Trotz aller Beteuerungen bleibt das Kernproblem der Missbrauchsaufarbeitung in der katholischen Kirche das gleiche: Täter- geht vor Opferschutz, das demonstriert aktuell der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Wie sehr sich die Kirche damit selbst schadet, scheint ihr trotz allem noch immer nicht bewusst zu sein.
Heute beginnt die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Aktionskünstler David Farago leitet eine parallel stattfindende Protestkundgebung vor dem Kölner Dom, um die unzureichende Aufarbeitung der Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder in der katholischen Kirche anzuprangern. Dazu lud er auch den Missbrauchsbeauftragten der DBK, den Trierer Bischof Stefan Ackermann, ein. Der hpd veröffentlicht das Anschreiben.
Anlässlich der in dieser Woche digital tagenden Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz findet parallel eine Protestkundgebung auf der Kölner Domplatte statt, um auf die nach wie vor unzureichende Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche hinzuweisen.
Seit Anfang des Jahres tobt ein Kampf um die Veröffentlichung einer Studie, die vom Kölner Erzbischof bei einer sicherlich nicht kirchenfernen Anwaltskanzlei in München in Auftrag gegeben wurde. Wie nunmehr LTO meldet, ist die Studie endgültig zurückgezogen. Da hat man nicht etwa den Bock zum Gärtner gemacht, sondern – um in christlichen Metaphern zu bleiben – gleich den Wolf zum Hirten.
Vertreter des Zentralrates der Ex-Muslime und der Säkularen Flüchtlingshilfe machten ihre Forderungen mit Transparenten deutlich. Später fuhr der rote Doppeldecker zwei Mal durch die Domstadt. Abends sprachen Michael Schmidt-Salomon und Jacqueline Neumann über den unzureichend weltanschaulich neutralen Staat.
Im statistischen Jahrbuch der Stadt wird es nach seiner Fertigstellung schwarz auf weiß stehen: Nur noch 49,3 Prozent der Kölner gehören einer christlichen Kirche an. Das "Säkulare NetzWerk NRW" freut sich über die Entwicklung und sieht dies als Chance, seine Forderungen für die Trennung von Staat und Kirche durchzusetzen. Auch die christlichen Kirchen zeigen sich trotz des Rückgangs ihrer Schäfchen optimistisch.
Domradio.de hat sich ein neues Logo verpassen lassen, ein rotes Dreieck auf der Spitze. Trauriger Tatbestand: Genau mit diesem Zeichen haben die Nazis ihre politischen Gegner in den Konzentrationslagern markiert. Die hilflosen Erklärungsversuche des Kirchensenders zu verfolgen, tröstet allerdings darüber hinweg.
Der katholische Papstmaler Michael Triegel greift Gerhard Richters Kölner Domfenster an: Es "bleibe im Vagen". Hossa, da hat ja mal der richtige Löwe gehustet!
Warum man als Glaubensverfechter lieber schweigen sollte, wenn es um unklare Aussagen geht.