HAMBURG. (hpd) Das Buch hat weder eine ISBN-Nummer noch einen Preis. Es ist nicht käuflich und doch nicht wohlfeil. Es ist die gedruckte und gebundene Essenz des Ersten Deutschen Humanistentages in Hamburg.
Selbst wenn der schöne Bildband nur einem eingeschränkten Kreis zur Verfügung stehen kann, er ist es wert, dass über ihn an dieser Stelle gesprochen wird. Denn dem, was die Organisatoren des Ersten Deutschen Humanistentages in Hamburg damals auf die Beine und die Bühne gestellt haben, gebührt große Achtung.
Das gilt ebenso sehr der Stiftung Geistesfreiheit, die unter dem Titel “Freier Blick” eine Dokumentation dieser fünf Tage im Frühling des vergangenen Jahres vorlegte und finanzierte. Es “ergab sich die Bitte zahlreicher Besucher des Humanistentages, gerade auch derer, die nicht an allen Veranstaltungen teilnehmen konnten, eine Dokumentation zum Nachlesen zu erstellen.”
Heraus kam dieses Buch, dass jeweils auf Doppelseiten jede Veranstaltung mit Fotos von Evelin Frerk (und einigen anderen Fotografen) und Texten der Referenten vorstellt. Wo solche nicht vorlagen, wurden durch Carsten Frerk kurze Zusammenfassungen geschrieben. Eine komplette Dokumentation würde wohl auch jeglichen Rahmen sprengen. Nicht nur den finanziellen.
Allerdings wurden trotz der begrenzten Mittel “drei Referate in Gänze in das Buch aufgenommen, weil gerade sie zeigen, wie es zu der … Benachteiligung der Konfessionsfreien und ihren Organisationen kommt.” Der Herausgeber des Buches, Konny G. Neumann, erinnert mit diesen Sätzen an die Tatsache, dass der Kirchentag in Hamburg mit rund 7,5 Mio Euro unterstützt wurde und dem Humanistentag nicht einmal ein Brosamem zugestanden wurde. Und das, obwohl die Mehrheit der Hamburger konfessionsfrei sind.
In das Buch komplett aufgenommen wurden deshalb die Vorträge von Ingrid Matthäus-Maier: “Die Trennung von Kirche und Staat in Deutschland, Grundgesetz und Verfassungswirklichkeit”, Carsten Frerks Vortrag über die “Katholische Kirche: Die beste Geschäftsidee aller Zeiten” sowie der spannende Vortrag des ehemaligen Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Henning Voscherau, der über “Weltlichen Humanismus” sprach.
Alles in Allem ein Buch, das denen, die dabei waren, gute Erinnerungen verschafft und denen, die nicht dabei waren, Appetit auf den nächsten Deutschen Humanistentag machen sollte.