ursachen identifizieren die Frauen und Männer in die Prostitution treiben (vermutlich zu einem großen Teil Armut/Geldnot) und gleichzeitig die Bedingungen die die Prostituierten vorfinden verbessern. Da verstehe ich dann halt teilweise nicht warum man nicht sagt, dass Bordelle diesen und jenen (hohen) Standards genügen müssen, dass man die kriminelle Energie die teilweise hinter dem Rotlicht steht, austrocknet und den Frauen Möglichkeiten anbietet für einen Ausstieg, Bildung, etc.
Rene Hartmann am Permanenter Link
Das Problem des sog. Nordischen Modells ist, dass es Prostitution in die Illegalität abdrängt. Das ist die zwangsläufige Folge eines Sexkaufverbots, auch wenn es nur die Kunden der Prostituierten trifft.
Gelder für Soziale Arbeit, Therapie und medizinische Versorgung wären ohne Zweifel sinnvoll. Aber der Kern des "Nordischen Modells" besteht nicht darin, sondern in der Illegalisierung. Diesbezüglich sollte sich keine/r etwas vormachen.
Kriemhild Müller am Permanenter Link
Psychologische und sozialarbeiterische Ausstiegsmodelle sind, neben der Entkriminalisierung der Sich-Prostituierenden,eine zentrale Säule des Nordischen Modells.
Die momentan deutsche Gesetzgebung macht Ausstieg nicht nötig - es ist ja ein "ganz normaler Beruf" sich täglich mehrmals penetrieren zu lassen.
Christian Meißner am Permanenter Link
Ein interessantes Interview aus feministischer Perspektive über die strukturell bedingten Zwänge in einer nicht gewöhnlichen "Dienstleistungsbranche".
Wer sich allerdings von dieser aus meiner Sicht berechtigten Kritik an der Legalität der Prostitution zu einer allgemeinen Kritik an einer angeblich "herrschaftlich verfassten Gesellschaft" verleiten lässt, blendet mit dieser bräsigen Klassenkampfrhetorik die realen Fortschritte in der Frage der Gleichberechtigung der Frau von der Sufragettenbewegung bis hin zur gegen den "Herr"-schaftlichen Widerstand eines Horst Seehofer durchgesetzten Flüchtlingspolitik einer Angela Merkel aus.
Das nordafrikanische Land an der Mittelmeerküste, dessen Hauptstadt Tripolis ist, heißt übrigens "Libyen", nicht "Lybien".
Hans Trutnau am Permanenter Link
Der hier am häufigsten zitierte Satz "...
Da hilft eigtl. nur noch geordneter Rückzug.
Kriemhild Müller am Permanenter Link
Super Interview, das deutlich aufzeigt, was in der deutschen Debatte über Prostitution immer wieder untergeht.
Entlarvend hier allerdings sind die mysogynen Kommentierungen der sogenannten, hauptsächlich männlichen "Humanisten" - kaum inhaltliche Kritik, hauptsächlich antifeministische und persönlich abschätzige Stimmen. Sich Humanist zu schimpfen reicht wohl nicht aus, um gegen die Ungerechtigkeiten der halben Weltbevölkerung zu sein. Alte weiße Männer, gewöhnt euch daran, eure Privilegien endlich abzugeben. (Und falls da jemand mit der Ansprache als alter weißer Mann hadert - ich kenne einige alte weiße Männer, die nennen sich selbst so ;)
Maria Wozniak am Permanenter Link
Danke für dieses wunderbare und informative Interview. Mit der Legalisierung der Prostitution in Deutschland zementieren wir das Ungleichgewicht der Geschlechter in Deutschland.
Empfehle ich jedem/jeder, der/die denkt, es sei nur eine Dienstleistung.