Wissenschaftsleugnung fängt bei kleinen Kügelchen an und umfasst rasch das globale Rund. Wehret also den Anfängen, schreibt Kolumnistin Natalie Grams.
Ein Lieblingsthema in dieser Kolumne ist ja die angeblich so sanfte Alternative zur Medizin, die Pseudomedizin, also zum Beispiel die Homöopathie. Dass ich eine persönliche Abneigung gegen kleine weiße Zuckerkügelchen als Medizin hege, ist dafür nicht ausschlaggebend. Schlimmer ist, dass der Glaube an ihre Heilkraft ein größeres Problem weiter verschärft: das der Wissenschaftfeindlichkeit und -leugnung.
In der Pandemie zeigt sich das besonders deutlich, weil unter dem Dach der Wissenschaftsfeindlichkeit nun Anhänger der Pseudomedizin und der Impfgegner, aber auch politische Gruppierungen zusammenkommen – Strömungen, die man bisher noch nicht so deutlich in einem Zusammenhang wahrgenommen hatte. Hier ist etwas gekippt, und kaum jemand ist in den letzten Monaten um die eine oder andere unwissenschaftliche Behauptung herumgekommen: Mal soll angeblich Homöopathie gegen Covid-19 helfen, mal sollen die neuen Vakzine angeblich unfruchtbar machen, mal sollen mRNA-Impfstoffe DNA-Mutationen mit grässlichen Folgen nach sich ziehen – und immer sind unsichtbare "höhere Mächte" schuld. Neben solchen Extremen kommt oft allerlei Unsinniges subtiler daher. Insgesamt ist diese Entwicklung gefährlich. Sie scheint sich zu beschleunigen und nach und nach für unsere gesamte Gesellschaft bedrohlich zu werden.
In Scientific American, der amerikanischen Mutterzeitschrift von Spektrum der Wissenschaft, ist gerade ein Artikel zum Thema Wissenschaftsfeindlichkeit erschienen, der dazu aufruft, sich des Problems bewusst zu werden und es auf ganz neue Art anzugehen. Er trägt den alarmierenden Titel "Die Antiwissenschaftsbewegung eskaliert, wird global und tötet Tausende".
Der Artikel zielt aus amerikanischer Sicht vor allem auf die desaströse Informationspolitik der Trump-Regierung in der ersten Phase der Pandemie, die sehr konkret etliche tausend vermeidbare Todesfälle zur Folge hatte. Der Autor spannt von dort den Bogen bis zur heute zu beobachtenden Impfskepsis. Was in den USA auffiel, dürfte uns an vieles erinnern, was auch hier zu Lande im Verlauf der Pandemie hochgespült wurde: War Sars-CoV-2 nicht zunächst "nur eine harmlose Grippe"? Ist nicht schnell auch die gesamte Existenz des Virus geleugnet worden und die Covid-19-Krankheit gleich mit? Nach der Ankündigung der Impfstoffe kam dann die Stunde der Impfgegner, die lange in den Startlöchern gestanden hatten und sich nun zur Gruppe der Virusleugner gesellten. Dann wurde der mRNA-Impfstoff als Mittel zur Ausrottung der Menschheit verunglimpft, zu lesen war über angeblich "organisierten Genozid".
Dazu kam dann immer neuer Unsinn: Etwa, als mRNA zum Retter der Menschheit hochstilisiert wurde, nachdem der gängigste Vektorimpfstoff in seinem Phase-IV-Testlauf zum Auslöser eines Kommunikationsdesasters wurde. So etwas geschieht nicht, weil Wissen und relevante Informationen fehlen, die dem Einzelnen helfen, eine sinnvolle, eigenverantwortliche Entscheidung zu treffen. Mittlerweile dringen solche Informationen allerdings nicht immer ganz bis zu den Menschen durch, weil eine dunkle, schwere Wolke von Desinformation und Wissenschaftsfeindlichkeit den Überblick verdüstert.
In den USA, aber längst auch bei uns kommt ein politischer Aspekt dazu: Das Zusammenwachsen von Esoterik, falschem Naturverständnis und "alternativem" Denken mündet in Wissenschaftsfeindlichkeit mit rechten politischen Tendenzen. Hier ist eine "Emergenz" zu beobachten, es entsteht eine neuen Qualität, die mehr ist als die Summe ihrer ohnehin bedenklichen Bestandteile.
Der Beitrag in Scientific American erwähnt – neben den rechtsgerichteten Tendenzen in den USA, bei denen Wissenschaftsleugnung beinahe schon zum Markenzeichen zu werden beginnt – wissenschaftsferne Demonstrationen in Paris, London, Madrid und explizit Berlin im Jahr 2020, bei denen Verbindungen zu QAnon und extremistischen Gruppen klar zu Tage traten. Zu konstatieren sei: "Tausende von Todesfällen sind bisher die Folge von Antiscience. Und das ist vielleicht erst der Anfang, denn wir sehen jetzt die Auswirkungen der Impfstoffverweigerung in den USA, Europa und den Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen in Afrika, Asien und Lateinamerika."
Für eine rationale Basis von Entscheidungen, gegen die Leugnung und Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse
Was wir brauchen werden, sind klare Bekenntnisse der Politik und der sonstigen Verantwortlichen – für eine rationale Basis von Entscheidungen, gegen die Leugnung und Missachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Klar ist: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind keine Politiker und Politikerinnen; sie beanspruchen nicht, politische Entscheidungen zu treffen. Wünschenswert wäre aber, wenn wissenschaftliche Erkenntnis die Entscheidungen der Politik im Sinne positiver Emergenz unterfütterte.
Nicht in Betracht kommen sollten politische Entscheidungsprozesse, die wissenschaftlichen Erkenntnissen entgegenstehen oder sie ignorieren. Wer allgemein gültige Entscheidungen treffen will, muss dabei intersubjektive Maßstäbe anlegen: Objektive Kriterien sind offenzulegen, die zur Entscheidung geführt haben, und dies muss schlüssig nachvollziehbar sein. Dass es dabei Bandbreiten geben kann, unterschiedliche Gewichtungen, die vielleicht auch zu einem anderen Endergebnis führen – völlig in Ordnung. Nicht okay ist, wenn Meinungen und Behauptungen wissenschaftliche Fakten als Kriterien ersetzen oder ein Entscheidungsprozess Fakten unbeachtet lässt, um am Ende ein vordefiniertes Wunschergebnis zu erreichen.
Und was es noch braucht: Aufklärungskampagnen großen Umfangs. Wir müssen den längst überall sichtbar werdenden Verlust von Vertrauen in Rationalität und Wissenschaft wieder wettmachen. Klar, das wird eine Menge Arbeit und einen interdisziplinären Ansatz erfordern, der weit über das Feld medizinischer Probleme hinausgeht und letztlich eine nationale und internationale Aufgabe sein wird. Stellen wir uns dem nicht, dann droht die Gefahr, tief im Postfaktischen zu versinken oder unter dem steigenden Meeresspiegel.
Hier zu Lande ist die Homöopathie ein sehr prominenter Zweig der Wissenschaftsleugnung – des hartnäckigen Bestreitens längst unbestreitbarer wissenschaftlicher Evidenz oder des "denialism", wie man in den USA sagt. Die Szene schert sich nicht darum, dass ein überwältigender wissenschaftlicher Konsens Homöopathie als spezifisch unwirksame Scheintherapie einstuft, die in der medizinischen Versorgungspraxis eines öffentlichen Gesundheitswesens nichts verloren hat. Sie betreibt aber weiterhin ihre unhaltbare PR und untergräbt damit nicht nur die allgemeine Gesundheitskompetenz, sondern auch das Bewusstsein für den wichtigen Unterschied zwischen Wissen und Glauben, objektiven Fakten und subjektiver Erfahrung. Die Homöopathie ist ein Vorreiter von Irrationalität und Gleichgültigkeit gegenüber wissenschaftlich belegten Fakten. Und, ich habe es oft festgestellt: Wer sich der Homöopathie öffnet, ist auch leichter bereit, anderen unbelegten Behauptungen Glauben zu schenken und in den Sumpf weiterer Irrationalitäten abzugleiten – bis hin zu einer generellen Wissenschaftsfeindlichkeit.
Gute Medizin, das wird immer auch die klare Abgrenzung von unwissenschaftlichen, unbelegten, nur auf Behauptungen beruhenden Methoden beinhalten, die sich gern als Medizin verstanden wissen wollen, aber keine sind. Homöopathie allen voran. Die ist in Deutschland übrigens immer noch ein im Gesetz festgeschriebenes Vehikel der Wissenschaftsleugnung. Das zu ändern, wäre schon mal ein guter Anfang und verhilft zu mehr Klarheit auch anderswo.
Übernahme mit freundlicher Genehmigung von spektrum.de.
21 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
WER AN EINEN ERFUNDENEN GOTT GLAUBT, DER GLAUBT JEDEN UNBEWIESENEN MIST.
Die Sehnsucht der Menschen nach übernatürlichen Dingen vernebelt die Gehirne und lässt belegbare Fakten nicht in deren Denkungsart eindringen.
Die Folgen dieses Verhaltens kann man täglich in den Nachrichten sehen und lesen.
Diesen irregeleiteten Menschen kann ich nur zurufen, " Herr wirf Hirn vom Himmel "
(Sarkasmus)
A.S. am Permanenter Link
Lieber Herr Baierlein,
Es ist m.E. megapeinlich, dass diese Sichtweise in unseren Schulen nicht als Alternative zu Religion angeboten wird.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo A.S. war nur als Hinweis gedacht welche Klientel unter Coronaleugnern und Querdenkern und mit welchen gestiegen Prämissen diese ausgestattet sind.
Enrice am Permanenter Link
Das passt sehr wohl zusammen!
Thorsten Niedballa am Permanenter Link
Ich sehe keinen Verlust an Vertrauen in Rationalität und Wissenschaft. Es war in der breiten Masse noch nie vorhanden. Daher ja die nach wie vor weite Verbreitung von Pseudomedizin und Religiosität.
Konrad Schiemert am Permanenter Link
Der erste Schritt in Richtung Missachtung der Wissenschaft und gegen rationales Denken wird im frühen Kindesalter gemacht. Dieser Schritt heißt "religiöse Erziehung" in der Familie, Kita und Schule.
Roland Weber am Permanenter Link
Eines wird ja als Verschwörungstheorie angesehen: Dass das Virus aus einem Labor stamme.
A.S. am Permanenter Link
Die Religionen sind ganz wichtige politische Player in der Welt. Religion aber braucht Irrationalität.
Es ist nur eine Vermutung, aber ich würde die Drahtzieher allgemeiner Wissenschaftsleugnung im religiösen Umfeld verorten, nicht im "rechten". Wobei es durchaus Überlappungen zwischen "rechts" und "religiös" gibt.
Monotheistische Gottesverehrung ist ja auch eine Art "Führerkult", mit transzendiertem/idealisierten Führer.
Religiöse wollen ja an Engelchen, Götterchen und Teufelchen glauben. Rationalität stört da gewaltig.
Aber noch eine Bemerkung zu den Corona-Protesten: Nicht alles an den Corona-Maßnahmen der Regierung ist angemessen und wissenschaftlich begründet.
Wir sollten nicht vergessen: Wir haben eine gläubige Regierung, keine vernünftige.
Mir kommen da so einige Ideen:
- Meint die protestantische Frau Merkel, wir müssten wegen Corona Buße tun und deswegen aller sozialer Freuden entsagen?
- Wollen die Kirchen (vorneweg Bedford-Strom) mal wieder trösten? Machen sie deswegen so einen Zinnober?
Aus politischer Perspektive fällt auf:
Die Regierung nutzt jede Gelegenheit, sich mehr Macht und Überwachung zu verschaffen. Egal ob Kinderpronografie, linke, rechte, islamistische Attentate oder jetzt halt Corona.
Und jede Kritik am Regierungshandeln wird mit dem Vorwurf der "Corona-Leugnung" und moralischer Empörung platt gemacht. Ich habe da ein deja-vu.
Wurde nicht jede sachliche Kritik am Islam mit der selben Methode platt gemacht? Ausländerfeindlichkeit und "antiislamischer Rassismus" hießen damals die Vorwürfe.
Wurde nicht jede sachliche Kritik an Merkels Migrationspolitik mit der selben Methode platt gemacht? Linke und Humanisten haben jeweils anfangs mit gemacht und erst mit der Zeit kamen die Zweifel.
Das Schema ist doch klar ersichtlich:
- Die Regierung macht etwas, was der Bevölkerung nicht gefällt.
- Unmutsäußerungen und sachliche Kritik wird sofort mit einem extremistischen Label versehent und mit einer Moralkeule platt geschlagen.
- Die Unvernunft, Rechtslastigkeit, Unmoral der Bürger wird dann als Anlass benutzt, Bürgerrechte abzubauen, das Internet zu zensieren und Überwachung auszubauen.
Und das Ganze oft genug mit lautem Applaus der "Linken".
Corona ist eine hoch ansteckende Krankheit mit teilweise schlimmen Verläufen. Aber unserer Regierung sind erkennbar freiheitseinschränkende Maßnahmen wichtiger als zügiges Impfen. Dazu passt das Miesmachen der Vektorimpfstoffe durch Regierungshandeln und Propaganda. Hier wird regierungsseitig geschickt Panik geschürt und die EMA tut sich schwer, mit rationalen Argumenten dagegen zu halten.
Noch eine Überlegung bzw. Frage zum Nachdenken:
Was ist den Menschen wichtiger, ein sicheres Leben in Sklaverei oder ein risikoreicheres Leben in Freiheit?
Als liberaler Mensch kann ich alle gut verstehen, die sich nicht von Corona bzw. den Merkelschen Coronagesetzen zu Homeoffice-Sklaven machen lassen wollen. Das Leben endet nunmal mit dem Tode, für jeden von uns. Und bis es soweit ist hätte ich gerne noch ein wenig gesellschaftlichen Spass. Wer vor Corona Schiss hat, darf gerne zu hause bleiben. Die anderen müssen selbst ermessen, was sie für sich selber riskieren oder ihrem familiären Umfeld zumuten wollen.
Mit dem Argument, das Leben von irgendwem vor irgendwas schützen zu wollen, kann man uns alles verbieten.
Argumentieren nicht auch die "Lebensschützer" mit "Leben schützen", genau wie Merkel?
Kann man nicht auch mit dem Argument, irgendwo auf der Welt "Leben schützen zu wollen", nicht auch die Bundeswehr beliebig ins Ausland schicken? Kriminelle Morde gibt es schließlich überall. Und was ist mit "Leben schützen" für die Tiere? Schon klar, wir dürfen bald keine mehr essen aber wir müssen dringend verhindern, das Tiere andere Tiere töten! Leben müss geschützt werden!
Man kann wirklich alles überteiben.
Roland Weber am Permanenter Link
Ein lobenswerter Beitrag!
Einige der renommierten Forscher sind z.B. der Meinung, dass mit etwas Abstand die Ansteckungsgefahr im Freien minimal seien (Außenbetreibe; Restaurants, Cafés). Könnte falsch sein, könnte aber auch genau richtig und damit ein gravierendes Missmanagement sein.
So gibt es noch zig Beispiele (Ferienhäuser nicht vermietbar; Sperrstunden; Verkaufsverbote trotz Maßnahmen etc.), wo ich gerne "wissenschaftliche Begründungen" lesen würde. Ich würde auch gerne "juristische Begründungen" lesen, weil zum Beispiel im Rahmen der Verhältnismäßigkeit dezidiert dargelegt werden müsste:
1. ist die Einschränkung erforderlich? - Grund
2. ist die Einschränkung geeignet? - die regierungsamtliche Wissenschaft liefert die Begründung (samt Auseinandersetzung mit abweichenden wissenschaftlichen Meinungen)
3. ist die Einschränkung verhältnismäßig? - Überbelegung der Krankenhäuser ist nur ein Grund (wer hat denn die Bettenkürzungen und Krankenhausschließungen in den letzten Jahren sogar noch bis kurz vor "Corona" propagiert"?); Abwägungen nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch Kindeswohl (breites Spektrum); Besuchsverbote bei Sterbenden; Ansteckungsgefahr durch Geimpfte?, Grundrechte an sich - etc. Auch an der Prioritätenliste könnte man aufgrund ihrer Sablonenhaftigkeit Anstoss nehmen - aber das soll sich ja angeblich demnächst erledigen, wenn erst einmal genügend Impfstoff da ist.
Gäbe es hier von Anfang an eine "an wissenschaftlichen Standards" orientierte Liste, gäbe es auch genügend Übersichten, die eine nachvollziehbare Steuerung erkennen ließe und die Menschen stärker überzeugen würde.
Aufmerksam sollte man auch verfolgen, was in Sachen Impfzwang noch ereignet. Wer geimpft ist, kann ja angeblich nicht mehr angesteckt werden. Mit welchem Recht will man einen Impfunwilligen zwingen, wenn sich alle, die wollten, auch impfen lassen konnten, sich selbst ebenfalls impfen zu lassen? Er könnte sich anstecken und damit sind wir in etwa dort, wo man in Sachen Sterbehilfe auch steht: Was ist die eigene Würde wert? Bestimmen andere, was "würdig" ist? Warum verbietet man nicht auch Bergklettern oder sonstige gefährliche Aktivitäten?
Natürlich verneint man einen Impfzwang, aber man weiß, dass man mittelbar Zwang ausüben kann, wenn man den Geimpften ihre Rechte zurückgibt und glaubt sie den Unwilligen verweigern zu können (Negative Testpflicht weiterhin; Quarantäne etc.).
An Corona kann der Einzelne von uns nichts ändern, am Umgang mit einander und in Sachen Toleranz offensichtlich schon. In Sachen Wissenschaft werden wir auch noch einiges erleben. Hoffentlich erinnert sich dann der eine oder andere auch daran, wie er diejenigen verteufelte, die ungläubig waren ...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Die "Plattmach-Kultur" ist in der Tat am schlimmsten. Mitunter reicht ein flascher Buchstabe - und du bist Opfer des Lynchmobs.
Klaus am Permanenter Link
Da haben wir wieder eine schöne, neue Worthülse: "Plattmach-Kultur".
Wer nicht genau angibt, was "plattmachen" in diesem Zusammenhang bedeuten soll, wer hier was "plattmachen" will und welche Kritik nicht mehr geäußert werden darf, ohne gleich "plattgemacht" zu werden, der unterliegt leider einer ziemlichen "Plattmach"-Argumentation, weil implizit unterstellt wird, dass anscheinend bei uns Vieles nicht mehr ernsthaft kritisiert unfd diskutiert werden darf.
Da bin ich aber "platt".
Roland Weber am Permanenter Link
Gratulation! Mit dem letzten Teil haben Sie's erfasst!
M.S. am Permanenter Link
Ein oft gemachter Denkfehler. Es kann sich leider nicht jeder durch eine Impfung schützen, weil es Erkrankungen gibt, die das Immunsystem lahmlegen oder eine Behandlung erfordern, die das herbeiführt.
Michael Fischer am Permanenter Link
"Mit welchem Recht will man einen Impfunwilligen zwingen, wenn sich alle, die wollten, auch impfen lassen konnten, sich selbst ebenfalls impfen zu lassen?"
Das will man doch gar nicht. In dem Augenblick, wo jeder ein Impfangebot und der letzte die zweite Impfung erhalten hat, wird man wieder zum Normalzustand zurückkehren.
Klaus am Permanenter Link
Tja, lieber A.S., „man kann wirklich alles übertreiben“.
Hinter Ihrer Fassade von Rationalität und Freiheitsliebe versteckt sich alte Corona-Verharmlosung und die notorische Unterstellung, die Regierung (insbesondere Frau
Merkel) würde die Pandemie nur als Vorwand benützen, um die Bevölkerung seiner Freiheitsrechte zu berauben.
Dass es seit mindestens einem halben Jahr eine Menge sachlicher Kritik an den oft widersprüchlichen und halbherzigen Regierungsmaßnahmen gibt - die alltäglicher Bestandteil der öffentlichen Diskussion sind - scheint noch nicht angekommen zu sein.
Dass die Regierung die Vektorimpfstoffe „miesmachte“, um Panik zu schüren, ist einfach blanker Unsinn.
Dass ist es für Sie nur noch die Alternative zwischen der Sicherheit in „Sklaverei“ und einem „risikoreichem Leben in Freiheit“ zu geben scheint, wird nur vor der Schwarz-Weiß-Welt einer verschwörungsgläubigen Agenda verständlich.
Dass es aber bislang bei der Coronabekämpfung keine rationale Alternative zu den Kontaktbeschränkungen und letztlich zum Lockdown gab, ist wissenschaftlich unumstritten und entsprang keineswegs dem Versuch, das Volk langsam an einen Überwachungsstaat zu gewöhnen. Zum Glück werden durch Schnelltests und Impffortschritt diese absolut belastenden und unerfreulichen Maßnahmen bald Geschichte sein.
Dass Sie aber angesichts von mittlerweile 82 000 Corona-Toten und fast vollen Intensivstationen „ein wenig gesellschaftlichen Spass“ einfordern und wieder mal die zynische Empfehlung parat haben, wer vor Corona Schiss habe, dürfe gerne zu Hause bleiben, ist schlichtweg verantwortungslos und menschenverachtend.
Leider seit über einem Jahr nichts dazu gelernt.
Mrs.schine am Permanenter Link
Ich verwahre mich gegen die unhaltbare und übergriffige Behauptung, als Homöopathieanwenderin gleichzeitig auch Wissenschaftsleugnerin zu sein.
Klaus am Permanenter Link
So so, in der Cholera-Epidemie 1972 in Indien wurde die Todesrate durch Homöopathie "eklatant gesenkt".
M.S. am Permanenter Link
Ach so, eine alternative Wissenschaft liefert dann eben alternative Fakten, und die sollen doch bitte gleichberechtigt mit naturwissenschaftlichen Fakten gelten?
Ist das wirklich Ihr Ernst?!?
Michael Fischer am Permanenter Link
Suchen Sie doch einfach mal Natalie Grams in der Wikipedia, damit Sie wissen, was die Frau so antreibt.
Homöopathie hilft gegen Cholera...auf so etwas muß man auch erst mal kommen. Das haben Sie vermutlich im großen Homöopathie-Märchenbuch gefunden.
Und jetzt versuchen Sie mal, eine halbwegs glaubwürdige Quelle als Beleg zu finden.
(In der Wikipedia finden Sie zur Behandlung von Cholera schon mal nichts über Homöopathie...wie mag das wohl sein?)
Viel Spaß beim Suchen, aber an Ihrer Stelle würde ich lieber nach übrig gebliebenen Ostereiern suchen.
Thomas R. am Permanenter Link
"Warum kann nicht eine Erfahrungsmedizin wie die Homöopathie […] neben einer Schulmedizin gelten?"
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"Mehr Toleranz und Wohlwollen wäre sehr hilfreich bei der Bewältigung der Probleme, die die Menschheit hat."
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Im Gegenteil! Lügner verdienen kein "Wohlwollen", und nur massiver Widerstand gegen Irrationalismen aller Art wird die Menschheit im Kampf gegen all das vermeidbare Leid auf ihrem Planeten voranbringen!
Thomas R. am Permanenter Link
Was Frau Grams beschreibt, ist die Ernte der weltumspannenden Kultur des Irrationalismus, die seit 1948 sogar menschenrechtlich legitimiert ist.